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Donnerstag, cken IS. November ISI4. Nr. 2öS. Tageblatt KMWZ snv WWW tz-Mtztz /MA^HA^r für vuv ^rAAwrrse mit öer wöchentlichen Unterhaltunssbeklager Muer Sonntagsdla«. »MDKW epnchchm». s« rttdaMon MU Hu«mchm.»2 Sonntag, «achmluog. 4-S Uhr. -T.l,grammM»r.ss., «agebla« M^gebikge. Jen-sprech- «. n.hm.n »,st«llun,«n «nt,«a,a. za» unverlangt elngesan-t» Manuskript» kann bewahr nicht geletslet «erben. Mamiftript olcht »»utuch u.d« Ist, s. Jahrgang. Crkolge auk allen Kriegsschauplätzen. Der amtliche «kutsche Zchlachtberlcht. Großes Hauptquartier, IS. Nov., vorm. Vie Kämpfe in Vestflanüern -aoer« fort. Vie Lage ist im wesentlichen unverändert. Im Mrgonner wal-e wuröe unfer Mngrlff erfolg reich vorgetragen. Zranzöstsche Angriffe füülich verüun wuröen abgew lesen, El« Mngriff gegen unsere bei St. Nihiel auf -as westliche Maasufer geschobenen kräste brach nach anfäng lichen Erfolgen gänzlich zusammen. Unser Mngriff südlich Ctrep Mich Lunevllle) veran laßte die Zranzosen, einen Teil ihrer Stellungen aufzugeben. Schloß Ehatkllon «ur-» von unseren Truppen im Sturm genommen. In Polen haben stch in -er Gegen- nkr-lkch Lo-z neue Kämpfe entsponnen, -eren Entschel-ung noch aussteht. Sü-östllch Sol-au wur-e -er Zein- zum Rückzug aufMlawa gezwungen. Muf -em äußersten Nor-flügel ist starke russische Kavallerie am 1ö. un- 17. geschlagen un- über ptUkallen zurückgeworfen «or-en. Oberste Heeresleitung. ^!^ !!!!>> „ Vie Lage im Venen. ist, wie wir schon meldeten, in der letzten Zeit beeinflußt gewesen von dem Unwetter, das in Wandern herrschte. Am 15. Noveinber fiel in der Schlvchtfront in Nordfvankrstch morgens Schnee. Die Landstraßen in Westflandern, dii meist nur in der Mitte gepflastert sind, Hilden jetzt aus Heiden Seiten einen schlüpfrigen L ehmbr«k. Es bestehl große Gefahr, daß die Truppen die Lauf gräben räumen müssen. Man tut alles Mögliche um die Lage der Soldaten zu erleichtern. Die Schützen gräben werden mit Pfählen gestützt und es werden Rinnen zur Wasserabfuhr hergsstellt. Die Gräben werden mit Strol und Heu ausgelogt. Inzwischen regnet es unaufhörlich Granaten und SchraMells. Die französischen Truppen kämp fen Schulter an Schulter mit den Engländern, um Ppern zu verteidigen. Da das schlechte Wetter die afrikani schen und indischen Truppen sehr angreift, wurde ein TM von ihnen aus der Front zurückgeführt, um bei den Befestigungsarbeiten in Dünkirchen zu arbeite^ Daily News meldet, daß die Deutschen pon ihren Laufgräben aus Tunnels bauen und plötzlich 5V bis 100 Meter weiter vorne mit Maschinengewehren aus der Erde tauchen, mit denen sie dann ein vernichtendes Feuer abgeben. Derartige Tunnels seien an einem Tage siebenmal erobert und wie der verloren worden. Fehlschlag der Uebrrschweinnmng. . Die von den Verbündeten (Franzoseist Belgier, Für- bige, Engländer) südlich von Dixmuiden herbeigefühtte Ueberschwcmmnng batte nicht diege wünschte Wir kung. Südlich Bipschoote kam es zu einem heftigen Zu sammenstöße zwischen einem für den Kanalübergang be stimmten deutschen Detachement und sehr vorteilhaft ausge stellten gegnerischen Truppen. Armenti re, unter deutschem Feuer. Po itiken erfährt au, Pack»: Armenttörs» «tvd beschossen. Mehrer« Fabriken gingen in Flammen aus. D«r Schaden ist bedeutend. Stadt und Hospital find ge räumt worden. Französisch« Enttäuschung. Durch Petersburger Depeschen irregeleitet, hatten fran zösische MtlitiirkriMer noch am Montag unmittelbar bevor- stehende eklatante Rufsensiege auf preußt- sch em Boden (I) angekündigt und al» französischen Gegenschub den famosen allgemeinen Vorstoß gegen die nörd lichen und östlichen deutschen Stellungen in Aussicht gestellt. Die Drucklegungder Zeitungen in Pari« und Bordeaux wurde in Erwartung eines di« glänzenden deutschen Waf fenerfolge abschwächenden Petersburger Bericht» aufge- halten. Bisher ist jedoch nicht au, Petersburg et „getrof fen. Die Pariser Kommentar« zeigen arge Verlegenheit, eine tröstliche Einzelheit herauezukonstrukren. Der G«. metnplatz von den unabsehbaren russischen Nachschüben ver fängt nicht mehr. Der deutsche KaMbhrei, «m Reim«. Morning Post meldet: Reim» und Umgegend »erden wieder hefiig beschossen. Die deutschen Linien erstrecken sich la eine«-albsret» um die «vdt. Die Deutschen habe« verschiedene Fort» in ihrem Besitz. Heftige Angriffe des Feinde» wurden in der Richtung aus Berry-au» Bac unternommen. Dir dvutschvn Laufgräben stad ein güte, Ende vorgeschoben. Die nächtlichen An griff« dauprn ftSndig fort. verunglückter bayrischer Lazarettzug. Wie die Münchener Neuesten, Nachrichten mclden, wu-dr ein bayrischer Layarettzug derFr«iwilligen Kran kenpflege bei einem Eisenbahnzusammenstoß in Lille schwer beschädigt. Ein Materkalzug mit 60 Wagen war von rückwärts auf den, Lazarettzug aufge fahren. Die Lokomotive des Materialzuges bahrte sich dl rett in den letzten Güterwagen,, daß dieser auf die Loko motive gehoben wurde. Auf diesem Güterwagen lag de, vorletzte mit aufwärtsragenden Rädern, der Wagen stellte stch senkrecht auf. Die Insassen, neun Pfleger, kamen nur durch die zertrümmerten Fenster ins Freiq ein Pfleger er litt eine Gehirnerschütterung. Die letzten sechs.Magen des Lazarettzug«», die glücklicherweise keine Verwundeten bei stch führten, wurden vollständig zertrümmert. Auch der Ma terialzug wurde schwer beschädigt. Zwei Offiziersdienei sind tot, desgleichen ein Mann vom Matertalzug; 14 Man,, vom Materialzuge wurden schwer verletzt. Dlie Stimmung in Sfidfranskreich. Nach zuverlässig«» Meldungen steigert stch in Frank reich, namentlich in den Tltdproptnzen, die bereit, stark vor. Händen« Krieg,Müdigkeit. Die, milcht stch auch io Bordeaux in d«, Umgebung Poincarä, geltend. Doch ist nicht zu erwarte«, baß sich diese Stimmungen schon dem nächst zu greifbaren Ergebnissen verdichten werden. Die französisch« Negierung VbeLVt in vordeaug. An, Bordeaux kommt die Nachricht, daß di« Rückkehr der Negierung nach Pari» auf unbestimmt«, Zeit ver. schoben ist. Die Kamme, wird diese, Jahr überhaupt Nicht einbeirufsn und da» Budget ohne Parlament durchgeführt werden, wofür die NeGerung die Veranttvor. tung trage. Der Besuch PoiaoarS» Sei der Oftarmre sei ebenfalls verschoben wachen. ver vanpl gegen äle Küsten. Die neuen, großen Erfolge Hindenburgs finden ihren Ausdruck in einem! Armeebefehl Genemlf von -tndenburg». Dicker ist am 18. Naoqmher «lassen worden und hat fol- gendon Wortlaut: , wer Kaiser hat auf meß«» gestrige telegraphisch« Meldung folgende, geantwortet: Für den vorgestern und heute erreichten viekor,sprechenden Erfolg der von Ahnen ge «iteten Operationen spreche ich Ihnen in hoher Freudr meinen kaiserlichen Dank am». Auch Ähren General, stab»- und and üren Helfern tm Stabe gchenke ich in höchst« Unerüennung. Ähren braven» nie versagenden Truppen entbieten Sie ebenfalls meine Grüße und meinen Dank für die unübertrefflichen Leistungen in Marsch und Gefecht. Mckn« besten Wünsche begatten Str für die kommenden Tag«! WAHelm I. R. Diese Anerkennung soll uns ein Ansporn sein, auch fernerhin unser« Schuldigkeit zu tun. DerAouvepäeuruon Warschau g«fangen. Unter d«n in der Schlacht bet KUtno Gefangenen be findet stch auch der Gouverneur von Warschau, v. Korff, mit seinem Stab«. HafstcDneistcv Baron v. Korff entstammt der be kannten kurländischen altdeutschen, Adelsfamilie und ist Mpiweamter. Al» sicher stand er an der Spitze der Verwaltung de, Gouvernements Warschau. Di« Zivil- gouverneure in Rußland sind Berwaltungsbeamte. Sie leiten di« ihnen »nie stellten Provinzen, in Rußland Gou vernement, genannt. ; Wie di, Sefangcnnahm» geschah. Der Gouoevneur war mit seinem Adjutanten, Haupt, mann Fechner, früh von Warschau in cknom eleganten Privatautomobil abgefahren, in der Richtung auf Kutno, ohne Krnntnt» davon, daß diese Stadt nach erbittertem EtraßenSampf bereit» von den Deutschen genommen/ war. Er stieß plötzlich auf die Kavallerisspttze der Deutschen,, ver- suchte sofort umgukehven und zu «ntkommen, wurde jedoch von einer Abteilung Dragoner eingeholt und fest«« nom ni eir. Der Gouverneur setzt« sich nicht zur Wehr und ließ sich ruhiig im eigenen Auto in Begleitung eine» Leutnants und e'nes Dragonergefreiton abtvanspottierm. Er kam abend» in Gn«s«n durch, wo «r auf Einlkdung des Platz kommandos im Hotel für Vie Nacht untergebracht wurde. Der /gefangene Gouverneur wollte niemand sehen, da er nicht in der Stimmung sei und seine Nerven durch das plötz liche Ereignis abgespannt seien. Heute früh erfolgte der Weitertransport. Der Chausfour, ein Pole, erzählte, vaß in Warschau «große Angst vor den Deutschen, zumal vor Luftbomben, herrsche. Ein deutsche. Fliege, übe, Kronstadt. Wie di« Frankfurt« Zeitung mvdetz erschien üb« Kronstadt ein deutscher Flieger^ Der Kommandant p«, Festung setzte 10000 Rubel Belohnung für seine Abschiebung au». Przemysl und Krakau. Die Festungen Przemysl und Krakau sind so gut ver sorgt, daß sie viele Monate, jk sogar ein, Jahr den feindlichen Angriffen trotzen können. Der östedreichische Genleralstab übe, die Kämpfe In Polen. Amtffch wird unten» 18. November verlachtbUrt; Di« Operationen der Verbündeten zwangen fit« russischen Haupt- kräste in Russisch-Polen zu, Schlacht, di, sich an d«, ganzen Front unter günstigen Beding««- gen entwickelte. Eine unser«, Kampfgruppen machte gestern übe, bl) 00 Gefangene. Gegenüber diesen gro, ßen Kämpfen hat da» Vordringen russisch« Kräfte gegen di» Karpathen nu, «ntrrgeordnek» Vedesutung. veim Drbouchieren au» Grybo« (an d« Nordseil!« der Karpathen) wurde starke Kaoalleude durch Überraschende» Feu« unser« Batterien zersprengt. De, Stellvertreter de» Ehef» de» Generalstabe», von Höfer, Senercklnvtzo,. ver feiarvg in rerdi«. Gleichzeitig mit den Siegen in Polen dringt auch ein« erfreuliche Kunde vom serbischen Kriegsschauplatz zu un», die unsere Blicke wieder einmal <M bissen lang« Zeit in den Hintergrund gerichteten, (Kampf lenkt. Es liegen heute folgende Meldung«» vor: Der Uebergang Sb«, vke Koilnmbaea, Amtlich wird gemeldet; Auf dem südöstlichen Krieg», schauplatz faud«n mehrfach« größere Kämpf« an den zerstör, ten Ko'ubara-Uebergängen statt. Eigene Kräste find bereit» am jenseitigen Ufer. Am 1g. do. Dtt». wurden 1480 Gefangen« gemacht. VI^ Megomaterial wurde erbeutet. Die serbisch» Kampfverektschulst gevroche«. Az Sft »«folg« find di« Verluste der Serben bei va^ttw über alle Erwartungen groß und ihre Wehrfähigkeit und Kampfbereitschaft gebrach,«. Sämtliche Höhen bei Valjev» von Nordoften bi, Svdwesten feien besetzt. D« größte Leij der serbischen Arm« sei geflüchtet unt« Zurücklassung großer Veute und unersetzbaren Matesrial». Di« Einnahme des uneinnehmbaren BaUevo. Der Korrespondent der Neuen Freien Presse berichtet über die Einnahme Vakjevo«: Am Somttagvormit- tag begannen unsere Armeen von Norden her den Angriff. Die Serben leisteten zunächst erbitterten, Widerstand. Der linke serbische Flügel wurde eingedrückt, der rechte wurde mit Umzingelung bedroht. Die Höhen wurden von unserer Artillerie heftig beschossen, sodaß die Serben schließlich zu rückgehen mutzten. Da Teile unser« Armeen auch von Süd- westen her die Serben überrumpelten, wirr die Festung Bal- jevo, die von den Serben für unsiünehnibav gebalten war, nach nur sechsstündigem Kampfe in unseren Händen. Unsere Beute an KriegsmaterSal war groß. Uebsr 8000 Ser be n wurden gefangen genommen. Die Beschießung »o« Vekgra». Der Pester »soyd meldetr Seit Sonnabend dauert di« Beschießung von Belgrad an. Di» Asmbahnbrvcken ««de» au»gebrfien. Einig, Monitor» unterstützen unser Artillerie- feuer. Da» Ergebni» ist befriedigend. Ms«, Truppen Haven an mehre«« Stellen die Sa», überschritten und mar, schieren gegen Belgrad. Keine serbisch-bulgarisch« Verständigung. Nach der Südslawischen Korrespondenz eEirt die amt liche Norodni Pvava in Sofia: Die Bemühungen serbischer Abgesandter, mit Bulgarien auf der Passt» der Abtretung de, linken Mardaufers und der Abtretung der national kirchlichen Rechte der Bulgaren in Makedonien,etn Ein- »erständni» herheizusühren, säien aussicht,lo», wdif diese Zugeständnisse zu unbedeutend feien.