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Donnerstag, äen IS. Januar ISN 12. Jahrgang Nr. 14 AInttrllch-gMgm MecMäligkeil an ürn einreinen Ironien .'Ä ",v Deutscher amtlicher Mbendbericht vom 17. Januar: Nutzer lebhafter GefechtStätigkeit bei Beaumont sind von der Westfront kein« besonderen Ereignisse zu mel den. Im Osten blieb die Artillerietättgkett südlich Smorgon rege, Angriff« sind bisher nicht erfolgt. (W. L. B.) und der großen deutschen Nation. GS erschien, nicht ganz mit Recht, aber sehr begreiflicherweise, den Übri gen Deutschen, al- habe Preußen seine großen Heber- lieferungsn und Aufgaben ganz vergessen, al- fördere es nicht, sondern hemme nur noch den politischen und nationalen Fortschritt Deutschlands. Man vergaß und vergißt auch heute noch eine sehr wesentliche Ursache dieser reaktionären Erstarrung Preußens zwischen 1815 und 1860. Sie war nicht allein die Schuld kurzsichtiger und unbefangener Staatsmänner. Preußen wagte auch deswegen nicht, sein« Flügel freier zu regen, weil dies« Flügel noch nicht stark genug wären. WS hieß zwar europäische Großmacht, aber e- war es nicht im vol len Sinne. Tie nationale und freiheitliche Politik, die man von ihm forderte, führte mit Innerer Notwen digkeit zu großen deutschen und europäischen Putschet- dungrkAmpfen. Zu diesen aber traute sich! das Preußen der Biedermeierzeit die Kraft noch nicht zu. Der äußere Druck, unter hem eS stand, di« Rücksicht auf die euro päischen Machtverhältnisse, zu der «Ä gezwungen war, hemmten auch im Innern des Staates die stete Be wegung. Innere und äußer« Lage hingen sehr eng zu sammen. Hier wie dort fehlt« eS ihm an Atemraum und Lebenslust. Es war nicht wahrhaft Herr seines Schicksals. Niemand hat das brennender gefühlt, als Bi», marck zu Beginn seiner staatsmännischen Laufbahn. Sein Ziel war zuerst nur, Preußen zu befreien von dem Drucke der deutschen und europäischen Machtkonstella- Form wurde gefunden, die den deutschen Einzelstaat aus einem Hindernis der deutschen Einheit zu einem nifsen, eine inner« Enge und Dürftigkeit lange nicht Überwinden. An der Leit der großen geistigen und poli- worden. Als er sich, von tief in ihm liegenden Kräften falteten, sank Preußen, der Staat der d-Ehen Zukunft, jeder anderen Nation mit dem vollen Gefühl der Altzjch- getrieben wieder e:-vorrichtet«' und sein Antlitz der nach 181Ü wieder auf Aahrzehn^ j.. em enge» und berechtigung an di« Seit« stellen konnten. SS scheint -«Sh ^-'-ckend« M verpagts sich den nationa- so /elbstvexständlich, dgß Mr dies alle» genossen.haben, des staa^ »en Li.w freiheitlichen Wunschou sein«» eigenen Volkes -- und doch g^opsen wir jetzt, wo dlesW Gut tnteder ?! IIIIIIIIIIIIIIIIII<IIIIIIIIIIIl!lIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!III!!lII»I!»>IIl!IIII!>II<I»II!IIIII!IIIII»IIII!I«II>!!III!!I -SsttzHH Utza-ratkllometrr )eiv-e«la«Ü besetzt. — Neue französische ««- englische Krröite. — Neue englische Ligen über unsere Unterseeboote. — von einem U-Soot 1b Schiffe von zusammen 2HHH0 Tonnen versenkt. — wle-er- «ufiebe« -er Mtllerietätigkeit «» -er italienischen Zront. — Eine neue Note -er Ententemächte an Hriechenla«-. und Patrouille« abgewiesen. Front »es GeuemloderstU» NrMertzog yosef. Während südlich der pttozstraßr ein von stark«« ruf- gen gebrochen. Bisher war ftde Liwz<lstarrt!Lch«"Regiv- stschen Kräfte» unternommen«« Angriff in unserem SLr- rung LeuLschlandS sn etrrer Zw^nLslrgs gewesen, in tillerte. und Maschinengewehr feuer zusamMenbrach, He- l einem n nausweichbaren Konflikte zwischen dem natür- lang r» uw» durch überraschende» Vorstoß, -wischen i lichen Parts kula^-istffch en Interesse der Selbsterhkltung Susita- und Putnatal einen Offizier L80 Gefangene und s und den elementaren Bedürfnissen der nationalen Ge- '!W U ich '.F W «dunen US« die prafsikchs - te. Bisher waren die Tings in Deutschland ^so recht stieß und ärgerte. E5 war jetzt der Nation, als ob ein Alp ihr vem der Brust fisls, M sb Ne jrtzt erst ihrr- Leben» ganz stbh werden könne. Wende man nicht I ein, daß auch das innere Leben nach! 1871 von großen ist. Diese Käinpfe hatten einen ungleich gröberen Lug, alS die kleinliche Misere der Binrdestagszeit. Man möchte heute noch die einen mist den anderen vertau schen. DK inneren Kämpf« nach 1871 waren nicht» andere», als die Wachstums- und Begleiterscheinungen eine» gewaltig*)» -Ausschwung»» der nationalen Energien, die jetzt erst, erlöst von Pen Fesseln vw Vergangenheit, zeigen konnten, waS st« vermochten. Wo hat ein Volk in so kurzer Zettspa nm da» geleistet an Arbeit, was wir seit 1871 geleistet haben? Wir sind s einscch, nur wLLden, wenn es die enge preußisch« .mit ' der breiten deWhen Grundlage vertauschte, wenn auch die gebundeneW deutsch en Kräfte gelöst wurden von ? ihren Fesseln, und KrcMen und Deutschland untrenn- , bar verschmolzen wurden. Durch LükÄ VsreinLgung von Zn vielen Abschnitten der Front lebte die beider-- - StaatSklugheit und Heldentum, wie sis dis Wsltge- seitige Artillerietätigkeit bei klarer Sicht merklich! auf. s schichte so nicht wieder kennt, erreichte er .sei» Ziel und Nördlich Kraschin drangen russische Stoßtrupps mit begründete den deutschen Nationalstaat. Jetzt zehnfacher Ueberlegenheit in eine vorgeschobene Feld- endlich! war der natürliche und organische Zustand für wach« ein. M« Feldtoachtstellung ist wieder in unserem § Deutschland erreicht, dsn dis durch ihre Lage und Per- Besitz. N» anderen Stell«» würden Jagdkormnando» j gangenheit begünstigten Großmächte in West- und Ost- und Patrouille« abgewiesen. europa längst erreicht hatten. Jetzt endluh wurde der bis dahin immer, sei er offrn, sst <rs versteckt wir kende Einfluß frrmdke Mächte auf deutsche Regierun- ftschen Erneuerung am Anfang« der io. Jahrhunderts uns auch mancher Mängel und Schattenseiten dieser schmolzen dann endlich Staat«, und Geistesleben Deutsch. > glanzvollen Entwicklung bewußt, und doch dürfen wir lands inniger zusammen, — und doch wurden sie noch - un» Eines heute mit froher Genugtuung sagen r daß nicht vollkommen und dauernd miteinander vereinigt., wir al» stete Menschen gelebt haben, daß wir aufrecht Während Lichtung, Kunst und Wissenschaft ln «wutsch-schade« in der Welt, daß wir mit Stoltz und Achtung land sich Welt« frei, ursprünglich und selbstherrlich ent. vor un» selbst unser« Arbeit getan haben, daß,wir un» In der Tobrudscha werden fett einigen Tagen Lul« Mitbürgcn deut sch « n Ein he i t mach- te. Bisher waren die Tings in Deutschland ^so recht Herr seine« Schicksals werden," heißt freilich nicht, gegen : Mehrere Etmvoünsr" Vorfällen Frauen "und" Kinder'! darauf.zugeschnitten, daß alles M aneinander rieb und Mer Tageblatt ^«LSiWL mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: fturr Ssnntagsbla«. e-r,chß»»-e-»»«,-aktls»«ltftuenah»,S««onatag»«achmlSaß- 4 »Uhr. - rele-r«»».ft4ress», ko,»«stoeer»,»«»,,. ftrrstrrchn «. o»»« «u» postanstolt.« ua» »»«ft,«,« Zür unoorlangt elngefanüte Manuskript» kann Hewähr nicht geleistet »erüen. f» a.a.uunq.n »nta.a.n. " — sind gtitLM. Mazedonische Front. Vereinzelt« gering« GefechtsNtigkit. De» erste Geueralquartierm eistet lind leidenschaftlichen inneren Kämpfen erfüllt worden ftA. L. V). Ludenderfs. r«llMlWWB«W«W!! (Amtlich.) Große» Hauptquartier, 18. Januar. Westlicher KriegSscheupletz. Frout de» Ge>eer«lseld»«rsHK»A MooutzrGvA« A-uppoocht do« «atzsr». An eine englische Sprengung bei LooS schlossen sich kurze Kämpfe an, bet denen der vorgedrungene Feind Zn erbitterten Rahkämpfen schnell Wieder zurückgeworsen nmrde. In der Macht vom 12. zum 13. Januar Wurden nach den Kämpfen bei Serve die noch von uns gehaltenen Teile der Vorstellung planmäßig und unbehindert vom Feinde aerämnt. Seitdem laa täalich schweres Feuer auf den verlassenen leeren Gräben. Gestern erfolgte! tion, der auf ihm lastete; Preußen sollte Großmacht hiergegen der von uns erwartete englische Vorstoß, der! im vollen Sinne werden. W könnt« es, wie er bald dem Angreifer schwer« Verluste bracht«. Oestiicher Kriegsschauplatz. Fr»nt de« GenrralfeldmarschalS Prinz Loapsld »on Baymn. Ium 18. Zanuar 1917. Von Professor Friedrich Metu-ecko in Berlin. Es ist ein eigenes Zusammentreffen, daß unsere ältesten Landsturmmänner, die wir zur Verteidigung des Vaterlandes aufgeboten haben, das Licht der Welt m eben den Jahren erblickt haben, in denen die Sonne eines neuen Lebenstages über Deutschland aufging. Alle die Geschlechter der Männer, die kurz vor und die nach der Verkündigung von Kaiser und Reich am 18. Januar 1871 geboren worden sind, haben heute da« gr»ße Erbe, das ihnen mühelos zuerst in den Schoß gefallen war, mit einer Anspannung der Kraft und einer Größe des Opfers neu zu erwerben, di« beispiel los in der Geschichte dastehen. Man fühlt sich, wenn man diesem Schicksal nachdenkt, erschüttert und erhoben . «gleich. Schmerz und Erbitterung, Zorn und Stolz wogen zuerst durcheinander. Warum ließ man un» friedlich Gesinnte nicht im Frieden Weiter leben und schaffen? Warum gönnte man un» nicht den ruhi gen Genuß der nach jahrhundertelangen Leiden und Mühen erkämpften Einheit und Selbständigkeit? Und warum vor allem, wenn man uns die friedlich-natür liche Entfaltung unsere» nationalen Daseins nicht gönn- le, wenn man sich wirklich — wa» wir nie wollten und wünschten, — durch unsere aufstrebende Kraft be drückt und benachteiligt fühlt«, warum sagte man es nicht ehrlich heraus und führte den Kampf gegen uns nicht mit ritterlichen Waffen? Warum übergoß man uns mit Lügen und Verleumdungen, die nicht nur ein zelne angebliche Schuldige unter un», sondern uns alle, unsere nationale Ehre, die Ehre unseres neuen Reiches und derer, die es schufen, und Kern und Mark unseres Volkslebens tödlich treffen würden, wenn sie wahr wä ren? Da erinnern wir unS der ergreifenden Vers«, in denen Schiller- Spaziergang di« Unffallsshmptome einer geil und zuchtloS gewordenen Kultur darstellt r Leiner heiligen Zeichen, o Wahrheit, hat der Be trug sich angematzt, der Natur köstlichste Stimmen entweiht, die das bedürftige Herz in der Freude Mang sich erfindet. Liese merkwürdig deutsch empfundenen Worte fal len mit einem Male wie- «in lichter Schein in da» LÜn. kel unsere» Daseinskampfes. Was find un» Schmähung und Betrug, wenn in un» selbst di« heiligen Werte unserer Ration lebendig werden, die großen Erinne rungen unserer Geschichte Edchen und da» .bedürftig« Herz in der Freude Drang an shneu sich ausrichtet „ ... „ ... und d«n vollen Glanz der Wahrheit in ihnen wieder- 'ein Maschinengewähr au» den feindlichen Stellungen zu. meinschaft. Auch diese» Problem.WUrds gelöst, und die findet? TaS aber ist die Wahrheit und per große un- ' holen, sterbliche Sinn des Ereignisses vom 18. Januar 1871 Front des GeneralieldmarschaUS von Mackensen daß wir auS ihm aus Knechten de» Schicksals zu Herren ui^er«S Schicksals geworden sind. und Zsaeeca von russischer' Artillerie beschossen äußere Schtcksal-schlügs völlig gepanzert und geftch^ert werden, wohl aber e-, uuch Nates ißnrn sich ir^ r.erlich selbst Md sein« Ehre und Würde dchaüpftu und nach eigenem Lebensplane auch das Gestörte und Zerstörte wieder ausrtchten können. -Eben dies« inner« Selbstbesinnung fehlte un» in hohem Grad« in den Zetten der nationalen Zersplitterung. Sie fehlt« un» nicht auf dem Gebiet« de» geistigen Schaffen», der na tionalen Kultur, auch.nicht in den Keimzellen dieser Kultur, im Streben und Ringen de» einzelnen Meu- lichen.Leben». Mau versteht r», d«nn der damalig« schentum» und in der Lebensführung brr deutschen Ka-' deutsch« Staat hatte noch nicht viel, wa» die geistigen mitte. Sie blühte hiev sogar, wi» ft« so nie wiever Bedürfnisse de» Deutschen b-fMedtgen konnte. Auch er geblüht Hat, in den Zeit«fl unserer großen Dichtung und konnte, mühsam emporstrebend au» gedrückten verhält- Philosophie, die al» größten Gedanken den Gedanken >" - . - der Inneren Freiheit und Schöpferkraft de» Geiste» «k, überwinden. In dz zeugt hat. Aber wie heute haben wir un» auch! dies« tischen Erneuerung Entfaltung unserer inneren geistigen Kräfte erkämp fe n müssen. In den zwei Jahrhunderten, die zwi schen dem Augsburger Rettgtonsfrftden und der Er hebung unserer großen Dichter liegen, War der deutsche Mensch auch innerlich «ng, klein und schwunglo» ge-