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S«zuo»pr»>»« durch unser« d»t«n frei In» hau» manatltch »4 PI,. »«> »,r ««schllst-st.U, ad» arhaltmanatllchrdpfg.u.wdchrnt» »ch I» Pf,. Sri d«r poft deftrllr und stldst adgrdolt ol«rl«ltlltzrllch 1.»» Mk., monatlich d» Pf,. durch trn Vrlrftrdarr fr«> In» hau, »Irrt«!» Vlhrllch 1.« Mk., monatlich 74 Pf,. <rfch«intt!i,Ilchint«nMtUa,»ft!>n» trn, mit f>u»nadm« »on Sona- und Irirrta,«». Unser« Zeitun,»au»» rrdger und ftu»,ad«ftell«n, fowi« alle Postanstalten und »riestrdger nehmea SesteUuazen entgegen. Mzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsbla«. Lprechstunft« -» Ne-aktion mit Ausnahme »er Sonntag» nachmittag» 4—S Uhr. — Telegramm.st-r,ss,r Sägeblatt ^u»rrzg»birg». Z,rnst»r«ch»r SS. Zür unverlangt elngesanSt» Manuskript» kann Sewähr nicht grlelget «erben. »I« sech»» ««spalte», »orpu,z«ll, »de» t—,, Naum für Inserat, «u, stu» «ad den »rt sch asten »er Nmt,d«u»t- m-nnschast Schi»ar,,nt«r, ttpfg., senst ,» Vf,i7 NeklamepetlLetl, Ü vfg. Sel grl»"«» sttschlNs« entsprech«»»«» Nada«. stn»«drn» »onst»4«i,«n dl, späteste», «>/4th« »ormlttag». lür I,»i«r lm S«g »»er In der Srschelnuna,»»ls, kam» S«w»hr nicht »«lelstet «erd«»» wenn dl» Nus,ad» «„ stnseeat», durch lerasprecher erfolgt »der da» Manuskrlpt ulcht »eutllch l«,da, >st. Nr. 213. Montag. 14. September 1S14. S. Jahrgang. -lussichlmiche Lage im Aesten unü Osten. Die Schlacht an äer Marne noch im Gange. — Iuruckgeworfener Ausfall aus Antwerpen. Wiläe Zlucht äer Russen. fwf -em «estUchea Kriegsschauplätze habe« -le Operationen, über -ie Einzelheiten noch nicht veröffentlicht wer-en können, zu einer neuen Schlacht geführt, -le für uns günstig steht. Vie vom Zetnüe mit alle« Mitteln verbreiteten für uns ungünstig laute«-en Nachrichten stn- falsch. In Selgiea ist am Sonntag von -rel belgische« Vivistouen ein flus- fall aus Antwerpen unternommeu «or-en, -er von uns zurückgeworfen «ur-e. In (VstpreuKen ist -ie Lage hervorragen- gut. Vie russische firmer stiehl in voller Auslösung. Slsher hat sie min-esten» ISS Geschütz» un- 2S bis 3SSSS unverwun-ete Gefangene verloren. Atit täglich, ja fast stündlich wachsender Spannung harren wir der Nachrichten, die unS über den Verlaus der Riesenkampfe bei Ißaris und Lemberg Kund« geben sollen. Löstlich der französischen Hauptstadt und bei Lemberg sind Entscheidungen zu erwarten, die von aller» höchster Wichtigkeit sind. Da» an der Spitze diese» Blat te» stehende Telegramm, da» wir heute früh schon durch Sonderausgabe bekannt gaben, gibt un» die beste Hoff» nung, das, die Schlacht bei Part» siegreich für un» aus» fallen werde. Und da» ist nur zu wünschen. Denn nimmt sie für die Franzosen ein schlechte» Ende, so ist auf ei nen wirksamen Widerstand von ihr« Sette kaum noch zu rechnen; vermögen sich aber die dort zu verzweifelter Defensive zusammengeballten feindlichen Heeresmassen erfolgreich zu behaupten, so würd« da» zwar keine Ent scheidung des Feldzuges bedeuten, aber die Hoffnung der Franzosen aus einen schließlich doch noch möglichen end gültigen Sieg aufs neue beleben und un» zu noch ver» vermehrten Opfern und Anstrengungen zwingen. Ist aber das Wafsenglück uns günstig, so können wir erleichtert aufatmen, denn dann wäre kein Hindernis mehr für die Umklammerung von Paris im Weg«. Gelingt e» ferner der mit verstärkten Kräften unternommenen Offensive unseres Verbündeten in Galizien, dem Feinde im Raume von Lemberg eine Niederlage beizubringen, so daß die russischen Truppen hier ihre bisherigen Erfolge Preis geben müssen, dann dürfte das Schicksal der in Galizien eingedrungenen Russen besiegelt sein. Ter Rückzug nach Russisch-Polen könnte für sie zu einer furchtbaren Kata strophe werden, wenn die wett nach Polen vorgeschobe nen Kräfte der österreichisch-ungarischen Armeen der Generäle Dank! und Auffenberg au» der Gegend Lublin» Cholm die russische Rückzugsltnie abzuschnetden in der Lage sind. Mit festem Vertrauen sehen wir den Ent- scheidungen entgegen, die in diesen Stunden und Tagen heranreifen. Was Tapferkeit und Aufopferung von Trup pen, die ihr Leben für da» Vaterland willig einzusetzen bereit sind, zu leisten vermögen, wird bi» zum letzten Hauch den großen Aufgaben geweiht sein, die es jetzt zu bewältigen gibt. Dem französischen Generalissimus Joffre ist die Gefahr einer abermaligen Niederlage seiner Truppen vollauf gegenwärtig und er wird demgemäß die verfügbaren Kräfte sicher bis zur letzten Faser an spornen, um dem Vordringen der Deutschen in der Marnegegend Einhalt zu tun. Gelingt ihm das nicht, so wird er wohl selbst an einer für Frankreich günstigen Wendung verzweifeln. Wie aus der Meldung an der Spitze dieses Mattes her vorgeht, können Einzelheiten über die SchlaGt lm Osten von ?arir amtlich vorläufig noch nicht veröffentlicht werden. Wohl aber liegt in Ergänzung der letzten Mitteilungen des Ge- neralquartienneisters von Stein eine Meldung de» Kriegs berichterstatters Schweder vom 12. d». Mts. vor, die hier folgen soll: Mehrere deutsch« Armeen kämpfen seit etwa acht Tage« von Puris über Verdun bi» Nchrey und in Fran. zösisch-Lothringen. Der erst« Abschnitt ihrer Operationen nähert sich slegäeicher Vollendung. Ein Ausfall fra,nzö. fischer Truppen qus Paris wurde in der Richtung Coepq. en-Balois seit dem 5. September zurückgeworfen. Die deutschen Truppen nordöstlich Pasri» haben den Feind bis unter di« Feuerfeftung verfo'tzt sind mit -rotzen ver« lüsten zurück- worfen. Pas die deutschen Truppe» nord, östlich Pari» «Her i/n da. Fetzte, von schwerer Artillerie der Forts von Papi» -«rieten, homite di« Befolgung nicht fortgesetzt werden, vor der Ueberwqcht wurde dann der rechte westliche v -utsch« Flügel «suf einige Kilometer zu, rlickgenommen; dabei brach laper der MajNzöfiWe Angriff völlig zusammen. Sü Geschütze und 4000 Gefangen« wur. den allein hier gemacht. Ftzrner wurde «in Vorstoß fram. zösischer und englischer Kräfte südöstlich P Ms gegen LinS- Meaux-Momfi M1 zmn Stehen gebracht. Die Arme« des deutschen Kronprinzen hat die FrchlMrn ad» starkbefestitz» ten Stellungen südöstl ich Verdun zurück,«warfen uudzerntentber^ttoverdunpondSeiGei, t, n. Di« Gperrfortp südlich vdrdun werden ckngegrisfen. Die Kanonade «s,rd auch nacht» ich Hauptquartier gehört. Für di« nächsten Tage ftlchen große Entscheidun» gen bevor. Auf französischer Seite werden die RiesenWmpfe wie folgt beurteilt: Di, Tribun« erhält aus Pa ft, folgende Darstellung der Operationen im Marnetal: Die Operatio nen begannen am Sonntag. Die Schlacht dauert seit fünf Tagen ununterbrochen fort. Fachleute halten die Entschei dung für bsvorstehcnd In der 280 Kilometer langen Front stehen auf Leiden Seiten nahezu eineinhalb Milli onen Mann. Der deutsche rechte Flügel unter General v. Kluck hat sich südlich der Marn« im Grand Morin-Dale befestigt. Seine Stützpunkte sind im Westen Meaux, im Osten Ditry le Francois. Nördlich dieser Ortschaft hatte die Armee des Generals v. BÄlow Stellung genom men, zwischen Reims und der Argonne die Armee des Gene ral» v. Hausen. Ach' französischer Seite standen zwe* Armeekorps südlich Sezanne-Vitry, ihr rechter Flü gel war an die Fort-Linie Verdun-Toul-Epinal angelehnt. In der Hauptfront kämpften vier Armeekorps. Die Gene rale Galliens und French hatten den Befehl, den rechten Flügel der Armee v. Kluck zu bedrohen^ um einen Frontangriff auf dessen Stellung zu erleichtern, v. Kluck der die Absicht Joffre» erriet, wollte seinen rechten Flügel verstärken wu-de ober von Pariser Tuppen angenristen. Er zon sich später Mischen Ferte Gaucher und dem Petit Morin zurück. Der Kanonendonner verzieht sich nach Nobosten. D'e französisch« Negierung will den populär machen. Die Absicht der französischen R gie-ung, aufk'ärende Dorträge über den Ursprung de» Kriege» zu veranstalten, sowie d'e Bevölkerung übe- die militärisch» und politische Lage aufzuklären um dem Volk mehr Vertrauen e'nzuflößen stndcn in einem Teile der französischen Presse, besonders der Prov'ngpresse, keine günstige Aufnahme Di? Re- aie-un" müsse über die Gemütsverfassung des Volkes schlecht orientiert ftin, wenn sie sich von derartigen Vorschlägen Erfolg verspreche. Man erwarte von Bo-deaux Taten aber keine Worte. Ein zweiten französischer Generchl stttf Befehl erschossen? Wie der Neue Rotterdanische Courant aus zuverlässiger Quelle erfahren haben will, wurde der französische General Percin auf Befehl eines französischen Kriegsrates er schossen, weil er eine Depesche über die Verstärkung der englischen Truppen am linken Flügel der Verbündeten vier Tage zurückgehaltem: habe. Es ist dies der zweite f anzösiche General, der erschossen wurde. Reiche vMte der Sachsen. Im Anschluß «n da» bereit» bekanntgegebene Telegramm de, 'Kaisers an den König von Sachsen vom 10. September hat der König die Nachricht erhalten, daß am 9. September von unseren sächstschenTruppenin den Kämpfen an der Marne 51 Geschütze erobert und mehrere 1000 Gefangene gemacht worden sind. Französische Anerkennung für die deutschen Fsugleistungen. Den Politiken wird aus Paris eine bemerkenswerte Anerkennung deutscher Flugle'stungen mitgeteilt. Eine von Mrdosten kommende deutsche Tauhe überflog Versailles. Der Flieger entdeckte aber augenscheinlich die umfangreichen Verteidigungsmatznahmen gegen ein Luitbpm- Vardemeat. Er wendete deshalb um und entkam trotz hef- tige- Verfolgung durch mehrere französische Flugzeuge. Di« deutschen FlvWeuge leisteten überhaupt vortreffliche Arbeit. Sobald französische Truppen irgendwo Aufstel lung genommen hatten, erhielten sie durch deutsche Flieger Besuch, die sich über di« Stellung der Truppen iipformierten. Sobald die Flieger zu den deutschen Linien zurückgekehrt waren, pflegte sich die Flugrichtung der deutschen Granatenzuoeriindern. Diese Beobachtung kann man nach jeder Rekognoszierung deutscher Fliugmaschinm machen. Mn« Stimm« d«r Vernunft. Einer Pariser Meldung de, Blatt«, Politiken zufolge schreibt die dortige Libertä: Di« Nachrichten, di« wir er- halten» find allzu unklar, al» datz wir darau» die geringsten Schlüsse auf die Resultate der ungeheuren, jetzt eingeleit* ten Kämpfe ziehen könnten. Die Schlacht wird zweifellos viel« Tage dauern und viele verschieden« Phasen haben. Die amtlichen Gommuniquäs sagen nichts über die Stärke der Heere, die einander gegenüb erstehen, verraten auch nicht» von der wirklichen Stellung de» fran zösischen Heeres und bewahren andauernd tiefe» Schweigen über die Bewegung und Dispositionen unserer Truppen. Mr müssen uns dccher hüten, Teissiege al» endgül tige Ergebnisse zu betrachten. Das einzige, was wir tun können, ist unbedingtes Vertrauen zum Heere und sei nen Führern zu haben. Gegenüber einem sofürchter» lichen Gegner wie das deutsche Heer kann man nicht von einem Sieg sprechen, He er nicht entschieden ist. >— Diese Auffassung sticht sehr wohltuend ab von den großspre- Herrschen Phrasen der amtlichen französischen Manifeste und den voreiligen Siegesmeldungen des Matin und ähnlicher Blatter. e Der zurückgeworfen« Ausfall der Belgier aus Antwer pen am gestrigen Sonntag läßt erwarten, daß nun bald «elgien völlig ilbenvuiiileit sein wird. Langsam bricht sich auch die Mahrhe't über die Vorgänge in Belgien die Dahn in» Ausland, selbst nach England. So schre'bt in der Westminster Gazette ein srühe- --«» Parlamentsm'tglied: Wenn die stÄMche Bevölkerung von Löwen plötzlich au» den Häusern auf die deutschen Sol daten feuerte, so mußte dieser wahnsinnige Akt zu den gerechten Folgen führen. Lord Robefts *»at auch bei den gleichen Vergehen Burem'armen einäschern lassen. GenerTgouoerneur »on der Goltz qn di« Belgier. Der Generalgouverneur von der Goltz hat folgenden Anschlag in Belgien verbreitet: Se. Majestät dem Deutschen Kaiser hat es gefallen, mich nach der Einnahme de» größten Teiles des belgischen Boden zum Generalgouverneur zu er nennen. Ich habe den Sitz der allgemeinen Re« gi erung nach Brüss e l gelegt, und zwar in das Mini- sterium Mr Kunst und Wissenschaft. Im Auftrage S. Maje- stift des iKaisero ist eine bürgerliche Behörde hinzugefügt worden, die ihren Sitz im 'Kriegsministerium hat und deren Vorst Her Exzellenz von Sandt ist. Die deutschen Truppen setzen ihren Siegeszug in Frankreich fort. Meine Ausgabe ist «».RuheundOrd'nungin Belg ienzuhand- haben. Jede feindliche Handlung der Einwohner, jeder Plan, um Verbindungen mit Deutschland zu stören, D!ahn«n, Telegraphen ode- Telephone zu beschädigen werden auf das rücksichtsloseste unterdrückt werden. Es ist die Härte des Krieges, daß bei Bestrafung von feindlichen Handlungen außer den Schuldigen auch Unschuldige getroffen werden, umso mchr ist es Pflicht aller verständigen Bürger, einen Druck auf die übelwollenden Elemente der Bevölkerung au«, zuüben, um diese von jeder Handlung gegen die öffentliche Ordnung zurückzuhalten. Die belgischen Bürger, d'e fried- ltch ihren Geschäften nachgehen, werden von den deutschen Truppen und der Regierung nicht» zu befürchten haben. Soviel als möglich mutz der Handel wtedechergeftellt, müssen die FabrUen wieder arbeiten und mutz die Ernt« herein-