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Montag» äen I3. Januar ISIS Nr. 9. 7M Muer Tageblatt Mnzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage; Muer Sonntagsblatt. s-Ä! Spkichflunü, s», NtSaktlon mit -»««nahm» S,I Sonntag» nachmittag» 4—s Uhr. — L»I'g»amm.fiür»ss» r Lagrblat» ^u»»r,g«blrg». z»rnsp»«ch»k SS. »!m>N»»*D ÄM sä» unverlangt .lng.sandt, Manuttrlpt« kann S'wShr nicht grlriflrt werden. Naa»fiWK".MW 14. Jahrgang sich am Freitag nachmittag abgespielt haben, werden ei ner genauen Untersuchung zu m;terzt«H«n sein. Auf Grund dieser Untersuchung b«hält sich die Negierung ihre weitere Stellungnahme vor. Di« Regierung, zusam mengesetzt au» beiden sozialdemokratischen Parteien, rich tet die eindringlichste Mahnung an die Bevölkerung, sich aller Veranstaltungen zu enthalten, die geeignet lind, zu gewaltsamen Zusammenstößen zu führen. Die äffend, lich« Ordnung, Ruhe und Sicherheit mutz unbedingt aust rechterhalten werden. Rur unter dieser Voraussetzung ist es möglich, die außerordentlichen Schwierigkeiten der ar- Var Neueste vom Lage. An Berlin Haven vMUesisem Rächt und am gestrigen sammlungs Mit Gewalt stellt sich licher Freiheit entgegen. Wir werden aber jene Gruppe, wenn es gilt, mit äußerster Entschlossenheit zur Ver nunft bringen. (Rufe r Bravo) Unsere braven Käm pfer haben sich heute wieder in den Besitz de» Vor wärts gebracht. Da» Blatt ist befreit. (Zurufe r Bravo l) So teuer di« Aufgabe auch war, wir tanken Ihnen für Ihr« Hingebung. Ader auch den Sicherheit-Mannschaften gebührt unser tiefer Dank für ihre Tätigkeit, die sie in letzt«» Zeit entfaltet. So hoffe ich, daß wir durch unser Zusammenwirken dazu kommen, daß die Frei heit wieder hergestellt wird zum Glück und zum Vie blutigen Vorgänge in verlin. Vrr vorwärts unö -i» übrigen Zeitungen von -er Negierung zurückerobert. iNiksruterMstr »er GpartMsw*. — öeBeiwur »erhaftrl. Die Hauptfesteng der Spartakusleut« in Berltn, da» Gebäude des sozialdemokratischen Blatte» „Vor wärts" in der Lindenstraß», ist in der Rächt zum Sonnabend nach einem.überaus blutigen Kampf«, bei welchen di« R«gi«rung»truppen mit schwerer Ar tillerie und Minenwerfern angrisfen, von diesen -aräck- rrobert worden. Di«Wirkung der Beschießung de» Ge bäude» war «in« furchtbare. Der größte Teil des Ver waltungsgebäude» stürzte zusammen und begrub zahlreiche Spartakisten unter seinen Trümmern. Der Raummangel gestattet «S UnS leider nicht, di« dramati schen Einzelheiten des Kampfe» und der Ue berg ab« zu schildern, soviel nur fei gesagt, daß die in dem Ge bäude befindlichen Spartakisten durch die furchtbar« Be schießung völlig entnervt waren. Dreihundert Spartakisten wurden von den RegwruugStruppen gefangen abgeftihrt. Wie viel« Opfer der Kampf ge kostet hat, steht noch nicht fest — die Verlust» der Negle- rungötruppen sind jedenfalls.gering. Ekn Gtitmmmgobtt- vom Sonntag. Vom gestrige»; Sonntag wirb mr» Berlin gemeldet, Die Erfolg« der Regterungstruppm gegen den Vor wärts haben di« dortigen Quartiere der Spartakisten schnell in die Hände der Regierung gebracht. Alla Zei tungsgebäude und da» Wolff'sch« Büro sind frei; und man geht allenthalben daran, den Betrieb wieder aufzunehmen. Roch am Ssnnabend nachmittag Haben bi« Sparta kuslkut« in de« Prenzlauer AN« den Bötzow Berg geräumt, wo Eichhorn und Lieb knecht ab nwd zu weilten und «in Werbebüro eingerichtet hatten. Auf das Gerücht, daß der Berg, um 6 Uhr gestürmt werden sollt«, verließen die Spartaku-l-urv so unauf fällig wie möglich ihre Festung und zogen mit etwa 300 Mann mit »00 Gewrhren, 9 Maschinengewehren und ei» ner großen Meng» Munition wieder zum Polizei präsidium zurück. Liese» wurde Sonntagmorgen um « Uhr nach kräftiger Beschießung genommen. Beson der» di« Front nach der Kaiserstraße hat stark gelitten, ebenso wie dl« nach dem Alexanderplatz zu gelegenen Räume. Da» Stockwerk, wo Präsident Eichhorn resi dierte, hat einige Treffer erhalten. Al» man in da» Ge bäude «indrang, waren die Spartakusleute verschwun den. Sie hatten durch di« Fenster nach d«r Staat-Vahn- seite zu das Welte gesucht. Nur acht Mann konnten fest, genommen werden. Besonder» da» Zeitung-Viertel nnv da» Polizeipräsidium werden von zahlreichen Spazier gängern besucht. Die Gebäude bieten «in wüste» Bild der Zerstörung. Der Schlesische Bahnhof ist ebenfalls srei. Di« dort noch verbliebene Besatzung ist abgezogen. Jetzt herrscht Ruhe. Während am Sonn ¬ abend nach die Gewehr« knallten, di« Maschinengewehr« ihr unheimliches Tack-Tack ertönen ließen und grollender Geschützdonner di« Luft erfüllte, riefen di« Parteien durch Plakate ihr« Anhänger zu zahlreich«» Sonn- tagsv ersammlungen auf. An fünfzehn großen Lokalen hielt die Deutsch« demokratische Partei vormit tag» «in« -«erschau ab. Groß« Kundgebungen veranstal tet« auch di« Deutsch-nationale Volk-Partei. Abend» hat. ten die Mehrheit»sozialsten zwanzig Versammlungen und nachmittag» zwölf Versammlungen «inberusen, in w«lchen Ebert, Gcheidernann, Landsberg und ein« große Zahl führender Männer dieser Partei sprachen, lieber» all in der Stad» waren groß« Plakat« mit weithinleutchen- d«r Parole „Um di« Freiheit" sichtbar. Rach Schluß der Versammlungen bewegten sich Züge durch di« Straßen. Zm Polizeipräsidium haben di« Spartakus leute 12 Lot« und 450 Gefangen« verloren. Die abziehend«n Spartakusleute waren -um größten Teil völ lig »liedergeschmettert. Entmutigt durch die Einnahrne de» vorwärts^-Gebäude» durch die Negierung» truppen, z«tgt«n di« Spartakisten im Ullstein Haus Neigung zu Verhandlungen. Sie forderten aber freien Ab' ug mit den Waffe»; und Rücktritt Ebert- und Gch^idenmnnS. Al» von den Regierungstruppen beding ungslos« Uebergabe gefordert wurde, hielten e» die Spar takisten für geraten, bei Einbruch ,der Dunkelheit in un auffälliger weise über die Dächer z» flüchten. Ein Teil vor; ihnen wurde von den Negierung «truppe»; noch gefaßt. Die Spartakisten im Wolffbüro stellten für )le lieb ergäbe dieselben Bedingungen, bequemten sich aber doch zur bedingungslosen Uebergabe. «eehaftmeg von «partektste». E» sind ungefähr 400 Spartaku»l«uke verhaf tet worden, darunter ein« Anzahl Rassen. Unter den Verhafteten sollen außer Ledebour, der in seiner Wohnung verhaftet wurde, auch Dr. Ernst Meyer. Zubstl und d«» älteste Gohn von Lr. Viedtnecht sich befinden. verbrechen öer Spartakisten. Senn tag die RegierungEuppen durch Zurückeroberung Der Zeitungsgebäude und de» Polizeipräsidium» einen tschetdenden Sieg üS-Nr dis Spartakisten errungen. Auf Seiten der Spartakisten Hüb «» hundert« von Opfer»;, »änderte wurden gefangen. Heute, Montag, dürfte per spartakistische Aufruhr endgiltig ykedergeschlngen werde;;. Der französische Generalstab will auf der YrtedenS- onferenz di« dauernde Verbannung aller männlich«» Mitglieder de» deutschen Kaiserhaus«» verlangen. Da» französische Negierungsblatt „Temps" droht mit Ker Wiederaufimhin« de» Kriege», fall» di« bolschewistt- schr Bewegung in Deutschland um.sich! greift. In der luxernöargischen Kammer wurd« di» regie rende Großherzogin von Luxemburg abgesetzt. Dir Vnlmndlmigkn zur VNolängernng des MasseusiM- tnndes beginnen am 1b. Januar in Trier. Wohle des deutschen Vaterlands. Die Republik, sie leb hoch!" — Auch Nv»!ke hielt an die Tropen ein» An sprache. Spartakusumtrlebr im Reiche. Verhaftung«* l* WtzvuHBS. Di« bayrische Regierung hat am Sonnabend acht Führer der Münchener Kommunisten und Spartakisten, darunter Erich Mühsam, Josef Stntheimer und Lr. Levin unter dem Verdacht einer bolschewistischen Verschwörung verhaften lassen. Einige tausend ihrer Anhänger zog«»; vor da» ivtinisterium de» Aeußern, wo si« di« Freilassung dec Verhafteten verlangten. Sin amtlicher Bericht besagt, Ei»n«r habe, um Bvttver- gieße»; zu vermeiden und Berliner Zuständen Vvrzudeu- gen, dem B«rlang«n nach! Haftentlassung nachge- gehen. ! ...,!>.!' Volschewistische E-«d»-»e* i« Eiitzveutschlarw, E» kann nicht nngezweifvlt werd«»,, daß der Ber liner VpuLtakistenputsch auf ganz Mittel-und S üd- Ideutschland übertragen werden sott. Wie feststeht, I stnd von Berltn a;;S bolschewistisch« Sendboten in alle mittel» u. süddeutschen Großstädte «abgesandt worden, um I dort die Massen aufzuhetzen und Putsche zu inszenieren. Fn Baden hatten di« Spartakisten bisher keinerlei Erfolg. Win« KunVaetNUg l« Hassel. Wine eindrucksvolle Kundgebung für di« RagierUND VVert-Schetdenrann veranstaltet« gestern mittag di« Ein wohnerschaft und die gesamte Garnison von Kassel, in»- I gesamt öv 000 Menschen, auf dem Friedrich-Platz. gsteP» An; Sonnabend M .z, hn reg 1 erung »tr, u« Ir«re Redner forderten di, Menge energisch zur Abwehr Mateo ssn auf der WilHedwamd v»ss»lstr«<, ohne Id», Wpa,dcku»g»»ft» «f. de»; Grund von Spartakist«» erschossen worden. > B«t«iner verhafteten Russin sind 16500 Mark borge- g. fuildt»; word«n. Gpartaku»l«uten wurde Munition mit ! russischer Aufschrift abgenommen. Bei der gefange- ! statt. Sae ver- nen Besatzung de» Ullstein-Haus«» wurden Listen vor. ! T*"at» al» Verwaltung-körper, gefunden, welch« die Namen solcher Personen enthalten. ! wfortige Einsetzung «ine» o^sko mmt ssar», Entfernung di« von Spartäku-leuten bereit» erschossen worden ! «^?E9i«rung»soziali^n aus dem Arbeiterrat und deren sind, vezw erschossen werden sollte!; Ersetzung durch Unabhängig, und Kommunisten. Di, Im Osten der Stadt sind in der Nacht -um Sonntag ! ^"5^" d^i?^tto"4auSschuß de» Arbeiter, Viele Plünderungerungen und Diebstähle Vorgekommen. Seitens der Regierung-truppen werden IAlsdann wurde die sozialistische Republik Bre» starke Patrouillen, auch Kavallerie, durch die Straßen ge- ! " ausgerufen. Da» St and recht wurd« für all« sandt, um weitere Diebstähle zu verhindern. Diese Ttrei- ! ^ekgrhen gegen di« Revolution cmgekündtgt, die Press« fen werden fortgesetzt werben. Spartakisten drangen nm Eb Sonnabend vormittag tn atte Geschäftsläden in der ^'5? worin ihre Andrea-straß« ein und nahmen dort mit vorgehal. s^s^, iüe n tenem Revolver Plünderungen vor. Wer sich zur mit dem A«he setzen wollte, wurde Unter Tode-androhungen ge- Ebeiden Ländem siegen zwupgen, zuzusehen, wie die Spartakisten buchstäblich je- ! " 'v segensreich sein müsse. den Laden ausplünderten und Lebensmittel und sonstige I Wpartako» in KMVburU. ^nd^E;U°roß«r ^ng« fortschr^Ptem AnL Som;- Au» DutSburg (Rheinl.) wird gemeldet» «or- abettd kam Elchav SPaEisten in da» Postamt gestern nachmittag haben «partaku-leuke nach einer er- ^^stsch^n Bahuhofe» und lsol^ose»; Demonstratio,; vor der Nie der rheinische« »eschlagnahtu t«u di« P ost ka s f euüt 120000 Mar, Volks stimm« in di« volk-meng«, welch« vor de« ? ^^^^oErofen, die di« Pofikafs« an sich l Gebäude der Zeitung Gependemenstratton veeaUsted- ttohnnu, I!iev »rerschwunve«. I ein« Handgranate WMvefen. Einige Personen ckln» -lnsprachr «bttts. wurden schwer verletzt. In den ersten Nachmittagsstunden ve- Sonnabend! Gi« unabhängigen sächsischen Ministee an Ebert, zog-ine Division de» Oberbefehlsh-abrs NoSk«, I Vorgestern ging an den VolkSbeauftragten Ebert bestehend au» Infanterie, Artillerie und Maschinenge- da» folgend« Telegramm ab, „Die unterzeichneten säche wfhrabwtlungen, sowie Slommennmfsrn durch Berlin, fischen Minister fordern »logisch zur Vermeidung w«i- Sie macht« vor dem i ch»kanz le r p a lai» Halk, um teren Blutvergießen» und zur Beilegung de» Bruderzwi- dee Mgierung «bert.Sch«i^mann ihr st«, sofortigen Sinkritt in B»rhandlungsn. zu bekunden. Ebert hielt an die Truppen ein« An- yleitzner. Geyer. Lipinski." sprach«, in der er u. A. sagt»; Wir danken Ihnen für I Ihre hingebungsvolle Arbeit der letzten Lag«, die be- I Ei« Aufruf de, sächsische« RegieraekK. weist, daß St« sich einmütig und m;tschlvss«n hinter ! Anläßlich der blutigen Zusammenstöße zwischen Kom bi« Republik stellen. Ihr« Aufgabe soll e» sein, zu l umnisten und Negi«ruugStrupp«n vor der Dresdener verhindern, daß die Wahlen zur Rationalver- I Volkszeitung veröffentlicht da» G«samtmtnisterium fvl- ammlung von wahnwitzigen Elementen gest ört wer. I genden Aufruf; „An di« Bevölkerung Sachsen»! Auch den, denn dl« Nationalversammlung ist der Ausdruck lin Dresden ist e» in Verfolg ein«» fpartaktstischen de» freien Volk-Willen». Ti« soll über di« Zukunft de» ! Demonstraiotnszug«» -N Blutvergießen Gekommen, deutschen Volk«» entscheiden. Hinter der Nationalver- ! Es ist auf» Tiefst« zu beklagen, daß nach den Opfern de» sammlung steht di« Mehrheit des deutschen Volke». !Weltkrieges nun auch in den Straßen unserer Haupt- Mit Gewalt stellt sich ein« wahnwitzige Minderheit jeg. I stadt Menschenleben vernichtet werden. Die Vorgänge, die