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Auer Tageblatt Mzeiger für das Erzgebirge knkt Arr wöchentlichen Ünterhnltungsöeilnge: Muer Senntagsdlntt. «p^chstun», N'SakÜ»» mit siuenahm» «oimtag, »achmiNag, 4-A Uhr. — «rlr^amm-ft-rrff. r Cagedlatt MrnrMblrgr. f»rosi>r,ch», tt. «hm« »,st«wm,,a «nt,«,«». Zil, lmorrlaogt »iog»san-t, Manuskript, kam» prwöhr nicht grifft«» «»rür«. Nr. 220. Dienstag» 22. September 1914. 9. Jahrgang. Siegreiche Erfolge im Mellen. Großes Hauptquartier 21. September nachts. Bei äen Aampfen um Reims wuräen äie festungsartigen Höhen von Crav er e l l e eroDert unä im Dorgehen gegen äas brennenäe Reims äer Ort Be- thsng genommen. Der Attgriff gegen äie Sperrfortlinie süälich von Deräun überschritt siegreich äen Vstranä äer vorgelagerten» von äem französischen achten Armeekorps verteiäigten Cüte Lorraine. Cip Ausfall aus äer Roräostfront von Deräun wuräe zurückgewiesen. Nörälich Toul wuräen französische Truppen im Biwack äurch Artilleriefeuer überrascht. Im Uebrigen fanäen heute auf äem französischen Rriegsschauplatze keine größeren ASmpfe statt. Seit vierzehn Dagen unternehmen dt« verbündeten Heer« Frankreich» und England» die verzweifeltsten An strengungen, unsere jetzt zwischen Oise und Marne stehende Weistarinee zu zertrümmern. Ihre Borstöße Haden aber nicht nur nicht zu einem Erfolge geführt, di« Gegner wur- den sogar gezwungen, ihre Angriff« eiinzustellen und sich auf die Verteidigung zu beschränken. Da» Blatt hat sich also Meder gewendet. Bet der zähen Erbitterung, mit der die Franzosen kämpfen, wird e» allerding» noch harter, blutiger Arbeit bedürfen, bis die Entscheidung über allem Zweifel steht und Rückschläge nicht mehr zu befürchten sind. Wer das können wir schon heute mit gutem Gewissen sagen: Wenn es den Verbündeten in zwei Wochen nicht geglückt ist, unsere Truppen aus ihren Stellungen zu vertreiben, obwohl sie starke frische Massen ins Feld führen konnten, so werden sie in der dritten Woche erbitterten 'Kampfes schwerlich noch den Kampfprets erstreiten können. Darum dürfen wir auch heute den kommenden Ereignissen mit all der Zuversicht entgegensetzen, die in dem unerschütterlichen Vertrauen auf unsere Truppen, Führer wie Soldaten, ihre starke Ww'zel hat. Nach der neuesten Veröffentlichung unseres General« stab», die an der Spitze dieses Blatte» Wiedergegeben ist und die wiir heute früh Mr schon durch Sonderausgabe ver breiteten, sind bei Reims und Verdun nicht unbedeutende Erfolge erzielt worden. Von ihnen dürft« dieDurchbre- chungderder Sperrfortlinie Toul-Werdun vorgelagerten Tüte L on rain e der wichti gste sein. Aus der gan- zen Mitteilung über die gegenwärtige Lage geht aber, das muh besonders betont weüien, ein» mit Deutlichkeit hervor, daß nämlich di« deutsche Offensive sich wieder energischdurchfetzt. klnreibetten über üie Millionenrcdiacht an äer Hirne liegen heute in größerer Zahl vor, doch rühren sie alle au, nicht amtlicher Quelle her. So berichtet die römische Tri buna: Die Schlacht dürste noch einige Tage dauern. In d«n setzten Tntzen find die Kampftwvut und der Verlust aus beiden Setten sehr groß gjewdfen. DH» Deutschen hätten «ui den -äßen Bauwerk» und Draht geflecht stark ßdfestt-sein können, Avsterdem hätten die Deutschen threvatterien dank Hat» Gefch.cklitst kett und der Gunst de, lwstldbodm, fd zu verdecken vermacht, daß sie selbst bsch eindm Abstand von pvet Kilomestr nicht wahrnehmbar seien. Die Ftzrnzol«, «snd Engländer HAten häufig FrontangvVffe mache« müssen, die fiir st» verhangniwwll gewest« stien. Ke, französische General hoffe aber, wekckr vodffn zu gewinnen. Ein vom Schlachtfelds zuvückgekchrter französischer Hauptmann erzählt, daß die Schlacht alle vorhevgegange. non an Heftigkeit weil überträfe. Man habe fälschlicher, weise den Widerstand der Deutschen an der Aisne al» ein Manöver zur Deckung ihrer Rückzüge angesehen. Tatsäch lich aber wollten die Deutschen die Stoßkräfte br». chen. Am Morgen des 14. haben beide Armem Stellung genommen, am Nachmittag war die Schlacht allgemein. Zu nächst erschienen die Deutschem auf dem Kampfplatze, offen bar, um französische verstärkte Angriffe obzuwehren. In dar Nacht zum 16. September mvchtendie Deutschen furchtbare Angriffe «egen den franMchen linken Flügel. Franzosen und Engländer müßten allen Mut und Kvüst zusammennehmen, um zu widerstehen. Zehnmal wiederholten di« Deutschen den versuch, dtz« französische Linie zu durchbrechen. Di« nächt lichen Kämpfe waren die furchtbarsten, die der Hauptmann in diesem 'Kriege erlebte. Der IS. September und die fol gende Nacht verliest» verhältnismäßig ruhig. Aber am Morgen de» 17. setzte der Kampf mit großer Heftigkeit wie der «in. — Auch eine Anerkennung her deutschen Usebersegenhffit durch ddn Feind ist zu verzeichnen. Reuter gibt endlich zu, datz man nicht länger von einem deutschen Rückzugsgefecht IPrechen dürfe. E, sei vielmehr die Schlacht an der Ak»ne da» g-rößte Ringen, durch da» die in großem Maßstabs auf franzö sischem Boden geführten Operationen zum Abschluß gebracht werden sollen. - Der Bericht gesteht auch ein, daß die d e u t- scheu Stellungen sehr stark sind. Reuter legt der französischen Krtogsleitung «ine Bedrohung der deutschen BäbindungSlinie nahe, anstatt Fvantangriff auf deutsche Stellungen zu machen. Wer so lange di« Deutschen Terg- nier und Laon besitzen, verfügen sie nicht nur über zwei Bahnen durch Luxemburg und das Maasgebiet, sondern auch über da» belgische Netz. Boi St. Quentin und Tetrgnier hatten am Donnerstag die Engländer arg zu lei. den. Pariser Berichte geben, wie dem Hann. Courter aus Rom gemeldet wird, zu, daß die Deutschen Teilerfolge beiReims errungen haben. Sie melden gleichzeitig den Heldentod de» französischen General» Battaille. UeSerlrgenheit de, deutschen Artillerie. .Die Londoner Zeitung Star teilt Auszüge aus dem Briest eines englischen Offiziers, der im Osten Frankreichs kämpft, mit. Dieser schreibt u. a.: .Wenn man die Verluste der vielen Gefecht« betrachtet, so ist man erschreckt von der großen Zahl. Es sind wahr« Schlachtungen vorgenommen worden. Die französisch«ArtiH«rie kann nichts geg«n die deutsche ausrichten, und die schweren Kruppschen Haubitzen sind, abgesehen von den auto matischen unterseeischen Kontaktminen, die ckm meisten Tod und Verderben säenden Kriegswerk» z e ug e, die st erfunden worden sind. Vie Sercbttßung von Keim. Der Pariser Korrespondent der Londoner Gventng New» mewet: Mr hörten in Evernay, datz die Deutschen nach dem schwierigen Marneübrrgano seit drei Lagen Reim, belchofsen. von den Reim» beherrschenden Hügeln W«dt„äi«ontsatzrtch,,Anblick. Di« Lärme de, Dom, »ar«« in «auch gehüllt. Granate« platzten »der den Häusern de, Stadt. Die Bewohne, sammele» sich in dem RoteiuKreupHazarett im Süden der Stadt, ade» »in deutsche, Flioge, kam dmWer oordei und bald sie. st« Granaten mitten unter die Flüchtlinge. S» gab 86 Lot«. AK ich t« die Sdadl kam, w« sie verlassen. DieStraße, waren leer. Di« Nicht geflüchteten Ein. »ohne, hatte« sich i« de« Kellern versteckt, «an hörte den »erschstdenm Ton der französischen vaitte-ten im «st den und de, deutsche« tm Korde« de, Stadt. Ein Hof - titze, AvtVHeriedaekh »a, im Gange, Ich Rest tert« auf eine« Baum. An einem Halbkmi, sah ich am Horipmt auf den Anhöhen die bratschen Batterien. Ahr, Granaten fiele« auf eine F sich« van lisch Quabratkilo. Metern t« de« Süden de, Stadt oder in die französischen Lrstppen. Die «ttillerü« wurde fortwährend verstärkt. «ngeLAch wurden chch Schtfs^eschütze »er. »endet. Der Dom, wo verwundete Deutsche lagen und wo di« Rote Krenzsst«« weht«, »«»« ,esch»»t. Er ist aber tvotzda« tm ganze« achtmal «etrpf. je« »ochst«. Der angerichtete Schade« ist aber «der gering. Hierbei muß berücksichtigt werden, datz die Darstellung, au, einem englischen Blatte stammt, da» durch sein« deutsch- stindliche Haltung beckannt ist. I Der Kampf um Chateau Mlodemoat. Der Korrespondent der Daily Nstw, in Kopenhagen telegraphiert von den Kämpfen in Frankreich: Chateau Modemont wurde von Feind und Freund »levmal erobert. Kist Stadt umrd« abwechselnd von den Deutschen und d«n Franzose» beschosst«. Dm Bom bardement hauevt« dsiet Lage. Di« Stadt ist jetzt «in Lrümmerhanfo«. Anch da, schön« Schloß ist von Granaten zrrstört. An die Mauer de, Stadtkirchhost« von Chateau Mode mont hatte, wie weiter berichtet wird, «in Zuove Mit «Kreide geschrieben: Auf diesem Kirchhof« liegen SV deutsche und französische Offizier« begraben. Kampfmüdigstvit und enormer verttnft der Franzose», scheinen die Armee der granäs ontlov al» neuer Feind zu bedrohen. Der NationalqZeitung wird nämlich au, Zürich gemeldet: Vie Tatsache steht fest, üaß öle Zugriffs lust üerZranzoseo völlig geschwun den ist. wo die Franzosen recht stürmisch vorgingen, stnö ste «unmehr gänzlich zusammen gebrochen. Vie Deutschen habe« aus gut ver- sthanzten Stellungen jeöenfingriff zurückgerviesru. Vir französischen Verluste stnö unge- meiu groß. Nunmehr ist -le -rutsche fe rner aus-em Vormarsch begrisseu. 2 V, französische Armeekorps siu- bereit» voll- stän-kg geschlagen. Vie -rutschen Truppen be herrschen -as Gebiet zwischen -er Maas ««- -er tdise vollstän-kg. Vie französische st em er ist tu -er Mitte aus völligem Rückzüge. Ver rechte -eutsche Zlügel -rängt -le französische Uebermacht immer mehr nach Güöen. ver-un «ur-e weiter erfolg reich beschossen. Vle -rutsche« Selage- ruagsmörser erzielen -roße Erfolge. — Vle la Rotter-am erschienenen Glätter enthalten kurze Gerichte au» Parts nach -en Mttteilungen -er -orti-eu Zeitungen. Es geht -araus unzwrl- -eutig hervor, -aß -ie -eutsche« Truppe» so wohl am linke« ftanzösischen Zlügei wie auch -ei Reim» «eseutlkche Tellersolge erstellte« ha ben, -le «och sorsichreiteu. Vie pariser Glät ter versehen ihre Mel-ungeu mtt Kommentar»«, können aber trotz Erklärungsversuchen «lcht -a- rüber hlmvegkomme«, -aß -ke Lage -er Veutschea von Ta- z« Ta- besser zu «er-e« -e-luut. Vle allgemeine Gtimmua- in Paris beginnt ziemlich aie-rr-»schla-eu zu «er-e«. — Eine Depesche au» Goissou» au Sen Vallp Expreß mel-et, -aß -ie Verluste -er Insaaterle sehr ernst sein müssen, lnfolgr -es mör-erischea ftrtlllerie- «»- Snsanterlefruer» -er veutschea. Vas Gchlachtfel- soll «ach -em Rückzüge -er französischen Infanterie überall mtt Leichen br- -eckt gewesen sei«. Zwilchen Goissoa uu- Reims scheint am heftigsten gefochten zu «er-ea.