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Ar. irs s. Jahrgang ktne üeninvilrOlge üeMtagrsiWg flmtl. Bekanntmachungen. Di« amtlich« vekamltmachimgen werb«,' soweit st, uni nicht vo» b« ve-brb« unmittelbar zugefällt werd«, d« SmtbilLtteru «Nwmm«. Keine Regierung und lein Land Hüde inniger gewünscht, in den 'österreichisch-serbischen Streit nicht verwickelt zu toerden als Frankreich? es iourde ehrenhalber durch seine Verpflichtungen darin verwickelt. England hübe eine lang andauernde Freundschaft mit Frankreich, und wie- wett die Freundschaft Verpflichtungen modifiziere, dar über möge jeder sein eigenes Herz und seine Empfftrdun- gen zu Rate ziehen und das Matz der Verpflichtungen abschätzen. Englands und Frankreich» eingewilligt, jedoch unter der ausdrücklichen Voraussetzung, daß riichts, Mas -irischen den militärischen und seemännischen Sach verständigen vor sich gehen Würde, ein« der beiden Regierungen binden oder ihre Entfchlußsreiheit beschrän- nkreichs Sems treten würde. Er habe in auf ein« Besprechung^ Milttäri- kekannmachung. Gegenüber dem unverständlichen Verhalten eines Teils des Publikums und der Gewerbetreibenden, die Annahme von kelchrdanknoten sbzulednev und die Zahlung in Gold und Silber zu verlangen, weisen die Handelskammer und die Gewerbekammer Plauen eindringlichst daraufhin, daß die Noten der Reichs bank nach dem Gesetze vom j.Iuni jgO- gesetzlicher Lablungrmittel sind und von jedermann in Zahlung genommen werden Müssen. Vie Aammern ersuchen daher dringend, die gegen, wärtige Lage, welche die härtesten persönlichen Dpfer erfordert, nicht noch durch unverständiges verhaltest im Zahlungsverkehr zu erschweren. Plauen, den 4. August s9s4. tli IntMvmu ll« Smnwumu nett den Staatssekretären und Ministern «schienen. Un ter lebhaftem Beifall wurde da» bisherige Präsidium wiedergewkhlt. eine brüt äer sseichrlramrlerr. Hierauf Ergriff d« Reichskanzler unter atm» Ls« Stille de» Hause» da» Wort, « begann! «in -Maltis- Schicksal »eicht «er Smopa hemi«. RMand HM de« Brand m» da» H«»» «eletzt. De» Reich». Lail«, gab daaa.i« gwtzea Mm ei» Mild vo, d«, R- warft,e, dmmatischm SMwickelnn« d« letztm TgM, tu», teson-ere vo« dem verhalte« Mutzlaad» »ad vo« dm avfgewdert. Vie gegemoikstig« Sage ging nicht «u» 00» übergehend«« Inter essenkonflllten oder tziplomMische« Konstellationen hervor, st« ist da» Ergeb«!, eine, seit lan gen Jahren tätige« llebelwollen, gegen die Macht und da» Gedeihen de» Deutschen Reiche». Un» treibt nicht Sroberungelust, un, beseelt der unbeugsame will«, dm Watz p» -«wahren, aus den Gott un, gestellt hat, M, un» und all« kommenden Geschlechter. Au, den Schriftstücken di« Ihne« zugegangen find, werden Sie «schm, wie mein« Megterung und vor alle« mein Kanzler bi, zum letzten Augenblick bemüht waren, da» «ruberste abzwvew den. I« aufgrdrungener Notwehr, mit reinem Gewissen und reiner Hand ergreifen wir da» Schwert. An die Böl- be, und Stämme de, Deutschen Reiche, ckgcht mein Rus, mit gesamter Kraft, i« brüderlichem Zusmnmenstchen mit unseren Bundesgenossen z« verteidigen, was wir in fried. licher Arbeit geschaffen haben. Rach dem Beispiel unserer Bäte, fest und getreu, ernst und ritterlich, demütig vor Gott und kampf-froh vor dem Feind, so verträum wir de, ewigen Allmacht, die unsere Abweh, stärken und zu und schnell, da, ist mein innig« Wunsch. Der Kaiser setzte der Thronrede folgende» hinzu r St« haben gelesen, meine Herren, wa» ich zu meine« Volke vom Balkon de, Schlosse, aus gesagt habe. Ich wie derhole: Ich kenn, kein» Parteien mehr, ich kenne mu Deutsch« (Stürmische Bravo») und x»m Zeichen dessen, datz Sie fest entschlossen sind, ohne Parteiunterschiede, ohne Stande« und Konfesstonsunterschiede zrtsmmnenzu- halte« mit mir durch dick und dünn, durch Not und Tod, fordere ich die Vorstände de, Partei«« auf, vorzutreten und «ir die, in di« Hand r« gelobe«. Di» Thronrede wurde wiederholt von Beifallsrufen unterbrochen, besonder» an den Stellen, die die alte Kulturgemeinschast mit Oesterreich, da» Uebeüvvllen ge gen die Macht und das Gedeihen de» Deutschen Reiche» und da» reine Gewissen und die reine Hand betrafech Zustimmung wurde laut bet der Erwähnung Serbien» und Frankreichs. Eisige» Schweigen begleitete da» Er wähnen Rußland». Nachdem der Kaiser den Zusatz tzu der Thronrede beendigt hatte, reichte er jedem der Par- teivorstände, di« vorgetreten Waren, kräftig die Hand Der Reichskanzler erklärte den Reichstag Mr eröffnet. Graf Lerchenfeld bracht« ein dreifaches Hurra cm». Vie Anwesenden stimmten die Ratio nalhhmne an, ^ie der Kais« entblößten Haupte» anhörte. Unter nicht enden wollenden Hochrufen verliest der Kais« den Weiße« ikpok» Die gestrige Sitzung des Reichstage» Wurde von Dr. England wird einem Gegner vsvenü-«pchen, Wie Mi her noch kein«, sah. Umgeben von Reidm, Werd«, Wir un Feinden beweisen, dast Wir seit 1870 nichtgo- haben uckd auf unserer Hut sind. Und sollte untaüietzm, f!o, Wird «U ehrenvoll unter« lieg«.'Ab« der Lis» der Feinde Würde ihnen kein Ruh. diese, Kriege, vemmlatzt«. »atz auch Frankreich sich auf die Seite »«fern Segne, gestellt h«, ko«nt« «n, nicht ttbenaschen. Z» »ft find »ns— Bemiihnngen, mit de, Cnglanä erklärt Deutschtanä äen Ariegl England hat dem Deutschen Reich« den Krieg er klärt! Damit hat es sich auf di« Seite unserer Gegner gestellt, die Nation, die in ihrer Gesamtheit sich rühmt, nie anders als fair zu handeln, diese Nation macht gemeinsame Sache mit den Gönnern von KünigSmödevn, mit Rußland, dessen hinterlistig gemeingefährliche» Ver halten jeden anständig denkenden Menschen Mit Ab scheu «-füllte. Die Meldungen von dem Verhalten Eng« land» haben Wir heute früh schon durch Extrablätter! mit folgenden Worten bekannt gegchen: Kerl Io, s. Allgutt. Letten» abenä Kurs vor 7 llbr erlckleo äer eogttlküe Lotlckaster 5lr Lolrden aus äew auswärtigen klwte, wo äen Krieg Lu erklären uoä leine pälls ela- 2 ul 0 räer 0. üer11o, S. Augntt. Leltero nachmittag sr- lchleo Str Loschen tto Reichstage, um äew Staats sekretär von Sagow äle Mitteltuog su macheo, leloe (allo äle eoglllche) Regierung oerlavge eine mügllchst schnelle Antwort aus äle frage, ob äle äeutlche Regierung äle Versicherung abgeben könne, äatz keine Verletzung äer belgischen Neutralität ltattfloäeo weräe. verr von Sagow antwortete sofort, äatz es nicht angebe, nochmal» äle Lrüoäe äorrulegeo, äle veutlchlanä Lwlngeo, llch gegen elveo Slnmarlch einer fraorüttlcheo Armee äurch belgisches Leblet ru sichern, varallfblo über brachte äano Stt Lolchen lm ausioürllgeo Amt« äle Kriegserklärung. Fast unglaublich Must dies« KrftsAkrMlmng Gnu- land» wirken, wenn man bedenkt, dast Sir Edivard Gvetz bi» zum letzten Augenblick an Deutschland» S»it« mit Uutzland porhaudelt», also genau Miss«» muß, wie schändlich die msstsche Handümgtweift un» gegenüber war. Deutschland stcht nunmchr in Europa mit feinem österreichischen Bundesgenossen allein da in der Mund« der Völler. Un» bleibt nicht» änderest übrig, al» diesen gewaltigen Kampf gegen drei Seit« auszunehmen, einen Kampf, Wie ihn dü Weltgeschichte noch nicht gesehen hat. Auch jetzt, nachdem sich di» KM chen istepnbl» m femMichwen Vezichnngen p» l, ans alt, Hossnnngen und Ate« Seell gch-stzen. Hmment «a, menschAche «»sicht »nd Kmftvor- » «in voll Pin R« letzten EMfcheÄ,,--, pt «wp. mit Ihre, p atftoft sche, Hilf« gescheh«». Die di« t« Vste« und t« Weste« seit lange, «» sich «-griff« hat, ist «vn n» Helle, Mwmme« tät. Der Kaiser in Folduniform mit dem Bande des Schwarzen Adlerordens, geleit« von den drei Marschäl len und gefolgt von den Prinzen Eitel Friedrich August Wilhelm und Vollrath von Schaumburg-Lippe, erschie- neu kurz nach V«2 Uhr. Nachdem Abgeordneter Kaempf drei begeistert ausgenommen« Hochrufe ausgebracht hatte, verlas der Kais« Mtt fest« und laut« Stimm« folgende vom Mu« Tageblatt gestern schon im Auszug« wtederge- geben« Thronrede. vle cdr-nreäe ärr Kaiser*. Gechrt« Herren! In schicksalsschwer« Stund« hab, ich die gewühlten vertret« de, deutsche« volle» um mich versammelt. Fast ft, halb«, Jahrhundert lang konnte« wir auf dem Weg de* Frieden, verharre«, versuche, Deutschland kriegeri. sch, Reigunge« an-udichte« «atz seine Stellung in der Welt «inznengen, hab«, unsere, Volke» weduld »ft auf hart« Proben geststlt. Ja unbeirrbarer Rstllichieit hat «ei« Regierung auch nckst, herauchoiderndea Umstän de, di« Entwickelung all«, sittlichen, geistigen und wirt, fchaftliche, Kräfte al, höchst«, Ziel verfolgt. Die Welt ist Zeug« gewesen, wi« «nermüLlich wir in dem Drang und in de« wirre« der letzte« Jahr« in erster Reihe standen, um den Böllern Europa» eine« Krieg zwischen den Groß. Mächten zu ersparen. Di« schwersten Gefahren, di» durch di, Ereignisse am Balkan herauf-« schworen waren, schte. ne, überwunden. Da tutfich mit de, Ermordnnam eines Freunde^ d«, Erzherzog, Franz Ferdinand, ei« Abgrund auf. Mei, hohe, verMndeter, der Kaiser und König Fran, Joseph, «ar gezwungen, zu de» «affen zu greifen, «m di« Sicherheit fftm» Reiche» gegen gefährliche Um triebe au, «ine« Nachbarstaat zu verteidigen. Bei der Verfolgung ihre, berechtigten Interesse« ist der verbünde- ten Monarchie da» russische Reich in dm Mea getreten. An di« Sette OesterreichAugarn» ruft an» nicht nu, unsere Vündaiiepfltcht, «a» f« die gewaltig« Aufgabe «. mit d«, allen «ul »ft de» betde« «eich« unsere eigen« Stttlung gegen den Ansturm fttndhtcher Kräfte schirme«. Mit schwere« Herze, ha», ich «et«, S«n- gl»« ei«« Rach»« mobilisiere« «Äs««, «tt dem sie auf so »ielen Schlachtfelder, gemei^a« gestchte, hat. MU aufrichtig»« Seid sah ich «in« von Deutschland treu bewahrte Freundschaft ^ewreche,. Di« Kaiserlich russisch« Regierung hat sich, dem Dräng«, ei«, unersättlichen Ra- /luer Tageblatt AW /lnzeiger für -as Erzgebirse LMWW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblaü. ku? SpeechstuaS, »w «Sakttou «tl Mwaah«, See «omttag, nachmittag» 4—s Uhr. — LUegramm-sUmss», Tageblatt flueerzgebtrge. kerusprecher 5L. w'«n »>- riufyd' *LW.' r-e «»«ttaagl Mgesaabt. Maouftrtpt. kam, Suväh. nicht gtttts« ««-«. NLNMMLLm Mittwoch» S. August 1914. ImeSblatt sein. Ein msuihlerifcher Ueberfall von drei Seit«« kann in der Welt« und Kriegsgeschichte dereinst nicht als ehrlich errungener Sieg vermerkt Wer den. vorbereitet stmnte Man auf diesen Schritt England» einigermaßen durch folgende Depesche Werden: Sr der Sitzung h«s englischen Unterhauses am Montag «Märte Grey, e» sei Var, daß der Fried« Europa» nicht bewahrt werden könne. In Betreff der Frag« der Verpflichtungen sagte Gireh, Sngbmw hab« bi» gestern Mcht» mehr als diplomatische Unterstützung versprochen. Er habe kein Versprechen gegeben, aber sowohl dem französischen wie auch dem deutschen Botschafter «Märt, daß, wenn Frank reich der Krieg aufgezwungen Würde, die öffentliche Mei nung auf Frankreich« Sette treten würde. Er habe in den Vorschlag auf ein« Besprechung.Milttäri- scher und seemännischer Sachverständiger Sestern (Dienstag) mittag um 1 Uhr wurde kn Wei ßen Saale de» Königlichen Schloss«» in Berlin der Reichstag eröffnet. Zahlreich« Abgeordnete hatten sich versammelt. Auf dem Smpor« erschienen die Kaiserin, di« Kronprinzessin und die in Berlin anwesenden Prin zessinnen. Unter den in Dragoneruniform, der