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12. Jahrgang Donnerstag äen 1. Nr. 254 mit Musimhm» Sos ncckmittoq» 4-5 vb«. — Leüaramm.fwi'kffr r rageblatt fturrrzgebirgr. L»rnspr»chrr SS. Zür unverlangt «lngefanSte Manuskripte kann Gewähr nicht geleistet wrrärn. »I« sich», aekpattxne^p»««»»"» -«»» »«na — Ha»,l,«n «u» »«» ua» «chwerzeiidera « pf-„ Museen r» p,-„ tz«. . .nl» für stu» ua» »,a e»«rk «chwar,»»»»», « Pt«., s.njt Pf. »«I «ritßerea «klchlaL»n «nt. spreche«»»» nadatt. »«-»lainon» nahm» dt» sp«t»N»ii» »>/, Uhr vor» mlttaas. -Ur I»hl»r Im chay kann Srwlyr nicht g«l»Ist«t lvrrtrn, w»an »I» flafaa»« »»» M»M», LLKU»»ULW fluer Tageblatt sZW Mnzeiger Mr öas Erzgebirge kBSSLE mit -er wöchentlichen Untechaltnnssöeilnse: --tue- SouMagsblaü. Ms-WW Sprechstun». Ser NeSakti»» - '' ' ÄS« Das siegreiche vor-rmgen in Italien. Die Katastrophe des italienischen Heeres: Bis letzt 180000 Italiener gefangen und über 1500 Geschütze erbeutet; SO000 Italiener streben di« Masten; planmäßige Fortschritte der Kärntner- und Isonzo-Armeen; Palmanova besetzt. Neus schwere englische Niederlage in Flandern: Schwere Verluste der Engländer. — Abflauen der feindlichen Großöampf - Energie im Westen 2 — Meder rund 50000 Tonnen versenkt. Die Aatastrophe ües italienischen Heeres. (Amtlich.) S. Mal. der Halfer hat für den 1. N>- vember für Preußen und Llsah-Lothringen das Flagge und Likronaschießen befohlen. Bei der Berfolguug i der Friaulischen Ebene haben gestern hart östlich de» Layliamento 60VV0 Italiener mit mehreren ION tue schuhen die Waffen g «streckt. Der bisherige Ge winn der 12. Jsonzoschlacht ist damit auf über 180000 Gefangene und mehr »äs 1500 Geschütze gestiegen. Die italienische 2. und 3 Armee haben ein« schwere Nieder läge erlitten. Das deutsche Volk jubelt über diesen neuen Erfolg unserer Waffen über den verräterischen ehemaligen Bundes genossen, dem unser Vordringen in der oberitalienischen Tief ebene zum Verhängnis geworden ist, ja, zur Katastophe. Denn seit dem 29. Oktober kann man mit Recht davon 'prechen, daß die oberttalicnisch« Tiefebene tm sieg reichen Vorwärtsdrang von den Verbündeten Truppen erreicht ist. Welche unmittelbar« Wirkung hat dieser Er folg gehabt? Ter überraschend schnelle Vorstotz in der Mitte der Slngriffsfront auf Cividale und darüber hin aus aus Udine, daS bereits am sechsten Tag« der Ope rationen in unsere Hände fiel, beraubt zunächst die ita lienische Heeresleitung ihres bisherigen Großen Haupt quartiers, das dort bis zum 27. Oktober abends war Was rs bedeutet, mitten in einer schweren Katastrophe, wo alles vom sicheren Arbeiten der höchsten Führung ab hängt, den Sitz der Heeresverwaltung zu verlegen, ist weiten Kreisen in feiner Tragweite raum bekannt. Hunderte von,Offizieren, Beamten und Schreibern, un gezählte Bagage, Fernsprecher und Funkentelegrapbie- formallonen müssen fluchtartig abvauen, es dauert viele Stunden, vielleicht Tage, bis der ganz« große Betrieb am t;?uen Ort wieder eingerichtet ist Dies bedeutet wiedeurm im iÄnnerigsten Augenblick d«r italienischen uederlag«, während des RückzugM ganzer geschlagenen Armeen, ein Versagen des Gehirns des gro ße» H e e re sk ö rp e r s. Es fehlt die Leitung, und dies in dein kritischen Augenblick, da die in Udine zu sammenlausenden Bahnen nicht mehr benutzbar sind, wo die ganze italienische Kärtner Front von Nord nach Süd im Rückzug sich befindet, einem Schicksal entgegen, da- infolge des schnellen Vordringen- unseres nördli chen Angriffeflügels am Nordrande der italienischen Tiefebene zum mindesten als höchst zwetfelys-st bezeich net werden kann. So bleibt an Bahnen für di« zurück flutenden Heeresmassen augenblicklich nur noch die längs der Adria-Küste führende Strecke über La.isana—Vene dig, deren Benutzung unter der scharfen Verfolgung der österreichisch-ungarischen Divisionen und den wahrschein lich dauernden Fliegerangriffen von unserer Seite schwer leide» wird. Und so ergibt sich Vas Bild, das unser Heeresbericht so anschaulich schildert-»: Verstopfte Stra ßen, sich drängende, a u ° et n a nl>'-per i sse n e Kolonnen, höllisches Durcheinander, verstärkt noch durch mit Hab und Gut nach Westen flüchtender Bevölkerung! Und hinter dieser wilden Woge des Durcheinanders ein in Siegeszuversicht und Siegeswilleu urchdrängendeS Heer, bis zum letzten Hauch von Mann -nd Rotz verfolgend. Tie Beute ist schon ungeheuer, >ir wird noch grötzer werden. Schon schreien sie drüben, nach allen Seiten nm Hilfe, fürchten Volkserhebungen nach oem Muster non Turin und Schlimmeres- Uns kann's recht sein. Gottes Mühlen mahlen - langsam ober sicher. Schnette» Vormarsch in Italien. Nus dem österreichisch-ungarischen KrtcgSprasscquar- tier wird vom 30. 10. gemeldet; Cadornas Anschul digungen der Truppen der 2. italienischen Armee ent springt nur dem Bemühen, das Geständnis der kata strophalen Niederlage des linken Flügels Ler Jsonzosront dem bang aufhorchenden Volke Italien» mundgerechter zu machen. Unaufhaltsam über d»n hoch geschwollenen unteren Isonzo nachdringend, dessen vom Feinde Zerstörte Brücken bereit- wieder he-rgesteltt sind, stoßen die österreichisch-ungarischen Truppen ungehindert durch starken Gewtttersturm und Regengüsse hier bereits i!!It!!iI!IiiIIIi!IiiI»!i!iiIIIiiiiM»i»»ii»iii>iiii»tiII!iII«««ü»!M»ttttit«ii!»II»itt»Itt»!AtIIIli MMML HZ? W MM Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 31. Oktober; In Flandern und am Chemin des Lames wechselnde Artillertetätigkeit. — Im Osten nichts Be sonderes. — In Italien erfolgreich« Kämpfe in der Niederung des Tagliamento. Die Gefangene »zahl hat sich auf über 120 000, die Geschützbeute aus Wer 1000 erhöht. (W. T. B.) MWWMMWWhWjs (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 1. November 1917. Im Westen, Osten und in Mazedonien keine größe ren Kampfhandlungen. Italienische Krönt. Unseren schnellen Schlägen tm Osten, dem unver gleichlich zähen Ausharren unserer Truppen an allen Fronten, insbesondere im Westtdn, ist es zu danken, daß die Operationen gegen Italien begonnen und so erfolg reich weitergeführt werden konnten. Gestern haben die verbündeten Truppen der 14. Armee dort einen neuen großen Sieg erfochten. Teile des feindlichen Heeres haben sich am Taglia mento zum Kampf gestellt. Im Gebirge, in der Friuli- Ebene zur Buhn Udine, Codroipo— Treviso ging der Feind fechtend auf das Westufer des Flusses zurück; Brückenkopsstellüngen auf dem Ostvfer hielt er bet Pm- zanv, Dighamo und Codroipo. In einer von dort über Bertiolo—Pozzuvlo-Lawariano Ms Udine vorspringen, d« Nachhutstellung leistete er h«f>.Lgen Widerstand, um den Rückzug seiner 3. Armee auf das westliche Ufer des Tagliamento zu decken. Vom Sieger-Willen gerne!«» und von umsichtiger Führung in einscheidender Nichnmg »»gesetzt, errangen hier die deutsche» mid österreichisch-ungarischen Korps Erfolge, wie sie auch in diesem Kriege selten sind. Die Brückenkopsstellüngen von Dignamo und Codroipo wurden von preußischen Jägern bayerischer und württem- bergischer Infanterie im Sturm genommen. Auf allen Kriegs schauplätzen bewährte brandenburgische und schlesische Divi sionen durchbrachen von Norden her in unwiderstehlichem Anlauf die NachhutsleUungen der Italiener östlich des unteren Taglicnnento, und schlugen den Feind zurück, während er probte österreichisch-ungarische Korps vom Jsonzo her die letzte dem Feind verbliebene Uebcrgangsstellung bei Latiscma vorwärts drängten. Durch den Stoß von Norden abgeschniiteu, streckten, beiderseits umfaßt mehr als 60000 Italiener dort die Waffen. Mehrere Hunden Geschütze fielen in die Hai.o der Sieger. Die Zahl du Gefangenen, der in «imr Woche so er- folgreich durchs sühne» 12 Jümzaschlacht beläuft sich da mit aus über 180 000 Manu, die Summe der genommenen Geschützt auf mehr als 1500. Die sonstige Beuie ist au diesen Zahlen zu bemessen. Te» erst« ^»eneralqn«»ti«r^,,ttc' <«. S. «.> L Avendorfs. !!II!I!M!!ii!I!!IIII»!I!!!>I!Iil!IIIIIII!lIIII>INiIIii>ttIIIIlMII»!iI!I»IIIIIII»!IiII'!!!llII!I!IM!II«ItI!!!!! gegen die Retchsgrenz« vor, allenthalben reiche Kriegs beute vorfindend, die der eilig weichende Feind trotz zahlreicher Brandsriftungen nicht mehr.zu retten ver mag. Udine ist bereits überschritten und der prachtvolle Schwung der deutschen Divisionen und der mit ihnen vereinten k. u. k^ Truppen strebt nördlich davon dem oberen Tagliamento zu, an dem das befestigte Lager von Gemona den Austritt in die Eben« schützen soll. An der karmischen Hront liegen all« Punkte, die oft in unserer» Heeresbericht Erwähnung sanden, vom Plöcksn- patz und Findenigkosel anfangend bis zum Cranaberg .und dem ost blutig umstrittenen Mittagsloscl südlich Malborghet, hinter der Front der machtvoll gegen 1>en oberen Tagliamento trotz Regen und Schneefall vor» brechenden Armee d«S Generalobersten Freiherrn von Krobatin Berten«ng des italienischen Hairptquarttur». lieber Pckris wird aus der italienischen Hauptstadt nach Basel gemeldet, daß das italienisch« Hauptquartier in die Gegend von Padua verlegt wurde. (WTB.) Bauik irr Akriland. Tie Züricher Blätter melden aus Mailand, daß dort die Panik immer weiter um sich greift und der völ lige Zusammenbruch befürchtet wird. Li« Kriegshetzer forden gebieterisch die Einführung der Tas tatur. Ftattenisch-schwerzrriWe G«e«zsper»e. Infolge der Grenzsperre ist auch her Zugverkehr der Schweiz mit Italien voll stä ndig eingestellt. Seit Montag sind die französischen und italienischen 'Zeitun gen ausgeblieben. (W. T. B.) Englische Beklemmungen. Tie Times schreiben, wie Njeulve Rotterdams«-« Courant aus London berichtet wird: Wir fürchten, daß die Behauptung des Feindes, daß die ganze ita lienische Jsonzosront zusammengebrochen ist, größten teils richtig ist. Es wäre voreilig, anzunehmen, daß Udine, welches einige sehr starke Verteidigungswerke besitzt, leichtsinnig preisgegeben wird. Man wird sich aber auf diese Möglichkeit nicht allzuviel ver lassen dürfen, wenn aber am Jsonzo eine große Front auseinanderfällt, ist es gegenüber einer scharfen Ver folgung sehr schwierig, sie wieder zu rekonstruieren. Tine andere ernste Tatsache ist, daß die Linie in den Kärnt ner Alpen bis an den Plöckenpatz nachgtbt. Zweifellos wird aber die ganze Gebtrgssront in Kärnten und Ca- dvre gefährdet sein. Die Alliierten sehen sich einer gefährliche» Lage gegenüber und dies wird vielleicht erst der Anfang sein. Wenn Udine geräumt werden mied, wird Cadorna trach ten, am Tagliamento Widerstand zu leisten. (W.T-B.) Das neue italienisch« Kabinett. Das neue italienische Ministerium ist folgender maßen gebildet: Vorsitz und Inneres Orlando, äußere Angelegenheiten Sonnino, Kolonien Lolosi- mo, Justiz Sacchi, Finanzen Meda, Schatz Ntttf, Krieg General Alfisri, Marine Admiral Delbono, Waffen und Munition General Talloli«, militärisch« Wohlfahrts pflege und Kriegspepsivnen Bissolsti, Unterricht Be«, nini. öffentliche Arbeiten Dars, Ackerbau Miltans, In dustrie, Handel und Arbeit Ciuffelli, Post und' Tele graphen Fera, Transport« Bianchi. Die Mntster haben dem König um 6 Uhr am Dienstag den Md geleistet. * * « Me neue bitttl-e Meüerkage Ser kngliinael. Während in Italien der ungeheure Siegeslauf der Verbündeten seinen geplanten Fortgang nimmt, hat die deutsch« Flandern-Armee den Engländern am 30. Oktober wiederum «in« schwere blutige Niederlag« bereitet. Dort habhn sich in den letzten Wochen di« Pausen zwischen den einzelnen Großkampftagen verringert. Nach de« schwe ren Niederbruch der eng lisch-französisch«» Machlangri ff« am 22. und 26. Oktober begannen am 80. Oktober nach stärkster Artillerievorbereitung , und , langandauerndem Trommelfeuer die englisch«« Angriffe gegen dir Front vom Houchoulsterwald bis zum Kanal von Hollebeke. Trotz Regenwetters warf der Feind durch den schlammi gen Sumpf der Trichterfelder gegen unsere Listen ge waltige Massen vor, denen dichte Reserven folgten. Um Passchendaels ballt« sich dt« Kampfwucht j«indltch«r An- griffe zusammen. Hi« gelang dem Gegner unter schwe ren Verlusten ein Einbruch über den Ort hinan». In hartem wechselvollen Ringen wurde der Ort jedoch durch unsere kräftigen Gegenstöße völlig zurückervbert. In die weichenden Rethm der Engländer, die, tm klamm versinkend, die lohnendsten Ziele boten, schlug da» Ver folgungsfeuer unserer Batterien und.Maschinengewehre. Dennoch schritt der Gegner später zu neuen Angriffen gegen den Ort, die sämtlich unter ungeheuren Ohsem