Volltext Seite (XML)
L lfen, I'lt. ort rrdt, mtt Kratt- «s l kU M, em > einen rlfer. idlUNg, »elW- 'Siwe Möglichkeit. r, Dreeben, tteuestsnä Lciiulcieck. «bnlol, ZZ, l. !eeII,ki!«I<r) lir sofort nmer >. mir Drei» li»rTng«bi. M er früher isttcht. A.T.V24 st. d. Bl. aar sucht er früher vlee- tznung. A.T.V17 d.Bl. erb. ! »hau»l zeit»« .-! Freitag» äen 7. Jebruar ^9^9 14. Jahrgang Nr. 31 . ,.'ir !!il V4I elfter Stunde die Einsicht bei allen bommt, ist altt- ddv- loren. Eines nur kann das Aeußerst« abwenden r Arbed» bellen und nochmals Arbeiten, Werte schassen, und dis» jenigen nicht stören, di« Werte schassen. Sonst kommt d« Schrecken ohne Endel nung aus Auslandslevensmittel fahren! Und unsere ei, genen Lebensmittel? Man hat ja gelesen, wie lange sie noch reichen. Was soll da nun geschehen ? Wir stehen dicht vor der Katastrophe, vor dem Chaos, gegen das alles Bisherige Kinderspiel war. Wenn nicht in Das Neueste vom Tage. kdr Lag de» Zusammentritts der Natio nalversammlung ist in Berlin und im ganzen Reiche ruhig verlauf«»» Ne NeichSregterung hat den festen Ent- fchu ß gefaßt, allen Rechtsbeugungen von Osten wie von Weste» fest entgegeuzutrete«. Tie Zentrumssraktion beschloß gestern nach mittag, in die Regierung einzutreten und diesen Entschluß den anderen Fraktionen mitz'uteilen. Gestern Nachmittag sand eine Sitzung des StaatS- iMSschusses statt, an der auch der Gesandte für Lsu t sch-Oe sterreich, Dr. Hartmann, tctlnahm. Nach! dem bisherigen Ausfall der Wahlen für die polnische Nationalversammlung wurden 480 Abge ordnete des nationalen Blockes, 80 Sozial demokralen und 12 Juden gewühlt. Di« Ententemächte haben dem Rücktransport dec deulschen Truppen und der Zivilbevölkerung aus den Gebieten des Schwarzen Meeres zu Wasser zugestimmt. Der Rücktransport hat bereit- be gonnen. tag hellt «S sich etwa» aus. Di« Stadt steht ganz unter dem Eindruck« de» geschichtlichen Augenblicks, sie hat ein Festk eid angelegt. Ueberall flattern die schwarz-gelb« grünen weimarischen LandeSsarben, dazwischen schwarz- weiß-rote und auch schwarz-rot-goldene Fahnen. TaS Nervenzentrum des so urplötzlich zur poUnschen Zen- na « gewo denen S ädtchens ist das LandeSthearer. Auf dem historischen Platze mit dem Denkmal der beiden Dich, rersllrsten wogt eine Menge auf und nieder, wie sie Pie Goethe-Scadt in «iner solchen Zusammensetzung noch nie gesehen hat. Presseleute, Abgeordnete, Regierung-ver- L re ter, dazwischen ZeitungSvevtÄuser, alle» in buntem eiligen Durcheinander. Die Arbeiten im Theater selbst sind in: großen und ganzen beendet. Aus der Bühn«, di« man mit dem sonst bei Theater-Konzerten hier üblichen Rundbau versehen hat, «rhebt sich die Estrade mit dem Präsidentenstuhl und den Plätzen der Vizepräsiden ten und Schriftführer. Stecht» mW link» davon sind di« Regierungsöänke. Las Orchester ist verdeckt, so daß ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Zuschauer raume, wo die Abgeordneten sitzen, und dec Bühn« ge schaffen worden ist. Der ganze Raum erhält ein be sonders feierliche- Gepräge durch ein« große SlnzoHI von Lorbeerbäumen, die zu Leiden Seiden der Bühn« stehen, und den reichen lebhaften Blumenschmuck, mit dem man da- Rednerpodium versehen hat. Um 10 Uhr vormittags sand in der Stadtlirche ein Gottesdienst für die evangelischen Abgeordneten statt. Die katholischen Abgeordneten.versammelten sich in der katholischen Kirche zu einem Hochamt. Gegen 2 Uhr mittags begann dann die Wanderung der Bevölkerung vor das Nationaltheater, um die Ankunft der Abgeordne ten zu erwarten. Vor dem Haus« war ein« Ehrenkomi- pagnie ausgestellt. Im übrigen Warrn keinerlei Absper- rungsmatzregeln getroffen. Schon lange vor Beginn der Sitzung strömten di« Abgeordneten in den Saal, unter ihnen viele alte ReichStagsöekannte, di« sich in lebhaft debattierenden Gruppen zusamurensanden. Besondere» Interesse boten di« weiblichen Abgeordneten, di« durch ihre Anwesenheit bewiesen, daß die deutsche grau ausgehört hat, nur Objekt der Gesetzgebung zu sein. An den Regierungstisch«» hatten sämtliche Volksbeauftrag ten Platz genommen. Gin« große Zahl von Nessortmini- stern umstanden die Rednertribüne und auch die Jour- nalistentribiine war dicht besetzt. Unbesetzt blieb dagegen zunächst der Präsidentenstuhl. Wenn auch überall eine zwanglose Unterhaltung gepflogen wurde, lag doch Über der ganzen Versammlung eine Spannung, ein« ge wisse Ehrfurcht vor der Grütze de- geschichtlichen Augen blicks, so datz sofort lautlos« Still« eintrat, als di« Präsidentenglocke, von unsichtbarer Hand gerührt, er klang und Volksbeaustragter Ebert das Wort ergriff. "./I ,1.1 '> L' Wis soll man — sv könnt« g«sragt werd«» — arbei- wn, wenn nicht» -um Essen da ist? Amerikanische, hol ländische, dänisch« Lebensmittel stehen in Aussicht. Wer bezahlt sie? Womit? Mit deutschem Papiergeld? Da für bekomm«» wir keinen Herinasschwanz. Also mtt deut, schm Waren? Wo find sie? Man mutz endlich «inmal den Schleier lüsten und « sägen, datz in Deutschland noch nicht «inmal soviel Waren sind, um dafür Leben». Mittel für einen Tag einzutauschen, üatzt also die Hoff, Brot. L.P.F. Wer in unserem Volks wüßte nicht, daß uns Brot, das ist Lebensmittel in «weitestem Sinne, am bit« irrsten mangelt! Aber weite, weite Kreise des Volkes scheinen nicht zu wissen, daß nur Arbeit Brot schassen kann, nicht nur landwirtschaftliche, sondern jede Ar beit. Vor allem gilt es, unsere eigenen Rohstoff« !n h ichstea Mengen der Erde zu entreißen! Kohle! Kohle! Kohle! Und Eisen und Kali! Aber Kohle ist das wich tigste. Ohne Kohle können wir da» Eisen nicht ver arbeiten, ohne Eisen können wir unser« Lokomotiven, unser« Wagen nicht bauen, unsere Schienen nicht aus- bcssern — aber damit auch unsere dürftigen Kohlenvor räte nicht versenden. Wir können vor allem bie Lebens mittel nicht in die Großstädte schaffen, wo der Hunger schon droht. Ein Betrieb nach dem andern muß stillge legt werden. Tie Zahl der Arbeitslosen wächst. Wir kön nen uns vorstellen, daß unsere sozialdemokratisch durch gebildete. pflichttreu« Arbeiterschaft sich das nicht vor stellen kann, aber «S ist reinste Wahrheit, daß die sitt- ' lich«n Anschauungen der Berliner Arbeitslosen z. B. so tief gesunken sind, daß sie es vorztehen, sich unterstützen § zu lassen, statt das gleiche Geld oder noch «twa» mehr! sich red.ich zu verdiene». ! Menschen, die nicht zu denken vermögen, meinen viel, leicht, sie lungerten aus GtaaMvsten, oder ans Kosten der Reichen. —. O nein, sie lungern aus Kosten des Vol kes. Ihr. Arbeiter hier in Aue, im ganzen Erzgebirge, auf eure Kosten tummeln sich di« Arbeitsunwilligen in Ber in, gehen zu den Spartakisten u. arbeite» daran, das ganze Volk in den Abgrund zu stürzen. Wer da» nicht glauben will, der überleg« sich'-, -- Eine Diertelmil. livn Arbeitsloser bezieht in Berlin Unterstützungsgelder. Wer zahlt sie? Letzten Endes der Staat. Um da» zu kön nen, mutz er neue Noten drucken, der Geldwert sinkt weiter, der Lohn, den ihr hier in Aue bekommt, wird mit jedem Lage we niger wert, die euch da» an tun, sind die arbestsunwilttgen Genosst» in Berlin. Sie arbeiten nicht, aber sie verzehren. Sie KIM der Gesamtheit keinen Gegenwert. Nun geht da» besonder» in den gro- ßen Städten so, die Lebensmittel steigen im Preise, denn sie werden wegen der Tranportkrts« besonders knapp Wenn st» in Berlin, Leipzig und Dresden steigen, dann s steigen sie langsam auch bei uns, sür euer» fauercrwor. b«n«n Lohn bekommt ihr weniger, weil eure Genossen verzehren wollen ohne zu arbeiten. Wenn die Sozial- demokratie eure Interessen wirklich! wahrnimmt, dann hat sie dem ein Ende zu machen, mtt allen Mitteln, denn ihr Arbeit-frohen seid nicht nur di« Geschäd.gten, sondern euer ehrlicher Stand wird von den Faulen geschändet. Noch immer gilt der Satz» wer nicht will arbeiten, soll auch nicht wolle» essen! Eberts Erössnungsreäe. Um gl/i Uhr nachmittags eröffnete der Bülksbeauf» tragt« Ebert die erste Sitzung der Deutschen Nationalver sammlung im Nationaltheater zu Weimar mtt einer Ansprache, in der er u. a. sagte: Di, provisorisch« Regierung eervanlt ihr Mandat de« Revoliiklou, sie mir» e» in »i« Hände der Nuttones- »ersammlnng zarücklkgeu. Die «eglerung begrützk in vie- fee RuttouulversuWmlung den höchst?» an» einzige, «en- »«»Sn in »kuHMeud. Mit ven alte» Könige, nnv Mm sten de« Gelte» «,ude, ist e» für immer rer»e«. (r«b- Hefter Beifall Nn», Zischen recht», Ruf recht»: «bwaw teilst Diese Rutionulversamuiluug hat eine «retze rcpu- blikanifch« Mehrheit. Da» deutsch, Bett ist frei, »leibt frei »nv regiert in alle Zukunft sich! selbst. Wir ha be» den Krieg verloren. Diese Tatsache ist keine Folge der Revolution« E» war die kaiserliche Regie rung de» Prinzen Mar von Vaden, die den Waffenstill stand «lntettete, der im» wohrlv» macht«. Rach! dem Zu sammenbruch nuferer Verbündete« nn» angesichts der militärischen nn» wirtschaftlichen Lag« konnte st. Nicht ander» handeln, «i, Revolution tt-nt die Vmantwortmlg ad für »a» «lend, »n da» di, verkehrte P-litik der al- test «mvaltm nn» de» leichtsinnige Uedermnt der Mitt- taristm »a» denttzche vntt geMzt hat. «te ist «nH vtt LülsmMNtrM tltt NstlonalveslatMiilung in Weimar. Ein trüber, grauer Februarhimmel hängt am Mvr- nicht verantwortlich! für unsere schwer, Lebrnsmittelnot. gen des 6. Februar über der^Stadt Goethes. Gegen mit- An» vem Gefühl der Erschöpfung bei unseren Gegnern heran» wird der Ausbeutnugigedaak» in» Friedeuswert hinringetragrn. Liese Rache- und Bergewalti» guugSPtäne fordern de« schärfsten Protest her« ! anS. (Allseitige Zustimmung.) Angesicht» de» Massen elends erscheint die Gchnldfrage beinah« klein, gleich- wohl ist das deutsche Bott entschlossen, selbst alt« zur I Verantwortung zu ziehen, denen ein absichtliches ver schulden ode» ein« absichtlich, Niedertracht nachgcwiescn werden kann. Wrichalb haben nach ihrem eiaraca Zeng- ui» uns re Gegner hekämpft? »m den Ka isort» mn» z» vernichten. US gibt ihn Richt »ehr. E» ist für im mer erledigt. Gie hab»« »««impft, um de. Milita ri»««» zu gerstöve«. Ur ist l» «rlmme, geststrzt »ad wir» nicht mehr rutst«tze». M» Waffmstiktstomv-d^i-gnw- gen ade» sind bisher »nerhtzrt hart Ovwesmr »ad sch»- uungSle» dnrchWefllhrt worden. Bit» warnen di» Geg ner, nn» nicht zum äußersten zu treiben, «ie General Winters etet, könnte «ine» Tages jede dentfche Regier««- gezwungen sein, ans ihr* Mitwirkung an de» Friedens verhandlungen zu »«reichte» und de» Gegnern di« ganz, Last der Verantwortung für die Neugestaltung der Wett zurusch leben. Man stelle uns nicht vor di, oerhängntS- volle Wahl zwischen Verhungern und Gchmach. Auch eine sozialistisch« BolsSregierung, und gerade diese, mnß daran festhalten: lieber ärgste Entbehrungen el» Entehrung. (Lebhafte Zustimmung.) 2m Vertrauen ans die Grundsätze de» Präsidenten Wilson y«t Lentschgand die Waffen niedergelvgt. Aetzt gebe man uns den Wik» soufrieden, auf de» wir Anspruch haben. Unser« freie Volksrepublik, das ganze deutsch» Volk, erstrebt nichts andere» al» gleichberechtigt t« den Bund der Völ ker einzutreten und sich dort durch Steiß und Tüchtigkeit eine geachtete Stellung zu erwerbe». (Allgemeine Zu stimmung.) Deutschland kann der Welt noch! vieles leist»». Wir sind ans dem Wege, der Welt sozialistisch voranzu schreiten, indem wir diene» dem Soziuli»««», der «Kein Lauer hab:» kann, der de» Wohlstand und die Kultur »e» Volke» erhebt, de« Soziali-mu» der werveudeu Wirk lichkeit. Wir wende» uus «och! eiumak an alle Völker de» Welt mit »em driugeudr« Appell, dem deutsch«» Volk« Gerechtigkeit widerfuhr»» zu lasse», durch Beigenel- tiguu« uuseres Volke» und unserer »irtschnst «icht zu vernichte«» wa» sich tnetzvcm hosfnuugbvott bet Und aw- gebahut hat. Wir tiiuueu auch »icht »uruns verzichte», die ganze deutsche Natwu im Rahme» eines Reiche» hn einige,. Ach bin ticher, im Ginne der ganze, Rationalver- sammlnng zu spreche«, wenn ich die Kunegebnng de« deutsch-österreichische» Nationalversammlung für de» An schluß ax Lentschlan» ansrichtig »Nd voll Areud« begriitzo UN» sie »mit herzlicher Brüderschaft erwidere. Unser» Stammt», und Schicksalsgenossen dürfe» versichert fei», daß wir sie im neuen Reich, der deutschen Nation mtt offenen Armen und Herzen willkommen heißen. Wir müssen hier in Weimar die Wandlung vollst«-«» da« HNperalttmu» zum Sdeatitzmn», iw« de« Weltmacht -n» geistigen Größe. So w»ll«» wir <m di» Strdttt gch«, unser große» Ziel vor Auge»: da» Stacht de» deutsch«, Volte» wahren, in Leutschlaud «in» stark« Vemokrati« verankern und sie mit wahrem soziale» Geist «ud sozia listischer Art erfülle«. Ge wolle» wir wätzrmacheu. wa» Fichte »er deutschen Natt»u al» ihr« Bestimm«»» gegebe« hat: wir wette» errichte» «1« Reich de» Rocht» »ad de« Wahrhaftigkeit, gegründet auf Gleichheit alle» dessen!, wa» «eufchenantlttz trägt. Lebhafter Beifall und Händeklatfch«, bei dar Mehr, hett folgte de« Ebert'schen AugMrmrge». Vddanl» be grüßt» Alterspräsident Pf^nnkuch di« Anwesenden mit folgenden Wortenr Jetzt ist da deutsche Volk sein eigener Herr, «In« ei gen« oberste Gewalt geworden. ES muß di» große Prü fung bestehen, ob «S «is ist, in Freiheit zu leben, oder ob e» wiederum unter die brutal« Gewaltherrschast ei ner Minderheit sich beugen muß, Die Nationalversamm lung ist der Ausdruck de» Willen- der deutschen Nation. Sie allein hat von haut» an in Deutschland -n entschei den. wer ihr di» ch " " ' sticht, der frevelt an Mer Tageblatt Anzeiger sür öas Erzgebirge AHM ho I-» ö«-» »>.kt«l,ähkllch r,7I - » Ups. e«> mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: fluer Sonntagsblatt. SÄÄM -n» "sowl, Tprrchskunü« -er Nr-akÜon mit Ausnahme -«» Eonntnv» nachmittag» 4-- Ut>r. — Trl»gramm.flSrrssr, Tageblatt f>ur»rzg«btrgr. j»rnsvr«chrr -z. »Inn 'ich«« °Wu.'n.'".L Zur unvttlangt eing-sanStr Manuskript« kann V.w«»r nicht g»Irist,t w°r»«n. m«7pW