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/luer Tageblatt > vuech uns»« v« » frei in» hau« monatlich »» . g. Sei üee «»rchi>tt»stell« ad» a»> monatlich 7»pfa. u.wdch«nt» ji» psg. Sei »er Post desteUl un» f,Iv>i adgeholt vi«rt«>lützrlich ».»» iiik., monatlich »» Pfa. durch »«n ^riestrüger frei in» hau» viertel» ludrllch r.»r Mk., monatlich »4 pfg. «erscheint tiiglich l» »en INittagostun» ü:», mit fiuonahme von Sonn- un» ^iertagen. Unser» Aeltungsau»- >r<ig«r un» s>u»gabestellen, sowie «Ue postanstaiten un» vriestriiger nehmen oesicllungen entgegen. Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luee Sonntagsblatt. Sprechgun-» -er Neüaküon mit Ausnahme -er Sonntage nachmittag» 4—S Uhr. — Telegramm»flüresse r Tageblatt flueerzgebirge. Zernsprecher SS. Zur unverlangt elngesan-te Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet wer-en. NLL-rrW n:. W; kl-mepetNzeile fllr Ku» un» »«, fprechenter Nadatt. »nzeiaenau» nahm» dl» spätesten» <>/, Uhr »»„ mittaa«. Zür Zehier im «ah kann ««wahr nicht geleistet werten, wenn »le Nufgad« »er finzelg, durch Fernsprecher »rfolat oter ta» Manuskript nicht »eutllch leadar ist. Nr. 28S Sonnabenä, cken S. Dezember >917 >2. Jahrgang Abschaffung Ser Stan-esvorrechte in Rußlanö Wilsons wahres Ariegsziel. Er kann nicht warten, der Herr tm Welpen Hause zu Washington, der im Nebenamt der Hörige und Be auftragte des amerikanischen Trustkapttals ist. Drei Jahre lang floh sein Mund über von Redensarten, wie Freiheit und Recht, Kampf der Volksherrschaft ge-^en die Herrschaft einer bevorrechtigten Klasse — und was des Aankeeschwindels noch mehr war. Der geriebene Wil son brachte es sogar fertig, die europäischen Neutra len anfzufordern, sich dem Vorgehen gegen die Mittel mächte nnzuschliewii, das heißt die diplomatischen Be ziehungen abzubrcchen. Alles deshalb, weil das Völker recht verletzt sei. Das; das alles Lug und Trug war, hat Wilson nun selbst in Buffalo anfgedeckr. Er har es nicht leicht, die Uankecs von der Notwe.idi l i. i Krieges zu überzeugen. Um das deutsche Vv kni d Fesseln der Militärkaste zu befreien, dafür sind s, lich einige nicht ganz zurechnungsfähige Uankees.zu haben. Allein- die große Masse lies; sich dadurch »jch: in einen Krieqstaumcl stürzen. Noch weniger wegen Belgien und Elsaß-Lvthringen, Zumal neunzig Prozent aller Mnkees nicht wissen, wo diese Gebiete jn Europa liegen. Wilson blieb deshalb keine andere Wahl, als sich an die nackte Gewinnsucht des Durchschnittsameri kaners zu wenden. Las hat er denn auch in Buffalo getan, wo er zu den Arbeitern sprach, denen das Dop pelspiel der Wilsonschen Politik durchaus nicht einleuch ten wollte. Ihnen schwindelte er vor, daß Deutschland ein gefährlicher Vielfraß sei, das sich ein Herrschafts gebiet schaffen wolle, das von Antwerpen bis Bagdad reiche. Und von hier aus sei nur ein Katzensprung nach China. Wenn "Deutschland in Asien seine wirtschaftliche und politische Herrschaft ausrichte, so sei es mit der Ausfuhr amerikanischer Erzeugnisse vorbei. Die Fab riken müßten.schließen und die Arbeiter Hunger leiden. Tas sind wenigstens reife Früchte vom Baume der Wilsonschen Politik. Schwindel war es, daß die Ver einigten Staaten für Freiheit und Recht zu den Waffen griffen. Das Trustkapital der Uankees war in Sorge, ob es seilt Ziel, die ganze Erde auszubeuten, erreichen werde, wenn die gewaltige und iin Kriege verdoppelte Wirtschaftskraft Deutschlands wieder als Wettbewerb aus den Plan trete. Von England war nicht mehr viel zu fürchten, denn dies hat sich den AankeeS unterworfen. Wilson weiß, daß er sein großes Milli onenheer nicht nach Frankreich verschiffen kann. Ta bleibt ihm nur der Ausweg, den Krieg gegen Deutsch land mit politischen und wirtschaftlichen Gewaltmitteln zu führen. Einmal will er alle Grenzen nach Deutsch land völlig nüsperren, sodann den Treubund der Mit telmächte zersprengen. Wilson hat ursprünglich weder an Oesterreich, an Bulgarien, noch an die Türkei den Krieg erklärt. Tas geschah selbst nicht nach, der Niederlage am Jsonzo, wo das verräterische und gebührend be strafte Italien diese Herzstärkung gewiß brauchen konnte. Nun'hat sich Wilson von seinem früheren Botschafter in Wien, Penficld, wilde Räubergeschichten über die inne ren Zustände der Donaumonarchie aufbinden lassen Darauf baut er seinen Plan, weil er eben als echter Uankee der Ansicht ist, daß es einen Treubund aus Le ben und Tod zwischen Völkern nicht gibt. Die Times haben sich schleunigst diese Absichten Wilsons herüber kabeln lassen, hauptsächlich wohl, um die „erschrockenen" Viclverbändler über dis russischen Ereignisse zu trösten. Wilson selbst aber hat seinen Vertreter in Petersburg beauftragt, die Lage zu überwachen, Verbindung mit den Bolschewisten zu suchen und überhaupt das ganze Spiel in der Hand zu behalten. Will Amerika etwa für alle Fälle Rückendeckung suchen? Ter „uneigennützigen," Politik Wilsons iväre auch das zuzutrauen. Politische Uebersicht. Lras Lrernin Uber Sie tleutsch-özterseichlzchen kliegrrlele. Desterreichisch-uugarM« Truppen im Weste»? Im Mittelpunkte der Debatte der vorgestrigen Sit zung der ungarischen Delegation stand ein Appell des Grafen Tisza für die Bundestreue und die Antwort des Grafen Ezernin. Tisza erklärter Ich würde es herzlich begrüßen, daß, wenn die Ostfront frei wird, unseren Truppen Gelegenheit geboten würde, den Deutschen für die geleistete Hilfe den Dank abzu statten und an dfr ^Westfront zu erscheinen, denn Straßburg -shi ebenso wichtig wie Triest. Der heutige uintW Mgsbelicht. (Amllich.) Großes Hauptquartier, 8. Dezember. Westlicher K r i c g s s ch a n p l a tz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Auf dem flandrischen Trichterfeld» zwischen Wcst- l ovsebeeke und Beeelacre, sowie westlich von Warnewn ag am Nachmittag lebhaftes Feuer. Südlich der <>carpe hielt die erhöhte Artillerietätigkeit an. In Handgranatenlämpfen drängten wir die Eng- lndcr beiderseits von Graincourt um einige hundert ister zurück. Mehrfache Versuche des Feindes nörd- ch von La Vacquerie Boden zn gewinnen, scheiterten, ins den Gefechten der beiden letzten Tage wurden 53 -esangene, darunter ü Offiziere, eingebracht, zwei Ge- ütze nnd 15 Maschinengewehre erbeutet. HcercsgNtppc Teutschcr Kronprinz. Jn dem Abschnitt südlich von La Fere, nordöstlich von Craonne und aus dem östlichen Maasufcr ver stärkte sich am Nachmittag die Feuertätigkeit. Eigene wkundnngsabteilungen brachten südlich, von Ornes Ge fangene ein. Leutnant Müller errang seinen 37. Luftsieg. restlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Mazedonisch« Front. Bulgarische Vorposten zwangen englische in der.. Strumaebene vorgehende Abteilungen zur Umkehr. FtaUcnischc Front. Jn dem Kampsgclände östlich von Asiago hielt das lebhafte Artilleriefeuer an. Die am Monte Sisemol ge nommenen Stellungen wurden von den Resten der ita lienischen Besatzung gesäubert. Die Zahl der seit dem 4. Dezember bei der Heeresgruppe des Genernlfeldmar- schalls Konrad gemachten Gefangenen übersteigt 16000. Dcr Erste Gencralqna rticr m c ister <W. T. V.i Ludcndorjf. Die Antwort des Grasen Ezernin. In seiner Antwort sagte Graf Czernini Seine Exzellenz Graf Andrassh hat über das Bündnis mit Deutschland gesprochen und die Frage an mich gestellt, ob und wie weit wir in den Kriegs zielen mit Deutschland einig sind. Ich kann diese Frage in positivem Sinne beantworten. Wir sind einig mit Deutschland, und zwar auf der Basis, die für Deutschland und Oesterreich-Ungarn gilt, auf der Basis eines Verteidigungskrieges, welche im Deutschen Reichstag als Richtlinie für die Kriegsziele festgelcgt wurde und die Staatssekretär v. Kühlmann in einer seiner letzten Reden meiner Ansicht nach sehr klar und deutlich präzisiert hat, indem er den Satz aussprach: Es gibt kein Friedens hindernis außer Elsa ß - Lothringen. Aller dings dürfen wir, wenn wir unsere Lage mit der jenigen des deutschen Bundesgenossen vergleichen, das eine nicht vergessen, daß wir uns in gewissen Bezieh ungen in einer besseren Lage befinden als er. Wir haben so gut wie unser ganzes Territorium. Deutsch lands Kolonien sind heute in Feindeshand. Wenn mir nun von mancher Seite der Vorwurf gemacht wird, daß die Schwäche meiner Politik, welche sich im Schlepptau Deutschlands befinde, und wie diese Phra sen sonst lauten, daß diese Politik uns zwinge, den Krieg länger sortzusetzen als es sonst der Fall wäre, ja, Laß wir für deutsche Erobern,rgen kämpfen müßten, so setze ich diesen Argumenten ein kategorisches Nein entgegen. Wir kämpfen für die Verteidigung Deutschlands ebenso gut wie Deutsch land für die unsrige. In dieser Beziehung kenne ich keine territorialen Grenzen. Wenn jemand fragt, ob wir für Elsaß-Lothringer, kämpfen, so antwor te ich: Jawohl, wir kämpfen für Elsaß-Lothringen genau so wie Deutschland für uns kämpft und für unsere Länder und Triest gekämpft hat. Ich kenne da keinen Unterschied zwischen Straßburg und Triest. Wenn in dem allgemeinen europäischen Kriegöbilde andere Konstellationen eintreten sollten, was nicht ausgeschlossen erscheint, und an anderen Fronten große Ereignisse vorgehen sollten, dann würde ich P lebhaft begrüßen, wenn der Moment käme, an welchem wir auch an anderen Fronten gemein sam mit unseren Bundesgenossen kämpfen würden. Wenn es also nach dieser Richtung, die wir einge schlagen haben, seitdem der Krieg begonnen hat und die wir mit voller Zustimmung der erdrückenden Mehr heit sowohl Oesterreichs wie Ungarns gehen, wenn es nach Klarlegung dieser Richtung drüben bei der Entente immer noch Leute gibt, die in dem Glau ben leben, es könne ihnen gelingen, uns von unseren Bundesgenossen zu trennen, so kann ich nichts sagen, als daß die, die das glauben, schlechte Poli tiker und kindische Gemüter sind. Man hat mich ge fragt, wie ich über eine amcrilanische Kriegserklärung denke. Oesterreich-Ungarn hat wegen seiner treuen Bundesgenvsseuschast mit Deutschland nrit der Gegner schaft Amerikas rechnen müssen. Wenn Amerika diese Konsequenz zieht, so ist das schmerzlich wegen der Oesterreicher und Ungarn, die in Amerika sind und die in die peinlichste Lage geraten. An dem Kriegs ergebnis jedoch wird das nicht das geringste ändern." Graf Czernin fuhr dann fort: Graf Andrasst) hat bezüglich Italiens eine Anfrage an mich gerichtet, auf die ich vollständig offen antworten möchte. Es ist den Herren bekannt^ daß Italien vor dem Kriege mit uns hätte sprechen können, weil wir ein lebhaftes Interesse daran hat« > ten, diesen überflüssigen Krieg zu vermeiden. Hierbei hätte Italien zu einer Vereinbarung gelangen können, die es heute Wohl in seinen kühnsten Träu men nicht mehr hoffen kann, zu erreichen. Italien kann heute im besten Falle hoffen, den status quo ante bellum (den Zustand vor dem Kriege) zu erreichen. Ich muß aber noch einen Schritt weiter gehen. Ich sage cs ganz offen und damit man es in Rom Hörer Wenn Italien den Krieg mutwillig fortsetzt, so wird es später einen schlechteren Frieden bekommen. Tas sind wir den Truppen und Hem Hinterlande schuldig. (Beifall.) Ich habe ein Ziel, und das heißt: Baldigste Erreichung eines ehrenvol len Friedens. Dabei weigere ich mich, unseren Fein den P rämlen auf Kriegsverlängerung aus- zu setzen. Amerikas Kriegserklärung an Oesterreich!. Reuter meldet aus Washington r Wilson erklärt« einem Kongreßmitglied gegenüber, daß die Kriegser klärung an Oesterreich deshalb vor allem notwendig sei, weil es sich als erforderlich Herausstellen könnte, amerikanische Truppen zur italienischen Front zu schicken. »Mgsmiiatgltell ln Hallen. Die Haltung des italienischen Volke». Die Haltung der italienischen Bevölkerung im be setzten Gebiete Venetien beweist erneut, daß der Krieg gegen die ehemaligen Bundesgenossen durch di« Politik der Negierung und einer Partei der Kriegs hetzer, nicht aber vom Volkswtllen entfesselt wurde. Die Deutschen und Oesterreicher, von früher Hw durch enge Beziehungen mit Italien verknüpft, werden auf ihrem Vormarsch nicht als Feinde empfangen und begegnen ihrerseits der Bevölkerung durchaus sreunb. lich. Nicht niit dem italienischen Volke, nicht mit den italienischen Kriegshetzern führen die Mittelmächte Krieg sondern mit der Negierung, die ihr den Kampf aufzwang Tie Gemeinschaft, die sich zwischen der Bevölkerung und den Siegern anzcbahnt hat, läßt es als gewiß erschei nen, daß, wenn das italienische Volk seine Hetzer und Aufwiegler abschüttelt und das Heer der Verbündeten die italienische Grenze nach dem Kriege wieder verlas sen hat, die alten Beziehungen von Bott zu Volk wieder aufleben werden. »er energische Trotzlrl. Line Warnung an di« Entente. Eine Erklärung Trotzkis betreffend die fremden Mili- iärvertretcr lautete nach der „Prawda" folgendermaßen: „Der Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika beim russischen Generalstabe, Major M. Kerth, und der Führer der französischen Mission, La verne haben es für ange bracht gehalten, sich in Noten und Reskripten mit Vor schlägen an den abgesrtzten Oberbefehlshaber Duchonin zu wenden, die eine Aufreizung gegen die gegenwärtig« Regierung enthalten. Dieses Vorgehen kann ich nicht un beachtet lassen. Die gegenwärtige Regierung drängt nicht