Volltext Seite (XML)
fluer Tageblatt MHaatü^ Oh '«dm,» 0«N«llunL„ mit,«,««. Mittwoch, clen 14. Februar isir 12. Zahrgaug Nr. 37 Starke Angriffe an -er /lncre abgewiesen Schwanken-» Haltung kn Amerika. — Suter Z-rtgaug -es Unterfeekrieges. — Folgeerscheinungen -er Seesperre. Sesierreichlsch'UNgarischer Luftangriff auf Srin-kfi. — Abweisung italienischer Angriffe im Raume von St. Peter. Vro^eS Hauptquartisr, 14. Februar. wir wir Wenn man nun die Gefahr einer kriegerischen Wer. Wicklung zwischen den Wer. Staaten und Deutschland häufig im Hinblick auf unsere Weltwirtschaftliche und handelspolitisch« Zukunst besonders schwarz gemalt hat, so gilt es, gerade in diesem Augenblick, sich stärker an die nackten statistischen Tatsachen zu halten als an irgendwelche allgemein« und zumeist übertrie^ bene Vorstellungen von der Bedeutung des nord- amerikanischen Wirtschaftskörpers für unsere Volkswirt, schast. Jin Jahre 1813 importierten wir aus den Wer. Staaten für 1711 Millionen Mark, d. h. 15,8 Prozent von« Werte unserer Einfuhr siel auf die Per. Staaten, welche bezüglich der Wareneinfuhr an erst« Stelle im Deutschen Reiche standen. Demgegenüber repräsentierte unser« Ausfuhr nach den Per. Staaten 713 Millionen Mark, d. h. nur 7,1 Prozent des Werte» uns«« Sie. samtausfuhr. Aus diesen Zisfern ergibt sich, daß wir als Käufer amerikanisch« Warrn für die Per. Staa ten «in« viel größer« Bedeutung hatten al» diese als Käufer für uns«« Waren. In der Lat standen MUUMWbWmWe (Amtlich.) »reut t«s GeucralseltzmarschckM Kreuprdrzm» Kuppe-chi do» v»»*en». Uuf dem Hkordüser der Ancre führt« der Feind nach seh» heftig« Artillerievorbereitung und unter Einsatz Parker Jnfanteriekräste seine Angriffe fort. Vormittags griff er zweimal südlich von Ser» an. Beide ApZi iffe wurden im Rahkamps abgewiesen, vor der Front sich sestse-end« Teile durch Vorstoß mit der blanken Waffe »«trieben. Erkannte Bereitstellungen Weit«« Verstärkungen nördlich und am Nachmittag auch, südlich d« Ancre wurden von unser« Artilleri« unter wirkungsvollem Vernichtungsfeuer genommen. Bis zur Somme und auch in anderen Abschnitten «Ards während der Nacht der Leuerkampf Mrk. Freut des deutschen Kronprinzen. Billige Erkundung-vorstöß« am Bogen von St MiHiel und am WeMange der Vogesen waren erfolgreich!. Oeplicher Krie»Sfch«upl«tz. Kr»nt des GeneralfeldmarschellS Prinz Lrvpsld Son Batzer«. «Mr bessndeLvn Breignisf«. Front des «onernlsberitwt ErzW«»« ysses Am Mesteeanesti-Mschnitt errangen unsere Trappen gestern neue Erfolge. Mehrere Stellungen der Nusfen wurden gestürmt und gegen heftig« Gegenstöße gehalten Die Gefangenenzahl hat sich, aus 23 Offiziere und über 120V Mann, die Reute aus drei Geschütze, zwölf Ma schinengewehre und sechs Mtneiüvers!« vrhöhi. Heere-gruppe twS Generalfeldmarschall- dorr Mackensen. Längs de» Sereth und der Lonau Artillsriefruer und Postenscharmützel. Mazedonische Front. Im Cernabogen blieben Angriffe d« Italien« zur Wieder nähme d« Höhen östlich von Paralowo trotz leb. Hafter Feuerwirkung ohne jeden Erfolg. Dor erste Generaleuartirrmeistrs (W. T. B). Ludendorff. !!IIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIIII!IlIIII!IIIII!I'IIIlIIIIIII!III!I!U!II»III»tNIIIIIII!!I»!II>IIII'IIIIII»lI!!I!I!I Anzeiger für Sas Erzgebirge f LTsEüL mit -er wöchentliche« Unterhaltungsbeilage: /tu« Sonntagsblatt. 7» öi«"^uf,ad«'^«r p",«°s« SprechMnör btt Srüaktt»» «lt stosnahme S« nachmttta,, 4-S Uhr. — , kogebia« stu,tt,g»blrg«. Z.rnspttch« SS. ?'^kr7pVt°^ ' unverlaoAl »Ingisanbt, Manuskript, kann Orwühr nicht ,,I«lst,t »,rb,m wir in d« Liste d«jenigen Ländtzr, nach! welchen di» Ver. Staaten Waren ausführten, iM Jahre 1913/14 mit 344,7 Millionen Lollar an zweit« Stell» all« euro päischen Länder. Unsere Einführ repräsentiert« allein den etwa vier ren Teil d« Gesamtausfuhr der Ber. Staaten mach Europa. Lkm Wird Man freilich sagen müssen, daß die Bedeutung, welchen die Handelsbezich» ungen zweier Länder miteinander Haben, von der Art der Waren abhängig ist, welche die betreffenden Län der vinsühren resp. auMyren. In diesem Sinne könnte es seiil, daß gerade die.starte Einfuhr au» den Den,'. Staaten ein Zeichen dafür wäre, daß wir die Per. Gtaa. ren wirtschaftlich benötigem Deshalb gilt es, die Haupt warenposten der Ein- und Ausfuhr einzeln durchzu gehen. Allein für 461 Millionen Mark führten wir Baumwolle aus den Wer. Staaten «in,.für 294 Mil lionen Mark Kupfer, für 164 Millionen Mark Wetzen, für 112 Millionen Mark Schweineschmalz für 66 MtL> lionen Mark Selle und für 53 Millionen Mark Erdöl. Die- wären die Hauptposten unser« Einfuhr. ES dürste nun in einem Handelskriege nach! dem Krieg« für Amerika schwer sein, etwa einen differentiellen, spe ziell gegen Deutschland gerichteten Ausfuhrzoll auf Baumwolle oder Kupfer zu legen, denn solche differen tiellen Ausfuhrzölle lassen sich technisch nicht durch« führen. Me Ver. Staaten könnten im Frieden kei« Kontrollorganisation schaffen, Welch«, Wie iW Krieg« etwa der N. O. T. (Niederländische Uebersee-Trust), dafür ga rantieren würde, daß etwa nach /Schweden,. Storwegtzr oder Holland ausgeführt« Baumwolle von dort nicht wieder nach Deutschland weit« verfrachtet würde. Sol che differentiellen Ausfuhrzölle können vielmehr nur dann in der Handelspolitik Anwendung finden, Wenin sich aus der Transporirichtung der betreffenden Warr ohne weiteres ergibt, daß sie nur in «in bestimmtes Land auf einem bestimmten Wege gelangen kann. Amerika würde also mit einem Ausfuhrzoll auf Baumwolle oder Kup fer dis ganze Well gleichmäßig treffen und damit seine eigenen Exporteur« zugunsten anderwstttge» Konkurrenz schädigen. Was die amerikanische Wei zen-, Schweineschmalz- und ErdöleinfUhr angeht, so könnten wir uns von derselben nach dem Kriege durch Berbrauchsregelung und anderwsstisrn Bezug relativ -unabhängig rmchen, ebenso würden wi« auf di« NtnfuHe von Fellen verzichten körmsn. Betrachtet man berchg» genüd« das, was wir nach, den Ver. Staaten auSfühvten, so handelt es sich in erst« Linie um Chlorkalium, Ab raumsalze, Teersarbstosfe und eis«« große Reih« ander« chemikalisch« und pharmazeutisch« Produkt«. Spllt« sich> Amerika von .diesen unabhängig KU machen ver suchen. so kann es dies nicht beim Kall. Ein Ausfuhr zoll aus Kali, für welches es kein« anderweitig« Kon kurrenz gibt, würde die amerikanische Landwirtschaft empfindlich schädigen. Eine groß« Reihe ander« Pro dukte, welche Amerika von uns bezieht, wie Kinderspiel zeug, Glaceehändschuhe, baumwvllene Spitzenstoss« und Spitzen, Stahlwaren und Maschinen, Strümpfe, Por zellane, elektrisch« Vorrichtungen usw., besteht aus Wa ren, welche di« Ber. Staaten angesichts der Hohen Löhn nicht so billig erzeugen können Wie wir, deren Ausschluß vom amerikanischen Markte also nur auf Grund «in« starken Belastung der amerikanischen Kon. sume n te n vor sich gehen könnt«. Demgegenüber könn ten Wir wiederum sehr Wohl ohne di« amerikanisch!«» Mhmaschinen, Metallbearbeitungsmaschinen, Rechen- u. Schreibmaschinen usw. auskommen, da wir in diesen Industriezweigen unsere Erzeugung ohne erhebliche v«- tcuerung ausdehnen können. So haben Wir also auch für die Zukunft vvn eine» «nftcundlichen Gestaltung unser« Beziehungen zu den Ber. Staaten weniger zu befürcht«» al« diese, Wenn sie einen ihrer wichtigsten und kaufkräftigsten Kun den verlieren würden. Niemand wird sich! der schweren Sorge verschließen können, welche ein pon uns sicher nicht gewünscht« Bruch mit den Ber. Staaten mit sich bringen würde. Wer Pies« Sorge wird völlig in den Schatten gestellt durch das uns jetzt viel näher, ja einzig am Herzen liegend« Ziel: d«n Krieg zu ge winnen. Nur die Erreichung dieses Ziele» krn« uns überhaupt di« Grundlage erhalte«, aus welcher da» Deutsche Reich wirtschaft, ttch «LtKeazfähtg hlezSt. Aev>ü dy »An Deutschlanä unä äie Vereinigten Staaten von Amerika. Amerika, du hast eS besser Als unser Kontinent, der alle; Hast keine verfallenen Schlösser Und keine Basalte. Dich quält nicht im Innern Zu lebendiger Zeit Unnütz Erinnern Und vergeblich« Streit. Die Stunde der Weltgeschichte, in welcher stehen, gemahnt an dies« Wort« Goethes. Wenn auch keineswegs den uns aus gezwungen«» Weltkrieg, den wir bis zu seinem Ende durchfechten müssen, als «inen vergeblichen oder unnützen Streit empfinden, sondern als eine Lebensnotwendigkeit für d«s Deutsche Reich, so bleibt doch für die Vereinigten Staaten von Amerika di« Wahrheit bestehen, daß es glücklich sein müßte, den Schrecknissen auch dieses Krieges entgehen zu können. In der Tat, es zeigen einige nüchterne Erwägungen, daß die Vereinigten Staaten heute wenig« Grund als je haben, in die kriegerischen Verwicklungen des Konti nents einzugreisen. Lite Hilf«, welche die V«. Staaten unseren Feinden zuteil worden lassen könnten, würde nur überaus gering und im- Hinblick aus die für die V«. Staaten möglichen Folgen recht bedenklich sein. Man könnte daran denken, daß die V«. Staaten in der Lage sein würden, die Alliierten durch Entsendung von Truppenmassen zu unterstützen. Demgegenüber ist zu sagen, daß gerade das wirtschaftlich« Wohl und Wehe der V«. Staaten an dem Mvnschenreichtum hängt, und daß die Ver. Staaten in diesem wichtig sten Teile ihre" produktiven Kraft schon dadurch wäh rend des Krieges stark getroffen worden sind, daß sie große Mengen von englischen, russischen, italienischen usw. Wehrpflichtigen Haden abgeben müssen, während die für die Ver. Staaten unentbehrliche jährliche Ein wanderung im Kriege stark zurückgegangen ist. Täzu kommt, daß ein Heer von den Ver. Staaten au? unter halten, ausgerüstet und verpflegt werden müßte. Nach allen im Kriege gemachten Erfahrungen würde eins der artige überseeische Expedition der V«r. Staa ten ungeheuer viel Arachtcaum. beanspruchen, so daß die Schwierigkeiten auf diesem .Gebiete sich für alle unsere Gegner durch diesen Mehrbedarf an Frachtraum noch erhöhen würden. Auch bezüglich ein« Unterstüt zung der Alliierte« durch stärkeren Versand von Lebensmitteln und RrHstvssen liegen die Ver hältnisse in den Vereinigten Staaten im Augenblicke kei neswegs günstig. Die schlechte Ernte, welche ein« im mer lebhaftere Agitation zur Beschränkung der Ausfuhr von Weizen hervorgerufen hat, steht ein« stärkeren Le bensmittelversorgung der Entente durch! die Ver. Staa ten entgegen. Was di« Kohlenausfuhr der Per. Staaten angeht, so ist bisse während des Krieges nicht unbeträchtlich gestiegen. Die Ver. Staaten haben viel, fach den Ausfall od»r Rückgang der englischen Kohlen- nnsfuhr ersetzen müssen. Es ist kaum anzunehmen, daß die Ver. Staaten im Falle ein« kriegerischen Verwick lung ihre Kvhlenerzsugung stärker steigern konnten als bisher. Alle diese Moment« zeigen, wis wenig die Hilfe der Ber. Staaten für die Alliiert«» bedeuten würde selbst wenn man ganz davon ab sieht, daß eine kriege rische Verwicklung zwischen Deutschland und den Ver. Staaten für den «merikanischen yrachtraum Gefahren mit sich bringen würde, welche ohne diese Verwicklung außerhalb des Sperrgebietes nicht bestehen. Setzt man diese erhöhten Gefahren für den amerikani schen Frachtraum in sine eventuell« Kriegsbilanz für die Ver. Staaten ein, so «gibt sich, daß den oben ge schilderten, sehr spärlichen Steiger« ugsinöglichketten der Lebensmittel- und Roystofsausfuhr eine wesentlich höhere Gefährdung der Transporte selbst gegenüberstehen ivürds. Gegenüber dies« Tatsache würde auch eine stärker« fi nanzielle Unterstützung d« Ver. Staaten an di« Alliierten an Bedeutung verlieren; denn nicht auf da» Geld, sondern aus die Vorräte und die Meng« kommt es im Augenblick unseren L«iu- deo an. IIIIIIIIIIIIIIIIIlIIIIIIIIIIIIUIIIIIII!!I!!iIIIIIIIIIlIII!»»I»»IIIIH!!I!IIIIU!I!I»I!I!!II!>'!!!I!»lIIUIII!>!I!I!I NMßlW Wer die kriWlW Amtlich wird aus Berlin gemeldet vvm Abend de« IS. Februar» Vormittags scheiterte eilt englischer Teil angriff südlich von Oerre. Im Westen und Osten.sonst keine größeren Kampfhandlungen. Im Cernabogen wurden Gczenangrifse irr den von uns grnommelEnf Höhenstellungen abgewiesen. (W. D. B.)