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'' Mittwoch, äen S. Dezember ISN 12. Jahrgang de« al» M t °"?LÄ'k. I» Ml« «IW «WidM Krieg srateS zusaurmengetreten. Seit Lloyd George > (Amtlich.) daS große Geheimnis entdeckt, das bisher den Mittel mächten den Sieg sicherte, hat er nicht geruht und ge rastet, bis die unförmliche Behörde fertig war, die nun di« Heere des Bieloerbandes zum „Endsieg" führen soll. Indessen ist noch/e»in Widerhaken dabei. Mittelmächte haben einheitliche Kriegsstele. < bestehen in der Verteidigung gegen die wechselseitige Raubversicherungsgesellschast, sowie in der Vorsorge ge gen die Wiederkehr einer derartigen Reichsbedrohung. Anders djr Vielberband. Jedes seiner Mitglieder har KriegSziele, die sich auf den Raub von Ländern und ganzen Erdteilen richten. Und jeder der Raubgeseklen hält sein spezielles Kriegsziel für daS wichtigste, auch in strategischer Hinsicht. Ta ist zunächst England. Nicht einmal die Beredrsamkeit Poincarees, Brjand', Nibvts und Barre? zusammengenommen könnte den Briten am- reden, daß nicht die U-Bootnester an Flandern? Küste die Hauptsache sind, auch nicht Vie Eroberung Klein astens, sondern der Angriff aus Elsaß-Lothringen. Tci Engländer Weitz das besser. Lite deutschen Reichs lande mögen je ein schöner Bissen sein, aber einstwei len ist wichtiger, daß Großbritannien außer Gefahr kommt und daß die Landbrücke quer über Kleinasien nach Jdien Erstellt wird. Gelingt das, dann fallen die übrigen Trauben von selbst vom Baume. Nach sol chem egoistischen Plan führt der Brite den Krieg, und der Franzose steht unwillig daneben, mutz aber tun, was der Verbündete sagt, auch wenn er gallische Divi sionen zur Eroberung des flandrischen Sumpfes ver- langt. Zwar schmilzt die französische Bolkskraft immer mehr zusammen, so daß nicht viel übrig bleibt, um di« eigenen Kriegsziel« zu erreichen. Tas aber wird Eng land nicht kümmern, denn — es ist sein Krieg. Und alles, was geschieht, soll dem britischen Weltreich dienen. Ebenso „einheitlich" denkt der Italiener. Triest chrd Trient waren seine Ziele, und es mag ihm bitter genug angekommen sein, daß ihm die Truppen und die Transportschiffe fehlten, um nicht auch di« größenwahnsinnigen Absichten in Kleinasien zu der- folgen Was aber wird für die italienischen Imperia listen von der Levante und Syrien übrig hleiben, wenn Cng.ands Kolonialtruppen Kleinasien ! erobern? So verbissen sich die Italiener im Gesteinmassiv am' Jsonzo, wobei sie sämtlich« Zähne, dreihunderttausend Gefan- gene und dreitausend Geschütze einbüßten. Tie RumL. nen hatten zwar vor Jahresfrist einen ähnlichen Fehler begangen. Aber beim Vielberband sind die Fehler da. zu da, daß sie wiederholt werden. Tire Eigensucht ist dis stärkste ihrer Kräfte, weil im Grunde keiner dem anderen traut. Jeder der Raubgesellen t.a^tit danach, die ihm versprochene Beute in Sicherheit zu bringen, weil nur der tatsächliche Besitz ihm Gewähr bietet, daß er sie wirklich erhält. So drang Rumänien in Sieben bürgen ein. wo es billiger Sieger war, bis die Heere der Mittelmächte den rumänischen Gernegros in die Zange nahmen und zudrückten. Nicht weniger eindeutig ist di« Haltung der Bereinigten Staaten. Sie drohen und brüllen Tag und Nacht mit ihrer Waffenhilfe, die Tkmtschland den Garaus machen soll. Weil aber das Wasser keine Balken hat, geht das mobil gewordene ?la:ik7okapital nach Südamerika, wo es aüsgerechnet die sinan,i:llen Interessen Frankreichs und Englands auf die Sette drückt. Tas gewaltig« Dülkerbündni», unter dessen Truck die Mittelmächte zusammenbrechen sollten, hat nicht standgehältm und konnte nicht standhalten, weil statt eines einheitlichen KriegSziele» so und so viele Kriegs ziele nebeneinander und durcheinander und gegeneinan der wirkten. Im unausgletchbaren JnteressenkonslM hat die Entent? ihre Achillesferse gefunden - an der sie verbluten mutz. Srneral vliLonin gefallen. Au» dem r. und r. Krieg,Pressequartier wird oo« 4. Dezember mittag» mitgeteilt: Die Festsetzung Krtzlen» kows im russischen Hauptquartier «ar von erbitterten Kämpfen begleitet, in denen -er frühere vberbefehlshaher Duchoniu do« S«ld«t»nt»d erlitt. Tine Warnung Trotzky». Trotzky sandte, einer Petersburger Havas-Meldung zu- uut, dem französischen ne'r "für die Sache'der'Bol- Militärbevollmächtigten Wamungsschreiben, wett sie den Gegenrevolution durch Erzeugung des ThaoS den Boden inzwischen gefallenen General Duchanin zu einer Politik - - - - - - , ermutigen wollten, die der Politik der martmalistrschen Re ¬ gierung durchaus entgegengesetzt ist. Trotzki erklärte in dem Schreiben, datz di« dadurch geschaffene Lage unhaltbar sei und daß jeder weitere derartige Schritt der militärischen Be vollmächtigten unvermeidlich Verwicklungen ernsthaftester Natur zur Folge haben würde. lkmjtulrn lMti Oer ValkenrilNrralttl. Die Petersburger „Prawda" meldet: SaI date «depu tiert« de» rumänischen Heeres unterbreiteten im russischen Hauptquartier Erklärungen in der Friedens» und Waffenstill stands-Frage. „Daily Mail* berichtet aus Petersburg: Die marimo» listische Negierung ordnete die Einstellung der Lebensmittel. Transporte an die rumänische Armee an. Kaiser Karl über Vie Berhanvlungerr mit Rußland. Tus Wiener Tel.-Korr.»Büro meldet vom 4. De zember: Bei dem heutigen feierlichen Empfang der beiden Delegationen beantwortete der Kat ser die Hul digungsansprache der Präsidenten beider Delegationen, indem er zunächst für die -um Ausdruck gebrachte Ver sicherung unwandelbarer Treue und Ergebenheit dankte. Nach einer kurzen Würdigung der Herrschertugenden de» verstorbenen Kaiser» Fr-n- Joseph, der nur blu- - Ä- 'M k-,;- Erkundungstätigkeit zu heftigen Nahkämpfen. »sch««pl«tz durch dessen Rücktritt ganz"gesichert worden sei, da durch An der Front des Erzherzogs Josip h undbet der Bildung einer Koalition die Umsturzgefahr endgültig Heevesgruppe des Generalfeldmarschall» von Mackensen dehnen sich die Wafsenstillstandsverhandlungen auch auf! die rumänischen Truppen aus. M,,zrdo>nsche Front. Stärkere feindliche Abteilungen, die am Westuf« des Ochrida-Sees und nordwestlich vom Tviran.Se« vor stießen, wurden adgewiesen. l FtaUeuische Freut. Truppen des geldmarschalls Konrad haben in den Sieben Gemeinden den Italienern einige Höhenstallun gen entrissen. Smch -es Vierverbanöes mit Rußland. Graf (zernin über -en Zrkeöen. -er VaffenfttUftan-sverhanülungen auf -ie rumänischen Truppe«. » Me-rr 14--- Tonne« versenkt. Schweres Eisenbahnunglück irr Hannover. » Zürst Sülorv bet Hrof Hrrtling. »hätten. Die Reorganisation der Veiwaltung scheint gute Fuitschritte zu machen. Nach einer Meldung der Prawda * wurden 600 Beamte der verschiedenen Ministerien» die sich i Trotzes Hauptquartier, 5. Dezember, weigerten, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen, durch neue Weülicke» Kri«a»r»«»vlav Kräfte ersetzt. Die übrigen Beamten haben ihre passive I-ih-ft- MM. Di-,IN g-g-nüb-/ »ili -in o-rUchl, da« dm Di« sirretättgkrrt. Zwischen Zstlchh und Bourlon uxrr das M^tritt Lenins nieldct, nicht viel besagen. Sollte Sie mittag erheblich^ gestergert. Feindliche sich die folgende Meldung der Expreß-Korrespondenz be- Vorstöße südlich von Ä^euvres fcheiterten. Wir machten ivnhrheiten. so würde sie nur beweisen, daß Lenin die Sache einige Gefangene. Engsische Grabenstücke bei und süd- , der eiaenen Person steht !!^ Marroing wurden vom Feind gesäubert Süd- ? Rücktritt Lenins, der sich zu bestätigen scheint, lich wrn St. Quentin verstärkter Artillerie, und Minen- i gsij j„ politischen Kreisen nicht al« Symptom geqen die rampl- i Friedenssache, denn die Bolschewist hätten den Eintritt in OeevvDgrvppe« Deutscher Krvupriuz ». Her-»» «kbvecht . da« KoalitionSkabinett ohne Verwirklichung de« Programm« In zahlreichen Abschnitten führte rege beiderseitig« ' be« Wafferfriedens abgelehnt. Ein Zürcher Mitglied de« ErkundungStätigkeit zu heftigen Nahkämpsin. Lenisten-Ausschusse? erklärte dem Berichterstatter der Expreß- Korrespondenz, daß da« Friedensprogramm Lenin« erst lisch en U-Boote, die den Amtrag hatten, PeterSbnrg zu blockieren, wurden interniert. Ein weiterer ungeheuerer - Gewinn der Bolschewiki war es, als sich die Organisati- onen der russischen Eisenbaht.»» .. l»». " """ . schewiki bekannten. Damit schienen alle Versuche, einer der marimalistischen Regierung abgesetzten und zu bereiten, unmöglich gemacht. Stärker al» diese Zeichen und Anzeichen sprechen aber die Tatsachen, daß der weit aus größte Teil der russischen Heere für den Frieden ist. So hat dem „Verner Bund" zufolge die im Gebiete von Dünabnrg stehende 5. russische Armee beschlossen, mit dem Feinde sofort in Waflenstillstandsverhandlungen einzutreten Die Truppen der gesamten Minskfront, so wird ans Petersburg ferner gemeldet, erklärten sich für AM Mseiger für -as Erzgebirge WWLAWL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Zurr Sonntagsbla«. tzUÄ'm!» Spmchftvv», 4e» »e»«M»v «tt«»„ahme »er «en»t«g» nachmittag, 4—s Uhr. — «»l»-r«mm-K»»,ff»r Le^»>»« sto—>»,e»vqe. Zrrnstnch», unorrtangt rlngrsanSt» Manuskripte kann Srwühr nicht prlrlstrt «rrörn. Nr. 2S2 die Maximalisten. Es sind damit inbegriffen die zweite, ! dritte und zehnte russische Armee, weiche durchaus demo kratisch gesinnt sind. Nach weiiecen Petersburger Meldungen ist nunmehr auch die vierte russische Armee, in der sich der Ein fluß der Maximalisten bisher nm wenigsten bemerkbar machte, für den Frieden. Diese Nachrichten zeigen, daß die Negieumg A nins mlsächlich den Willen der russischen Armee vollstr.ckte. Dnser Umslan > verleiht dem russischen Wafsenstillstaudvangetw« eine starte s chsiche Legitimität, die ans du Zustände in Ntli'.iaiid non starker Wirkung sein wird. Nicht so klar wie die Stellung der Maximalist, n nach außen s, ihre lnnerpolitische Stellung. Sie ist ge- sräi ll mordei, durch den Ausfall der Petersburger Wahlen' zur Konstituante, di« einen klaren Sieg der Fnedentksache Bußlavd wird auf der -vt sei»! Allgemein Handelsblad znsoige meldet Daily Thronicle, di.ß Trotzki am Freiing im Svvjet eine lange Red« über die internationale Lage hielt, in der er sagte: Wir «erden bei den Verhandlungen auf der Hut sein und nicht zu lassen, daß die Grundsätze eine« allgemeinen Frteven«, für die die russische Revolution kämpft, weggedeutelt werden. Wir werden keine Ausflüchte dulden und sowohl an unsere Verbündeten, wie an unsere Feinde entschiedene Forderungen stellen Vie A-NtiiftitWiiilrvtrbsitilltiiigrit. Dllch-nin hau. sich bttmmttich g,w-ig-rl, di- m°li^ malistlsche Regierung anzuerkennen und dem von dieser, st.ntz mit «vtzland »«rden sortgesetzt. T» fand eine all- für den Oberbefehl bestimmten Oberst Krytenko Platz zu Avasprache über die einzelnen P»nkte patt, «ach- machen. Er war deshalb abaesetzt ivorden. Nun hat er, mittag» w«rde gemeinsame Kommission»beratung abgehalte«. im Kampfe nut seinem Nachfolger einen ehrenvollen Hel» Di« nlichste «ellsitzung ist auf den ö. Dezember vormitta«» dentod gefunden. Atit lhm ist wohl augenblicklich der ge- „nberaumt fth-lichst. d,r ,.,iom R°gi.-U»g b.,«tigi. I. I)it IN-Gt lltk ötzssAtspilis. ! Nach einer Meldung der Daily News au» Petersburg Die Frage nach der Machtstellung der russischen Re- teilte Trotzki mit. daß Tschischertn zum Botschafter in aierung ist zum Teil wenigstens auch die Frage nach dem' England ernannt worden ist. Schicksale der eingeleiteten FriedcnSvcrhandlungen. Da ,Irscherin ist einerder beiden Russen, die wegen einer ist denn zu sagen, datz sich die Stellung der neuen Regie- politischen Gesinnung in England interniert wurden und deren rung täglich gefestigt hat. Die Krise schien überwun- ?"t«miemng Trotz« den Anlaß zu seinem Erlasse gab, dtt »lo Petersburg vom Meere her und durch die Newa dm in Rußland ansässigen Engländern verbietet, Rußland mit Getreide versorgt wurde. Die Mannschaften der eng- i" »erlassen.