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Zreitag, go. Oktober 1SI4. S. Jahrgang. Nr. 253. ' ' < - 'l " v - DUM g H /luer Tageblatt Anzeiger Mr -as Erzgebirge DW-srEZE mit -er wöchentliche« Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. Sprechchmbe w, «e-awo» «U stuwah«, «er «»sutaw sschsUt»,^ 4-, Uhr. — «elewemm-stt-fft, Leibte« stnrrrr^hl^. ftmftroch-e er. p"» L' KM. E.Ä^.L za» mwettaugl etumftoSt. Maaoffrtpt, kam, e«»üh» nicht sollet wrrtm. Vie OIrlrel gegen WliMtl-veutlebe f-NschNtte an <ler Lleftgrenre. Vie unenniKIliebe kmOen. Die Petersburger Telegraphen-Ngentur meläet vom 29. Oktober: zwischen 2'Ir unä rv'jg vormittags beschoß ein türkischer Ureuzermit ärei Schorn» steinen äen Bahnhof unä äie Staät Theoäossisa. Er beschääigie äie Rathe- ärale» äie griechische Rirche, Speicher am Hasen unä äie Mole. Ein Soläat wuräe verwunäet» äie Filiale äer russischen Bank für auswärtigen Hanäel geriet in Dranä. Um 10'Ir äampfte äer Areuzer nach Süäwesten. 3n Noworossijsk kam äer türkische Rreuzer Hamiäie an unä foräerte äie Staät auf» sich zu ergeben unä äas Staatseigentum auszuliefern; im Falle äer Ablehnung ärohte er Dombar- üierung an. Der türkische Bonsul unä äessen Beamten wuräen äarauf von äen russischen BehSräen verhaftet. Der Areuzer entfernte sich wieäer. Diese Meldung verbreiteten wir heute früh um 7 Uhr schm durch eine Sonderausgabe de» Auer Tageblattes. Wem sie in ihren Schlußsätzen auch etwas unklar gehalten ist — so ist vor allem nicht zu ersehen, ob die Behörden in NoworoUzsk der Aufforderung des türkischen Kreuzers Ha. midte entsprochen haben, ob der Kreuzer da» angeordnete Bombardement ausgenommen oder sich ohne dies zu tun wieder entfernt hat — so ist sie doch unter Umständen,von weittragender Bedeutung. Denn der Angriff der türkischen Schiffe aus die beiden großen Hafenstädte am Schwarzen Meer läßt vermuten, daß die Türkei nunmehr aus ihrer bisherigen Neutralität herviustreten und ihre Waffen gegen Rußland richten wird. Mrs dieser Schritt wiederum Mr Folger in der Haltung der übrigen noch neutralen Balkanländer haben würde, läßt sich vorläufig noch nicht sagen. Höchstwahrscheinlich aber wird Rußland durch das angreisend-r Vorgehen der Türkei nunmehr geswungen sein, einen Teil seiner Streitkräfte gegen Deutschland und Oeste- reich-Angarn in die von der MÄei bedrohten Gegenden -u werfen, zum mindesten aber wird es in Zukunft daraus verzichten müssen, weitere Verstärkungen seiner Truppen in Polen, Galizien und gegen Ostpreußen von dort zu holen. Bevor man sich aber in weitere Vermutungen er geht, wird man gut tun, erst einmal! nähere Nachrichten abzmrvrten. Das eine aber scheint nunmehr festzustehen: Rußland wird zum mindesten einen Feind mehr haben. Und alle weiteren Schlüsse daraus ergeben sich von selbst. » vle Lage im werten. Er geht vorwärts I Dort Mn, wo die Entscheidung liegt, an der Küste des Kanals bei Nieuport immer nur schrittweise: jede» Hau», jeder DaMuu jede Hecke muh erst mit dem Bajonett genommen werden. Aber es geht vorwärts. Und hoffentlich recht bald wird der Sieg fürs uns entschieden sein. Ist doch der Vormarsch der Deutsche« unbezwinglich. wie folgende Meldung de» Rosenvaailer Berichterstatte r de» Lvkalanzeiger» vom 2V. Oktober besagt: Entwaffnete belgische Ed Daten, die an de« Gefecht«« zwischen Dixmuiden und Nieuport vom Ui. di» LS. Okto, be, teilgenommen haben, schwer« den unbezwing. lfchen vormchrsch der deutßcho« Go 'dnteln t« beredte« Worten. Al» ich eine« de, dnrch Entbehr««, gen gänzlich herabgelommene« VUstschen fragte, ob di« Verluste de, anrückenden deutschen Truppen, die den Uebergang über de« Dserilvinafj chqwanM» bedeutend ge. wese« seien, erklärte e, «tndwegst Di» Teufelskerle drei. Ve« un, mit ihre« Kanone« ft gründlich zurück, daß st« wenig Leut« zu opfern brauche«, Dei ««» ist e» leide, da» Gegenteil; u«» jagt mW» bttnbling, in di» Lchlacht hinein. vi«>e mein», Kam,rüde« sagten: Unser« vffi. zier« »erstehen nicht», wäre« wir »«tu» deutsche» Führung, so könnte« uokr da» Geschäft ebensogut M, di, d« drüben. Wie t« frühere« Gefecht»», f» litten «such diwmal di« Belgier ««ich, den »»»iddrstehlichien deutschen Nachtangriffe«. E» ist un» «nbe-rKf» 'ich, wie di« Deutsche« hmftmtd« sind, sich bi» auf gagz kurz« Distanzen «mzunäher«, ohne daß «an st» bemwkt. Ihre Ausnutzung der Vdvtlichfttteu ist -oüchhaft »ad »iw von unseren Offiziere» bewundetzt. Da» HMD»» »wer Franzosen noch Engländer zustande. Die deutschen BataNon« hab«« M«« eifer!««« Gchrtht, da» klingt, «1» kümen Made pveitual ft viel anmachhierb Unter den geflüchtete« Beftste« gibt es nur «in« «ei. «u«g: Die Deutsche» »erd»« sü»««» Dito Berichte über de« Zustand tu de, fpchizöstscheu Netzimr, die am Vorabend der deutschea Besetzung Wht, stad für die Verbündeten sehr ungünstig. Geflüchtete Einwohner de, Städtchen, Berg»«» «rzähken, daß «» au der nikd. lichen Front au Soldaten fehle. Die frischen eng, lisch«« Truppe« feien f» schlacht aheagelitl. det, daß map st« nu, in geringer Anzahl in» Gefecht schicke« könne. Di« ,Artillerie »erde nur vo» Franzose« bedient. Da» Durcheinickndog sei »ubefchveib. lich, nicht, geh« in Ordnung vor sich. Ist schon diese Meldung an und Mr sich höchst ermutt- genb, so wird sie noch besonders und wesentlich ergänzt durch eine Nachricht über der amtlM Mtsrberlctt von demr,' Großes Hauptquartier, Sb. Oktober vormittags. Unsere Kämpf» M-llch Nieuport un- SM lich gpres wurüen auch gestern ersotgretch fortgesetzt. S Maschinengewehre wurden erbeu tet unä 2HH Engtänöer zu Gefange nen gemacht. Sm Argonnerwal-e nahmen unsere Truppen mehrere Slockhäuser un- Gtützpunktg. Nordwestlich verüun griffen -ie Franzosen ohne Erfolg an. Sm Uebrigea ist im Westen unä ebenso auf -em östlichen Kriegs schauplatz -le Lage uaverän-ert. Deutsch« Angriff« auf der ganzen Front. Hierüber berichtet de, Matin au» Le Havre folgender maßen: Di« letzt« amtlich« belgische Mittev'ung berichtet von dewgurückg»-»« d«, »elgter »q, de« Angriffe« de» Deutsche« an de» Wen. Die deutsche Vsfenstve an der Atem« fei »ff««»«, «»«« wickueftkung d«. Kämpft an de, Vs«r. Di« deutfch« Heerwlsltuug bsabfichttg« qugenschetin. lich auf de, ga«»«n Front «achetnander am. z »greif en, um eine« schwach« -urlst i« den franzö. fische« Stellung«« hgmueguftudeu, um aledamr durch, zustoß««. Der Verner tvund führt au», daß di« Franzosen offenbar auf dem nordwestlichen KriegeschMpbatz ihren rechten Flügel auf vsthune zuvückdrehen. Vie F«nt de' verblindrten -qginnt an verschiedenen Stel- lunge« ab-»bröckeln. Die wütenden Küiupfe bei Ihwupoad erfahren eine schärft Beleuchtung durch die holländische Zei. tung Tya, die sich aho darüber ausläht: Bon de« verstärkte, Stellungen der Verbündete, bei Dtgmuide, soft« ff»» noch Trüwmeuhanfe« «,i, Mffebe«. «» «afouetbffWg»»?, folgt« dew andere» In blutige» Kämpfe, u»tz im Hewdgemengst «urde seh, «rbitteft «Mmpft, bi» dke ,«gl«»Hlkch stark«, französtsch-englifche, DwschNDzunge« «» Die«, tag ,o, tze» Deutsche» ge»»«»»e» »»rdea. U« So»«tag gelang „ ih»«r, de, Gftrkcheal z» ützerfchreiit»». Der Vormarsch der Deutschen über den Mer-anal bau- ert einer anderen Meldung vom LS. Oktober zufolge seit fünf Lagen fort. RousLr ugg« soll von deutsche. vor- truppsn besetzt sein. Und «ine andere Nachricht spricht so gar schon davon, daß Dixmuiden in deutschen Hände» ei. Sie ist allerdings nicht amtlich und lautet: Vas flmstrr-amrr -la« Memos »an -en Vag mel-et aus Glui», -aß Vlxmui-en bereits in -en -än-eu -er deutschen ftl. Eine Bestätigung der Nachricht muh vbgomartet wer den, wir wollen äder Haffen», daß fie >stch bawahcheitet. De» Kchnpf »» de« Befitz »»» Dtznmide«. Auch nach einer Depesche der Time» gelang es am Sonnabend 8000 Deutschen, in Dixmuiden ein- zu rücken. Sie hielten den Ort eine Zeitlang besetzt. Dann soll Geschützfeuer ,ste wieder aus den HLüftrn pertrieben haben. Der Berichterstatter verschweigt aber, ob die Ver bündeten dann Meder in den Ort eingezogen find. Wahr« 'cheinl ch soll man gu» dem Beacht schlie^n, daß da, zer- störte Dixmuiden nun in der Mitte Mischen den beiderseitigen Linien li«gt. Dagegen behauptet das.Pa rier Journal, daß die Verbündeten die Deutschen bet Dip muiden in eine Fall« lockten und später den Ort Meder besetzten. Einem von dem Berichterstatter der Amsterdamer Tid verzeichneten Genüchte nach,stnd die gewaltigen Schanzen der Franzosen und Engländer bei DiMviden am Dim»tag«achmitwg von den Deutschen genommen worden. In dem zerstörten Städtchen mach ten die Deutschen LOO Gefangene. Di» Vertreib»^ der eng/kschen Schiff» vpr Nieuport. Der Speztalkorrespondent der verltnSke Lidend« nwl- det aus Rotterdam: Di« deutsche Nachricht, daß die eng. lisch« Flott« durch die deutsche« Geschütz« von der Lelgifche« Küste vertrieben worden ftt, werd« hott durch Nachrichten aus vestbung bestätigt, tzft melde«, daß der mächttw Kimonendomrer vom Meer, h«, bei Ostende am letzten Sonntag bald nach Mittag auifhövt»; der Geschützdonner bat sich fttwem nicht Medecholt. von Sluiv wich gemewet, daß die Deutsche« bet Dizmui- den den Pserkanak überschritten hätten, und daß der Kampf gegenwärtig aus der Linie von Vpern über Wchroo-ebeftHiMviden nach Ostend« tob». Die französisch, Regftrrwg will «ach Pari» zmllckfttzw» Di« Daily Mail «ißt sich au» Vari» -Wichten, am 1b. November werde d'e franzMhe Negierung von Vordoauz nach Pari» zuvückkchren, und von jenM Lag« an «erde va^i, wieder di« Hauptstadt Frag reich» fein. — — - ... - -