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Dienstag» 2S. August 1914. 9. Jahrgang. Nr. 196. oll« Pofilm statt«» UN» SrI.strüi«, n,hm«a 0,st«Uunz«a «at,«,«>>. Sprrchflim-« S»r Ne-akN»« mit -»««ah«, -n S.aotag» oachmlSag» 4—» Uhr. — Trü-ramm-ff-nss«, La-rblatt ff«»»rzs»blrg«. hrrnsprrchrr LZ. für u»v«lang1 ilogrsaoSt» Manuskript» kann Vewüh» utcht -eleiflet wiörn. »«,»,»»1.1», d»»ch «>s»« »,t.» fr«I In» Han» m»n«tllch »» ptz. ».I»., »,I»»ft.st.ll. ab. .«hott m.aatllch 5» Pf», u. wichint» llch i» Pt,, v.i o«r post ».stillt un» stldst at,»h»U °t«rt«>l»hrllch 1.1» Mr., monatlich »» Pf,, durch »«» /luer Tageblatt - MZeiger für das Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilase: /wer Sonatassblatt. u»,«r UN» stu.,a».st«ll«a, s.w!, Eprichflu«»» s»r n»-akti»a mit Aa»«ah«e »„ s.autaa» uachmtNaa, 4—» Uhr. — Trüaramm-N-r»ss», kaa»btaa Nu»»rza»birg». k»rnspr»chir« »«, »« Nmt»»W,t mannst» ast Gch»ar^»»„, tipfm. ftnst i» Ptz7 «Rämu»M«, jchd^SSAM'WP »»»N«itv» »I» f»«.p«»»,/Uih» vormlKA^ Ha» o»«r In »«r «rfchch»»»«»chf. Nm» »«»st», »Ich« ,«NIstü m««»m» »»an »I. stufaab, »« S«t«»t«, »urch r«rufpnch«, ^f,tat »t« »a« tUanustNpt »tcht ö«üUchl»»»«r Ist. klmtl. Bekanntmachungen Zwischen äen Schlachten Die Kronprinzessin Teeili« wurde mit nach- ^ Nk mein liebes Kind. Arme mich Mit ihm sei Dani «nd zweiter und laut mit seinen Grenadieren geschlagen Hachen; er Hai da» Eiserne Kreuz zweiter Klaffe bekommen. Sage e» Ino und Ma ria. Gott schütze und Helf« den Jungens auch weiter und sei auch mit Dir und den Frauen allen. Papa Wilhelm. Kaiser Franz Josef hat an den deutschen Kaiser anläßlich de» großen Siege» bei Metz ebenfalls eine Depesche gerichtet, in der er den Kaiser zu dem großen Erfolge herzlich beglückwünscht. Da, -aabelsblad in Amsterdam meldet, di« garäs oltt- gae in Gent sei entwaffnet »ad di« Waffe, seien nach Antwerpen geschickt worden. Gent »«d« sich de» Deutsch«, «»geben. wie dl, Pariser belog«, werde«. Ti, amtliches ftanMsches DommnniquS vom A. d. M. 11 Uhr abends besagt: In den Vogesen hat di« allgemein« Lage uns befiimstnt, unsere Truppen von Donon und von dem Hügel bei Saale» (?) zunückzunehmen^ obwohl diese Punkte nicht angegriffen waren In Namur machten die Deutschen große Anstrengungen gegen die Forts, die energi schen Widerstand leisteten. Die Fort» von Lüttich leisten ebenfalls Widerstand (eine dreiste bewußte Lüge! Die Redaktion). Die belgische Armee ist vollständig in dem befestigten Antwerpen konzentriert (! Die Redaktion). Gin großer Kampf spielt sich auf der gangen Linie von Mons -b » zur luxemburgischen Grenze ab. Unsere Truppen d äu gen überall zur Offensive, sie gehen gemeinschaftlich mit der englischen Armee vor. Angesichts der Ausdehnung der Front und der Stärke der beteiligten Truppen ist es unmöglich täglich die Lage der Armeen zu schildern (Wal Die RÄXkh t'on). Ws zur Beendigung der Operationen in diesen Gegenden werden in» einzelne gehende Berichte nicht ver öffentlicht werden. « Während so vom westlichen Kriegsschauplatz« neue Mich, richten über den Fortgang der Operationen nicht vorlLsgen, ließ der Deneralquartiermeister einen Bericht über vlr Lage in Ostpreußen veröffentlichen, der nach einer amtlichen Meldung folgend«, Wortlaut hat: Währrnd auf de« westliche«! KrirgSschanplatz die Last« d„ deutschen -«««« purch Sott«, Gnad« «in« , n « , waw stehendem telegraphischen Dank de, Kaiser» bedacht: Innigsten Dank mein liebe, Kind. Freue n Dir über Wsilhqlm, ersten St«g. Ms herrlich hat Gott ihm zur Seite gestanden; ihm sei Dank and Ghre. Ich habe ihm da» Ei s e r n e K r e u z zweiter und erster Klaffe verliehen. O »kar soll sich auch brillant mit auch dem Heeve draußen schuld. Die HeereSführung muß wissen, daß sie, komm« was mag, kühl und zuver sichtlich deponieren und handeln kann; daß daheim mit Geduld auf die Resultate ihrer klugen Ueberlegung ge wartet wird, wissen soll sie, haß sie au» einem physischen und Mischen Kraftvorrat zu schöpfen vermag, wie ihn kein zweite, voll bietet. Sorgen wir dafür, daß sie dies« Zuversicht behalten kann, daß der Wehrkraft draußen der Rücken gedeckt bleibt durch da» Bewußtsein r In der Heimat wirb di« Freude an den Erfolgen in Arbeit, in strenge Arbeit für da» Gemeinwohl umgesetzt, umgesetzt in ein tausendfältige» Bemühen, die wirtschaftlichen und ethischen Kräfte de» volle» zu erhalten, und dort, wo der Krieg die wurzeln der bisherigen Wirtschaftsord nung durchgeschnttten hat, für neue Saugwurzeln zu sorgen. vor allem wollen wir in der Stegesfreude de» ein gedenk bleiben, daß der Sieg, der un» daheim sichert und von un» mit Jubelruf begrüßt wird, mit dem Leben so vieler treuer Volksgenossen erkauft wird, da- so diel Frauen und Kinder, Väter und Mütter und Geschwister in dieser Stunde sich sagen: Wir gaben unser Liebste» dahin, damit allen Freud« zuteil wird. Denket daran, daß viel« Verwundete mit ihren Schmerzen die Freude aller bezahlen. Dann Wird die yeste»freude sich in werk tätig« Nächstenliebe umsetzen und jeder, der draußen steht oder hinau»zieht Wird sich still sagen: wie froh darf ich für mein«» volle» gute Sache mein Alle» wa gen, denn mein voll läßt auch di« Meinigen nicht im Stich ! Siegesfreude wollen wir hegen, aber befruch tende Siege-freud«, Freude, die Trost in die Seelen der Trauernden gießt, un» mit neuer Kraft erfüllt, un» von all Hen Fesseln der Selbstsucht, der Vorurteile, der Ge wohnheit befreit, un» begeistert: die Widerstand», kraft de» deutschen volle» auch für einen langen Kampf zu stählen, so wie unsere Ahnen 1870/71 sich den Segen von oben verdienten: Schlicht, ernst, Pflichttreu und voll Gottvert rauen! Und damit weiter vorwärt» gegen ein« Welt von Feinden! Vielteck Kuben ä!e ängeliörlgen cker iw Iwläe »tekencken Kuer un» beruttregt, cklesen ttgllcd äe» ^uer IsgedlLtt wckrusencken, ck»mlt me tm Krieg« »ick deklnck- Ilcken 8ükne unterer 8t«clt vl«en, ve» io aer ttelmet vor- eekt. wer öle» noek vünscken sollte, äen bitten vlr, un» ate genaue äärewe äe» llmpwnger» »nrugeben, »leo k4«me, uncl millttrtecke vereleknung, ärmerilorv», vlvtelon, Ke- gimenw-klr., Seteillon, Kompegni« ocker Lekeäron, vettert» uncl Kolonne. Vie Keekeenäung ckured un» geeektekt koetenlo», nur äe» Abonnement virä d»reeka«1 uock 61» portofreien. Viellelck: merken noek »ncker« äuer von ätwer ninriektung Qedreucd, um äemlt ikren Uedea im ?«lck« »inen ckeuerocken Qruv «w ckar ttetnutt eu- komwen »u ieeeen. Einberufung österreichisch-ungarischer Rekruten und Ersatz- reserviften sowie Landsturmpflichtiger. 1. Vie Rekruten nn- Ersatzreservisten -es Assrnt- jahrganges 1014 sowie alle im layre 1-14 Stellungs pflichtigen, welche dis jetzt ihrer Stellungspfllcht noch nicht nachgekommen fln-, haben binnen 24 Stunden nach Verlautbarung -keser Kundmachung au» ihrem Aufenthaltsorte adzugehen un- so rasch als möglich bet -em -er Einbruchsstatkon in die Monarchie nächst gelegenen k. un- k. Ergän-ungsd»zirk»kommando ein- zutreffen. 2. Sämtlich» 42jährtgen an- jüngeren Landsturm- pflichtigen, -ie tm Heere, in -er Kriegsmarine, Land wehr (Landesschützen) o-er Sen-armerie ge-ient haben un- bisher noch nicht einberufea wur-en o-e« nach ihrer Einrückung wegen Staa-esüberzahl beurlaubt worüen sind, haben, sofern» fle laut ihres Landsturm passes nicht waffenunfähkg klassifiziert worden fln-, am 1. September aus ihrem Aufenthaltsorte abzugeheu und sich so rasch als möglich beim zustäudigrn k. k. Landsturmbezlrkskommauds bezw. beim heimatlichen k. k. Landsturmkommando zu melden. A. Sämtliche vorbezeichneten Wehrpflichtigen genießen auf den Sahnen -es veutfche» Reiche» g^en vorwei» ihres Militäröokuments (Widmungsschetn, Mtlltärfchein, Landsturmpaß usw.) freie Zahrt un- freie Seförderung ihres Reisegepäckes. Jene Wehrpflichtigen, Sie kein Milttärdokument be- sitzen, haben sich sogleich mündlich oder schriftlich an die nächstgelegene k. u. k. vertretungsbehörde wegen Seteilung mit einem Seglaublgungsscheln zu wenden und zu diesem Zwecke ein Legitlmatlonsdokument (Reise paß, Heimatsschein, Arbeitsbuch, Arbeit-Verpflichtung ete.) vorzuweisen. vom k. u. k. -sterr.-ungar. Konsulat I-. 8. der k. u. un- k. Konsul Weißenberg. vam westlichen Kri«g»fchauplatz waren» fett den herzerfrischenden Meldungen von den großen deutschen Stegen in Lothringen bi, heute, Dtenstagnrittag, neu, Nach richten nicht eingegangen. E, läßt sich nunmehr über so gut wie voll übersehen, daß di« VlüllMcdr Offensive ein voller fevlfcdlag gewesen ist. Seit einer Reihe von Jahren schon war in militärischem «Kreisen Frankreichs die Offensive gegen Deutschland die Parole. Insbesondere galt auch der lang jährig« Cheff de» Generalstabes, jetzige Generalissimus Joffre, als einer der Hauptoertreter dieses Gedanken». In der französischen MAitüEervtur waren, soweit das französisch-deutsche Grenzgebiet in Betracht kommt, deutlich zw«t Rich langen der gesamtewfranzöstschen Offensive erkennbar. Der eine Vorstoß würde von Bel. fort an» nach dem Oberelsaß sich richten, zu dem Zwecke, die sen Teil des Retchslande», wie die Frarqdsen sich mwdrücken, zu befreien. Man knüpfte daran weiter di« allerdings mehr al» chimäre Hoffnung, durch KriegSbedrohmmg der süddeut- schen Bundesstaaten im eigenem Lande diese zum Wanken zu bringen. Der zweite Vorstoß würde Lothringen gelten, mit dem Ziele, den Rest de» Reichslande, wieder zu erobern und vor allem die Niederringung unsere» großen WKAfen- platze» Metz zu ermöglichen, und -war sollte dies« franKösische Offensiv« möglichst einsetzen, bevor der Aufmarsch de» deut schen Heere, vollendet wäre. Ml zu diesem Zwecke hat sich Frankreich die Last der dreijährigen Dienstzeit wuferlegh durch Vie ja nicht die zahlenmäßig« Stärke, sondern nur die Kriegsbereitschaft des Heeres erhöht wurde. Die letzten Tage haben, die Probe auf da» Exsmpel der französischen Offensiwe im ReichSlande in nicht mihzuoerstehender Weise geltefett. Der Vorstoß in Oberelsaß troff unsere dortigen Truppen noch nicht fertig auffmarschiert. Es gelang daher Mülhausen vo-übergehend zu besetzen. Dann wurde der Feind m t schweren Verlusten -um fluchtartigen Rückzw- über die Grenze genötigt. Wenn die in den Fettungen veröffentlichten Berichte au» Mülhausen zutreffen, scheint General Joiffre diesen ersten Offensiwsturmr in Person befeh ligt zu haben. Se t Anfang letzter Woche mar nun auch die französische Offensive im Lothringen erfolgt. Sie war offensichtlich in großem Stile uttd mit sehr bedeutenden Kräften eingeleitel worden. Hier aber trafen die Fran zosen da» deutsche Heer bereit» fertig aufmarschiert und sie wurden in einer großen Schlacht, wahrscheinlich der größten, die bisher in Europa stattfand, unter schweren Verlusten zuvückgeschlagen. Die französische Offensive gegen da» ReichsläM) hat sich daher auf der ganzen Linie al» ein Fehlschlag evoiäsen. Mit Rücksicht auf die er- wähnten Spekulationen aus Vie süddeutschen Bundesstaaten ist es dabei von besonderem Wett«, daß an den deutschen Siegen Vie Truppen aller süddeutschen Bundesstaaten be teiligt waren und daß das deutsche Heer in Lothringen von dem bayerischen Kronprinzen zum Stege geführt wurde. — Als Folg, dieser Stege in Lochrinigen sind einige KaisetteVegvamm« »u registrieren. An den König von Württemberg sandte Kaffe, Wilhelm folgendes Telegramm: Mt Gottes gnädiger Hilfe hat Albrecht mit seine« hsrrttchsn Armee cknen gläneeffden Sieg erfochten. Du wirst mit mir dem Allmächtigem danken und aus di« Sieg, stolz sein. Ich verlteh Albrecht soeben da» Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse. Dott segn« »etter unser« Waffen und unsere gute Sache. (gez.)-Wilhelm. Siegesfreuäe. Ttegesfreude ist über un» gekommen, Freud« an den schönen Erfolgen unserer Heere. Bange Sorge lag auf den vergangenen Tagen. Denn die Zahl der Feinde ist groß und an dem ersten Erfolg« lag ja so unendlich diel. Darum ist e» so begreiflich, daß di« Stegesfreude zum Stegesjubel ivuchs und bet manchem zum Ueberschtvang. Aber nur sei von Freude zur ernsten vorau»ftcht, zurückgekehrt. Vergessen ivir nie: Wir stehen erst am Anfang, am Anfang einer unerhört schweren Auf gabe, die zu der Mobilmachung des Heere» von den Tahetmgebliebenen eine ztveite Mobilmachung erfordert» Di« Mobilmachung der Seel«, de» LWrakter», der öf fentlichen Pflichterfüllung, sozial« Wirsopg« Wirt schaftlicher Einsicht, Wie nie zuvor. GS kann sein, daß «S früh zu durchschlagenden Entscheidungen kommt — es kann, ab« auch «Ader» kommen. GS kann auch lange dauern, und da» ist da» Wahrscheinlichere. Auf da» eine wie da» and«« müssen wir uns einrichten. Wir sind da» Aufruf. Alle nicht dienstpflichtigen Personen, welch« flch nach Eintritt -er Mobilmachung -um freiwilligen dienst- etntritt gemeldet haben un- von -en Ersatztruppen teilen wegen Ueberfüllung -« Etat» zurückgewiesen wrrden mußten, sowie diejenige« Personen, »elch« sich jetzt noch freiwillig melden «oll,«, «erden klrrdmch ausgeforüert, flch bei -em ihrem Wohnorte nächst ae- legenen Sezirkokommando -weck» ärztlicher Untersuchung un- Aufnahme in -le Zreiwllligenliste zu stellen. Vir Meldung hat zunächst lediglich -en Hw»ck, sestzustellen, über wieviel ßreiwlllige noch ver fügt werden kann. E» wird hierbei atwdrückllch daraus hingewiesen, -aß alle an flrlegoministerium, Generalkommando o-er anderwelten Vehörden gerichteten schriftlichen Ge suche um Einstellung al» flrieg»sr»iwilliger -tvetklo» fln- unü nur da» Geschäst»versahr»n erschweren. königliche» öezirkokommando Schneeberg, 24. r. 1414.