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chaftr. 1». schlau, chgass» >8. ,t, EH»M- Str. SO. rossastr. 7. , bersdorf. dors t.v. Str. 1L7. ichwarz»n- Ist,. 17. emnitz). itgegeben. te Wahl- i Bestim. nes jeden ntnts er- schläge ist -Anzeiger für Sas Erzgebirge AM mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblatt. w"» Sprechüunö» Ser NeSaktloa mit siuenahm« s«e Sonntag» nachmittag» 4--- Uhr. — Erlegramm-flüress», Lagtblatt flu»»rzg,btrg». Zrrnsprrchee SS. »«NN »I» Nus»«»» »«» N"»»I«» Zur unverlangt «tngrfanütr Manuskript» kann Gewähr nicht geleistet werden. wanus?r?pt n'cht'»euw/,e-»", Ift, rfen nur Vorschläge schiedenen ttols zur m Wahl imm,'eitel lvorschlag lügt, daß t wird, lich-demo n erklärt. Wahlvor- ahme der Krrl». srnuen, l ohne gleich Absicht r der auf! !M. mü——12 rltlunz. Milli Hua. ings 1. Sa. IMiLl ./i.I. M edinli, Hne», ab« unter r.tiia>'l>l. niier lucht mer nner uttt Vluuekvle u Ki, Gr. nur« .rl>, »- imer >d. llmg. Ang. u. cTagei'l. Ml sililllil mtzuna. il.L.M" latt erb. elucht so em. Br. II. Mittwoch, äeu 15. Januar ISIS 14. Jahrgang Vas Neueste vom Lage. In. Berlin ist gestern die Entwaffnung der Zivilde- viölkerung zum großen Leit. durchgefüHrt worden. Sie verlies unblutig, Die DpartMsten sollen bei den letz» >,->n Käii'.pfun etwa 6W Lst« gehabt haben. Die Nsichsrcgierung veröffentlicht ihr neues Steuer programm. Ter Beginn der BorfcieLenSkonferenz ist jetzt auf den 18. .Januar festgesetzt. Tie Entente verlangt s.n den Bedingungen für die Verlängerung des Waffenstillstandes u. A. die Ausliefe rung des Goldschatzes der deutschen Reichs dank. Hindenburg soll al« Oberbefehlshaber deS Grenz schutzes im Osten auSersehen sein. Tie Braunschweigische Negierung sorde't auf zur Gründung einer Aiitteliiorddeutichen Republik, die Brauuichweig, Anhalt und Hamburg umsassen soll. As ist ,Mm" WrI? Wir meinen natürlich nicht den Exkaiser Karl von Oesterreich, sondern den Sklaven und Miuberkaiser Karl LiebkneGt. Man kommt bei der ganzen S'pnrtakisten- Geschichte aus merlioürbig« Gedanken und nun, wo bi« Gefahr für unser Volk halbwegs gebannt ist, darf man auch der komischen Seit« der Sach« seine Aufmerksamkeit ^»wenden „Spartakus" klingt herrlich ! Giri römi scher Skillbenflihrer. Selbst ein Sklave, wir schon der Name zeigt. Aber kein Sichrer, sondern- wie alle Mla den ein Fix'mder. Ti« Bezeichnung patzt eigentlich gar nicht auf unsere Spartakisten, dl« doch Wohl als Deut sche das deutsche Volk beglücken wollen, Biel eher würde er auf Nadek, den Bolschewisten aus Rußland, passen. Tast die Aussen bei uns Bolschewismus einführen wol len, ist begreiflich, je schlechter es unserem deutschen Volke geht, um so besser fiitr st«. Aber darf so auch Liebknecht denken? Silavenaufstand?! Wir würden UN« bedanken, uni» als Sklaven bezeichnen zu lassen, oder gar uns selbst so bezeichnen zu sollen, wir sind stolz auf unser« Frei- hvtt, stolz aus unsere demokratischen Bürgerrecht« I Den Ardener, den Sozialdemokraten möchten ioir sehen, der sich selbst als uudeutschen Sklaven bezeichnete! Aber ,Mpariatus" ist lateinisch und klingt vornehm! Ob der Name patzt oder nicht, wen Mumwrt es! Uns anderen sieilich kann es recht sein, Iven» Liebknecht und di« Ec! nett sich als tollgeworden« Sklavenseelen Vegeichnen und damit selbst beweisen, wie ioeit sie sich von unserer Gesinnung entfernen. Etwa» aber ist doch bezeich nend, und verdient festgenagelt zu werden, wie haben die Spartakisten über den geflohenen Kaiser ge schimpft, der alle Truppen zum „Aushalten di« zum letzten Blutstropfen" emmchnte und es dann vorizo«, nach Holland zu gehen! Jeder Deutsche, selbst die Kon servativen, war empört! Und jetzt? Der Putsch hat viele Hunderte von Toten gekostet, Liebknecht hat vl« .^estungöbesatzungen" von Mosse und M. L. B. be tucht und angespornt, wie «s einem obersten Kriegs« Herrn zuiommt! Und wo ist er nun? Wo Ist Kaiser Karl? Sicherlich befindet er sich doch- bi» zur Unkenntlich- seit verstümmelt als Leiche unter den vielen Hunderten gefallener Spartakisten. Sicher ist er au der Spitz« sei ner Getreuen in den Tod geschritten! Oder nicht ? Sollt« er auch das Wett« gesucht haben? Sollt« auch ihm das Leben seiner Getreuen weniger wert gewesen sein als da« eigen«? O göttliche Komödie vom Helden im Mauseloch! O blutiges Trauerspiel der Mr Liebknecht'» Wahnsinn Gefallenen, der NegiernugStruppen, der unschuldigen Passanten, und selbst der verblendeten Vpa r takt den! Volk! Wach ans ! Mit Waffen jäßt sich keine Herrschaft anfrichtenl Recht und Freiheit allein bieten Ordnung und Sicherheit des Lebens und der Arbeit. Im Staate der freien Männer und- Frauen, in der Demokratie, ha ben aber Sklaven, auch wenn sie Spartakus heißen, nicht» zu sagen. Erst wenn sie sich zur inneren Freiheit, da« ist zur Selbstzucht, durchgerungrn haben, sollen st« uns willkommen sein! Regierung und Nationalversammlung. kln siuttuf. Die NsichLregierung erläßt folgenden Aufruf: An das deutsche Volk! Nach einer Woche schwerer Wirren kehrt in Berlin die Ocdnu n g z u r ü ck. Den braven Truppen der Ne- publik ist es gelungen, uuö eigener Kraft und durch die Unterstützung der Bevölkerung einen Aufstand niederzu werfen, der alle freiheitlichen Errungenschaften der Ne- vo.uuou zu vernichten drohte. Jrrege hetzte Fana tiker verbanden sich mit dunklen Elementen der -Großstadt, um mit ihrer Hilfe und der Hilfe einer fremden Macht die Gewalt an sich zu reißen, bi« ihnen das Volk, der allein rechtmäßige Auftraggeber je- der Negierung, aus freiem Willen niemals übertragen wiro An Vene Widerstand des Volkes, ganz besonders auch der Arbeiterklasie., die in ihrer erdrückenden Mehr heit die begangenen Ausschreitungen verurteilt, ist das frevelhafte Unternehmen gescheitert. Die Negierung ist sich der Zustimmung und der Hilf« des Volkes gewiß, wenn sie entschlossen ist, die Wie der h v l u n g -ähnlicher Greuel mit allen Mitteln z u verhindern. Nachdem eine in ihren Anfängen poli tische Bewegung zu einem Wil-st en Verbrecher» treiben anSgeartet ist, konnte es für die Urheber neuer Attentate aus bi« Sicherheit des Lebens, neuer willkürlicher Angriffe ans das Eigentum, neuer Stö rung unserer svelheitlich-repuvlikauischen Ordnung keine Schonung mehr geben. Am 18. Januar tritt da« deutsche Volk an dl« Wahlurne, um fein KslbstbestimmungSrecht anSzu-Üben. Da« Volk der deutschen NepiMtzk ist der Träger der Staatssuuvecönitüt. Wer in seine freie Willensbetüti- gung gewaltsam elngretsi, begeht «in schweres Staats verbrechen und muh auf strenge Bestrafung -gefaßt sein. Die Nationalversammlung, die am nächsten Sonntag nach dem freiesten Wahlrecht gewählt werden wird, soll die Verfassung des Deutschen Reiches be stimmen, di« Negierung nach ihren Wünschen zusammen setzen und über den abzuschließenden Frieden Beschluß fassen. Ti« gegenwärtige Negierung bereitet für sie den Entwurf einer Verfassung vor, der das freie Gslbstbestimmungsrecht des Volkes vor allen gegen revolutionären oder terroristischen Bestrebungen schützt. Sie ist bemüht, «tn«n Frieden zu erreichen, der di« Freiheit des deutschen Volke» auch nach nutzen sicher stellt und die Gründung eines Völkerbundes zum sicheren Schutz gegen neue Kriegsgefahr ermöglicht. Die Feststellung -der nationalen Besitz Vertei lung im Osten kann nur Aufgabe der Friedens- kvnserenz sein, gegen den polnischen Annextonis. mv» bedarf unser Land de» Schutzes, dem ihm da« deut sche Volk nicht versagen wird. Nicht minder gilt es un sere Grenzen gegen die neue russische Militär despoti« zu schützen, -die uns mit kriegerischer Ge walt ihre eigenen anarchistischen Zustände aufzwingen einen neuen Weltkrieg entfesseln will, dessen Schauplatz unser Land sein würde. Der Bolschewismus ist der Lod de« Friedens, Tod der Freiheit, Tod des Sozialismus, der nur in anföauender Arbeit sein Werk, di« Befreiung de» schaffenden Volke« au» den Fesseln wirtschaftlicher Ausbeutung, vollenden kann. Dieser So zialismus will da» Wirtschaftsleben nicht erdrosseln, sondern neues erwecken. Rückkehr zu geordneter Arbeit ist dafür di« erst« Voraussetzung. Di« gegenwärtig« Negierung besteht an» Vertretern der Arbeiterklasse, aus Sozialdemokraten. Sie kann nur handeln nach ihren eigenen politischen Grundsätzen, deren Anwendung nach ihrer Ueberzeugung dem Wohle des ganzen Volkes dient, lieber ihr steht niemand al» da« Volk selbst, da» in freier Entscheidung ihr Programm verwerfen oder billigen kann. In Treue zu unserem Volk, in Treu« zu unserer Ueberzeugung werden wir unser schweres Amt weitcrführen oder von ihm willig zur ü cktreten, je nachdem, wie di« Entschei. - düng des Volte» auSMlt. Bleiben wird uns di« Ge« wthheir, da» dl« Sache, zu der wir und Millionen mit uns zeitlebens in Not und Gefahr gestanden sind, di« Dache der Demokratie und des Sozialismus, nach bluti ger Verwirrung schließlich doch zum Stege gelangen, und daß dieser «in neue» Kapitel der Weltgeschichte er- öffnen wird zum Heil« unsere» Volke« und der ganz«» Mensch-gir. Di« NeichSregierung -Ssrt, Gcheidenmkm, LandsLerg, NoSke, Vissel. Aattenstiilstanü untl fliegen. Srralungen Ser pariser Kriegrraler. Aus Paris wird gemeldet: Die Sitzung des interalliierten Kriegsrätes am Sonntagnachmittag war wichtig. Nach Feststellung der Tagesordnung wurden die französischen Minister aufgefordert, ihre Ansichten über die technischen Fragen zu äuhern. Dann behandelte der Krtegsrat die Verlängerung de« Waffenstillstandes. Marschall Foch erläuterte di« r-erfchicdenen Einzelheiten betreffend die Ausführungen der Was- fknMstandsbedinqungcn. Dann wurde beraten, unter welchen Bedingungen »ine Verlängerung des Waffenstillstandes gebilligt werden solle, und beschloßen, die neuen Bedingungen Montag den 13. Januar bekanntzugeben. Dann wurde dir Frag«, wieviel Vertreter jede Nation zur Friedens konferenz entsenden solle, erörtert. Die französische Grupp« schlug, 8, 4, 8, L oder 1 Vertreter für je einen Staat vor, je nach der Nolle, V« der betreffend« Staat im Kriege gespielt hab«. Die Besprechung führte nicht zur Einigung. Am Dienstag sollt« ein- vorbereitende Besprechung zwischen Vertretern der fünf Trotz, möchte Amerika, England, Frankreich, Italien nnd Japan über die Konferenz stnitstndea. Eine amtliche britische Verlautbarung an» Part» be. sagt, daß dl« britisch» Neichsdelegation. die aus den Ministern Großbritanniens und der Dominion», die schon eingrtrosfrn find, und den indischen Delegierten bestand, beritt» v»rfchi»drn« mit der kommenden Friedenskonferenz zusammenhängende Fragen er örterte. Zugegen waren Lloyd George, Bonar Law, Mon- tagu, Sir Robert Borden, Hughes, Botha, Smut», Sir Josef Look, Ker Maharadscha von BicaMlr, General Wilson nnd Leo Thristi«, der Nechtsbeirat des Departement« für auswärtige Angelegen. Heiken von Kanada. Die Vertreter der alliierten Regierungen traten als Oberst«, Krtegsrat zusammen and setzten dir Bedingungen, unter welchen der Waffenstillstand mit Deutschland verlängert werden soll, fest. Unter den fest gesetzten Punkten befinden sich die Fragen bezüglich der Leber- gabedsrdeutschenSchiffrandder deutschen, bi,h«r noch im Ban oder in Reparatur befindlichen Unterseeboot», di« Vollendung der Uebergave de» Eisenbahn- und Lransportmate- rials und der aus den alliierten Gebieten mitgenommenen Ma schinen. In einer zweiten Sitzung, di« al» nicht formell« Kon- serenz abgehalten wurde, setzten die Vertreter den Gedankenaus tausch bezüglich der Arbeitsweise und andere mit den kommenden Friedensverhandlungen zusammenhängenden Fragen fort. Es wurde beschlossen, dah die erste formell« Sitzung der internationalen Präliminar-Konferenz am nächsten Sonnabend stattsinden soll. Nach einer weiteren Meldung aus Pari« hat der oberste Kricgsrat der Alliierten Montagnachmittag sein, zweit« Sitzung abgehalten. „Tempo" berichtet, dass sich di« Besprechungen auf der vormittags abgehaltenen Versammlung der technischen Sach verständigen auf die Zusatzbedingungen zum Waffen- stillsta nd » vertra ge bezogen, namentlich die Besetzung ge wisser deutscher Höfen, di« Verfügung über di, Gold reserven der ReichoVank, die Leven» mtttelver, soegung Deutschland« und maritime Fragen. Die Sitzung wurde unterbrochen, um den Martnofachleuten Zeit zu geben, sich unter einander zu besprechen, Di« Agencr Kava» meldet dazu amt- lich: Der oberste Krtegsrat ist im Ministerium de» Arutzern zu« sammrngetreten, um da» Studium der Bedingungen für die Sr- Neuerung de» ikvasfenstilütandovertra««» mit Deutschland fort- zusetzen. Die Sitzung hat Entscheidungen getroffen über AS- kommen finanzieller, maritimer und wirtschaftlicher Fragen und über die Lebensmittelversorgung Europa» und Ersatzleistungen des im französischen und belgischen Gebiet weggeschafsten Mate rials. Die er st e. Zusammenkunft der Friedens konferenz ist auf Sonnabend, den 18. Januar, nachmittags LV. Uhr, im Ministerium dr» Aeutzern angesetzt. Vie neuen Steuern. vmMenbadasde „na ^kiegt-rtvinndellruerung. DI« Veröffentlichung der neuen Steuervorlagen steht un mittelbar bevor. Soweit st« bisher frrttggrstellt sind, handelt e, sich mn eine außerordentliche Krtegsabgabe für tttll» non Vermögen «nd Einkommen, ferner um «ine Krtegsabgabe von dem in den Krtegrjahren entstandenen Vermögen, zu wachs, der teilweise konfisziert wird. Steuerfret bleibt ein Vermögenszuwach» bi« zu 8060 Mark. Darüber hinan werden di« ersten 16 606 Mark mit 16 Prozent, die nächsten 16 600 Mark mit 16 Prozent, die dritten 10 600 Mark mit L0 Prozent Steuern belegt und so fort bis 80 Prozent, die von einem ver- mögenszuwach« von KOO 060 Mark erhoben werden. Ein ver- mvgenszuwnchs von 106 000 Mark wird mit 30V60 Mark, ein sol- cher von LOO 600 Mark mit 80V66 Mark, «in solcher von S06 06S Mark mit 800 KOO Mark, ein solcher von 606 006 Mark mit SS7 KOO Mark belegt, vorgesehen ist wieder ein Seneralpardon, da» hettzt, wer früher falsche Angaben gemacht hat, bleibt straf- frei, wenn er diesmal richtig deklariert. Inzwischen gemachte Schenkungen «erd«, dem vermögen d«, Sch»nkg«b«» zu- gerechnet, doch kann der Bundesrat au« Lilligk,«»gründen hier- für di» Steuer erlassen. Di» bisher geleistet« Krieg,abgab« wird