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lndra Zreitag, äen 28. 2Närz 1919 Nr. 72 14. Jahrgang mrre? !lu»wahl retlwert S«uo«i« wst»klls,KM Mv-ttinplatz „uo,» ,K»uf»N«U«. dl, ft«»«. ,,spalt,««p,m,,u, naum fttr tt«>-li«a ,u» un» »,m d,»l»k «chwnriind-'inzp'^., auawttma, -In,,Ia,n n pf,„ «r. kiam«p«mr»tl» flli du, in» j», »«>>rk «ch»arz-nd--a 7» p'a.,s»n j «Pf. »«I -r»H,k,nd»IHIV,l,n<- mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Sonntagsblatt. «INN »I«"fluf-ab/ »!k Nn,-sp« »ukch)«rnsl>r,ch«r«rfalat »»„ »>, Manuskript nicht t-unlch lradac >p. raueiuropiti! -Artikel, skr. Versank. >, Dresden See 37. , extra fe!n< derne kiike Mer Tageblatt Anzeiger für Sas Erzgebirge "k./manatttch 1^4 Mk?er^>«int , " ' «teil- In »«n Nachmittag,stunü-n mit Nuinahm» »an Sann» un» ' , , , „ kN^eun» Nu-t>"d.^l'cn,°"w', Sprechstun», N,»akti»n mit Nurnahm, »e, Sonntag» nachmittag« 4—S Uhr. — Teiegramm-flSressr, Tageblatt flu»»rzg»btrg». Z»rnspr»ch»k SS. !-hi^«u^Än,üun","n^!n/^«n° Zilr unverlangt »ingesanüte Manuskript» kann Gewähr nicht geleistet weröen. »sohl«). Paar 18 M. Ich. .Str. 17. !. iMek lrt -Mi a Preisen Papststr. 31. ein Laben. . N»',l mibstr. 81. itrsM brik st, sowie Md de» . d. Bl. tiiü>« »ttiniit. >ten an sttrahe S1. April «Mtt L« n-n« tt. !-». II.MU »'»'»UL» »merz n 1. April . »lucht. ^. T.2rs» ! -bl. «rbit. 1 Är 1. vlal >i«rtt» Mrr irb.^Schuv. stslmen», immer ,uml.Apr«> r A.T.»SSt> geblait. 1 lucht limsr nianschluh. >«r Tagcbl. i» RM4V m besseren s'chst. d. »i Das Neueste vom Tage. .Die Alliierten Laben an die deutsche Reiterung, in der Frage der Polnischen Truppenlandung in Danzig ein Ultimatum gestellt, in welchem sie mit Abbruch des Waffenstillstandes drohen. Marschall Foch erklärt, daß die französischen und englischen Staatsmänner niemals geäußert hätten, daß Deutschland ein Diiktatfrieden auferlegt werden soll. Die deutsche Negierung will sm JriedenSvertrag International« Vereinbarungen Über den Achtstundentag erzielen. Tie Nationalversammlung in Weimar hatte gestern rin« bewegte Sitzung. Ti« Sächsische Volkskammer nahm gestern ein« Ent. Wteßung gegen «inen Gewaltfrieden an. Ein« international« Sozialtstenkonferenz findet am 25. April in Amsterdam statt. Nom Irioäen. Der FriedenSvertrag zu Ostern abgeschlossen. Am französischen Kammeransschnß eklsärte nach einer Meldung aus Paris Ausienminister Pichen., daß der FrtedeuSvcrtrag dis Ostern abgeschlossen sein werde. Die Besprechungen mit den deutschen Delegier- t e n beginnen am Montag. Die deutsche Hauptsric. densdelcgation werde zum 7. April in «Ver sailles erwartet. Line Meldung der Agenee Havas besagt: Die poli tischen Besprechungen des Bor friedens Vertrages mit Deutschland beginnen am Sl. März. Die deutsche Finanzrommissiou wird am 30. März in Versailles ein treffe«. Brockdorss-Rantzau fn Weimar. Amtljch wird aus Berlin gemeldet: Reichsminister Gras BrockdorffiNantzau hält sich seit Dienstag in Wei mar aus, um mit dem Kabinett eine Reihe der durch die bevorstehenden Friedensverhandlungen akut gewor denen Fragen zu besprechen. Diktat- o-ev Ve*hai,-l«i,s»fPr«-eir? bin« Mitteilung SdW. Ausländische Blätter hatten vor einiger Zett Tleuhe- rungen von Llohd George und Pichon mitgetetlt, wonach nach übereinstimmender Ansicht dieser beiden Staatsmänneer die Friedenskonferenz sich nicht auf Verhandlungen mit der deutsche): Delegation ein lassen werde. Tie Deutschen mähten sich damit begüti gen, den ihnen von den assoziierten Regierungen vorzu legenden Friedensvertragsentwurf entweder anz«neh men oder äbzulehnen. Daraufhin hat der Vor sitzende der deutschen WasfeustillstaudskomMission, Reichs minister Erz berg er, am 19. März in Spa eine An frage stellen lassen, in welcher «ine Auskunft darüber verlangt wurde, ob die erwähnten Aeußerungen den Tatsachen entsprechen. , Am 20. März ist von Marschall Foch in Spa folgende telegraphische Antwort eingegangen: Die Herren Lloyd George und Pichon haben niemals di« Erklärungen abgegeben, die ihnen zngeschrieben Warpen sind und welch« die Anfrage veranlaßt habe», die an» 19. März von dem Vorsitzenden der deutschen Wafsrnftillstandsfommissiou gestellt worden ist. Äek Friedensvertrag — lein Instrument de» Ehrgeize». Die von der Agenee Havas angEndigt« neue Orga nisation der Pariser Friedenskonferenz. wonach nur noch Wilson, Cleinenceau, Llohd Govxge und Orlando Verhandlungen abhalten und die Zusammen künfte des Zehnerrates bis da hin ausgehvben bleiben, scheint nach „Journal" aus den besonderen Wunsch W i k- sonS znrttckznslihren zu sein. Ti« Pariser Ausgabe des „Newyork Herald" schreibt 1 DI« neu« oterköpstge Kon ferenz wird dl« größten Anstrengungen machen, um sich über die Frirdensbedingungen, welche. Deutschland noch End« nächster Woche aufgezwungen werden sollen, zu einigen. Dieser Friedensuertrag wird wahrscheinlich «in viel weniger ehrgeizige» Instrument sein, al» gewiss« Staatsmänner gewünscht hätten, di« schon davon geträumt haben, hie Angelegenheiten her Weit und ihrer Bevölkerung in endglilttger Weise zu regeln, Dagegen wird da» Doku merzt die wesentlichsten Element« eine» zufriedenstellenden Frteboy» enthalten, di« d«r Welt di« Wiederaufnahme ihre« nor malen Leben» gestatten werden. . »Petit Parisi«»" bezeichnet di« Teilnahnre von Noch an v«v Besprechung von Wilson, Elemeneeau, Llohd George und Orlando al» Anzeichen dasiir, daß ndben politischen auch militärische Fragen besprochen worden seien. Man glaube, daß mit Oesterreich, Bulgarien und der Türkei zur selben Zett wie mit Deutschland Frieden geschlossen werdtz. „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet au» Parts, der Rat der Vier habe eine neue Sitzung abgehalten. Es verlautet, daß wichtige Beschlüsse gefaßt worden sind. Man soll bereits im Prinzip bezüglich dreier Fragen Uebereinstimmung erzielt haben, der Frage der Wt eder- gut mach ung, des Rheins und des Adria tischen Meeres. So ist es sehr gut möglich, daß die Ver heißung Llohd Georges und des Obersten House, daß die vorläufigen Friedensbedingungen gegen Ende der Woche festgesetzt sein Werken, sich erfüllt. Eile tut not, /rran muß um jeden Preis zu einem Ende kommen. Der Achtstundentag im Friedensvcrtrag. Auf eine Anfrage des Abg. Bügler (Deutsche VvlkSpartei) ist von dem ReichsarbeitSmintster Bauer folgende Anlchort ctngegangen: Tie Reichsregierung ist bereit, daraus hinzuwirlen, daß in den bevorstehenden FrtedenSberlrägen «ine internationale Verein barung über die Einführung der regelmäßigen acht stündigen Arbeitszeit für die Arbeiter in industriellen Betrieben getroffen wird. Der Völkerbund. Eine von maßgebender Verantwortlicher britischer Seite abgegebene Erklärung behebt jeden Zweifel dar an, daß im Friedens Vertrag auf den Völkerbund Bezug genommen wird. In dieser Erklärung wird her borgehoben, daß im Friedensvertrag auf den Völker bund Bezug genommen werden mutz. Daraus ergibt sich, daß der Völkerbundsentwurf im Friedensverrrag de,n deutschen Delegierten zur Kenntnis gebracht wird. Abtretung deutsicher Gebiete an Belgien? Tie „Neue Zürcher Ztg." nteldet aus Gens: Un sicherer Quelle verlautet, daß die Vereinigung der waIl 0 nisch « nOrtschaften, die bis jetzt zu Deutsch land gehörten, mit Belgien grundsätzlich von der Frie denskonferenz beschlossen worden lei. Ferner soll Belgien als Kompensation, für die verwüsteten Gegenden 10 000 Hektar preußisch« Wälder längs der preu- tzischen Grenze erhalten. Nationalversammlung. Weimar, 97. März. Sin kritischer Tag. Auf der Tagesordnung stehen der 4. Nachtrags etat und der Notetat 1919. Ter Nachtragsetat enthält Anforderungen für den Reichs Präsi denten (monatlich 100 000 Atari Aufwandsgelder), so wie für das Reichsarbeitöministerlnin und das Neichü- schatzministerium. Ter Notetat sieht die vorläufige Re gelung der laufenden Ausgaben für das Rechnungsjahr 1910 vor. RetchSftnanzmtntster Schiffer begründet beide Vorlagen unter Hinweis auf ihren vorläufigen Charakter. Abg. Schulz (Soz.) polemlsiert heftig ge gen die monarchischen Kundgebungen »n Berlin am letziea Sonntag und gegen die Rede des Herrn v. K.ar- dorfs in der preußischen LaudeSversarnmlung. der die Revolution al» das größte Verbrechen am deutschen Volke bezeichnet hat. Redner warnt die Gesinnungs genossen vor einer neuen Revolution, bei der sie nicht so glimpflich wegkommen würden. An die Regierung rlcht«t «r die Frag«, ob die Erklärung do» russischen VotkskommissarÄ Tschitscherin richtig ist, dass deut sche Truppen den link«» Flügel«iner großen Offen sive darstellen. Er wünscht ferner nähere Mitteilun gen per Negierung darüber, wodurch dle hohe Summe von 100 000 Mark monatlich au Mswandsenrschädtgun- gsn für den Nrichspräsidenten notwendig ge worden ist, Bet der Beratung de» ordentlichen Etats werden wir auch die Frag« Prüfen, ob an den Mi ni st« rgehältern nicht Abstrich« angezeigt sind. , ReiiWvehmünistcr Noiiker Auf die Anfrage des Abgeordneten Schulz wegen der A«üherung de» russischen volMommtffars Tschitscherin habe ich zu erklären r An den Kämpfen im Balti kum jjnd hauptsächlich lettische und litauische Truppen beteiligt, deutsch« Truppen.haben in den letzten Wochen nur ein« Operation von ganz geringfügiger Be deutung vorgenommen, di« in der Presse zu Unrecht al» «in großer Sieg d«r deutschen Truppen.über di« Mussen gefeiert worv«n ist.' E» handelt sich dabei le diglich um di« Besetzung einer Bahnlinie, um den Nach schub besser ficherzustellen. Seitdem ist ein Stillstand der Operationen eingetreten. ES besteht zwischen der Obersten Heeresleitung und Mr und der Reichsregie rung Uebereinstimmung darüber, daß von den deutsches Truppen keine OffensivbewegunZ in Kurland und Litauen unternommen wird. Mne gewksse Siche rung der deutschen Ostgrenze wird leider noch.erforder lich sein, aber die Reichsregierung ist nur von d«n leib haften Wunsche erfüllt, auch mit Rußland in Frie den und gurer Nachbarschaft zu leben. (Beifall.) Graf PosadowSkh (deutschnat.) richtet darauf einen heftigen Angriff gegen Ministerpräsident Schei t'e mann wegen dessen gestriger Rede und wendet sich besonders schars gegen die Sozialisierung. Er erklärt, seine Partei werde von der Bekämpfung der ge genwärtigen Negierung sich nicht abhalten lassen. (Tie Sitzung dauert fort.) * * * Tie Besoldung des Reichspräsidenten. Zu der vielfach in der Presse angeschnittenen Frage des Gehalts des Reichspräsidenten wirb von zuständiger Seit« mitgeteilt: Außer den 100 0^0 Mark monatlich werden dem Reichspräsidenten keine.« »de ren Bezüge gewährt. TaS Gehalt ist nicht allein für seine persönlichen Bedürfnisse berechnet, e» werden damit vor allem die Kosten für da» Büro des Präsi denten und die Gehälter für da» Personal bestritten. Ter Präsident wird genaue Rechnung ablegen und einen sich ergebenden Ueber schuß am Ende seine» Provi sorium» zu rück geb en. Tie mehrheitsfozialistisch« Fraktion wird demnächst einen Antrag einbringen, daß dieser- Etatssatz durch den Haushaltungsausschutz zu überprüfen sei. Sächsische Nolksksmmer. Dresden, 96. März. . Vie SszraNsr«vnns. Auf der Tagesordnung der heutigen (Mittwoch-) Sitzung steht die Fortsetzung der Aussprache über di« Regierungserklärungen. Minister Schwarz: Tie Redner aller Parteien haben sich speziell Mit Ernährungsfragen und der Sozialisierung beschäf tigt, weshalb er kurz darauf eingehen müsse. Tie säch sische Regierung denke nicht daran, planlos allen auf dein Gebiete der Sozialisierung auftauchenden Projek ten nachzugehen. Sozialijterungsbestrebungen würden stets nach dein Standpunkte des einzelnen und den Pro» gmmmsätzen der Parteien verschieden aufgesaßt werden. Die Arbeiter drängten nach Sozialisierung, di« In dustriellen setzten ihr entschiedenen Wider stand entgegen. Wenn aber Abg. Nitzschke die Aufgabe der Sozialisierung in einem Ausgleich der widerstreiten den Interessen erblicke, so fei ihm, Redner, dieser Rah men viel zu eng. Tie Aufgabe der Sozialisierung sei, dafür zu sorgen, daß der Ertrag der Arbeit nicht dem einzelnen, sondern der Gesamtheit de» Volk«!» zu gute komme. Es fei unzutreffend, daß die Sorge de» einzelnen für sich und seine Familie stet» die Haupt- triel'seder der Arbeit sei. Im Gegensatz zum Abgeord. Blüher sei von niemand behauptet worden, daß unser Wirtschaftsleben vor dem Kriege so schlecht gewesen fei, daß es völlig über den Haufen geworfen werden müsse. Aber darüber, daß unser Wirtschaftsleben jetzt nach dem Kriege wesentlich ander» beurteilt Herden müsse, dar über würden sich wohl alle einig sein. In nächster Woche werde der Volkskam mer der Entwurf über Schaffung ritze» So- ztalisterungSamtes zugehen, dessen Ausgabe sein werde, unser gai^eS Wirtschaftsleben gründlich zu erfassen. ES »Nüsse versucht werden, nufer ganze» Wirtschafts leben umzu gestalten. Daran müßten all« Volks- kreise mit arbeiten, sonst wäre «ine Sozialisierung un- mvglich. Dem Sozialisierungsamte müsse ein Betrat betgegeben werden, der au» Arbeitern und Industriellen zusammengesetzt sein müsse, und in dem auch di« gei« sttgen Arbeiter nicht fehlen dürften. Sachsen werde alle» tun, was möglich sei, ohne sich mit den Ab sichten des Reiche» in Widerspruch zu setzen. Man solle aber nicht glauben, daß, wenn heute mit der Sozialisierung begonnen werde, Deutschland in -Wei Jahren gu» seinem Elend heraus s«in werd«. Die Sozialisierung werd« vielmehr «ine Frist von Generationen er fordern. Dem Handwerk sei nur tysofern zu helfen, al» «» sich -usammenschlietzen müsse, um selbst wieder in. di« Höh« zu kommen. Künstlich «inen Handwerker stand wieder hoch zu bringen, de« sich tief unter dem