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14. Mrgrmg Sonnsbenä, äen 22. Zebruar ISIS 2ir. 44 mi. »,< d»Ii -I.n-Wch i.s» Mk. »,I >»tt d,tt,U» un» Nlbst o»g^ ,l»Mk. durch »«»drlrfirögri >n, -au» »NNNiOhrllck» ».?» mrnatllch 1.»4 »N. «r<ch,In« 4> In »«n Nn»mlttao»liun»rn /Iiisnatzm« »«, «vn.i» un» lag«»- Uns«» A«Itu»a«au»» >r un» Nu»,ad«st«Urn, s»w>, prstanstaltrn un» »rlrftr«»«, i«u *«st,U,n,«n »ut,,,,p uer Tageblatt /,nz°!s°r für »°s erzs-birs-MW mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: /luer Sonntagsblatt. LU'EWÄÄ Spr.chflunSr S»rNrSakäon mit Msnahm» Srr Sonntag, nachmittag» 4—- Uhr. — Ertigramm-fi-rrsf, r Lag,blatt fiurrrzgrblrg». Z»rnfprech»r -I. ^"chr«mfp,»/,r*,»t»A ZLir unv,klangt »ingrsan-t* Manuskript» kann KrwShr nicht g»i»islrt «rrürn. Das Neueste vom Tage. lner Meldung au» München zufolge wurde ge. i abend vom revolutionären Arbeiter« und Sol« mt In München Bayern zur Räterepublik rerusen. » is« de, vberstev He-relleituns st-ll aus tärtschen Rücksichten gegen die letzten Be langen de» Marschalls Joch in schärfster bei der ReichSregierung Protest etnge- wrdrri sein. » Stresemann (Deutsche Bolktzpartei) und Traf Posadowskh (Teutsthnatl.) ein Antrag eingegangen/, in dem die Erwartung auf einen Frieden de» Siecht- aus gesprochen und Verwahrung eingelegt wird gegen all« Nebergriffe der Feinde, im besonderen auch in der Ge- fan^enenfrage. Sodann wurde von den Mehrheitvpar- teien folgendes Vertrauensvotum fllr die Regtttum» eingevvachl. Tie Nationalversammlung billigt den Arbeitsplan des ReichsmtnisteriumS und spricht düm NcickMmn- storium ihr.Vertrauen aus. W sprachen noch der Preust. Jufttzminist« Vein«,«Va. Meerse l-d (Soz.), Bizepräsi^nt Schulr, gerwald (Zentrum) und A«w Vertrud Bäum«» (Lemokr.), worauf der Antrag, der der Negierung da» Vertrauen autsp richt, mit allen gM Vtt Stimmen ve, Deutschen DolVpartei und Deutschnationalen ausge nommen wird; ein wetterer lrwtrag. d^ Protest erhebt gegen di« DergewalttgungVabsichte« der «Mterten, »Ard von den Mehrhetttparteiieu und der «echte» heg« die Stimmen der unadhchigigen angenommen. Nächste Sitzung Montag, L4. Februar, Beratung de» Be setze» über di« Schaffung einer vorläufigen Reichswehr. ie mit der Dolktzmarinedivision in Berlin ver- rt« Räumung de» Marstall» ist gestern id S Uhr erfolgt. * !er Dresdener Reichsverein der Deutschen lspartei beantragte bet der Hauptlei-' I der Deutschen Volkspartei die Wiedereinfüh- 7 der alten Bezeichnung Nattonalli be- Partei » :a» Repräsentantenhaus in Washington die Heeretzvorlage im Betrage'über ein« on Dollar an, wodurch di« freiwillige Re« ierung für da» Friedensheer auf 1 7 20 00 in beschränkt wird. * )er Berliner Dollzug»rat lehnte einen rg aut Einberufung Une» Zentralkongresseö Arbeiter, und Soldatenräte mit 10 gegen L nmen ab« eulsche Nationalversammlung. Weimar, LI. Februar. )ie heutige Sitzung der Nationalversammlung steht dem Eindruck der Vorgänge in München. Der tsterpräsident gibt dem Schmerz und Be in der Reichsregierung über die Vorfälle in der schen Hauptstadt Ausdruck. TaS gesamte HauS die Kundschaft stehend an. Man muß das auödrück- eststellen, denn eine gewisse ausländische Hetzpresse sicher nicht verfehlen, au» der Ermordung Eisners ml zu schlagen und sie mit Ei-nerS Aeußerungen der Berner Konferenz in Zusammenhang bringen, i erfährt man einige» über den Arbeitsplan des es, urld darauf wird das Diätengesetz einstimmig an« nmen. Nach diesen geschäftlichen Angelegenheiten et man sich der großen Aussprache zu. Frau tz hatte sie gestern mit einem Loblied auf Sparta beendet. Gcheidemann erwidert ihr in einer groß legten Rede. Er geht nicht auf die von ihr vorge- ten Einzelheiten ein, sondern beleuchtet di« Stei der Unabhängigen im ganzen. Er beweist den Un- ngigen die Urchaltbarkett ihrer Stellung, so lang« ail Spartakus liebäugeln und sich ihm doch nicht verschreiben. Zum Beweise, wie wenig Haase» große isitionsrede bet den Spsrtakiden Anklang und Aner« <ng gefunden hat, verliest er ein längere» Stück aus Leitartikel der Roten Fahne, der Haase» Rede mit i vernichtenden Kritik einen jämmerlichen Weichen nennt und völlig von ihm abrückt. Uber Haas« hält -Uhr in der Hand und scheint nicht hören zu wollen, lMruuiijM de» Mntstsrpräsidenten vor einer Förde- g des fpartüktstischen Agitation und deren Folgen ten an ihm vorbei. Kaum j« Hat dar Ministerpräsident wirst gesprochen wi« heut«, der Boden, auf dem r stehen, schwankt, vielleicht bricht er ist -zcster Frist zusammen. Diese Worte im Mit. mnkt seiner Rede waren kennzeichnend für den Don heutigen Sitzung. Der Minister findet lebhafte Wort« Anerkennung für di« Leistungen der Arbeiter« und dakenräte, Über dann schildert er vernichtend mit der n Leidenschaft und dem zornigen Temperament, da» NN Worten Glut und Kraft verleiht, di« furchtbaren 'Heerungen, diL di« fpartaNsttfch« Bewegung in itschland anrlchtst. Er geht auf di« Ereignisse im hrgebtct näher ein, denn dort wird da» Reich am kindlichsten getroffen. Die Gefahr, di« di« Unruhen Rheinland« bedeuten, sei unabsehbar und droht, uw» zu verschlingen. Um so törichter sei die Politik der rbhängigen, dw selber auf dem parlamentarischen Bo stehen und doch die drohende -wett« Revolution for- n. Trotz allem glaubt di« Regierung zuver sicht- >, daß es ihr gelingen wird, alle Unruhen -ü un, cdrücken und Gcheidemann gibt unter lebhaftem fall de» Hauses dem mit fester Stimme Ausdruck. Wstier war von Len Abgeordneten Payer (Demo, ), Müller (Sozialdemokrat), Grüber (Zentrum), Bürgerkrieg in München. Die Bluttat im bayrischen Landtage. — Drohende Anarchie. Tie erste Regung, die die von un» gestern gemeldeten Münchener Mordtaten erwecken, sind Abscheu und Ent setzen. Aber darüber hinau» Helschen diese Untaten sofort ernsteste Sorge und einen höchsten Kraftaufwand zu nach, drücklicher Besinnung. Ti« Revolution-Hysterie, di« di« unmittelbare Triebfeder dieser Mord« gewesen ist, ent springt letzten Endes unseren politischen Zuständen, und deshalb ist die Lat ein furchtbare» WarnungSzeichen. Sir zeigt, daß völlig« Verwirrung und Zersetzung an die Stelle getreten find, die da» gänzlich« Fehlen aus bauender Geiste«, und Willenskräfte in Deutschland leer gelassen haben. G» hält auch jetzt noch schwer, «inen ei nigermaßen klaren Einblick in di« bayrischen Verhält nisse zu gewinnen und zu erkennen, von welcher Seit« die Unruhen ausgegangen und angestiftet find. Ta» ein« nur erscheints icher, daß La» Regiment Eisner sich in weiten Kreisen verhaßt gemacht hatte und unmittelbar vor dem Zusammenbruch stund. Die MehrheitSsoztali- sten waren im Begriff, im Verein mit den Bürgerlichen die Regierung zu übernehmen, und angesicht» dieser Lag« begreift man nicht, welchen Zweck die Urheber de» Put sche» gegen den Landtag verfolgten. Der Umstand, daß außer Eisner auch verschiedene Führer der Mehrheits sozialisten mörderischen Anschlägen zum Opfer gestrUen find, läßt ebenfalls verschiedene Deukungen zu. *Es kann sich nm Racheakt« spartaktstischen Ursprung» für die Tötung Eisners, handeln, e» kann aber auch sein, daß die gesamten Anschläge da» Ziel verfolgen, die re volutionäre Regierung überhaupt zu stürzen, ohne Un terschied der mehrheit-sozialistischen oder radikalen Rich tung. Klarheit hierüber muß sa in Kürze geschaffen wer den. Einstweilen geht in München alle» drunter urkd drüber, und er scheint kein Mensch, außer den im Ver borgenen die Fäden leitenden Urheber« der Bewegung, recht zu wissen, wa» er will. i * Ueber die weiteren Vorgänge in München liegen noch folgend« Meldungen vor r Grenzenlos- verwirr»«» tz« München. Aver ist schwer de*k«tzt, ebmfo de» Mehrheits sozialist Timm. Tie Verletzungen find dermuiz, daß man jederzeit mit dem Ableben der Minister rechnen muh. Ma» erwartet in Münch«» weitere blutig« Ereig nisse, ^a die Kommandant»» «Märt hat, sie könne lei ne« Schutz übernehmen und werd« sich den Temonstran- ten nicht entgegenstellen. Sn der tztadt hat »w KrtsiS durch die Ereignisse tm Landtage ihre» Höhepunkt er, reicht. Urbcrall bilden sich «rre«ü Grupp«». Sparta» kiste« und Nnabtzängig« rufen zum General, str ei k und zum bewaffnet«» Eingreifen auf. E» herrsch« eine derartige verwirr»«», daß kein Mensch et« Deutlich weiß, waDerwill. Tie Anhänger Elsner» f-rtzer» Temoustrottone« mH Protest «r«e« dl« «rmow »nn« Eisner», die Autzäuge» «uer» aks Peilest »<-»» »e» Mordversuche an Euer, Hü» Wester» »echmltta» Wa re» dt« Arbeiter- und Soldetenrät« zu eine» »«»«ff, »eie» »«M«»strat1-» «ustz-bofi», dt« sich ,«gv» die Presse, »e» KaPttaltS««», Ttudevtru, Lfiiztew und -roß. Alle Geschäft« w«rde» »«schloss«». Adel richte» sollte«. TS« Erreg»», ist übe»«« sehr rt»atze»bah«»erkeh» dmüb« mittag ein,«st«ilt. Ueberall wurde» rot« Flagg« auf Halbmast gehißt. Auf de» Thereswnwwse sammelt« sich dt« volkSmasfi Pt ei ner große« Protestdemonstration. Ter Generalstreik wurde proklamiert. Dis Letchv «t»ner« wurde in das Ministerium de- Aeutzeven gebracht, wo st« in der Portierloge gebet tet wurd«. Dort erschienen alsbald gerichtlich« und polst -etliche Behörden zur Aufnahme de» Tatbestandes. Der Minister für militärisch« Angelegenheiten, Roß Häup ter, befindet sichinHaft, Minist« Auer wurde sofort nach dem Attentat in ein Lazarett gebracht. Sein Zu stand ist leben»s«sührlich. «erhäng»»« »«» »«l«,er««,»»«p««de». rstber «ü»ch<« ist der Belagerung*»«stao» verhä«,t. Tie Straße» wäre« »estera dv« 7 »str «dmd «g.stir jeden Zivil,crkehr gesperrt. An» Anlaß de, Errigniss« hat sich au- den drei sozialdemokratische« Parteiw, «in schließlich der kommunistischen Partei ««» de» VoUzngP raten de« Arbeiter-, Vanera« «nd GoldatenrSt«, et» Ak- ttoa»«»»sch«S gebildet, »m Laus« »e» str»ti-e« La ge» wir» noch et« Mtntst«rr«t pattfinde«, der sich mit der »ildung ester» »en« » Mifiister»»«» defast sr» wird. S» «ine« »ffewtlßchm Anschlag gebe» der Lan de» salvatenrat, da» Ministerium für militärische Ange» legk»heite« sowie de» EtadtkommMwant «ad de« Polizei präsident bekannt, »ah da» Volisgericht «in* «ater- s»chu»g der «ngelegenheit bereit» in Aagriss sewom- men hab, »ad die strengste Bestrafung der Schuldigen durchgrsiihrt werde. Die Bttvegung in München ist seit gestern mittag stetig gewachsen. Auto» mit roten Fahnen unv Plakatenr Rache für EitSner, rasen durch die Straßen. Die Kaufläden sind geschlossen und in den Fabriken ist di« Arbeit eingestellt. Bon der Lokomotiveyfabrtk Masseh zog An Trupp anarchistischer Arbeiter durch den Gngttsithen Garten und die Vrtn-regentmstraße, zum General streik auffvrdernd. Um 8 Uhr ertünt« Sturmgeläute Auf der Thrreiirnwiese waren große Ansammlungen be- n>afineter Demonstranten. An verschiedenen Etelün der Stadt kam «» zu Schießereien. I > * Et»»rr» Persd»lichr<tt. Ministerpräsident Ei-ner gehörte bi» zum Jahr» 1917 der Sozialdemokratischen Partei und der Gchristlest tung de» Vorwärts an, dann ging erzudenUnabhän. gig« n über. Gr war «», der am 9. November in Mün. chen durch die Ausrufung der Republik den Anfang der Revolution machte. An jüngster Zett mußt« Eig ner heftige Angriff« gegen sich ergehen lassen, weil er e» sblehnte, au» der schweren ßSahlniederlsge seiner Par tei die Konsequenz«» zu ziehen und ßurückzutret»». Er wollt« den durch Gewalt gewonnenen Posten de- Mini sterpräsidenten nicht leichten Kauf» aufgeben. Tie Unab hängigen und Spartakisten werden wie bei Liebknecht und Rosa Luxemburg, so auch bei Ei-ner, der in Wirklichkeit Ko»manowski hieß, versuchen, ihm dk Märtyrer krone aus» Haupt M sttzm. A« WWchts wirb Htt aber «nd«r» ützmUes. Die Lschechen vor ckem Einracken in Schlesien. Mäh«!«» am» bisher mit «KE p-ß»ßs4»g Mw rücke» «u Vbrrschlefi« ßmmw, >«M sich Mo «sch». ch<» «»schließe» wüt»««, st»«« w«, fitzt t» «chtzhtem Maße mit «i»«W ts Hecht sch»« ««»rück-» i» Echchst«» recht"», be« sich bi« Pole» «»schließe» werbe», »» bei et«er Deila»» tz » Raubo» »icht »» Sartz zn kemmr«. ES« Tscheche« st«he» «»fm.rschiert mit »«rke« Kräften sowohl südlich! vv» Vb-rschfisimr «ah« »«» «re«»- zu bei»«» »eiten de» vorspriagm»«» Glatz. Kesssl» »ad mit Hauptkräftm hoi KönigSgrÜP Auch bei Traat«»«», Hoh«»»lfi«, »e,ch««»«ig m» »rievlaa» find stätte« «ttist« fiftgestettt. Grenzschutz an de» Polnische« Front muß jedoch «iS «Nm Rochdrnck sortgefitzt wm»«a? dem» wi« erwfism, goeift »er V-E a»ch nach dem MtymstiNstchch m» dt,ke» ««il« »«» Snmt «,t s-«ß<« ßäKch»« «m «uch ist di« «H. »«« «» »stzchMsttschs «--ich, b«»ch«>ch m» for»orltch>