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»ttvd. I. WM em« n NW llenr uaä Ukr. sei»«. 1-«Il ton rke» U. l vkr. Lu» V. N»»!>r«r. M. »Mk. »Mk. »Mk. »Mt. Lebens- !l. »Ne- Mil >ruf S,7 Sgeil stsang«» »ich c>l» spiele« nen In- sich- nana, e. bel Laben. IN eile i, mV-- idt. , c. 7160 tt -erb. Ul n zum Herrn r>aen« Lest. iS- an cbeten. Nr. 244. IS. Jahrgang. Mittwoch, -en 20. Oktober 1-20. unSflnz-lgerfür Vas Wichtigste vom Lage. » der WiedergÜtMachungVkomMifsion smd In Ausführung de- FriedenSvertrage» deutsche Schatzwechsel über »Inen Betrug von 80 Mil« liarden Goldmaxk hinterlegt worden. » Dee Berfassaad-avIl'chuS de» weich», wir tschastSrate» wird sich demnächst mit der Frag« der Neuordnung der WtrtfLotftlSverfassung vasossstn. ' / > , > ! i ! . . Wie Petit Journal wissen will, habe man in Bou- logne al- Minimum der von Deutschland zu verlangenden Summ» 170 Milliarden fest gesetzt. » Mit dem gestrigen Loh» hat in Kärnten die Nb. stimmungSkomMisfion die Verwaltung der Zone A übernommen. , » Wie MM« meldet, ist Hamit zu! rechnen,. daß iint Laufe diese» Jahre» da» Defizit der fran zösischen Eisenbahnen die Summe von 2 Mil« liarden Franc» erreichen wird. * TempS berichtet über einen Aufstand in Pa» nüma, dem der ehemalige Diktator Castro nahe stehen soll. Die Stadt Viktoria sei bereit- in den Händen der Aufständischen. Das äeutsche Weiftduch über Vderjchlesien. Ter auswärtig« Ausschuß de» deutschen Reich »tage» hatte vor seiner letzten Tagung ein« Denkschrift über die Vorgänge in» oberschlestsischen Abstimmungsgebiet während de» Augustousstande» 1920 verlangt. Tiefe verlangte und vom Auswärtigen Amt serttggestellst Weißbuch liegt nunmehr vor und ist -em Reichstag bei seinem Zusammentritt übermittelt worden. La» deut- sche Weißbuch stellt in seiner Gesamtheit eine überau wuchtig« Anklageschrift gegen die Polen dar, und «in ge naue- und objektive» Studium des Weißbuche» erbringt den schlüssigen Beweis, daß allein di» Polen für den Avgustaufyand Verantwortlich zu machen sind, da sie ihn vorbereitet und durchgeführt HNben. Ta» An klagematerial besteht nicht au», irgendwelchen anfecht baren Erörterungen, sondern e- besteht aus eidesstattlich abgegebenen Erklärungen von namhaft gemachten Zeu gen. ES besteht aber auch weiter au» dem kölnischen Geheimmaterial, da» ein glücklicher Zufall einem deutschen Grenzwächter in die Hände Hielte. Nunmehr wird sich die Welt überzeugen können, wer der Friedens- stürer in Oberschlesien ist, und die französische Press«, die noch in den letzten Tagen immer wieder von den deutschen Machenschaften in Obcrschlesten sprach, wird nunmehr Gelegenheit Haben, an Hand der deutschen Be weisstücke zu studieren, wer allein der wirklich Schuldig« in Oberschlesien ist. Da» deutsche Weißbuch behandelt einleitend die Vorgänge in Kattowitz vom 17. bi- 19.« August, schildert dann di« geheimen polnischen Kampf organisationen sowie den Operation-Plan. In einem weiteren Knüttel wird dann die Geschichte de» Auf stande» selbst erzählt und schließlich wird die Frage erörtert, ob die geheimen Kampsorganisattonen und ihr Operation-Plan im Zusammenhang stehen mit dem Auf stand. Auf Grund de» überreichlich poraebrachten Ma terial» mußt« diese Frag« bejaht werden. Don be sonderem Interesse ist aber auch jene» Kapitel des Weiß buche», in d«m die Tätigkeit der für Ruhe und Ordn un verantwortlichen Organ« geschildert wivd. Danach er gibt sich, daß die interalliiert« Kommission und beson der» General L«rond keineswegs ihr Aart während des Aufstande» so aufgefaßt haben, wt« «» allein hätte aufgefaßt werden müssen. E» ergibt sich aber auch ivet- ter, daß -» gerade di« französischen Truppen waren, die überall di« B«rbr«chen der.polnischen Aufständischen nicht nur geduldet, sondern st« gefördert haben, kidem sie ihnen Munition und Waffen au-händtgten. La» Schlutztapistl d«S Buch«»,, da- di« verübten polnischen Verbrechen schildert, zetgt, zu welcher Siedehitze der polnische nationalistische Haß gestiegen ist. L«r Friedens vertrag .hat der oberfchlesischen Bevölkerung da» Recht zugesichert, .frei und unabhängig zu entscheiden, ob sie zu Deutschland oder Polen gehören will.' Ein« freie Entscheidung ist bei den jetzig»« Zuständen aber un möglich. wenn dem YriedenStxrtrag Genüg« geschehen ml, so müssen Verhältnisse g«schaffen werden, di« <4 unmöglich machen, daß di« freie Stimmenabgabe der v erschlestschen Bevölkerung beeinträchtigt wird. btt?arielt»g »er 5.?.v. unO Ü.5.PV Man wird sagen können > daß der mehrhett-sozia- tsltsch« Parteitag in Kassel nach Maßgabe den Aufgw- ven gerecht geworden ist, die ihm gestellt waren. Wann mancher, besonder» im Lager der Recht-Parteien, der Ansicht war, daß man einerseits in Kassel sich oppor tunistisch getätigt und anderersett» allzusehr mit radi kalen Phrasen -»arbeitet hätte, so dürfst darin doch tim- merhin eine Verkennung der Situation der Mehrheit»' Sozialdemokratie lstmrn. St« kommt nun einmal nicht darum herum, auf di« Entwicklung link» von ihr ei» scharst» Auge zu haben, und wenn st, zu ihrem Teil dazu beiträgt, eine Entwicklung zu hemmen und die ver antwortungsbewußte und besonnenere Mehrheit des deutschen Arbeiterschaft zu staatsbürgerlicher Gesin nung erzieht, so wird man ihr da- al- Mktivum zu buchen haben, auch wenn sie auf Mund dieser Tatsachen nach Ansicht der Rechtsparteien da» Gefühl ihre» Ein flüsse» auf die leitend« Linie der Reich-Politik über treibt. In den nächsten Monaten wivd man vor di« Frag« gestellt werden, wie di« BasiÄ dex ReichSrepie- rung stark genug erhalten werden kann, um ihr nach! innen und außen die erforderliche Autorität zu gep Währleisten. Tie Lösung diese- Problem» kann, wie immer wieder betont werden muß, ohne die Unterstüt zung der S. P. D. nicht erreicht werden. Bon diesem Gesichtspunkt au» muß daher auch der Ausgang de» Kasseler Parteitage- gewertet werden? Nicht minder er heblich ist der der unabhängigen sozialdemokratischen Heerschau in Halle. Ter Gang.der Tinge dort war nur allzu.oft direkt abstoßend? Szenen, wie man sie dort erlebt«, sind bisher nirgend» gesehen worden. Da» un erfreulichste war da- Auftreten de» Moskauer Delegier ten Sinowjew, der, wie erinnerlich, zu brutaler Massen schlächterei auffordert«. Der Endeffekt war dann, daß der rechte Flügel unter Führung Crispien» und Lede-s bour» den Gaal verließ und Däumitz und Genossen di« Walstatt behaupteten. Täumig wird nun al» Führer der Unken Mehrheit versuchen, sich al» Führer der eigentlichen U. S. P. aNfzutuNv was besonders im Hin blick aus die Auseinandersetzung über da» Parteiorr- mögen und die Parteipress« noch sein« Folgen haben dürfte. Im Lager der Recht-Unabhängigen wird e» nun zunächst darauf ankommen, wie sich da» Wtderspiel der Kräfte zwischen der mehr radikalen Richtung.Crilvien- Lkdcbour und der mehr demokratisch gesonnenen Rich tung Kautokh-Hilferding entwickeln wird! Man muß da bei auch im Auge behalten,, daß der Kommunismus,.der links vo>l den Ledebvur-Hilferding st«ht, in sich gleich falls nicht geschlossen ist. uiid daß auch dort da» ganz radikal« Mos kauer tum noch .um die endgültige Herr schaft ringt. Jedenfalls sieht man abvr, daß da» Er gebnis von Hall« von großer allgemeiner innenpoli tischer Bedeutung ist. Nicht nur die Reich-regierung, sondern aUch all« politischen Parteien werden sich dar auf einstellen und ihr« künftige Haltung Hehr sorgfältig aU» diesem Gesichtswinkel herau- bestimmten müssen. Wieäereröffnung äes Reichstags. Ain Tien-tag ist der Reichstag nach der ausgedehn ten Sommerpause wieder zusamMtengetreten^ Da- Hau» war gut besetzt. Präsident Löb« hieß die Abgeordne ten nach den Tommerferien willkommen. Er gedachte unserer obers.chlesischvn Bolk-genolsen die unter schweren Bedrohungen leiden müssen, aber trotz dem treu zu ihrem Lande und zu ihrem Volke -«stan den haben. Möge bald der Tag kommen, an den» sie erlöst werden von. fremder Besatzung.und fremdem Truck, an dem wieder Ordnung und Frieden ihnen gegeben/ werben kann. (Lebhafter Beifall.). Der Präsident stellte dann fest, daß der Reichstag sich dein Proteste der Re gierung L«g«n die Verfälsch uns der VolkSmetnung in Eupen und MalmedH anschließt. Zu der ungeheuerlichen Zumutung der Zerstörung der TN e s« l m ot ore n wird der Reichstag selbst Stellung nehmen, um diesen An schlag gegen ein arbeitende» Volk zUrückzuwetsen. (Leb hafter Beifall.) Mt Genugtuung blicken wir auf die Deutschen in Kärnten, .die «in Bekenntnis zum Deutsch- tum abgelegt haben. Ti« Bekundung deutscher Treu« im Morden, Osten und Güven bereitet den Tag vor, an den, all« Deutschen eng verbrüdert wieder bi» Hände tnetnanderlegen rönnen. '(Lebhafter Beifall.) Bor Eintritt in die Tagesordnung beantragt« Ab-. Ledebour (Unabh.) einen Antrag per Unabhängigen Sozialdemokratischen Fraktion (Zuruf: Welcher? Heiter keit) auf di» Tagesordnung zu setzen, in dem Einspruch Mgqr dsst «MmMuSM van mitj Vosow-ktz erhoben wird. (Heiterkeit bei den bürgerlichen Par teien.) Wir sjpd grundsätzlich gegen solch« Ausweisun gen, weil wir grundsätzlich gegen di« Anwendung terro ristischer Mittel sind. (Schallend« Heiterkeit.) Präfix deut L'ü b e stellt« fest, daß der Antrag nur auf di« Ta gesordnung gesetzt werden kann, wenn kein Widerspruch erfolgt. Abg. Schulz,Bromberg HTtschnat.-r Much wir find der Ansicht, daß .die Sach« rasch erledigt wer den muß daß der Mann sofort au-gewiesen werden muß. (Heiterkeit.) ES ist aber nicht notwendig, daß jetzt gstjch darüber verhandelt wird. Wst widersprechen daher dem Anträge. — Ter Präsident stellt« fest, daß -rach dstsem Einspruch« der Antrag am Dienstag nicht verhandelt werden kann. Er soll ab«r aus die Tage-ordhrung -er Sitzung am heutigen Mittwoch kommen. Auf der Tagesordnung standen dann Sö klein« An frag«»», die »um Teil schon vor Monaten «inaebracht worden waren. Heut«, Mittwoch, 2 Uhr schleuniger Antrag vedebour über die Ausweisung der Russen Si nowjew und LesowSh. Gesetz üb« die Kapitalflucht? Schluß Ü Mr. , woch auf di« Tagesordnung zu sttzen/ Tvnn-r-ta- ist sitzung-frei, um dem AüSschuß Mr au-wärtig« Ange legenheiten Zeit zur Beratung Zu geben? GB soll u. a. Über di» Mutonomi«f.ratz» Oh-xichleU-ntz d-r- handaU werden. Am Freitag kommt die Interpellation üb« di« Lag« in. den besetzten Gebieten zUr Verhand lung. Sodann wird bi» einschließlich Dstn»tag der kommenden Woche «in« Paust etntreten, da an diesen Tagen der Parteitag der Deutsch nationalen VolkSpartet stattftndet. Am Mittwoch, den 27< Oktober, werden der Reichskanzler und der Finanzminisstr über di« poli tische und über die wirtschaftliche Lag« sprechen. Daran wird sich eine aus vier Tag« berechnete politische Aus- Urach« knüpfen. Der Etat für 1920 wird b«!t diestr Aussprache mitbehandelt werden. Der Aampf um Hermes. Ter Aktion gegen den ReichsernährungSmintsstr Dr. Hermes schließt sich neuerdings auch die Freiheit an. Sie behauptet, drei sehr einflußreich«. ZentrumSabge- ordnete hätten dem damaligen preußischen Ministerprä sidenten Hirsch und dem damaligen Reich-finawzmint- sstr Erzberger eine Denkschrift überreicht, in der die Er nennung von Dr. Herrn«», der damals noch nicht einmal zum Ministerialdirektor aüfgerückt war, zum Unter staatssekretär empfohlen wurde. In der Begrün dung wird gesagt: Endlich muß Wert darauf.ge legt werden, daß der neu« UnstrstaatSsekretär im Reich»« wirtschafts'ministerium Katholik und Zentrumsmann ist. Bereit- seit langem wird e» in katholischen Kreisen unangenehm empfunden, daß e» der.Zenlrum-Parsti trotz ihre» ausschlaggebenden Einflüsse» in der jetzige» Regierung noch nicht gelungen ist, Katholiken in einfluß reichen Stellungen der Ministerien unterzubringen. Bis her dürfte, abgesehen von den parlamentarisch besetzten Regierungsstellen, noch kein katholischer llnterstaat»sekre> tär im Amte sei»». ES mutz aber auch dev Zentrum»»«- tei daran liegen, hervorragend tüchtig« Kräfte der «ige- nen Parsti in Stellen der beamteten Umstrstaat-stkre- tärs unterzubringen, damit einmal der Einfluß der Par tei gesichert bleibt, auch wenn sie selbst vorübergehend infolge anderer politischer Konstellationen von der Re gierung ausgeschlossen sein sollst, ferner um da» An sehen der Katholiken Überhaupt zu heben und weiterhin um die Unterbringung V«S Nachwuchses in entsprechen den Stellen licherzusstllen. Geräts der einflußreiche Posten de» Unterstaatssekretärs im Reich-Wirtschaft»- Ministerium dürfte hierfür besonder- geeignet sein, zu mal den katholischen Krei'stN dadurch Gelegenheit ge geben würde, auch in Einselfragen maßgeblichen Ein fluß auf da- deutsche Wirtschaftsleben au-zuüden. Hermes habe e» al« einziger Srktion»letter dUS ReichSwtrtschastSministerium» trotz Drängen- de» Unstv- staatSsekretärS v. Dlöllendorf durch diplomatisch« Ge schicklichkeit verstanden, die Uebertragung der gebunden-» Planwirtschaft aus. die Landwirtschaft und die mit ihr »ng HUsammenhängenden Industrie» (Ttickltofs, Üutstr- mitstl ufw.) zu vermeiden/ Der damalige Unterstaatü- sekretär in der Reichskanzlei Albert schrieb an den Rand der Denkschrift folgende Warst t' Diestr Mann ist nach den Schriftstücken ein Juwel? Rach meinen Kennt nissen und Informationen hat er nicht da« erforderlich« Ausmaß, vor allem fehlt ihm di« Erfahrung in der Staatsverwaltung und die Kenntnis ihre» Apparat». Dieser Mangel kann durch die katholisch« Konfession wohl nicht ganz ausgeglichen werden? Tst Kandidatur wird auch zu heiß betrieben. — Tie Freiheit benützt den An laß, von einer politischen Korruption der bürgerlichen Parteien zu sprechen, di« untrennbar mit dem bürger lichen Partikulari-mu» verknüpft kt. La» po litische System, für da- die Freiheit im Augenblick ein tritt, ist un» nicht bekannt? Daß Arbetterräte- .und Sowjetsysstm Aemtermitzbrauck .au-schlietzen, Wird sie wohl selbst nicht behaupten wollen, ebensowenig, daß ihr« eigenen Freund« bet dex Besehung von Gstllm dst Sach« über die Partei stelle». Der englische BergarbelterstreiK. Ler Bergarbeiterstreik in England ist jetzt allgemein. In Eleve lan d haben einig« tausend Arbeiter der Eisemerzgrub« die Arbeit gleichzeitig mit den Arbeitern d«r Kohlengruben nstdergelegt. Zn sieben von d-n acht großen Versammlungen der Eisenbahner in Süd- Wales erklärst man sich energisch Mr «in«« sofortige« Sympathiestreik, ebenso in Liverpool. Hap«lock Wilson, der Vorsitzende de» englischen «stst»stvm> bände», sagst in einer Unterredung^ .daß -«reit» Tau send« von Skestuten durch den Bergarbeistrstreik ar beitslos geworden ststn. Am Montag sind in London die Arbeitslosen von den verschiedenen Mar» d« Themse unter Führung von 1ö Bürgermeistern der Lon doner Vorstädte nach Downing Street marschiert. EI» waren im ganzen 7 Demonstration-Ma. Et» große» Polizeiaufgebot kielt di« gewaltige Meng» in Schach. Di- Polizei mutzte aber noch verstärkt werden. In den Züge« wurden rot« Fahnen entrollt, und «»kam zu »Vst« Kampfe zwischen der Polt hei und der M»ng». Dt« Fenster der umliegenden Regisrung-vebäud- wurden zs» trümnwrt. Di« kleinen Mauer» zu beiden Seite« dm Wohnung da» Premstrnrinisstr» Mzstn «In. Et» Mann wurde getöstt und «Mig, 1» verletzt. Jn-Wchcha» HM»