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nzeiger 1ö. ^ahrgavg. Gonnabrnö, -»« -i. Mal 1-21 Nr. 11- Regierung gewünscht werden., ihr Versprechen herzlicher schlimmert, als gebessert. Mitwirkung auf allen Wegen zu erfüllen, die nicht mit ihrer anerkannten Politik unvereinbar sind, deren Ziel es ist, Frieden und Wohlstand in der ganzen Welt wie- derherzustellen? Bezüglich des Völkerbundes sagte Harvey, es gebe noch Leute, die zu glauben schienen, dap einer unverschämten Tonart schwindelhafte Greuel» die Vereinigten Staaten sich dem Völkerbund anschließen berichte über angebliche Untaten der Deutschen könnten. Tas amerikanische Volk habe mit einer Mehr- im Kampfgebiete verbreitet, von Kämpfen gegen deut- heit von 7 Millionen Stimmen sich dagegen sch« Reichswehrhund« berichtet, und auch .die klarsten Tatbestände auf .den Kopf stellt. Ties« schmutzige Hand lungsweise wird ohne Behinderung durch di« Zensur betrieben, während dieselbe Zensurbehörde den deut schen Blättern die Veröffentlichung -er Rede Lloyd Georges verbietet (!) und jeden Versuch einer wahrheitsgetreuen Darstellung der Lage unmöglich macht. Gin neuer Beweis der trostlosen Lage für die Deutschen ist -amit geschaffen, daß an vielen Orten des Aufruhrgebietes di« deutschen Frauen und Mädchen von den Aufrührerbanden zur Reinigung der Wachtlokule und zu anderen erniedrigenden Arbeiten geswungen wer» den. Auch dagegen ist Auflehnung erfolglos. Unser« sogenannten Beschützer sehen zu und lassen die Auf- rührerbanden schalten und walten, wie es ihnen beliebt. Die Beendigung de, Aufstand«, unau«fllhrLarl Ter Beuthener Sonderberichterstatter der Warschauer Rcefzpolita, der in enger Beziehung zu Korfanth und einzelnen der aufständischen Führer steht, meldet sei- nem Blatte, daß die in der Erklärung des polnischen Premierministers angeführte Erklärung Frankreichs, di« Aufständtschen-Bewegung sei zu liquidieren, un denkbar sei. Trotz ihrer Sympathien und ihres Glau ben- an Frankreich werde die oberschlesische Bevölkerung nicht erlauben, daß man ihr die Waffen aus den Händen, nehme. Tie Beendigun g des Aufstau des sei gegenwärtig unausführbar und das oberschlesisch« Volk werde sich dazu niemals verstehen. Sozialistischer Hilferuf an die International«. Ter Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands hat an das Büro der Internationale einen Hilferuf gesandt, in dem «S heißt r Erschütternd« Hilferufe deutscher Volksgenossen, .Nachrichten über zahl reiche Morde und Plünderungen, begangen durch Kor» fanth.Banden, wurden un-S überbracht. Offen tritt die französische Duldung der von der pol nischen Regierung durch Korfanth inszenierten lleberiälle zutage. Nur übermenschliche Anstrengungen und strengste Selbstzucht vermochten bisher, Notwehr aktionen zurückzuhalten. Nur die Hoffnung aus eine schnelle Entscheidung gibt der deutschen Bevölkerung.die seelische Kraft zur Ertragung.der unsagbaren Qualen. Wir erwarten vom internationalem Büro das Einsehen aller Kräfte, um für das deutsche, Volk in Oberschlesien das Recht der Selbstbestimmung gegen den polnischen Imperialismus zu sichern. Emglandsetndltch« Stimmung d«, Insurgenten.' Ter Sonderberichterstatter der Times in Krttowitz führt als Beweis für die Parteinahme der Fran? zosen zugunsten der Polen mehrere Fäll« an, bei den«r die Untätigkeit und die Unwilligkeit d«r Franzosen, gegen die polnischen Aufständischen vorzugehen, .deutlich zum Ausdruck komme. Ter Berichterstatter erklärte, di« polnisch« Grenze Yeh« immer noch offen. ZÜg« ausgesprochen. Tie Regierung könne daher, ohne zum Verräter an ihren Wählern zu werden, nichts mit dem Völkerbund oder irgend einer Kommission oder einem Ausschuß, der von ihm ernannt sei, oder irgend einer Verantwortung ihm gegenüber zu tun haben und wolle dies auch> nicht. Lloyd Eeorg« antwortete'auf die Rede Hqrveys, die gute Absicht zur Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und Amerika fei die sicherste Bürgschaft für den Weltfrieden. Er freue sich, daß Harvey die Vereinigten Staaten im Obersten Rat vertreten und der bevorstehenden Konferenz beiwohnen werde. Dann kam der Premierminister kurz auf die europäische Lage zu sprechen, wobei er sagte, in Mitteleuropa be ständen alte Todfeindschaften, die mit dem Frieden wieder zu. vollem« kräftigem Leben erstanden sind. Es ist schwer, klug und wohlbehalten inmitten aller dieser alten Konflikt« seinen Weg zu machen. Ti« zukünftig« Wohlfahrt der Welt hänge mehr von dem guten Einvernehmen und dem engen Zusammenarbei ten zwischen England und Amerika als von irgend einer anderen Tatsache ab. Sie sei die beste und sicherste Ge währ für den Weltfrieden. Lloyd George erklärte wei ter, der Beschluß.der Vereinigten Staaten, Harvey als Vertreter Amerikas in den Obersten Rat zu entsenden und ihn an der bevorstehenden Sitzung teilnehmen zu lassen, sei ein ungeheurer,, denn es sei wesentlich» für den Frieden der Welt, daß Amerika dabei sei. Wenn dieser Krieg nicht der letzte sei, dann werde der nächste Europa in Trümmer legen. ES ist Wesentlich, daß wir Mittel finden, um die Nationen aus diesem Labyrinth des Hasses und der Entwürdigung herauszuziehen« und zwar aus Gründen eigener Sicher heit. Wir sind froh, daß die Vereinigten Staaten ge kommen sind, nicht weil wir sie in dies« Streitigkeiten ziehen wollen, sondern weil wir wollen, daß Amerika uns heraushilft. Ti« Ereignisse im Handels leben in den letzten Monaten haben bewiesen, wie ab hängig nicht nur ein« Nation Europas von der andern, sondern wie abhängig ein Kontinent von dem andern ist. Ter Beschluß der Vereinigten Staaten erzeugt daher'Hoffnung in unserer Brust. Er begrüße Harvey als Vertreter der großen Demokratie de» Wö stens im Rate der Nationen der Welt. Harvey erklärte in seiner Rede« er sei von seiner Regierung ermächtigt und angewiesen worden,, daß, .falls «ine Sitzung de» Obersten Rates zur Erörterung der obersch lesisch « n Frage stattfände, er in derselben den Präsidenten der Vereinigten Staaten vertrete. Vte neue Auf die neu« Freunds-nft England» deutet schon ein« nach englischen Blättern dieser Tage abgegeben« Er Der polnischrfranzösische Lügenfeläzug. Unterdrückung und Verleumdung de« Deutschtum». „ , Aus deutschen Kattowitzer Kreisen wird berichtet, klärte er, .hohe britische Beamte hätten ihm freimütig das Telegramm KorfantyS an die Interalliierte zugegeben, daß die amerikanisch« E r klär u n g Kommission, in dem er sich erbietet, hi« siegreichen Streit» den Ausschlag gegeben habe, die Teutschen da- kräfte zurückzuziehen, aber kein« Linie angibt, bis zu uon zu überzeugen, daß weitere Zeitvergeudung welcher der Rückzug Erfolgen soll, werde hier nur als nutzlos sei. Tann erinnerte Harvey an den Beschluß, neuer Versuch zur Schaffung einer Demarka- die amerikanische Vertretung im Obersten! ti onSlinie angesehen. Jede auch nur im gering- Rat usw. wieder aufzunehmsn. und fragte: könnt« ein sten günstige Bewertung -er Lage ist durchaus unange« besserer Beweis für die Geneigtheit der amerikanisch«» bracht. Tie Lage hat sich in den letzten Tagen eher ver- . I« länger diese Lage an dauert, desto unerträglicher wird sie, desto schiv-ieriger ist die Wiederherstellung geordneter Zustände. Wir sind um so eher geneigt, die Lag« schlimmer denn fe anzu sehen, als die Grenz-Ztg., das Hetzblatt KorfantyS, in klärung Lloyd George» hin. Der englisch« Premier sagte» Der Lauf p«r Welt in Immnenden Jahrsn kann nicht vorauSgesehsn w«rd«n. Dis Ne bel vor un» find dichter al» »eioötznlich. Viel wird von dem Zusammenhalten der Alliierten abhängen. Außer den aus dem Vertrags sich erge benden Verpflichtung«, müssen Srsigniflp, dis uM dorauStzesehen werden können, die zukünftigen Gruppierungen der Nationen bestimmst. Tie Zukunft d«v Welt» insonderheit Europa-, wird durch alte oder neu« Freundschaften bestimmt werden. , Tiefe Sätze spielten mit kaum noch zu Übertreffen» der Deutlichkeit auf die Möglichkeit einer neuen Orien tierung der englischen Politik an, wie sie nunmehr, in den beiden Londoner Reden schon tzum Ausdruck ge kommen ist. Lloyd George sieht nicht nur ungewöhn lich dichte Nebel am politischen Horizont, .sondern rechnet auch damit, daß glte Freundschaften durch neue abgelöst .werden. Sonach! hat er mit seiner Unierhausrede vom vorigen Freitag und seiner.Erklä rung am Donnerstag das französische Parlament vor die Entscheidung gestellt, entweder di« alt« Freundschaft mit England zu erhalten, oder «S zu zwingen, neue Freunde zu suchen. Vas Wichtigste vom Tage. DVe FahrpreiserhShung del den dsut- »ky»n Eisenbahnen tritt, wie amtlich nochmals be gannt gegeben wird, bestimmt am L. Juni tn Kra.ft. . . ! « Das engsistye Kabinett hat sich einstimmig für die Aushebung der sämtlichen militärischen Sanktionen, die da-Gebiet recht »des Rheins betreffen, .ausgesprochen. * Jntransigeant glaubt zu wissen, daß die geplante Zusammenkunft de- obersten Rate» vielleicht erst am 6. oder 6. Juni stattfinden könne. Ter rumänische Wirtschaftsrat beschloß, die Einfuhrabgabe auf deutsche Waren mit Wir kung vom Mtttivoch aufzuheben. mit Vorräten und Munition We di» Aufständisch« liefen fast täglich ein. Ein Zeichn» der wachsende «ng!andf«indrichen Vtimmung ß»t, dqtz -rtttz scheu Offizieren, die zur Kommifstvn gshbrsn. von dm Aufständischen nicht mehr gestattet wird, sich M dm do» den Aufständischen besetzen Gebieten zu bewegen, Wenn sie nicht im Besitz von Pässen sind, di» da» Haupt» quartier der Aufständischen ausgestellt hat. Da dis Eng länder sich unbedingt weigprn, dis Autorität dir Aufständischen in irgend einer Weiss anzuerkennen, la» fen die britischen Beamten in verschiedenen Orten sitzt die größt« Gefahr, abgeschnttwn zm wordsn. Vie Knschlußabstimmungea äer österreichischen kSncker. Tem Beispiel Tirol» folgend, wollte auch da» Land Salzburg am 29. Mai eine Volksabstimmung über die Frage des Anschlusses an da» Deutsche Reich durch führen. worauf -ann im Juni auch! Steiermark Mit einer Volksbefragung folgen wollte. Die Entente» deren Protest gegen di« Tiroler Abstimmung erfolglos geblieben war, hat nun unter dem Druck Frankreich» zu schärferen Drohungen gegriffen, um di» Anschlußbe- wegung tp Deutschösterreich zu ersticken. Ber«it» vor zwei Wochen, als der Antrag der Großdeutschen Volks« Partei auf eine allgemeine Volksabstimmung im Nationalrat auf die Tagesordnung kommen sollte, war am Ballplatz von d«r Entente «in sehr energischer Schritt unternommen worden, um die österreichische Re gierung auf die gefährlichen Folgen «ine» solchen Unter nehmens aufmerksam zu machen. E» wurde mitgeteilt, daß die Kleine Entente «ine solch« Verletzung (?) des Friedensvertrages von St. Germain nicht rrchig.hin nehmen würde. Unmittelbar, so wurde der österreichi schen Regierung bedeutet, würden die Jugoslawen Kärnten besetzen und Frankreich in der west ungarischen Frage die Ansprüche Unaarn» unterstützen. Angeblich batte di« jugoslawisch» Re gierung ihre Absicht, gegebenenfalls in Kärnten einzu rücken, bereits in Paris notifiziert, und dieser Ent schluß der jugoslawischen Regierung sei von Frankreich zur Kenntnis genommen vordm. >. > Dieses Spiel mit verteilten Rollen erwies sich al» wirksam. Ti« nach innen wie nach außen gleich macht lose österreichische Regierung ließ den Ententevertre- tern keinen Zweifel darüber, daß sie sich! der Forderung der großen und der kleinen Entente unterwerfe; sie macht« jedoch darauf aufmerksam, daß ihrer Macht sehr enge Grenzen gezogen seien, nämlich einerseits durch den Willen der Parteien, und anderseits durch di« Selb- ständigkettSgelüste der Länder. Tie Grotzdeutsch« Volks- Partei zum gänzlichen Verzicht auf ihren Gesetzesantrag über das Anschlußplebiszit zu bewegen, traute sich der Bundeskanzler Mahr nicht zu. In mehrfachen Bespre chungen zwischen der österreichischen Regierung und den Ententevertretern kam endlich eine Vereinbarung dahin zustande, daß -ie Entente sich bereit erklärte, die An nähme eines Gesetzes Über die Vornähme einer allge meinen Volksabstimmung in Oesterreich zu dulden, wenn in dem Gesetze kein Termin für die Vornahme der Volksbefragung enthalten wäre. Dagegen forderte die Entente kategorisch, daß.sämtliche Teilabstimmunaen in den Ländern unterbleiben. Andernfalls drohte die En tente nicht nur mit den obenerwähnten zwei Zwangs maßregeln, für die sie sich ebenfalls der schönen Be zeichnung Sanktionen bedient«, sondern auch mit dem sofortigen Abbruch aller Verhandlungen über die Kredithilfe des Völkerbünde». (!) Diejenigen, die gedacht hatten — und solch« Opti misten gibt «s merkwürdigerweise, wenigsten» hierzu lande, immer noch —, daß der Völkerbund ein über allen Nationen, also auch über der Entente stehender Areopag der Völker sei, mutzten hier also Vie bittere Erfahrung fachen, daß auch! der Völkerbund, ebenso wie die sogenannte Klein« Entente, nur ein Stein im Schachspiel der Pariser und Londoner Weltdiktatoren ist. Tie Erklärungen, .die der Bundeskanzler Mahr im Ber- fassungSauSschutz über diese neueste Ententedrohung ab gab, verfehlten ihr« Wirkung ^ruf dem anschlutzfreund- lichen Flügel der christlichsozialen Partei und auch auf die sozialdemokratische Partei nicht, so daß die Mehr heit d«S Hause- die gefährlich« Klippe der Terminsest- setzung jn dem VolkSbefragungSgesetz umschifft« Da ganz verwässert« Gesetz besagt jetzt in 8 1r Tie österreichischen Bundesbürger sind zu befra gen, ob sie wünschen, daß die Bundesregierung im Sinne de» Staat-Vertrages von Saint-Germain-en- Laya vom 19. September 1919 beim Rat« des Völker bundes um die Zustimmung zum Anschluß der Repw- blik Oesterreich an da» Deutsche Reich nachsucht Unmittelbar nach dieser Einsargung -er Anschluß frage im Nationalrat hat sich AundeSkanzlrr Mayr nun persönlich nach Salzburg begeben, um auch di« Salzburger zum Verzicht auf ihre Volksbefragung zu veranlassen. Auch hier verfehlten die von ihm über- . mittelten Drohungen der Entent« ihre Wirkung nicht, zumal mit Bundeskanzler Mäht auch eine Deputation aus Kärnten in Salzburg .eintraf, die dringend auf di« au» der Salzburger Volksbefragung dem Land« Kärnten drohende Gefahr hinwieS. Aber man sand «inen Aus weg. Ti« Parteien d«s Salzburger Landtag» haben di« Cnglanä wirbt um Amerikas Hilfe. Lloyd George über die »uropSischen Konflikte. Bei einem Donnerstagabend in London zu Ehrende» nduen amerikanischen Botschafters Har vey gegebenen Essen begrüßte der Herzog von Con- naught den Botschafter in einer herzlichen Ansprache und brachte das Hoch auf ihn aus. Jn seiner Erwi derung betonte Harvey, -atz die Aufgabe, mit der ihn Harding betraut habe, nicht nur darin liege, di« be stehenden herzlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufrechtzuerhalten, sondern sie noch zu verstärken. Bezüglich der Reparationsfrage er- UNS Anzeiger für -as Erzgebirge Mer Tagevla