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Auer Tageblatt vrzuuoprelo: vmch u»s«r» ^ot«n frsi in» tzaus monatlich pfa. 0»> »-0 <S«r»üstostcI!« vl>- kholi monatlich7»psz.u. irSchent- ch 2»pfg. »>«> vor poft t«ft«llr un» .lbst al>7<l>o" victtclfShrlich ».«» >k., monatlich 5» pfg. duoch »»n tlefiraoel frei ine l>aue vlortcl- ' 'hrllch 7»» Mk, monatlich »« pfg. cfch«Int!iiolichm»«nNIi»aa»ftun- > o», mit /inm.tchm» vonSoni^un» ti«rta„«n. Uni-5< -«itungeauo- ü^»r un» /iuo^oboftoUrn, sowie 'Ue pos.anitaiten un» Vrieftrnger ,«l>me» o«fi«Uunaen entgegen. ->r. LS8 MnZeiger für öas erzgebirge mit öer wöchentlichen Ünterhaltnngobeilage: ^iuer Sonntagsblaü. CorechslunS, S-r Urüakilon mit -l'idimhm« »er Sonntag, nachmikvL-, 4- - Uhr. — r»l-gramm-sw«fl> r Lagebwtt fiueerzgedirg«. Zernspreche» SS. «!"» nÄN Zür unvi.Iallst «IllL-fLnrrg N:uuu!7rivtr tru.u L»»K)r nicht -»lüsi»t v>«rS«i». Dienstag, äen 6. November 1917 12. Jahrgang sie italienische Tagliamentolinie gewonnen Die itatieniftye Gebirgssront Ln 1S9 Kilometer Ausdehnung zusammengebrochen. Erneuter Rückzug -es italienischen Heeres -urch -ie Oberitalienische Ebene. Cin hollänäisches Urteil über äie Ineüensaussichten. -Der frilhere hoMndische Kriegsmiuistcr Tolijn vor» stsentlicht w dem Blatt Slemmeu oes Tijos eine i Ueb-r- -ck ^--r die Gclamtlage und über die Gefahren, die .> soub rs Holland bedrohen. Sogar Amerikas Hilfe, .wastnn mit Rußlands Kräften nicht mehr zu rechnen fei Vc must üustaude, eure Entscheioung hcrbeizuführen. Ob- wohl oie Entente trotzdem noch immer an diese Möglich- ..u gbind, babe Deutschland dadurch, daß es die Mög- üu-.'.u ^.-geacoeir bube, über alle si.ittigen Punkte, mi- ^tusuayuie oer cl>aß-lothring>,chen Frage zu einer Ver KündigungMgelangen, denWeg zum Frieden geebn -t. Jenes Zugeständnis werde namentlich bei der Betrachtung --r belgische. Frage aus die Lauer einen Einfluß auf bi -irnere Haltung der Alliierten, hauplMylich Euglan , reitend machen. Englund komme nämlich allmählich zu der Erkenntnis dessen, was auf dem Spiele stehe, da di britische Handelsflotte tagtäglich in ihrer Bedeutung zu- ückgehe, und die Bedeutung der amerikanischen Flotte - Lglich zunehme, so daß augcuo.nun n werden müsse, daß ^'e amerikanische Kaufsatzrteiflotte bei Frie- ' ensschluß der eiiglischri gle i chwc rti g sein werde, bluch steige der Einflug der Friedeuspartei in England iimüe- tnchr, und politilche Ueberraschuugen rüeii keinesivegS ail'geßhlosseu. Was Holland betreffe, so iche fest, daß die Schnäcngteitea, je näher es dem Enln -ngehe, sich desto mehr nergroßeul würde». Tas gehe schon aus der Kohleufrage heroor, und nicht zuin u>eiiig- tteN aus der Behandlung, die Amerika Holland angedeiheu »ass-.. Alle holländischen Proteste veihallien uugehört. Amerikas Handel habe nur eitle schwache Stelle, und diese 'N Ameükos Interesse für Belgien und Nordfraukreich, ra-nu d-e ganz-- Versorgung durä, das Hllsskvnkiree würde tu Ferige gesi.l.t, inenn Holland siine Mitivirkung versage. Wenn Ulan immer das verweigere, was das Volk wolle, so sei onzmrehmcu. daß die Hol tänder o u f die Dauer i ch t r'hig bleiben würbe Wenn Gcticide und imdert. Lr"eusu<tttcl Uber hoUä,ldis.ve Hafen nach Belgien eitergeleiiet wücdei,, daun würde >chließtich das Volk dem ?in Eiide macheri, iveun nicht die Regieruilg im Haag bei einer Mitivirkung au das Hilfskomitee die Bedingt»,g stellt, daß für dm» eigene Laad in gleicher Weise gesorgt werde. Holland brauche keineswegs daran zu zweifeln, daß es nicht zu einer Bercinbarnng kommen werde. Die Verbindung mit Indien könne, selbst wenn der Snezkana! geschlossen bleibe, uno wenn mau tu n ho ländischen Schiffen 'iohlen verweigere, trotzdem aufrecht.ahaltcu vleiücn, Wenn sie Regierung wirtlich alles tue, was für das Land rrfor- Serlich sei so sei es klar, daß cö das holländische Volk vertrauensvoll hinter sich habe und daß der Burgfrieden unbedingt gewahrt bleibe. Lin eftmivsüet« stteaen ülMnaur nickt ttnemlüchato Manchester Guardian schreibt in emem Leitartikel, der -NaliLüten überschrieben ist: Tie Nüssen konnten nur noch annehimu, daß die englischen Absichten die Grenzen von Recht und Notwen digkeit überschritten. Dies lat ihre. Schlagfertigkeit Ab bruch. Da wie Oesterreich drohten,' -8 zu zerreißen, hat es mit Deutschland nicht gebrochen. Wenn das Geflüster über Elsaß-Lothringe» niemals laut genug erklang, kam das zum Teil daher, weil sich sinn-, s: Stimmen über das "mke Nheiunsir e,hoben. Wir muss... auf eine schärfere Abgrenzung unserer Kriegsziele hindrängcn, wenn rvir den Krieg nicht bis 1018 oder 1920 verlängert sehen Wollen Natürlich werden wir weiter kämpfen, bis die Kriegsabstchteu, aus di.- eS ankommt, erreicht sind, wenn wenn wir sie nicht auf eine andere Weise verwirklichen können, was auch die Folgen für Europa sein mögen. Aber wir müssen außer Zweifel stellen, daß wir nur auf der Erreichung der Hauptsachen bestehen, und daß kein ungeeigneter Programmpunkt den Tag hinauSschiebt, an dem wir aufatmen können. Obenan steht der Völkerbund, der unmöglich ist, wenn der Krieg mit erzwungenen Ein verleibungen endet Territoriale Veränderungen müssen von den versammelten Nationen beküiftigt werden. Wenn der Krieg ablänft, wie dec Premierminister Im Juli an« cab, werden wirdieGebiete, die mi r besetzt haben, zur Verfügung der FciedenNonfcrci.z halten. iiiiiiillllllllllliilllil>lliiliilllllilllilllill>iiiiilliiiillliiiiiii,ii,„i,i,ii,,iii„„,iiiiiiii,,i,iiiiiiiiiiiiiiii„ MMerW über Sie MMe Amtlich wird aus Berlin gemeldet vom Abend des 5. November: In Flandern wechselnde Nrtillerietätigkeit. Bei den anderen Westarmeen und im Osten nichts Wesent liches. In Oberitalien geht es gut vorwärts. MWtlichMgsbMtWheck (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 6. November. «S-ftlicher «riegsschauvlach är.xk »ee Gc»eraUel»m«c!Äall» Sr-upriuzs» Lappreti, ve« Gatzer«. In Flandern setzte nach tagsüber lebhaftem Stö rung^ feuer am Abend starkes Trommelfeuer ein, das zwischen dem nördlichen Teil der Asrrniederung und am Kanal von ComineS nach Apern während der Nacht unvermindert anhielt und heute morgen vom Houtk-oul- sterwald bis Zandcoorde sich zum Trommelfeuer gegen unsere Kampfzone steigerte. Starke englische Infanterie har dann beiderseits von Passchendaete und an der Straße Menin—UPeru ange. griffen. Bei den anderen Armeen, insbesondere bei St. Quentin, längs der Ailette, auf beiden Ufern der Viaas und im Sundgau schwoll abends die Feuertätigkeir zu beträchtlicher Stärke an. Gewaltsame Erkundungen der Gegner schlugen an mehreren Stellen verlustreich fehl. Auf dem festliche» Kriegsschauplatz und an der Maze»a«isch«n Kreut ist die Lage unverändert. Italienische Frsvr Die Tagliamentolinie ist von uns gewonnen! Die Italiener sind zwischen Gebirge und Meer er neut int Rückzug. Brände kennzeichnen ihren Weg durch die Oberita lienisch« Ebene. Die Erkämpsung des Uferwechsels am GebirgSrande lur.h die angriffssreudtgen deutschen und österr.-unga- rlfchen Divisionen trieb einen Keil in die von Natur starken Verteidigungsstellungen de» Feinde» am West user des Abschnittes; die schnell» Erweiterung des so geschaffenen Brückenkopfes durch erfolgreich« Kämpfe zwang den Gegner zur Räumung der ganzen Ilußiiuie bi» zur adriatischen Küste. Flußaufwärts bis zum Fellatal hielten gestern ita- i.enijche Brigaden noch stand. T«r Druck unseres Bor drängens hat die Italiener auch zur Aufgabe ihrer Ge- birgssront veranlaßt. Vom Fella bis zum Colbrieon nördlich des SuganataleS in einer Breit« von mehr als 150 Kilometer haben die Italiener ihre seit Jahre,! aus gebauten Stellungszonen ausgeben müssen und sind im Zurückgehen. Die weiteren Operationen der Verbündeten Armeen find eingeleitet. Lier erste Generatquartier meiste» ,4». ». V.l Lu»««b»rlf. Wird Drutschland daS gleiche tun? Wenn es der Fall ist, daun steht die Tür zu Verhandlungen offen. Der Prcuüermluistcr winde gut tun, wenn er seine Erklärungen wiederholte und unterstriche und der deutschen Regierung aus diese Wcise eine ebensolche Zu sage abzwänge. Mau sollte nicht übereilt annehmeu, daß Deutschland sich weigern würde. Es kennt die starke wirt schaftliche Waffe, die mir noch in Reserve haben. Daher ist ein festfundierter ehrenvoller Friede durch aus nicht unerreichbar, auch ohne zwei Jahre weiteren Blutvergießens. Ver Suiiän unü Hairer Wilhelm. Der Sultan hat an den Deutschen Kaiser folgende Depesche gerichtet: Ich bitt- Ew. Majestät, die wärm sten G lückwün sche zu dem glänzenden Siege entgegen nehmen zu wollen, den die tapferen Armeen zusammen mit den vsterreichisch-ungarischcn/Armeen über die ita lienische Armee dammgetragen haben. Ebenso lege ich Wert darauf, Ew- Majestät die tiefste Bewunderung auszudrücken für die heldenhafte Verteidigung, welche ihre glorreiche Armee mit fv viel Tapferkeit den erbitterten feindlichen Angriffen an der Westfront eiKgegensctzt. Ich bitte den Allmächtigen, unsere Arme:» bald mit einem endgültigen Triumph zu krönen. Der Deutsche Kaiser antwortete: Ew. Majestät bitte ich, aufrichtigen herzlichen Dank entgegenzunehmcn für den bundeösrcundiictien Gruß, den Ew. Majestät aus An laß des Sieges öec deutschen UUÜ österr»vchi>ch-ungarischeil Truppen über die italienische Armee an mich zu richten die GiA hatten. Besonders rührt es mich, daß Ew. Ma jestät neben den herrlichen Wciffcntaten am Jsonzo auch der ruhmreichen Verteidigung der Westfront in so ehren vollen Worten gedenken. Dem Allmächtigen niöge es ge- fall-n, daß das Heldentum der verbündeten Truppen in Angriff und Abwehr unseren in unverbrüchlicher Treue zusammenstehenden Völkern bald den Frieden dringe, dex das Ziel ihres gerechten Kampfes ist. (W.T.B.) ' Cin Aronrat in Berlin. i Heut« hat unter »»rsitz de» Kaiser» und König» «ine Kr»«rat»sitz«ng stattgefundeu, an »«lch«r außer den prau' hifch«n Staat»«i»ist«rn und den Steatesekretiusn der M«ich»> SM«e «. « auch Ee»«alf«ld»arschaN ». Hindenburg, General Ludendorff und der Lhef de» Admiralstaberder Marine ». Holtzenborff teilnahmen. Die »esprechnageU be» Nrichokanzle»« und Hindenburg» mit den Parteifiiyr«rn. Die Konferenzen mit dec Obeisten Heeresleitung im BundcSratSsaale des Reichsamts desJnnern, dieSonnabend vormittag begonnen hatten, wurden gestern fortgesetzt. Es nahmen daran teil: der Reichskanzler, sowie General» felomarschall v Hindenburg mit seiiu-M'Generalquartier- meister v. Luden dorff und mit den Herren deS Aus wärtigen Amtes vor allem der Staatssekretär mit den beiden UuterstaatSsckretären. Gegenstand der Verhandlungen ist die gesamte militärische und politische Lage, wie st sich gerade im gegenwärtigen Zeitpunkte, nach den großen Erfolgen der Verbündeten in Italien, ergibt und manchen neuen Gesichtspunkt gezeitigt hat. Unter anderem soll auch die polnische Frage eingehend besprochen worden sein. Daß auch die nrngeschafstnc Laac an unserer Nordostfront berührt worden ist, geht schon daraus hervor, daß der deutsche Zivilgouvcriiem von Riga, Senator Neumann, zu den Besprechungen hinzngezogc-n worden ist. Dem Vernehmen nach wird sich auch Graf Tzernin der nach Berlin gereist ist, an diesen Besprechungen be teiligen. Graf Hertling» Besprechungen mit Parlementarier»., Graf Hertling setzte am Sonntag seine Besprechungen mit führenden Parlamentariern, um t-i« Entscheidung der noch ausstehenden WWiMii persönlichen Fragen für bestimmte leitende Stellen im Reichs- und Staatsdienst nach Möglich keit zu fördern, fort. Empfangen wurde von ihm u. a. auch der Abgeordnete Er-berger. Ferner sah Graf Hertling den deutschen Gesandten in Kopenhagen, Grafen vrockborff- Rantzau, bei sich. Auch Geheimrat Friedberg wurde, von ihm empfangen. Die zwischen dem neuen Letter der Reichspolitik und dem Führer der nationalliberalen Partei stattgehabte Unterredung hatte aber einen lediglich informa torischen Charakter. Graf Hertling sprach mit Herrn Fried berg über die Stimmung in seiner Partei und erkundigte sich bei ihm über die Eignung verschiedener Persönlichkeiten für neuzubesetzende Staatsämter. Irgendein Angebot ist Friedberg vom Reichskanzler nicht gemacht worden. Es ist in dieser Unterredung kein Wort gefallen, au» dem geschlossen «erden könnte, daß Graf Hertling die Absicht hat, d«n Kai ser Friedberg für den Posten de's Vizepräsidenten des preußi schen Staatsministeriums oder für ein andere» Staatsamt vorzuschlagen.