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»»spalt,n« Petit,,«, »»«, »,« naum fit, stn,,t,,n au, fta, uu» tim »,,irk «chwarz,nd«ra»»psa., auswtr««« ftnz,I,,a z» pfa., Ui- »lam,p,tii,«tt« fv, Pu« un« t«u 0«->rk Schwak,«nb«ra7»psa.,sanft «»Pf. S,i grtA,r,n ftbfchlvlstn ,»t» sprich,nt«, Nabatt. ftnz,ta«nau» nehm, di, sp«t,N,n» »'/, Uhr»»«» mittag». Ztir lihlie im Satz kamt Siwttzr nicht g,l«ist«t Wirtin, w«n» ti, ftusgad« t«r ftnziitz« üurchZ«k»fprrch«r «rsaigt »tikta« Manuskript nicht Siutttch liada« tft- uer Tageblatt MW Anzeiger für öas Erzgebirge s,t in» hau» oi«rt»illihrl>ch S.7« »WLSMI mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: fluer Sonntagsblatt. /°ig"" u'n» pn-gnd-u«u""°^^ Sprechstun-, -er Neüaktion mit -»««nahm« S«r Sonntag» nachmittag» 4—Z Uhr. — Telegramm-FSressr: Tageblatt flurerzgebirge. Zernsprecher SS. O-'m-'?"Ä°-uün^n ^n/äÄ»' Zlir unverlangt «lngesanüte Manuskript« kann Sewühr nicht geleistet werten. Nr. 56 Sonnabenätz äen 8. März 1919 14. Jahrgang Das Neueste vom T^ge. Der Generalstreik in Berlin ist beendet, die arbeit ist wieder ausgenommen. Die-Kämpfe mit den Spartakisten kosteten Hunderte von Toten und Verwundeten. * DaS Ende des Leipziger Generalstreiks ist bevorstehend. Oie Eittiguugsverhandlungen sind aussichtsreich. i . - * Die Oestcrreichische Nationalversammlung hat den Anschluß Deutsch-Ocsterrcichs an Deutschland proklamiert ! ' Der oberste Kriegsrat in Paris hat sich über die Be dingungen zur Entwaffnung Deutschlands geiini.st. dtN sofortigen Abbruch des Streiks zu empfehlen. Die sosivldemvkratischen Arbciterräte, Betriebsvertrauensleute und Funktionäre hielten eine Versammlung ab, in welch r der einmütige Wille znm Ausdruck kam, die Arbeit über all wieder aufzunchmcu. Ruhe in Weimar und Erfurt. In Weimar herrscht vollständige Ruhe. Sämtliche Regis» rungsmitglieder mit Ausnahme von Noske weilen in Weimar. In Erfurt hat sich die Lage weiter beruhigt. In Spandau und Charlottenburg kam es vorgestern M Kämpfen. Die Spartakisten sind in beiden Städten unterlegen. Der Genemlfreik in Berlin beenäet. 5- bis 600 Todesopfer. Wir haben bereits gestern milgeteilt, daß die N gie- rungstrnppen in Berlin über die Spartakisten ein u volüm Erfolg davongctragen haben. Dieser Erfalg bat, wie nur heute morgen bereits durch Extravlat« milteilm kamst.n, zu einer Beendigung des Genermspe kS ge,ül)it. Es liegt darüber folgende Mstdung vor Berlin, 8. März. Der Generalstreik ist gestern abend beendet worden. Die Setzer und Drucker kehrten alsbald a» ihre Arbeitsstätten zurück, sodaß dl« Zeitungen heute früh wieder erschienen sind. Das Telefon wurde zum Privatverkehr feigegeben. Die Straßen haben wieder ihr gewöhnliches Aussehen angenommen. Die Untergrundbahn nahm den Verkehr wieder auf. Der Lokalanzeiger schätzt die Zahl der Toten aus den verflossenen Kampftagen auf 5- bis 600, die jenige der Verwundeten auf weit über 1000. Die Ver luste der Negierungstruppen seien sehr erheblich. Die Aufständischen seien mit den in ihre Hand gefallenen Regierungssoldaten wiederholt bestialisch umge- gangen und hätten sie buchstäblich in Stücke zerrissen. Die Kämpfe in Berlin. Ucbcr die Kämpfe m Berstu am DonuerSlag wird berichtet: Die Schlacht auf dem A l e x a u d e r p l a tz ist Donnerstag abend zngnnsün der Regierung-Gruppen ausgegangen. Nach stundenlangem Ringen init dem ar beitsscheuen, schwerbewaffneten Gesindel, das sich aus Teilen der sog repnblikamschen Soldateuwehr, bewaffneten Arbeitern, Arbeitslosen, dem roten Soldatenbnud und aus Angehörigen der Volksmariue-Division zusammcn- setzte.sgelang der von Potsdam eingerückten Garde-Kavallerie« ^amtjeu-Divisivn die Entsetzung des von allen Seiten belagerten Polizeipräsidiums. Seit den f ühcsten Margenstunden waren die Verteidiger des Präsidiums, etwa 500 Schutzleute und Negicrnng-stl»p"en, von der Außenwelt ubgeschsehlassen, da die Angreifer alle Zngäng- zum Atexanderplatz abgeschlossen und besetzt gehalten hat ten. Mittags gegen 2 Uhr setzte der großzügig ge leitete Angriff der NegieruugStruppen mit allen modernen Kampfmitteln gegen den Atexanderplatz ein. Den Verbrechern war es vorübergehend'gelungen, in das Polizeipräsidium eiuzudringen, doch wurden die Eindring linge von den Verteidigern wieder hinausbefördert. Von mittags bis in die späten Abendstunden hallte der Donner der Geschütze, über das Zentrum der Stadt Berlin kre sten die Flugzeuge, die die Garde-Kavallerie-Gchützen- Division von Potsdam aus mitgebracht hatte, über dem Alexauderplatz, Die NegieruugStruppen versicherten, daß der Platz dicht besät war mit Toten und Verwun deten. Man spricht von über 100 Toten und Verwun deten. Die Spuren des Kampfes sind grauenvoll. Das große Warenstaus von Tietz ist vollkommen zerschossen, ebenste die giaßeri öffentlichen Gebäude, die den Alexander- , platz umgeacn. Do» End« de» Generalstreik». Die Berliner Streiks können als tatsächlich abgeschlossen betrnäilet werden. Auch die Fraktion der Unabhängigen im Großberliner Arbeiterrat hat sich unter dem Druck der Tatsachen dieser Auffassung angeschlossen. Die Vollver sammlung der Arbeilcrrät« Grvßberliu« hat beschlossen, daß der Streik unter folgenden vier Bedingungen beendigt werden soll! 1. Keine Maßregelungen. 2. Zurückziehung des Militärs au« den besetzten Betrieben. S. Freüufsung der wegen Streikbcteiligung Verhafteten. 4. Zurücknahme der stetwilligen Truppen au« Berlin. Der „V o rwärtS" nietnt, cs könne kein Zweifel daran bestehen, daß dieser Beschluß deu tatsächlichen Abbruch des Streiks bedeutet und daß spätestens ain Montag morgen die Arbeit über all in vollem Umfange wieder ausgenommen werden wird. Auch die Berliner GewerkschaftSkommtsston hat beschlossen, Der Generalstreik in Leipzig. Der Streik vor dem Abschluß. Eine Privatmeldung aus Leipzig besagt: Der Leipziger Ge neralstreik scheint sich seinem Ende zuzuneigen. In der vorgestri gen Sitzung des Großen Arbeiter- und Soldaten-Rates wurde von mehreren Führern der Abbruch des Srreiks gefordert, Der immer fühlbarer werdende Kohlen- und Lebensmittel mangel dürfte die Ursache sein. Von unabhängiger Seite wird betont, beim jetzigen Stande der Dinge könne man beim Abbruch des Streiks, nicht van einer Niederlage ver Streikenden sprechen. Für Sonnabend sind in Leipzig achtzehn Streikversammlungen und eine gemeinsame Sitzung aller Arbeiter- und Soldatcnräte, sowi» der Beiriebvoertrauensleute und Arbeiterausschüsse einbe rufen worden, um Stellung zur Streiklage zu nehmen. Eine weitere Meldung lautet' Der sächsische Staats minister Schwarz, der sich zurzeit im Auftrage der sächsi schen Negierung hier aufhält, um eine Beilegung des General streiks herbeizuführen, hat in einem Aufruf an sämtliche Beamten der Stadt, Kreivhauptmannschaft und Amtshauptmannschaft die Aufforderung gerichtet, ihre Tätigkeit sofort wieder auf zunehmen. Im Weigerungsfälle werde die Regierung mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln gegen im Streik verhar rende Beamte vorgehen. Der Zentralausschuß Leipziger Ar beitgeberverbände hat ein Telegramm an die Neichs- reg'erung, die sächsische Staatsregierung, die Nationalversamm lung in Weimar und die Sächsische Volkskammer in Dresden ge richtet, in dem er sich auf das entschiedenste gegen die geplante Einrichtung von Betriebs-, Arbeiter- und Ange stelltenräten wendet. Die gesetzliche Verankerung dieser Räte würde den Ruin der Industrie bedeuten. Das Eigen tums- und Selbstbestimmungsrecht des Betriebsunternehmets müsse gcwabrt werden 'm Interesse des ertragreichen Wiederauf baues unserer Volkswirtschaft. Militärminister Neuring hat in einem Telegramm nach Dresden die Beilegung des Streiks in Leipz'g für die nächsten Stunden in Aussicht gestellt. VLc iiit Reichs. Der Generalstreik in Chemnitz gescheitert. Der von den Spartakisten für Freitag in Chemnitz geplante Generalstreik dürfte als gescheuert anzusehen sein. In den mei sten größeren Werken Ist gearbeitet worden. Generalstreik in Mitteldeutschland beendet. Nach einer Meldung aus Halle haben der Aktionsaus schuß für den Generalstreik in Mitteldeutschland und der Bczirks- bcrgarbeitcrrat beim Oberbergamt Halle den Generalstreik für beendigt erklärt und dazu aufgefordert, in allen Betrieben die Arbeit sofort wieder aufzunehmen. In Halle selbst haben die Landcsjäger weitere größere Mengen Diebesgut in Sicherheit gebracht. Eine Anzahl Plünderer ist erneut sestaenommen wor den. Der berüchtigte Spartaktstenführer Pludra wurde erschoßen aufgefunden. Der Stratzenbahnverkehr ist noch nicht wieder ausgenommen. Die Gaswerke liegen noch still. Es wird zur Bildung einer Bürgcrwehr aufgefordert. General Mär ker hat bedingnngswe se die Zurückziehung der Ncgierungstrup- pen aus Halle und die Aushebung des Belagerungszustandes be willigt. Die Verhandlungen zwischen der Negierung in Weimar und der Streikleitung in Halle haben zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Ts dürfte in allernächster Zeit mit der Wie deraufnahme der Arbeit gerechnet werden. Gegen di« Urbeiterritt«. Die Stadtverordnetenversammlung in Münster (West falens lehnte einen Antrag des Magistrats, der Ist 000 Mark für die Arbeilerrätc forderte, ab. Dadurch ist zwischen der Stadt und den Arbeiterräten ein weitgehender Streit entstanden. Die Arbei. terrüte wollen mit allen Mitteln ihre Stellung als Kontrolleure der städtischen Verwaltung behaupten. Di« Lag« in München. Aus München wird gemeldet: Die Residenz und da» Rat haus sind von Spartakisten beseht. Die Fernsprechverbindun gen sind seit Donnerstag mittag wieder unterbrochen. In Augsburg haben die Spartaklstengruppen die Garni son entwaffnet. Lübeck vor dem E«n«ralstreik. Die Kommunisten in Lübeck fordern zum Generalstreik für Montag auf. Es finden zahlreiche geheime Versammlungen un ter Teilnahme vieler Matrosen statt. Die Truppen in den Kaser, nen sind in Alarmbereitschaft. Danzig, 7. März. Hier zeigen sich seit Tagen auffallend viele Matrosen auf den Straßen. Gerüchte wißen von einem bevor» stehenden Putsche zu melden. Di« militärischen Sicherung», maßna-men sind verschärft worden. . Deulfchlunäs . Lebensmittelversorgung. Eine Note der deutschen ReichsregiernnA. Die am K. dieses Monats zum Abbruch der Verhandlungen über die Lebensmsttelversorgung in Spa überreichte Note de» Reichsregierung vertritt folgenden Standpunkt: Trotzdem die nach dem Wafsenstillftandsvertrag vom 11. No vember 1818 in Aussicht genommene Lebensmittelversorgnng Dcutschlando während der Dauer des WassenstiUstands einer der wesentlichsten Gründe ist, welche zur Annahme der harten Be dingungen geführt haben, begannen erst bei der Trier Konferenz am 15. Januar d. I. die Verhandlungen darüber. Die deutsches Regierung verpflichtete sich hier, die deutsche Handels flotte wahrend des Wasscnstillstando zur Lebensmittelversorgung Deutschlands und der übrigen Staaten zur Versiigung zu stellen. Es ist klar, daß bei einem so ungeheuer bedeutsamen Schritt un.<« dem Begriss Lebensmittelversorgung nicht die Lieferung einer be» licbigen Menge, sondern die Durchführung eines Programm» ver, standen werden muß. In einer Note vom 13. Februar mußte di« Forderung der Alliierten, eine Reihe von Schissen vom 12. Frb, rnar an fahrbereit zu stellen und die in neutralen Häsen liegende deutsche Tonnage zu übergeben, mit der Begründung, daß eine Sicherstellung mit Lebensmitteln noch nicht erreicht sei, abgelehnt werden. Die deutsche Regierung billigt den Standpunkt, daß st» die Flotte zur Bcrsiiguug stellen müsse vor Beginn der Einfuhr nach Deutschland, nicht aber, beoor eine Bindung der Ass»« ziiertcn dasiir vorliegt, daß ausreichende Einfuhren tatsächlich er» folgen werden. Aus den sich an die letzte Verlängerung des Waf fenstillstandes anschließenden Verhandlungen durst« Deutschland schließen, daß es sich bei den jetzt in Spa zu führenden Verhandlung gen nicht nur um vorliiusige Lieferung von Lebensmitteln, sondern um die Ausstellung eines Vcrsorgungsplanes für Deutschland handele. Trotz der bitteren Erfahrungen — Deutschland hat noch kein« Tonne Lebensmittel von den Assoziierten erhalten — nimmst Deutschland immer noch an, daß die Assoziierten bereit sind, es mit 'Lebensmitteln über die bisher genannten geringen Mengen hinaus zu versorgen. Es kann aber bei dieser Sachlage die Er, ledigung der Angelegenheit nicht ausschließlich dem guten Willen der Assoziierten überlassen. Deutschland kann daher auch die Handclsschissc nicht abgcbcn, ohne irgend welch» bindende Zusage, ohne Erklärungen über das allgemeine Versor, gungsprvblcm zu besitzen. Ein Amerikaner in Dresden. Aus Dresden wird gemeldet' Am Donnerstag stattet« der Chefredakteur der Zeitung „Nation", Neuyork, Garrison- Billard, dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten einen Besuch ab, mit der Absicht, sich über unsere Lebensmit telversorgung zu unterrichten. Er wurde empfangen von Legationsrat Schmidt, Stadtrat Arras, Stabsarzt Dr. Diene, mann und Regierungsamtmann Canitz. Es wurden ihm alle er, forderlichen Unterlagen, besonders über die Menge der an die Bevölkerung verteilten Lebensmittel und über die Sterblichkeit», ziffcrn, zur Verfügung gestellt. Weiter hat er ein Krankenhaus und mehrere Volksküchen besichtigt. Er war vollkommen davon überzeugt, daß es in Deutschland mit der Lebensmittelversorgung sehr schlecht stehe und hat erklärt, daß man davon in Pa, t i s anscheinend noch nichts wisse. Er will von Berlin au» direkt nach Paris Weiterreisen und dem Oberst House Bericht erstatten. Dann beabsichtigt er, nach Amerika zu fahren, um in der Press« owohl wie durch Vortrüge aufklärend zu wirken. Die Entwaffnung Deutfchlrmäs. Verschärfung der Bedingungen. AuS Parts meidet Havas: Die Sitzung des ober sten KriegSrnts vom Donnerstag nachmittag hattn den Kouserenzkreisen einen ausgezeichneten Eindruck hin- erlassen. Lloyd George wohnte ihr bet und drang iesonoers darauf, daß die Mierten Deutschland gegenüber klar, fest und schnell handeln sollen. Er legte Var, daß der Waffenstillstand nicht nur militärische, sondern auch politische Folgen habe, fttr welche die Leiter der Rsgie- inngen verantwortlich se en. Er verlangte weiter eine Verschärfung der von den militärischen Sachver- tändtgen ansgem betteten Bedingungen, besonders bezllg» ich der von Deutschland zu haltenden Truppenbeständ«. Die Besprechung der militärischen Bedingungen wurde deshalb auf Freitag vettagt. Die maritimen Beding-