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1-. ^ahraaag. Zrettag, -eü 7. Januar 1»21. Nr. S n » o ,ek r lag N kldora. lung -a vkr Tvscki. llann ein irnrat. ischungen. rg ist für entgegen llberoöa. Lgen iteren 2>er» la ;n Qe- plUQ kritr dissett. Hof»»»« »»r ftaz«lg« »ukchllt NM wichtig. geLäude ausgerufen. Ta» LandtagAgebLude selbst war durch ein starkes Aufgebot der städtischen und der Di« cherheitSpolizei gesperrt. Tie Erwerbslosen zogen in langem Zuge am Landtagsgebäude vorüber auf den Theaterplatz, wo di« kommunistischen LandtagSabgeord- neten über die Vorgänge im Landtage Bericht erstatte ten und die Massen aufforderten, am nächsten Dienstag wieder erneut zu demonstrieren, um dadurch! den B« ratungen zu dem Antrag« auf,Erhöhung der Erwerbs- losenunterstützung von der Straße au» den nötigen Nach druck zu geben. E rnsthafte Z u sa mmen st 3tze sind, soweit biS jetzt bekannt geworden ist, im Zusammenhang« mit diesen Demonstrationen nicht vorgekommen. Leipzig. Trotz der Aufforderung de» Gewerkschaftskartell» und der Bezirksleitung -er U. L. B., die Kommunisten mit ihren Demonstrationen zur Unterstützung der dem sächsischen Landtag« überreichten Erwerbslosenforderun gen allein zu lassen, zeigten die für gestern vormittag <^beru «neu Versammlungen sehr starken Besuch. Die Versammlungen selber waren nur von kurzer Tauer. Naci) iLü)lusj derselben zogen die Teilnehmer in geschlos senen .Zügen nach dem Stadtinnern, und beweaten sich um den Promenadenring am Neuen Rathaus vorüber, dessen große eiserne Tore geschlossen waren. Von son stigen besonderen Maßnahmen war aber nicht» zu be merken. Tie Demonstrationen verliefen bi» 11 Uhr vor mittag ohne irgendwelche Zwischenfälle. Chemnitz. In den späteren Vormittagsstunden zogen unüber sehbar« Menschenmassen aus den Arbeitervierteln nach dem Königsplatz, wo immer diese wirtschaftlichen oder politischen Kundgebungen stattfinden. Irgendwelche Störungen der öffentlichen Ordnung wurden nicht gemeldet. Tas Organ der Chemnitzer Sozialdemokratie das bekanntlich die radikale Richtung vertritt, ver öffentlichte in letzter Stunde einen Aufruf gegen die Demonstration. Tas Gewerkschaftskartell und di« Be- trtebsrätezentrale wandten sich ebenfalls mit einer Be kanntgabe gegen die Demonstrationen. im Schiff- h gemeldet, und sofort «n worden anscheinend Da» Meer den letzten «r» und er bi» jetzt rd berichtet, ut« sow<e » Kind,, Die ameri- itrt. tiert werden, wenn die Kommission das! wünscht. Staat». geführt hat, hat auf den Vorschlag der Regierung der Reparationskommission mitgeteilt, daß wir un» miit einer solchen. Regelung der Lieferungen nicht einver standen erklären können. Tiedeutsche. Leistungsfähig- kett reich« nicht einmal an die Lieferungen heran die im Spa-Abkommen festgesetzt worden sind. An diesem Standpunkt müssen wir festhalten. ! Muer Tageblatt . - ... ... ,da»»»lt »,n,«Uch I KniU-«»»«,lf»! »I« » M". »les. liüei", llütmaa- Die Entente foräert erhöhte Rohlenlieferungen. Pertinax berichtet im Pariser Echo, daß vom 1 Februar ab die Bedingungen für die deutschen Kohlenlieferungen an die Entente abgeändert werden sollen. Tie Wiedergutmachunaskom- Mission hat nämlich beschlossen: 1. Deutschland muß.250 000 Tonnen Kohlen nachträglich lie fe r n , die bis jetzt an dem eigentlichen Quantum fehlen. Es soll vorgekommen sein, daß die deutschen Lieferun gen am Abgangsort zwar die erforderliche Tonnenzahl auiwiesen, daß aber verschiedentlich unterwegs Mengen von 100—150 Tonnen verloren gegangen sind. 2. Die neue Monatsrate der neuen Kohlenlieferungen be trägt nicht mehr 2 Millionen Tonnen, sondern 2200000 Tonnen, und zwar entsprechend einer Steigerung der deutschen Kohlenförderung. 3. Ter bisherige Vor schuß im Betrage von 40 Goldmark pro Tonne fällt gänzlich weg. 4. Tie bisherige Prämie von 5 Goldmark wird herabgesetzt und nach .Qualität der Kohle höchstens 2 Mark pro Tonn« betragen Bezüg lich der Verwirklichung, sollen, .wie bas Pariser Echo zu berichten weiß, Pies« Beschlüsse, — denn es han delt sich bereits um Beschlüsse der Wiedergutmachungs kommission, — per deutschen Regierung be reits unterbreitet worden sein. Man hat der deutschen Regierung bis zum 3. Januar Zeit gelassen sich'zu äußern. Tie deutsche Regierung hat diese Frist noch .unbenutzt verstreichen lassen, wahrscheinlich um die Wiedergutmochungskommiljion nicht als zuständig an zuerkennen. . Wie das Leipz. Tagebl. hierzu von amtlicher Stelle erfährt, entspricht die Meldung Aber die von französischer Seit« geplant« Abänderung des Kohlenäb- kommenS von Spa den Tatsachen. Tie Ergebnisse der bisherigen Verhandlungen mit der Entente über diq Kohlenlieferungen sind vorläufig durchaus unbe friedigend. Li« RevarationSkommtss^on hat der deutschen Kriegslastenkommission in Paris am 27. Dezember über di« von ihr in Aussicht genommen« Regelung ein« Mitteilung gemacht. Tarin heißt «S in Punkt 1, .daß mit Rücksicht auf,die Transportichwierig. ketten infolge des niedrigen Rheinwasserstandc» di« Wahrscheinlich kett von Rückständen vorhanden sei.. Tie Reparationskommission sei deshalb damit einverstanden, daß diese Rückstände in den kommenden Monaten Fe bruar und März in Höhe von je 250 000 Tonnen aus geglichen werden. Tie Klag.en der deutschen In dustrie, namentlich der Textil, und Metallindustrie, aber auch der chemischen Fabriken Aber, die unzureichende Versorgung dauern noch i.etzt an,.obwohl teilweise ein« Umstellung der Betriebe auf Braunkohle statt gefunden hat. Tie Ernährung der Bergarbeiter ist auch noch ungünstig, und anstatt allen diesen Tatsachen Rechnung zu tragen, wird noch eine Steigerung der Lieferungen verlangt. Entgegen der uns von Llohd Georg« und Elemenceau in Spa in feierlicher Form gegebenen Zusage sind überdies Be strebungen im Gang«, un» die Kohlenmenge aus Obers.chlesien noch weiter zu kürzen. Ta außerdem auf alliierter Seite keine Neigung mehr be steht, di« Kohlenvorschüsse und Goldmarkprämten wet- terzuzahlen, di« für die Ernährung der Arbeiter und Ar unser« Finanzlage von w«i«ntltcher Bedeutung sind, wird von deutscher Sette alle» versucht werden müssen, um auf Grund he» geschilderten Sachverhalt» die Alli ierten davon zu überzeugen, daß die bisherigen Forde rungen der ReparationSkommiffian weit über da» Mög liche und Vernünftige hinausgehen. Zm zweiten Punkt« verlangt die ReparattönSkom- mission, daß wir außer hen erwähnten Rückständen noch um 200 000 Tonnen mehr al» bisher, also 2,2 Milli- onen Tonnen liefern sollen... Ter Tetr, .der von diesen 2,2 Millionen Tonnen nickt abtransportiert werden kann.sott zur Verfügung der ReparationSkommiffton auf E'-«uouno«<*»ffen gelagert und später abtrantzppr- Ma Uhr ab: ;er lbm - in ä«r > ff«; Sen Memoiren üe; Oralen Mir. Tie Voss. Ztg. fährt mit der Veröffentlichung au» den Memoiren de» Grafen Witte fort, und zwar über dis besonders interessanten Verhandlungen von Björkö. Kaiser Nikolaus hat danach di« Vereinba rungen von Björkö dem Grafen Witte nicht gezeigt. Graf Witte hat davon erst durch den damaligen Mini ster de» Auswärtigen Grafen Lambsdorff Kenntnis er halten. Ueber den Inhalt gibt Graf Witte an, Laß! Deutsch land un d Rutzland sich verpflichteten, ein ander im Falle eines Kriege» mit irgendeiner euro päischen Macht (also auch mit Frankreich) beizu stehen. Rußland verpflichtet« sich, jede ihm zur Ver fügung stehende Anstrengung zu machen, um Frankreich zu veranlassen, sich diesem Bund« anzuschließen. Tie-! seS Dokument war von beiden Monarchen unterzeichnet. Gegenunterzeichnet war eS von einem deutschen Beam-t ten, .dessen Namen Graf Witte nicht entziffern konnte, und auf russischer Seite vom Marineminister Birilew. Ties« Vereinbarung zwang uns ^schreibt Witte, Deutsch land Hilfe zu leisten, wenn es Krieg, mit Frankreich führen wollte, trotz der Tatsache, daß wir seit dem Be ginn der 90er Jahr« mit Frankreich verbündet waren. Anderseits verpflichtet? sich Deutschland, Rußland im Falle eines Krieges zwischen ihm und einer anderen europäischen Macht zu unterstützen, was aber praktisch wertlos war, da im fernen Osten, unserer Achillesferse, Deutschland uns unseren eigenen Kräften überließ. Ich erklärte dem Grafen Lambsdorff, Paß diese Abma chung um jeden Preis rückgängig gemacht wer den müsse. (!.) Graf Lambsdorff wiederholte, .daß er bis zum vorhergehenden Tage von der ganzen Sache absolut nichts gewußt hätte. Weist denn Seine Maje stät nicht, fragte ich, daß wiv einen Vertrag mit Frank reich haben? Seine Majestät weiß das ganz gewiß, antwortet« er, .aber diese Tatsache mutz ihm Wohl in' diesem Augenblick entschlüpft seist, oder was wahrschein licher ist, ^etn Gehirn wurde vom Wortschwall Wilhelm« betäubt und er begriff das Wesen der Sach« nicht. Wir begannen nun, zu überlegen, was zu tun ket, um vu» dieser schwierigen Lage herauszukommen. Sollten die Argument«, die wir aufstettten, .ihre Wirkung verfehlen, so beschlossen wir, zu erklären^ daß Rußland lieber d«n Vertrag Pon Portsmouth nicht ratifizieren würde al» das Björköer Abkommen in dieser Form anzuerkennen. Graf Witte wandte sich an den Großfürsten Nikolaus, per einen starken Einfluß auf den Zaren ausübte infolge seiner Neigung zum Okkultis mus, um den Zaren in dieser wichtigen Angelegenheit zu beeinflussen. Dann sprach er mit d«m Minister Bt- rilew, den er fragte, ob er wisse, wa» er eigentlich in Björkö unterschrieben hab«. Birilew erklärte aufrichtig, datz er es nicht wisse. Ter Zar hab« ihn zu sich berufen und gefragt: Haben Sie zu mir Vertrauen, Alexefe- wttsch? Natürlich könnt« ich darauf nur eine Antwort geben. Wenn so, sagte der Zar, bann unterzeichnen St« diese» Papier. Es ist« wie Sie sehen, vom Deutschen Kaiser und von mir unterzeichnet und von deutscher Seit« von einem dazu berechtigten Beamten aeaenae« Das Wichtigste vom Tage. Reich »Minister Dr. Simon» ist gestern abend nach Berlin zurückg«kehrt. S^r auswärtige Ans chuß tritt kommenden Dienstag zusammen. Di« belgisch «Regierung unterhandelt mit den deutschen Reedereien Aber die Wiederauf- <il n « der deutsch-belp.is.chen SchtffghrtS- bedtehungen. Nach Bukarest wird vorläufig nur «in einst weiliger Geschäftsträger entsandt werden, des gleichen auch nach Athen. Die schwedische Regierung hat al» erste der Signatarstaaten das Protokoll über die Errich tung eine» internationalen Gerichtshofes ratifiziert. * Tie t'talie-li sch «Regierung hat Sinowjew. Bucharin und Balabanow, die zur Teilnahme an dem italienischen Sozialistenkongrefi nach Livorno kommen wollten, das Paßvtkum ver weigert. "/, Uhr: Errverbslosendernonstrationen In Sachsen Im Zusammenhänge mit den Beratungen im Land tage, in denen eist kommunistischer Antrag auf Er höhung der ErwerbSlosenunterstützung durchgedrückt werden sollt«, .hatten di« Kommunisten die Erwerbslosen von ' , GroßDresden sekretär Bergmann , der kn Pari!» die Verhandlungen zu einer Demonstration vor dem Landtag» Stürmische Sitzung im Sächsischen Lemätsge. Der Sächsisch« Landtag nahm gestern seine Tätigkeit wieder auf. Während der Begrüßungsansprache deS Präsidenten, .in der dieser dem sächsischen Volke ein gu-, teS neues Jahr wünschte, kam «S zu lebhaften Unter brechungen durch Pi« Kommunisten und zu Zwischen rufen von der Tribüne, .die im Zusammenhang mit den' ArbeitSlosendemonstrationen standen, infolge deren das StändehauS polizeilich abgespcrrt war. Ter Abg. Sie wert (Kom.) verlangte dringend unter stürmischen Zwi schenrufen des Hauses di« Zurückziehung der Polizei und stellte den Antrag, den kommunistischen Erwerbs- losenantraig, der nach Mitteilung des Präsidenten, erst am Tienstag verhandelt werden solle^ auf dje heutige Tagesordnung zu setzen. Von kommunistischer Seite wurde hierauf.der Antrag gestellt, eine Deputation der Erwerbslosen zu empfangen. Tiefer Antrag wurde un ter stürmischem Proteste der Kommunisten und der Tri- bünenbesucher von der Kammer abgelehnt, woraus die Kommunisten erklärten, -aß sie kein Interesse mehr au den heutigen Verhandlungen hätten, und geschlossen den Saal verließen, sodaß der Präsident infolge des Lu-' multS die Sitzung unterbrechen mußte. Nach Wiedereröffnung der Sitzung teilte der Präsi dent mit, daß augenblicklich Verhandlungen der Fcak- tionsvertreter mit den Arbeitslosen stattfänden. Tie Plätze der Kommunisten waren leer. Tann wurde in die Erledigung der Tagesordnung eingetreten. Die Be ratung der Vorlage zur Abänderung ber Schlacht' vrehver stcherung ergab deren Ueberweisung ast dem RecktsauSschuß. Auf.die Anfrajge des Abg. Barthel (Unabh.) zur Notlage der Arbeiterrentner teilt« ein Regierungsvertreter mit, daß die von -em Landtage beschlossene Verteilung km Gange sei Daß sk vor Weihnachten nicht habe restlos erfolgen können, liege an technischen Schwierigkeiten. Es kämen 80 000 Rentner in Frage. Eine zweite Verteilung solle dem nächst erfolgen. An eine Rückerstattung der bereit gestellten 25 Millionen Mark durch das Reich sei nicht zu denken. Ter Landtag nahm darrst Stellung zu zwei Anträ gen über die Klnderzulagen und OrtszuschlSge für die Beamten. Abg. Claus (Dem.) beantragt«, die Regierung zu ersuchen, di« Kinderzulagen der sächsischen Beamten und Lehrer umgehend mit denen des Reiches in Einklang zu bringen. Abg. Tr. Wa agier (Deutschnat.) stellte den Antrag: a- die Regierung>zu ermächtigen, den säch sischen Beamten und Lehrern die Ortszuschläge rückwir kend vom 1. April 1920 ab ist derjenigen Höhe zu be zahlen, die sich ergibt, wenn das von der Regierung auf Grund der neuen Erhebungen auSgearbettet« und in Berlin vpn ihr vertretene OrtSklassenverzeichniS zu grunde gelegt wird? b) die Kinderzulqgen jn demselben Umfange und in derselben Höhe zu zahlen, di« nach den jüngsten Beschlüssen das Reich feinen Beamten gewährt. — Beide Anträge werden dem Haushaltausschuß A über wiesen. Ter letzt« Punkt der Tagesordnung,.ber de mokratische Antrag Wehrmann. .über die Gehälter der Geistlichen und Kirchenbeamten und der volksparteiliche Antrag über Gewährung von Staatsmitteln an die Landeskirche wurde ebenfalls dem HaiushaltauSschuß A überwiesen.. Damit war die Sit zung -sendet, nächste Sttzuno ^Freitag, den 7. Januar vorm. 10 Uhr. vl« Forderungen der Erwerbslosen. Di« Deputation der Erwerbslosen ist von einem LandtagSauSschutz, bestehend aus je einem Vertreter der Fraktionen, .empfangen worden., Die kommunistische De putation wurde von dem Barbier Frenzel geführt. Tie Deputation stellt« die Forderungen, .wie sie bereit» im gekannten kommunistischen Antrag« enthalten sind. Darüber hinaus fordern sie noch, eine Amnestie für all« Erwerbslosen, Pie wegen Diebstahls im Gefängnis sitzen, weil sie aus Not gesündigt hätten, fordern sie eist« wesentliche Einschränkung der Kosttrollbestimmungen der Erwerbslosen Mit der Drohung, am Dienstag wieder zu kom men, strenn die Forderungen nicht bewilligt würden, entfernt« sich die Deputation. « A ü lonuur 2 -8-rle. ? «kalk. Ü rtol unö Mk das Erzgebirge »»«attlch ta,Uch In »,n U«ch«IUa,»» I 7» Pf,., ,» pf,„ U«ktn»,„iU,Ut» fü» «a pfi., Pf« " * I „chi du,»„?i>f»k«q«rM,«ufk„»I nicht »«Mch