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Sonnabenä, Uen 7. Dezember ISIS Nr. 285 13. Jahrgang Ebert zum Präsidenten der öeutsihen Republik ausgerufen SluÜger Angriff auf Arbeitslose kn Serkin. — Unsere Zeinöe «ollen öen Zrkeüen üiktie ren. — «krmoröung üer Aarenfamilie. ül haben, e »»OPG Lstepasr M ial Ra. lagebl. >n. sarenregtmen- »sei zwischen den l Nacht bei Räuber- organe'er- rrfolgte im ca. 50 an »ergangener Werte von en Zeitung » Menschen- nkbundaus- Wachtposten Elitär mehr Nachmittag, ktnhalt ge- ist unge- Ze- um der Negierung Ebertz.Haase, erläßt einen Aufruf an gediente, mit der Waffe ausgebildete Unteroffiziere, di» sich genügend ausweisen können und' schriftlich für di« Regierung Ebert-Haase erklären, in diese Truppe ein» u treten. im besetzten äsch«stück«, delskammer eiitschiffahrt lstandskom- Erzberger die Erfül» s des Ber» ldorf heute AdmiraliÄt irrten au* r» deutsche , kiest jetzt »schiffe d« , bemannt en. Nutzer» n. Wie schon einig« Mal«, so, wurde auch in der Nacht zum Donnerstag in Posen wieder ein Angriff Nollen- ge Personen wurden leicht verletzt. Ein Kind tvurde durch eine Kugel, die von einem Husarenoffizter blind lings in die Menge gefeuert worden war, getötet. Das getötet« drei Jähre alte Kind wird al» Opfer d«p Revolution betrachtet und feierlich auf Kosten der Ra« Publik beerdigt. 'Vlutige Kämpfe in Pofen. des Nates Regelung iermlt das wird Herrn m, der den Neichsluft» selbständig seiner Mit- d. Berlin, > vr.Preuß. /luer Tageblatt Mzeiger für öas Erzgebirge M « mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sbnntagsblatt. Spnqgunü« -er NeSakNon mit fliisnahme S«r Sonntag» nachmittag- 4-5 Uhr. — T,I»gramm.fl»r»ss», Tageblatt fiu»»r,g»dlkg». Z»rnfpr»ch»r SS. «»^»n Mm«-".« *!n» bär unoeriangt «ingesanbi» Manufkrivt» kann S.wtihr nicht g.ieiget w.rüen.».'LMM Ebert schloß mit einem Hoch ,oüf die deutsche So«, zialdemokratie. 'Sodann sagte «in Matrose aus Kielt Ich habe an Ebert die klare Frage zu richten, ob er unserem Rufe zum Präsidenten der deut schen Republik folgt über nicht? Mit fester Stimme antwortete Ebert r Ich werde nicht annehmen, ohne mit der Regierung gesprochen zu haben. Dann marschierten die Matrosen und Soldaten tn geschlossenem Zug« ab. Die Bolksbeauftragten Evert, Tcheidemann lind Landsberg teilen gleichzeitig mitt Die N-ichsregierung steht per Verhaf tung des VollzngSraTe» vollkommen fern. Dis Truppen sind da bet mißbraucht wor den. Dio. Mitglieder de- Boilzng»rat«S sind sofort fr? tznla ssen. Die Truppen for dern wir auf, In Muhe die Kasernen auf-' z u suche n. (Stehe auch Unter „Letzte Drahtnachricht ten». Die Red.) Tie FrepvIlliUeultKpP- der Regier»,»«. Suppe, der Führer der Yreiwtlltgentrupp« der Negierung EbertHaase, erläßt einen Aufruf an gediente, mit der Waffe ausgebildete Unteroffiziere, di» auf das KorPöbekleidungSamt in der dorsstraße versucht, Ein« Bande von Soldaten und Zivilisten, etwa 80 Mann stark, überrumpelte den Dop pelposten und setzte sich in den Besitz eilte) Maschinen* gewehre?. Danach erfolgte ein Ueberfall auf die Kaserne der Maschtneugewrhrkompagi,ie des 8. Grena» dterrvgiinent-r, wobei es die Angreifer vermutlich auf di» Velletdungsmagazine abgesehen hatten. ES karq. -u einem regelrechten Kampf«, bei welchem auf beiden Set ten Maschinengewehre und Handgranaten in Tätigkeit traten. Schließlich gelang es, die Angreifer zu be-, wältlgen und gegen 85 Mann festzunehmen. Bon den etwa 20 zum Teil schwer Verwundeten ist einer seinem Verletzungen erlegen. BetageruidgSzustanv tn HoHmsalza. Ueber Stadt und Kreis Hohensalza (Provinz Posen) ist wegen vorgekommener Plünderungen der Be lagerungszustand verhängt worden. Bi» auf weitere» sind sämtliche Geschäft« mit Ausnahme der Lebens-« mlttelgeschäste, geschlossen. Die militärischen Patrouil len sind zurückgezogen, dafür patrouillieren polnisch« Mitbürger in Zivil in den Straßen, um die Ordnung, aufrechtzuerhalten, PliinperNMrn in MaiM Die „Frankfurter Zeitung" meldet au» Mainz« Dio Plünderungen der Hesresbedarfsnteder- lagen nahmen tn den letzten Tagen hier «inen be dauerlichen Umfang an, so daß di« Polizei mit Waffen gewalt «inschrttt. Auch mit Maschinengewehren wurde angegriffen. Es gab eine größere Anzahl Toter und Verwundeter. Di« Hauptplünderunyen erfolgten im Heeresbedarf tn der Jngelheiiuerau und den Korps- bekletdungsräumen Mainz.Kastel und Mainz,Kosthetm. AM auf die Armeekonservenfabrtk und da» Lazarett depot wurden Raubzüge unternommen, welche die Vo« lizet erfolgreich abwehrte. Bet den Plünderungen spiel ten Frauen und jung« Bursch« n die Hauptrolle. Mi ck MM Kl dMW WM MlMiW. SMtW t« »«Ilser MWnitv. Aus Berlin wird von gestern Freitag gemeldet r Abends zogen Matrosen und Gvldaten mit Gewehren in mehreren Kolonnen vor di« Reichskanzlei. Ihr Führer Spiro sagt« in einer Ansprache an di« Truppen» . Deutschland steht vor einer Katastrophe. Wir der- langen, daß di« Nationalversammlung auf den 20. Dezember einberufen werden soll. Ter Boclzugs- rat darf die Regierung nicht länger unter Druck setzen. So bringe ich denn da» Hoch auf die deutsche Republik au» und auf ihren ersten Präsidenten, den Ge nossen Fritz Ebert. Darauf nahm Ebert da» Wort und sagte u. a-> »in einheitlicher Wille mutz die Geschick« de» ganzen Reiche» letten, di« Führung der Geschäfte mutz.fest in den Händen der Retchsleitung liegen. Vergeßt nicht, datz Eure hvimkehrenden Ka- moraden mitwählsn wollen. Geduldet Euch bi» zur Tagung der deutschen Arbeiter, und Soldatenräte am IS. L«b«mber, di« sich «Ser den frühesten Ter min der Nationalversammlung schlüssig wer den soll. Unsere feinde in veutsGlanü Di» Engländer in Köln. Seit gestern vormittag ziehen englische Lanzenreiter, be» gleitrt von Panzerautomobilen, tn die Stadt »in. Da« Benehmen der Amerikaner in Trier. Wie ein soeben aus Trier zurückgekehrter Vertreter des Auswärtigen Amtes tn Berlin mittelst, vollzieht sich der Einmarsch der amerikanischen Truppen ohne jede störende Vegetterschetnung für die deutsche Bevölkerung. Da» Urteil aller deutschen Kreise, wie de» Ladenbesttzer», de» Gastwirte» und de» Manne» auf der Straße geht dahin, datz das Benehmen der Amerikaner tadellos ist, Alle» geht seinen Gang. Keinerlei Erlasse sind ergangen, die irgend welch« Beunruhigung in die Bevölkerung HInelntragen könnten. Lin höherer Offizier vom amerikanischen Hauptquartier versicherte ausdrücklich, datz es der Wunsch der amerikanischen Führung sei, die Bevölkerung in keiner Weise zu stören. Am S. d. M, werden di« amerikanischen Linien bi» Koblenz vor geschoben sein. Ausschreitungen b«lgisch«r Trupp««. Wie dem Lok.»Anz. au» dem besetzt«« Gebi«t« vielfach mttgeteilt wird, begeht di« belgisch« Besatzung iu ver schiedenen Städten de» Gebietes die schlimmsten Aus schreitungen.' St» geht z. B. in Uhrrnläden, lässt sich di« besten Uhren vorlegen und geht ohne Bezahlung davon. Ebenso"machen es die Belgier in Konditoreien und anderen Geschäften. In einig«« Städten, wie in Jülich, sind di« Kommandanten gegen diese» Verfahren «ingfschritten, da gegen werden in anderen Städten, wie Neuß nnd in dem linksrheinischen Teil« von Düsseldorf dies« Vorkommnisse un behindert weiter betrieben. E» ist die höchste Zeit, datz di« Wasfenstillstandskommission auf Abhilfe bringt. Dl« Engländer in Dklr«n. Der Kommandant der britischen B«satzung»truppen in Düren hat sehr scharfe Maßnahmen getroffen. Sn s«tm» Zur inneren Lage. Eine tttttcrrcvUM mit! Haase. Der Volksbeaustragte für auswärtige Angelegen heiten Haase, äußerte zu dem Berliner Vertreter de» Neuen Wiener Journal» auf verschiedene Fragen, daß die Negierung erst nach Sichtung des Aktenmatertals Stellung dazu nehmen werde, ob di« für den Krieg verantwortlichen Personen vor einen Gerichts hof zu stellen seien. Zur Auslieferung Kaiser Wilhelms, der nach der offiziellen Abdankung Pri vatperson sei, habe die Negierung noch nicht Stellung genommen. Das Problem der Angliederung Deutsch-Oesterreich» an Deutschland könne erst durch dis Nationalversammlung endgültig gelöst werden. Sine Krise innerhalb Des NateS der BolkSbeauftragten besteh« nicht. Melnungsverschtedenhetten seien bisher noch immer ausgeglichen worden. Eine Gefahr für die sozialistische Negierung seh« er nicht, da die vor handenen gegenrevolutionären Strömungen nicht stark seien. Immerhin gelte es, vorsichtig zu sein. Für den pre »bischen Militarismus sei im neuen freien sozialistischen Deutschland kein Platz. Ueber die Ein heit des Deutschen Reiches sei zu sagen, datz alle Teil« de» Reiche» aufeinander angewiesen seien und deswegen ein Abbröckeln einzelner Staaten der deut* schon Republik verhindert werden müsse. Ein gespaltenes Deutschland würde auf der Friedens konferenz eine beklagenswerte Rolle spielen. ümuben Im striche. «in blUthger ZwWensalil in Braunschweig. In der Stadt Braunschweig kam «» Donnerstag nachmittag anläßlich de» Einzüge» von ,wet Schwads rvnen des Braunschweiger H tvs zu einem scharfen Kugslw einziehende.il Husaren und den Mitgliedern de» Soldatenrates. Di« Husaren waren, wie alle bis her in Braunschweig etnziehenden Feldtruppen, unter wog» in Unverantwortlicher Weise gegen die Braun schweiger Machthaber wie überhaupt gegenbt« Re volution und gegen die Republik aufge- wiegelt word « n. Infolgedessen ritten sie aus Kom mandos ihres Führers auf dem Bahnhof plötzlich Ist scharfer Attacke gegen die zu ihrem svlerltchen Emp fang erschienenen Mitglieder de» Arbeiter« und Sol- datenrate» sowie di« Matrosen und Rotgardisten. Da bei feusrten dl« Husaren gegen die zu thretr Begrüßung erschienenen Kamerad«« und gegen di« Men schenmenge scharfe Schüsse. Gleichzeitig wurden Hand granaten geworfen. Die Angegriffenen und di» Menschenmenge rissen darauf tn ihrer Wut di« Husaren- ofstzter» und «inen Teil der Mannschaften von ihren Pferden, «ntwaffneten sie und zwangen sie, dann Zu gutz hinter der roten Lahn« den Einmarsch^ fortzusetzm. Zwei Husarenofslzter« sind verhaftet. Eint, llno Geschäft,- l erbeten «I», Nun ist; genug! Es ist in vier Wortrn gesagt: Wir wollen die Vvlkshe rrschaft. Nun, die Arbeiter- und Sol daten-Räte, die den alten Obrtgkettvstaot zertrümmert habe«, behaupten, sle hätten die Volksherrschaft bereits Her de igrftthrt. — Da» ist nicht wahr. — Sie haben nur an Stelle der alten Gewalt «ine neue Gewalt gesetzt und nicht eine Volk»herrschaft, sondern eine Parteiherrschaft erreicht. — Man kann vorüber streiten, wer tm Volke mehr zu sagen haben soll, der Handarbeiter oder der Kopfarbeiter, der Bauer oder der Städter, der Tagelöhner oder der Be amte aber darüber läßt sich nicht streiten, daß bas Volk erst die G e s a m m t h e i 1 alter Botts g. cno ? sen ist, es umfaht alte: vom König, ob er regiert oder abgesetzt ist, bis zum Bettelmann. Das Volk umfaßt alle, Männer, Frauen und Mädchen und ist der Ausdruck dessen, baß sie ein ganzes darstelllen, In dem jeder ans den anderen angewiesen ist. Es ist wie tn der alten Fabel vom Streit zwischen Kopf, Händen und Mage:,. Weil aber jeder auf den anderen angewiesen, jeder unentbehrlich ist, und sich daher auch für unentbehrlich halten mutz — kann kein Zwang und kein« Gewalt zum Ziele führen, sondern nur klare Einsicht und Freiwilligkeit und die gleichmäßige Beteiligung aller an der Negierung. Was aber haben wir sitzt? — Eine Gewaltherrschaft Weniger, — wenn auch viel zu viele In den „Räten" sitzen—. Wer hat den Arbeiter- und Soldateu-Näten Vollmacht gegeben, Nicsci'.summen zu verschwenden? f Jetzt schon werden von manchen dieser lokalen Arbeiter und Soldatenrät« Schiebungen gemacht, Getreide gegen Zucker cmgebotrn nnd die geordnet« Ablieferung der Lebens, mitt«! an die Zentralen verhindert. — laut Vorwärts —. Willkür, Stümperet und Verschwendung, sind vielfach die Kennzeichen der A.- und T.-Näte Nebenregierung. Und warum dauern sie an? — Weil wir noch immer nicht die Nationalversammlung haben, die alle diese Stümper und Verschwender zur Rechenschaft zieht. Die meisten Arbeiter- und Galdatenräte iu unserer Gegend, an der Spitze die von Aue, haben ja den Beweis gebracht, datz mit weiser Mäßigung Ersprießliches zu erreichen ist, sl« haben sich in dankenswerter Welse um Ruhe und Ordnung verdient gemacht. Wann« ist das aber tn Dresden, Leipzig und Berlin nicht möglich? 10 Tag« nach d«m Waffenstillstand trat 1871 di französisch« Nationalversammlung zusammen, S Monate brauchen wlr! Es ist eine Schau del Btel früher al« zum 16. Februar müssen die Wahlen eingesetzt werden. BI» dahin abe rverlangen wir, daß die berufenen M änner die Regierung führen und nicht die Arbeiter- und S oldatenräte. Bon ihrer Negirrungsform haben wir genug,