Volltext Seite (XML)
Dienstag, cien 2t. Januar ISIS 14. Jahrgang Nr. 16 Tageblatt Mzeiger für -as ErZgebrrge - Ä «-I- n»u, °I«»t«Iii!hrttch ,.7I 1- »»ps. 0«t,ri^«r,n »«t- WrDWZB mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. KWtzÄZ t^«r"uÄ ?>u!<g'u"n"""m! Hprrchfwnü- üec Neücikiion :nit Nusiinkme ö-c Sointtcigc inniuiiiNngs 4 -Z Ukr. — r<le^rciiiuii-N»reff» > Vogrdlatt fiueerzgedtrge. Zernsprrchrr SS. w!»n »l«"nufg-d!f'»» ^nz«'g« Zur un^rlang! -ing-taaüie Manuskripte kann H-wahr nicht g-I°ig-t w-röen. Vas Neueste vom Tage. Me Katio>»e lv«rsc>mnilung soll, wie nun- N'fh't entgültiz 7-«schlssscn worden ist, ab 6. Fsb- r nLr t n Weimc e tastN. ! L87 bis jetzr Sitze für die bra ¬ t'«? universal» m.u»«! ü 'teilen sich auf 24 Deutsch- ütionale, 4ü Aeutrur^ 11 Deutsche Volkspartet. 6 3 rutsch s Demokraten, 114 Mehrheitssozlallstcn ,u>d 19 Unabhängige. ' Mn r schall Fa ch hat bei den Wnsssnstillstandsvee, Handlungen Vie Forderung de» französischen Firmnzkvn. trnileurö nach Vollkvmmensr Kontrolle auch .lber deutsch« pr iva trecht lich o G-schäft- »licht unerkannt. Die Tiroler LandsSVersammlnug nahm «i- i:en von allen Parteien viugebrachten Vlntrng ein- stimmig an, in d-'m erklärt wird, dos, Vie Tiroler u nter fk in « rGedinguu g in die UH tr«tung drs deut- schrn Gitdttrvl« einwtlligrn. I«l der gestrigen Sitzung des grossen Arbeiter» und Loldalenratcs in Leipzig wurde belstnntgrgeden, das, <i»e Bsivegung der disziplinierten und or- nnis! erre n Arbeiterschaft zum Schutze der Utevol« tion sich in Vorbereitung befind«. Verschiedene Blätter melden bestimmt, dass drr Aus land in Ob er sch les! en als erloschen nngesehrn wnden könne. Laut Vorwärts soll heute auf allen tnruven di« Arbeit wieder ausgenommen worden sein. ver neur Mensch. DI« Nationalversammlung ist gewählt, die nächsten Tage werden uns die abschlietzeudcn Zahlen der ab- gegebenen Stimmen bringen und endlich wird da» deut- cht Volk in seiner Äe samt heil erfahren, wie es in sei» nrr Mehrheit denkt. Dir politische Arbeit dieser Wo chen, so unzulänglich, oberflächlich und altmodisch st« auch war, sie ist sür unser Volk und seine Zukunft von unschätzbarem Wert. Zum srstenmak ist das ganze mün dige Volk an die Urne getreten ans Grund deS frsihsit- lichsien, sorischrilllichsten Wahlrecht» der Welt. Das ist eine Tatsache von so libe^uältigeuder Größe, das, toir uns ich er Pedeuliing virlksiwt erst nach Jahren ganz vewnstl iverden ttinnru De» värur der Agitation, die NwnnnM! des Anger,''ückS ue'änvtei, uns als»! viel zu ehr. Wenn es möglich grwcrsim wäre, so Hütte man dtchin stieben fallen, möglichst viel neus Männer und Frauen nuizusieiien und 'N erinkihlrn, denn die große S,Z><gr b esieht, daß Mn uwistLn Mitgliedern der National- vr> sauiniluug der alle Staat, dir alte Zeit noch zu sehr im Vinte und im Hirn stecht, tlnd diese Ksjahr wirk auch durch ihre p « r ! a >n« n w, t t sch e Erfahrung , ttgt voll ausgewogen. Am. iv< v^Ittischen L^fzhrnag ganz zu schnnlgeu! Denn wie View Politiker sonnen lwi« stblnHaupt benennen'? Au-ch üw ichiM mnZchierv di« put sch? Demokratische Partei wett an der Spitze der bür- neilicheu, sic hat wohl die sorgfältigste Au »wähl bei ihren Kandidaten walten lassen. Jetzt aber gilt sch dust nicht nur die Erwählten, fvudrrn das ganze Volk sich des neuen Leben» Vvllsauge. .stritt Wahlsystem, keine Verfassung, und seien sie die kiesten Ker WM, vrmnöMr neues zu erschaffen. Muk der lebendige Vien sch, de r schassen d« Meist, da» wollend e Volk erfüllt dis tote UorbV mit LebeuSinhalt. Bum stk-dykränzcheil zum Parlament, das ist der Weg der Nütivualvrrsumnilurg. Von snrchtlosrr Kritik zur Ver antwortung, der Weg der V^Düv«..itretsr; vom Unter tan zum Gtantsbürgcr jede» Volksgenossen. G» ist ein stolzer, abe.i: auch stchchi^rir Weg. Die immer hin au sehnliche StlmmsnzM, die dr-r Leutsch-uattvualcn errungen haben, beweist, dust die Anforderungen der ZVt noch nicht dlilgniüttngut gejoerven sind, dast Schlagworte und DtiminvnsÄNg noch verführerisch wir ken. Da» must aud-re werden. Tsr Stolz de» Republi kaner» ist seine höchste Tugend Zu diesem Stolz auf die. «ltgLne Freiheit gelaugt mm, ade-r nur Wer dm dornigen Psad der VerantivortnngSfrsiMMit. Da« ist da» neu« Menschentum, da« unser Volk mm an» sich Hera,»«gestalten mutz! La« Bewußtsein, da« an» dem berühmten Königvwvrtt D^g Staat bin Ich, stammt, muß, in anderem Sinn«, unser aller Leitstern werden. Wir haben durch Krvsg unv Unisturz Klutig risuhren, daß der einens nicht« ist ohne sein Volk, nicht« vermag ohne Staat, jetzt müssen wir die an dere Hälfte noch dazu lernen, baß der Staat nicht« ist, ohne den einzelnen, ohne im« alle. Daß wir all« sein« lebendigen Glied« Md, dE denen keine» jervtWiksn.' kann, ohne daß das Ganze leidet. Verantwortungsge fühl, Aufopferung, Gemeinsinn, ArbeitSfreuütgkeit und Vaterlandsliebe im höchsten Sinne, sie machen das We sen des neuen Menschen aus. Sie machen au« dem Unter tan den Staatsbürger. Freiwilligkeit aber krönt sie erst zum wahren Leben. Kein Zwang vermag, wa« freier Wille spielend schafft! Volksgenossen! An die Arbeit! > ver knnvutt üer neuen bMMttaWllg. Ter Retchsnnzetger veröffentlicht den Entwurf des Allgsmelnsu Teiles der künftigen Netch-verfassung und eine Denkfchrist dazu. Wir heben litt Anschluß an die bereit» daraus mitgeisilten Einzelheiten noch folgendes hervor: Kie Anstellung Preußen». An der Spitze der Vuudesrrpubltken, in die Preu ßen -erlegt wird, steht di« Republik Berlin Wit «Noa zehn Millionen Einwohnern, umfassend di« Gtn-st und Landkreis« Groß Berlin». Duran sollen sich mischst«, ßen «ine Republik Preußen, umfassend Ostpreu. sstn, Westpreußen und d«u Kreis Brombccg, rin« Re publik Schlesien, mit der Provinz Posen, den Su delenländern und Ostbühmen, ferner die Republik Brandenburg, umfassend die Provinz Brandenburg, ohne die zu Groß-Berlin gehörigen Teile, die Provinz Pommern, die Altmark und beide Mecklenburg», dann di« Republik Niedersachsen, umfassend Hannover, Schleswig Holstein, Oldenburg und Braunschweig, die Republik Westfalen, umfassend di« Provinz West sale», den Kreis Schaumburg, beide Lippe und Pyrmont, die RcPubltk Hcssen, umfassend Hessen-Nassau und das Nros,Herzogtum Hess«'', die Republik Rhein land, umfassend die Rhstnprvvinz, die. bayrische Pstilz und das Fürstentum Birken seid«. Ter Regierungsbezirk Erfurt soll zu Grvßthüringen kommen. Wien soll ebenso wie Berlin re ichsunmittelbar wer den. Ti- anderen Teile von Preußen sollen entweder zu Schlesien oder zum Bundesstaat Obersachsen oder zu Bayern kommen. Außerdem soll ein Bund« östaat Deut sch-Löst erreich konstituiert werden. Ni« IchtÄuMrHcn hr Itru find die Beziehungen zum 'Auslände, die Verteidigung des Reichrö, dk' MW, dt-r Handes, cinschltesststy des Bank-, Börsen«, Münz, Maß. und GewichtswesenS, da» össe.stiich,' Veirehisttoeseii, und zwar Vie Eisenbahnen, s'Nvrit sie bisher Gwnlstmtznen u>ar«n, die Binnenschiff, fahrt ans den inehr-reu deutschen Freistaaten gemein samen Wasserstraßen, der Post- und Telegraphenverkehr und der Verkehr mit Nrechtfahrzeugen zu Lande und in tzec Luft. Dee "»csetzM'bnr.g de» Reiche» unterliegen wrn»r n. a. »is Stnat.?c ^«Hörigkeit, nie. FreizügstMst, da» Arnien'm'sev. d<'" Pasgvesen, di- Fremdenpolst«,', die Witt, tttch AuzpMt'chrruiig, da» bürgerliche Recht, das Strafrecht und das gerichtliche Verfahren, da» Ar- be! ter recht, die Sreschissahrt und die Vodengesetzg-bnng, das Presse-, Vereins- und Versammlnngsivesen, daö Ge sundheitswesen, da» Versicherungswesen, Kirch« und Schule i>g- Rahm n der Paragraphen 1i) und Lst. Sehr wichtig ist der lepte Abschnitt de» V-rfasfuugS- -entwursVr Urichsw-aiicetttts. Co bald ein BVl k-cbunb mit dem Ziel de» Anvschius. seS aller Gehriiiverträg« geschlosira ist, bedürfen alle Vertrüge mt: v t' im Völkerbund vereinigten Staaten der Zustimmung des Reichstages. Der Rcichoprüsid-nt w'rM'idrt lcke vom Reichstag be- sch lasse neu Gesetze, stimmt eine stebereinstimmnug zivi scheu beiden Häusern des Reichstage» über ein« Ge- setzesvvrlage nicht zustande, so ist der Reichspräsident berechtigt, eine ÄosttzaWiiEung Über den Gegenstand der Meinungsverschiedenheiten Ver- beizuführ-n. Der Rr'chSüwäf'.^nt ernennt die Reich«- b«aml«n itnd die Offizier«. Wenn deutsche Freistaaten di« ihnen nach der ReiüMierfassnng oder nach Reich«, gesetz obliegenden Pflichten nicht erfüllen, kann sie der Neichvprüsident dazu mit Hilfe der bewaffneten Macht auhalten. Der Neichspvästdent lvtrd tm Falle der Mer- Hinderung durch den Präsidenten de» Gtaatenhause« der. treten. Bei einer länger als drei Monate dauernden Aer» hiilderung muß die Uerkretuvtg Vuvch ein Reichsgesetz ge regelt werden. Die MMS-eit des Reichspräsiden ten soll sieden Jahr« dauern; Wiederwahl soll zu lässig M. Kos Mikmk Ariner Amtszeit kann s«s Reichspräsident auf Antrag d-S Reichstage- durch eine Volksabstimmung abgesetzt werden. ! Tie ReichAvc-terungi sost au» dem Reichskanzler und der erforderlichen Zahl von Rei ch»Ministern bestehen. Ter Reichs kanzler und auf dessen Vorschlag Vie Reichsminister sol len vom Reichspräsidenten ernannt werden. Der Reichs kanzler und di« N-ichSminister bedürfen zu ihrer Amt-, fiihrung des Vertrauen» des Vvlkshause»; jeder von ihnen muß zurücktreten, wenn ihm da» Volkshau« da- Vertrauen durch «inen ausdrücklichen Beschluß entzieht Der Reichskanzler trägt dem Reichstag gegenüber di« Verantwortung für di« Richtlinien der RetchSpolitik, jeder ReichSminister selbständig die Verantwortung für die Leitung des ihm anvertrauten Geschäftszweige». Da« Volk-Haus und da« Etaatenhau» sind berechtigt, den Reichspräsidenten, den Reichskanzler und di« Reichs- Minister vor dem Etuat»gertcht»hof für da- Deutsche Reich zu stellen, wenn sie schuldhafterweise die Neichöverfassung oder ein NeichSgesetz verletzt haben. ver Lulammrvttitt tler fllearMonserrnr. Di- Frieds'isknnstrenz trat, wio wir schon kurz gemeldet h-»b«u, am Sonnabend nachmtt- nung«reve und verließ da' n den Vaal. Nunmehr schlug Wilson die Wahl Clonmnccau» znm ständigen Prä sidenten der Konferenz vor Lloyd Eeerze und von- uino unterstützten den Vorschlag. Clemenceau wurde stustimmig grlvählt. Gr nasM die Wahl mit Tank an und bot nm schnelle Erledigung des FrtcvenSprogramm». Er sagt« weiter, -r habe zwei Juristen wegen der strafrechtlichen Verantwortlichkeit de« früheren Kaiser» um Rat gefragt, und würde jedem Vertreter eine Abschrift de« Gutachten» zustel- leu. Die Sitzung wurde um 4 Uhr 35 Minuten vertagt. Tie Vertreter der Presse wohnten ihr in ihrem ganzen Verlaufe bet > . i ' i > I i polnearo» Re-«. Präsident Poinears führte in stlner Red« n. a. an», daß von den vertretenen Mächten keine für den Ausbruch dcs Weltkrieges verantwortlich sei (!). Pt« sonder« Nutersiichungen über die bereit« durch dis Vex. äffentlichungen an« den Kaiserlichen tzlrchivsn bskumü- urwörbsiicn Nrhcb'ür vrübrigtsu sich ES sei heute klar erwiese», daß d-r An greiser dir Vorherrsch»?, in E»ro!sia und «'ischiicßcnd daran dis WsUhsristchast erstrebt !l;abs. Polinäre sagte! Mögen sich diestnigen, die durch da» Schwert zugrunde gsgangsa find, nachdem sie eine Herr, schäft durch das Schwert erstrebt habe», selbst nnklagen. Nichts ist so kennzetchneud wie die Ansfvrdernng an Eiigwnh End« Juli '.9l4, nicht» gegen einen Lond.n,griff auf Fm/.krsich zu ^.^r«e^itt>rzr, fall- D»tttschr»ttd nicht in den NermeMual BadeiaM., vud die Erklärunp Mepn». reich» Neutralität nur uuznertennen, wenn e« in di« Besetzung von Brieh, To ul und Verdun wil lige. Deutschland wollte Belgien M'schmetlern. England und Frankreich schwuren, e» zu retten. Japan griff dann aus Loyalität gegenüber England und in Erkennt nis der Asien durch eine Vorherrschaft der Mittelmächte drobenvsn Gefahr zu d»n Waffen. Italien weigert* sich vom ersten Augenblick an, den deutschen Ehrgeiz zu be günstigen. Rttmäi'isn k/imvsls "M für di« Verwirklichung seiner nationalen Einheit (!) und mußt« dann einen Vertrag unterzeichnen, den di« Konferenz revidieren wird. Räch einer j VchUdsvuM de» mreueltaten, die angeblich von den Deutschen begangen worden feien, sagte «r r lieber die ganz« Erde hin ertön« da» Klirren von abgestreiften Ketten. Gefesselte Nationalitäten rie felt un» au» der Tiefe hundertjährtgen Kerker» MN Hilfe. Mehr noch, sie befreiten sich, um UN» zu Hilf« zu kommen. Wenn etwa» un« zum Teil für die Ver luste, dl« wir erlitten, trösten kann, so ist e» der Ge danke, daß unser Sieg auch «in Sieg de» Recht« (!) Ist. Sie werden au« diesem vollständigen Sieg« heut« in« Interesse der Gerechtigkeit und d«S Frieden« di« vollständigen Forderungen zu r .hen haben. Sie wer den also nur nach VervchtiMt streben. Diese erfordert zuuächst ZurKLerstllttungek und Wiedergut machungen tm Anterefstz dv-r Vtttkr und Personen, die beraubt oder mißhandelt worden find. Logischerwetst fordert st« vor allem Bürgschaften Mr die Nationen, di« tu dsr Vergangenheit am meisten einem Angriff au-- WM WMLN LWd SS Wk-tig M kSnnte». SÜeichWilig