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ru- 14. Jahrgang Sonnabend, äen 1. Februar ISIS !6U5. . >> des s PP MI n bestens n xMiest r. 46. iS. Gestern abend verstarb in Grünewald nach mehr tägiger Krankheit i m 8 0. L e b e n s j a h r e der bekam»? Dichter Paul Lindau. Die Polen sollen zum 5. oder 6. Februar ei i größeren Einfall nach Westprentzen planen. ^tv!) Im fütirsr, , Ltenogr. iben unä blsncielL- ; innea >nus»>! relsusbil- ladlveise. ien^uir«- . Onter- enl Mild K >lv. Leut» e« d. »v«s ng aestat- v«»t,, !raß« SSL nal!«z. er. 13. ichnee- ig ab- D.O. va; Neueste vom Lage. . Eine organische Regelung der gesamte ns Schulaufsichtsfragen ist derzeit im Berliner Kultus-; Ministerium in Borbereitung und wird binnen kurzer! Zeit der Öffentlichkeit vorgelegt werden. Der Staatsrat von Deutsch-Oesterreich nahm den der österreichischen Nationalversammlung vorzu legenden Gesetzantrag, der Deutsch-Oesterreich als Glied desdeutschenNeicheserklärt, einstimmig an. Die Verlegung des Großen Hauptquar tier» nach dem Osten wird demnächst slatifinden. l * Die Bevölkerung der Grafschaft Gl atz bat den Präsidenten Wilson um Entsendung eines ame rikanischen Beauftragten, damit dieser die Nationali tätenfrage studiere. >ger O. ung, tten, mell- sw. Ä rer Politiker darf man sie nicht anvertraue«, der gol dene Mittelweg ist leicht zu finden! Und nun endlich noch ein paar Worte an die Fea «er» und lvvidchen, die morgen zum dritten Male in ihrem Leben an die Wahlurne treten. Sie sind, soweit sie dem Bürgertum angehören, in Aue schon so gut im demokra tischen Verein organisiert, daß sie ohne Wetter«» -um rechten Stimmzettel greifen werden. Aber all« Frauen, auch die der demokratischen Organisation fernstehenden, sollten es sich morgen wohl überlegen, Mr welch« Partei sie ihre Stimme abgehen; das Wahlrecht ist geheim, keiner wird je erfahren, wen der andere gewühlt hat. Und keine Frau ist moralisch oder auS anderen Gründen ver pflichtet, den Kandidaten ihres Mannes auch zu dem ihrigen zu machen. Das eigene Urteil allein« muß maßgebend sein. Und wie der Mann, so muß auch t te Frau gewissenhaft prüfen, welch« Partei Mr unser Sachsenland hie meiste Gewähr bietet Mr Len dringend sten Wunsch: Brot und persönlich« sowie wirt schaftliche Freiheit. Ferner: schneller und siche rer Wiederaufb au unserer Industrie, von der da» Schicksal ganz Sachsens und seine» ganzen Volke« abhängt. Wir sind der bestimmten Meinung und lieber» zeugung: die sozialistischen Parteien sind da- nicht und die deutsch-nationale ebensowenig. TaS Vertrauen de» ganzen Volkes verdient hingegen die deutsche denwkrati- sche Partei, deren Stimmzettel Mr die sächsische Volks kammer mit den drei ersten Namen beginnt: Oskar Günther, Albert Poser«, Mar Langhammer. ettiebenes Lkt ?Lnen) für da» säch fische Volk die schwersten gefahren abwenden. Worin die bestehen würden? Nichts ist leichter zu erfassen! Die Lebensquelle Sachsen» ist seine Industrie. WaS aber würde aus ihr werden, wenn eine sozialistische oder gar kommunistische Mehr- heit in der sächsischen Volkskammer ein - zöge? In einer Wahlversammlung der Unab hängigen in Aue am letzten Donnerstag ist diese Frage unverblümt dahin beantwortet worden: Trotz aller gegenteiligen Beschlüsse der ReichSregieruug würde in Sachsen die gesamte Industrie sozialisiert wer, den, und wenn die Mehrheitssozialisten dafür nicht tzu haben wären, so würde man auch ohne dies« fertig werden damit. Wer hört da nicht das Totenzlöcklein läu ten für Sachsens Wirtschaftsleben, wer sieht da nicht den völligen Zusammenbruch des ganzen Unterbaues, auf dem Sachsens wirtschaftliches Gebäude errichtet ist? Denn Sozialisieren unter den gegenwärtigen Ver hältnissen heißt nichts anderes als da» Aufbrauchen der Betriebskapitalien bis — bis eben nichts mehr da ist. Dann käme das Nirwana: Hunderttausende von Arbeitern würden brotlos sein und bleiben, nachdem sie ein paar Wochen geglaubt hatten, auf dem Wege zum Wohlstand zu sein. Dem süßen Traum würde nur zu bald ein bitteres Erwachen folgen. Darum muß jeder sächsische Arbeiter die Augen offen halten, nicht dem Trugbilde trauen, daS man ihm vorgaukelt, sondern auf dem Boden der Wirklichkeit bleiben und das morgen durch Abgabe eine- demokratischen Stimmzettels bekräftigen. Tenn in einem demokratischen Staate ist ihm auch politische Freiheit gesichert, und wirt, schaftliche Unabhängigkeit, frei von jedem Ter- roriSimts. . . AusS engste verknüpft sind mit der Industrie Han. del und Gewerbe. Wie eng, und welche Bedeutung sie für Sachsen haben, darüber haben uns die Kriegs jahre hinreichend belehrt. Allenthalben wünscht man sehn süchtig die Zeiten zurück, wo der deutsche Kaufmann in fremden Ländern die von Gewerbeflelß hergestell ten Waren verkaufe, wo er Mr den Absatz deutscher In- dustrieprodukte auf allen Märkten der Erde tätig war. Wenn unsere Industrie vernichtet wird, dann ist auch daS Mr immer zu Ende. Weil e» aber das eifrige Bestreben der deutschen demokratischen Partei ist, den Wiederaufbau unserer innerer: Volkswirtschaft mit allen Mitteln und Krä'ten zu fördern, so wird auch jeder Kaufmann, Ge werbetreibende und Handwerker wissen, welcher Partei er morgen seine Stimme zuzuwenden hat. An dem bal digen Wiederaufbau unserer Industrie haben ferner aber auch noch alle Beamten, Lehrer und Privatangestellten das allergröße Interesse, denn ohne die Industrie könn- ten sie alle nicht ausreichend bezahlt werden und sie wären dann wirtschaftlich verloren. Auch ihnen kann dis Wahl deshalb nicht schwer fallen! So viel darüber, weshalb Sozialisten — und auch Konservative (Deutsch-nationale Volkspartei) die ja nie mals als besonders industriefreundlich.sich erwiesen ha ben — keine Diehrhett in der sächsischen Volkskammer erhalten dürfen, der noch ander« große Ausgaben bevor stehen. Ta ist die Vo lksschulreform, die im Jahre I bl 2 an dem Widerstand der Konservativen im sächsischen Landtage scheiterte, die Frage der Trennung von Kirche und Staat ist zu erledigen, der Landwirt schaf t, die unter dem Kriege ebenfalls gelitten hat, mutz geholfen werden, Ein« wichtig« staatsrechtliche Frage bilden die LoslÜsungSbsstrebungen der Wen» den, e» mutz entschieden werden über die einheitlich« Ge, staltung des Schulunterrichts, die Förderung der Wohnung»- u. G iedel un g-politek,sowie über die Durchführung der Jugend- und Säugltngssür- sorge. Auch Mr einen Ausgleich zwischen dem Alten und dem Neuft, wodurch eine erfolgreich« Wirtschafts form erzielt werden soll, mutz energisch eingetreten wer- den, was einem Konservativen gar nicht möglich ist. TaS alles sind Ding«, von deren glücklicher Lösung die Zukunft Sachsen» und des sächsischen Volke« abhängt, die aber nicht einem gedeihlichen Ende zugeführt werden ! können, wenn Fanatiker und Phantasten über sie zu ent- scheiden hoben. Auch der Voreingenommenheit rcaktionä- für das Erzgebirge S mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblaü. UDn-ZK- 1--. » -I»« a.I.I »t .... .... - . UN» stille,, Wahl zur Sächsischen Volkskammer. Ernste Worte kn letzter Stunde. a. Ter 2. Februar wird Mr einen großen Teil senvolke» zum dritten Wahlsonntage. Am 19. anuar wurde die deutsche Nationalversammlung ge hst, am 26. Januar in vielen sächsischen Ortschaften ie Gemeindevertretung, und morgen, soll nun die ächsische Volkskammer gewählt werden. Ange sichts einer so eng aufeinanderfolgenden Reihe von Wahlen könnte man den geruhsamen Standpunkt vieler Gewohnheitsmenschen schon verstehen, wenn sie von ei ner gewissen Wahlmüdigkeit befallen und ihr politisches Gewissen langsam aber sicher und ohne jedwede Be sorgnis darum einschlafen sehen würden. Man könnte ich leicht in die Stimmung so mancher Wahlbrrechtig- er männlichen u. weiblichen Geschlechts versetzen und sie uch ruhig gewähren lassen, wenn nicht so Gewaltiges uf dem Spiele stünde, daß die Pflicht es gebietet, den «entschlossenen, Wankelmütigen mit lauter Stimme zu zurufen, um was es geht. Tenn leichtsinnig, rücksichtslos auf ihre Mitbürger Händeln alle, die da sagen: Auf mein« Stimm« kommt es nicht an. Gerade das Gegenteil ist der Fall, aus jede einzelne Stimme kommt e» an Und doppelt, dreifach zählt jede einzeln« Stim me, wenn sie «ine bürgerlich-demokratische ist. Tenn in erhöhtem Matze noch gilt es den bisherigen Wahlen gegenüber morgen den Kampf nach links und rechts zu führen. Spielten bislang im sächsischen Parlamente die Konservativen (jetzt deutsch-nationale Volks. Partei) mit ihren Vettern» und Bas«n-Etnflutz auf di« recht müßige Negierung und dank den ver'chkdrntzn, von ihnen errichteten VeebenregierunLen djr Haupt rolle. so soll jetzt nicht der äutzerst« Gegensatz herbeige« führt werden, und den Sozialdemokraten die« Mehrheit im Dresdener Ständehause zusajlen. Weder die Mehrheitssozialisten noch die Unabhängigen, ebenso wenig beide zusammen, und auch die Konservativen nicht, dürfen die Majorität in der sächsischen Volkskammer bil den — dafür mutz morgen, am 2. Februar, Sachsen- Volk mit dem Stimmzettel sorgen! Sin jeder mutz sich vor Augen halten: Ter Ausfall der Wahl vom 19. Januar für die Nationalversamm lung sichert dem deutschen Volke eine gesunde Ent wicklung im Reiche — die Wahl vom 2. .Februar mutz Beschleunigung äer Zrieäensverhanälungen. In der Kommissionssitzung der Friedenskonferenz am Donnerstag an der die leitenden Staatsmänner der alli ierten Großmächte persönlich teilnahmen, wurde der Be schluß gefaßt, den Gang der Verhandlungen dadurch zu vereinfachen, daß alle Fragen nebensächlicher Natur zurückgestellt und in den KommtssionSsitzungen nicht erörtert werden sollen. Tie Konferenz kam nach kurzer Debatte zu dem Entschluß, die Lösung aller Fragen zwei ten Ranges dem Völkerbünde zu übertragen, dessen Konstituierung gleichfalls beschleunigt werden soll. Nach einer Meldung der Neuen Züricher Zeitung fordert di« öffentliche Meinung Englands eine rasche Unter zeichnung des Friedens, sowie Schaffung der Grundlage für einen Tauerfrieden, damit die Friedens konferenz der letzte Akt des großen Dramas und nicht der erste einer neuen Tragödie sei. DaS Schauspiel, daß eine Menge von Delegierten aus allest Teilen der Welt nach Paris herbetgestrümt sei und ein Stück der Beute fordere, beruhige das englische Publikum Nicht. Allgemein herrscht die Ansicht, daß ein ha. beS Du tzend energischer Männer mit klaren Köpfen ge- nügen würde, um die bestehenden Differenzen in kurzer Zeit zu beseitigen. Das englische Volk will möglichst rasche Rückkehr normaler Zustände, damit Handel und Industrie ihre Tätigkeit wieder aufnehmen können. Be sonders groß ist di« Erregung über die noch immer an haltende Teuerung der Leben-mittel. Die Frag« der Tchadenersatzaasprüche. Di« Dime« melden au» Paris r Di« Alliiertenkonfe renz stimmt« im Prinzip dem Antrag« Englands zu, »atz di. Ent schädig ung an di» durch de» Krieg nn» ihren «»sitz geökAchwn gtvtletnw»h»e« Ve» bttjWio t«n Gebiete al» Schadenersatz«« sprüh« an den Feind an» zu sehen seien. ... Die englischen Arbeit«« Mr Wissen» Völkerbund. Daily Telegraph und Daily New- veröffentlichen Ausrufe der englischen Arbeiterpartei zu allgemeinen' Kundgebungen in England an dem kommenden Sonntag für den Wtlsonschen Völkerbund, für «inen schnellen Friede,r-schlutz und Mr di« baldig« Denwbilt» sterung de» englischen Heere» Ein« Generalstreikbe- wegung in England besteht entgegen Au-land-meldun- gen d«n übereinstimmenden Berichten den Londoner Zei tungen zufolge nicht. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, wird die Haftung für Nevolutionsschäden von der Stadt Berlin abgelehnt. WM MM - demokratisch! Aste Günther, Possen, Langhanrmer, Distel u. s. rv Wahlzeit von S Uhr vorm. bis V Uhr abend«. 'M Mlktqä». «Itm -. - , , , , — e.r nAA Spttchgun», Srr NrSaktton mit -»»»nahm, s,r Sonntag, nachmittag» 4—s Uhr. — Trlrgramm.flSrrss,, Tageblatt stu«rzg,dirg«. Zrrnspttch,, -s. - »»»<--««< !°n» -ch, „»ist» ».,«<«. Nr. 2ö