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Tie Aussichten für das Eintreten einer solchen Situa tion sind nicht ungünstig. Besteht die Entente aus die sofortige Abtretung Westungarn» an Teutschvfter- reich, so kann e» bet dieser Gelegenheit leicht zu Un ruhen kommen, die dem Mnisterpräsidenten Stefan Friedrich die gewünschte AufstandSgelegenhett bieten. Die deutsche Antwort wegen Oberschlesien. Proteste der Reichsregierung. — Verdiente Abfuhr. Das Wichtigste vom Tage. EinamevitaNische»vastkshndikathat einen Kredit von neun Millionen Dollar für Ge- treideverschiffunyen nach Deutschland be- willigt. Dem vernehmen nach läuft der Kredit drei Monate. Wie Echo de Pari» meldet, ist ein neuer Schritt der deutschen. Regierung iN Park» und beim Völkerbund erfolgt, der sich gegen die Ver wendung sarbtg.er Truppen im BesatzungSge- biet richtet. * »Hamburger Meldungen zufolge hat die britische Admiralität der Regierung eine Denkschrift zur Wiedergewinnung Helgoland» Lür die bri tische Flotte eingxreicht. » Ti« deutsche Gesandtschaft in Kopenha gen hat den Auftrag erhalten, fall» Kapitän- leutnant Patzig wirklich verhaftet sein sollte, einen Auslieferungsantrag bet der dänischen Regierung anzukündigen. Dor Ngence HavaS wird ans Angora gemeldet: Bei Nnkingach hat eine erbitterte Schlacht stattgefunden, die zugunsten der Türken endete. Vor neuen Ereignissen in Ungarn? St. In dem Militärstaat Ungarn, unter dom un umschränkten Regime des Reichsverwesers Hnrtbh ist eime Hochspannung der politischen Atmosphäre einaetre- ten »die an Gewitterschwüle grenzt und früher oder 'Vä ter in gewaltigen Entladungen sich lösen muh. E-« -,ei"' sich.auch ln Ungarn, genau wie in Rußland daß mit militärischer Tittatur allein ein Volk nicht regiert Vier den kann, ganz gleich, ob die» von rechtsradikalen oder linksradikälen Politikern versucht wird. Tas VoN wird innerpolitisch Nie zur Ruhe kommen, und die Re gierung. die lediglich' auf den Spitzen der Bajonette ihrer eigenen Truppen sitzt, weiß nie, pb nicht morgen die zu den Bajonetten gehörigen Gewehr« gegen sie selbst losgehen werden. Tie Regierung de» ungarischen Mi nisterpräsidenten Bethlen ist der Militärmacht, der die Harthhregierung ihre Entstehung verdankt, so wehr los auSgeliefert, daß sie selbst den schlimmsten Urber grissen dieser Militär- sein Veto entgegensetzen kann. So ist es gekommen, daß auch der Zensurapparat im Lan de selbst schließlich nicht Mehr all die an die Oeffont- ltchkeit drängenden Klagen über militärische Unterdrüc kungen ersticken konnte. Tie parlamentarische Basis der Regierung wurde von Tag zu Taz klein», da die ihrem innersten Wesen nach demokratischen klei nen Landwirte es aus die Tauer nicht veranrwocien konnten, die militärischen Uebergriffe mit ihrer parla mentarischen Verantwortung zu decken. Tie große Ent hüllungsrede des Abgeordneten Benhtzky. in der er unzählige Uebergriffe der weiten Oesfentlickksit un.er- breitete, hat den Bann de» Schweigen» gebrochen. Jetzt erscheinen immer neue Enthüllungen, die grüßteUetlS dem Ausland nicht unbekannt sind, die aber bisher der sorgsam in Unkenntnis gehaltenen Masse der ungari schen Bevölkerung eine Ueberraschung nach der anderen bringt. Tie militärischen Kreise sorgen selbst dafür, daß das Material nicht abreitzt. So sind dieser Tags drei angesehene Breslauer Journalisten verhaftet worden. Man beschuldigte sie, .dem in Wien erscheinenden Blart Jövö. da» dl« Regierung al» «in landesverrärectsche» Organ bezeichnet, .Rachrichten übermittelt zu haben. Ter «in« dieser Redakteure, der Mitarbeiter des sozialistischen Organ» NepSzava, ist auf. geheimnisvolle Weise ver schwunden, und man vermutet, daß die Militär» ihn. wie früher ander« Verhaftete, .einfach beseitigt haben. E» ist klar, pap Pie Partei der kleinen Landwirte die Verantwortung Mr diese Ting« nicht tragen kann. Sie hat daher der Regierung, mit ihrem Austritt gedrohit. Ter Reich-Verweser Horthh hofft nun von einer Par- lamentSauflösungund Neuwahlen "denen of fenbar eine Erneuerung der Militärdiktatur vorher gehen soll, die Festigung seine» Regime». T«r Minister präsident Bethlen scheint aber dieses Vertrauen nicht ganz zu teilen, penn er hat bisher nicht den Mut Kur Auflösung pe» Parlament» gefunden. Die wirkliche Gefahr droht der Regierung nicht von link», sondern seltsamerweise von recht». Ter ehemalig« Minister präsident Stefan Friedrich benutzt seinen soeben erfolgten Freispruch, um von neuem in der politischen Arena -u erscheinen. Er ist der Führer derKarl ist en. d. h der Kreise, di» sich für eine sofortig« Wiederkehr Exkaiser Karl» auf den ungarWhen Lhron «insetzen Sr ist aufs höchste unzufrieden mit dem RelchSverweser Horthh, weil dieser offenbar mit dem Gedanken der König-Wahl spielt und Exkaiser Karl nicht für geeignet für die ungarische KüniigSkrone hält, vor allem aber so lang« al» möglich sich selbst den Posten al» Reichsver weser erhalten Mill. Die Anhängerschaft Friedrich» un ter den Offizieren -ft sehr groß. und er wartet offen bar nur »in« günstige Gelegenheit ab, um in einein neuen Staatsstreich., der geschickter und energj- scher durchgeführt werden soll ab» da» Abenteuer von Ter französische Botschafter Laurenr sprach Sonnabend mittag gegen 12 Uhr im Auswärti gen Amte vor, da er eingeladen worden war. die Note, in welcher die deutsche Reichsregierung Hie Brtandfche Note über Oberschlesien beantwortet, .ist Empfang zu nahmen. Ter Reichsminister de» Aeutzern Tr. Rosen überreichte dem Botschafter die deutscheAntw ortnote aufpie Aufzeichnungen, die der französische Botschafter in Berlin am 16. Juli we gen Oberschlesiens der deutschen Regierung Überreicht hatte. Die Note hat folgenden Inhalt r Tie deutsche Regierung ist durch den Schritt des französischen Botschafters vom 16. Juli überrascht wor den. Tie französische Regierung führt Beschwerde über den angeblich infolge de» Verhalten» der Deutschen immer drohender werdenden Charakter der Laa« in Oberschlesien und über die angebliche Gefahr einer ge waltsamen deutschen Aktion. Tie deutsche Neuerung hält es für unmöglich, patz die erhobenen Vorstellungen hätten erfolgen können,, wenn die französische Regierung »über die tatsächlichen Verhältnisse in Oberschlesien zutreffend unterrichtet gewesen wäre. Tie sehr bestimmten und eingehenden Berichte de» General» Lerond sowie die dringenden Mitteilungen der polnischen Regierung, auf die sich Pie von dem französischen Botschafter überge bene Aufzeichnung- beruft, deckt sich offenbar nicht mit den tatsächlichen Zuständen im AbstÜnmungsgebtet. Di« Lage in Oberschlesien ist in keiner Weise durch da» Verhaken der deutschen Bevölkerung bedroht. Diese hat sich niemal» mit dem Gedanken «ine» Aufstande» getragen. Al« sie sich Ansang Mai zur verteidignng zusammenschlotz, erfolgte die« nur in Sicherster Notwehr gegen polnische Angriff«. Di« deutsch« Bevölkerung denkt überhaupt nicht daran, di« Mass« ihre» guten Rechte« mit der Gewalt zu vertauschen und wünscht nicht» sehnlicher, al» endlich wieder in Ruh« und Frieden ihrem Beruf ohne Drohung durch polnisch« Gewalttaten nachgehen zu können Tie französische Aufzeichnung- verweist auf angeb liche ungeheuerliche Aeußerungen und mittelbare Her ausforderungen de» General» Höigr..welche d!> Schwere de» in Oberschlesten vorbereitenden Angrif- seS bestätigen sollen. Tie deutsche Regierung wäre dankbar, wenn sie hierüber nähere Informationen er halten könnte. Ihr selbst ist trotz Nachforschungen von d.rrr.i.en Erklärungen oder Herausforderungen de» General? Höfer nicht» bekannt geworden. Di« französisch« Auszeichnung spricht weiterhin von Banden. Sollten mit dem Ausdruck Banden die früheren und inzwischen aufgelösten deutschen Selbstschutzformationen gemeint sein, so mutz diese für Verteidiger de« Heimat, baden» entwürdigende Bezeichnung mit Entschiedenheit zurück»,«wiesen werden. Ti: Aufzeichnung beschwert sich fex-ner über deut sch: Attentate, die insbesondere gegen französische Trup pen und Beamte gerichtet seien. Hierzu ist folgende!» 5U bemer.cn: 1. Tie Ermordung.des Major» Montalegere ist nach den hier vorliegenden Nachrichten nicht von deut- scher Leit« erfolgt, und die französische Regierung.ist nicht berechtigt dazu, diese Tat mit dem deutschen Selbstschutz oder mit der deutschen Bevölkerung ir gendwie in Verbindung zu bringen. 2. In dem Rcftiborer Fall handelt es sich an scheinend um eisten französischen Leutnant, der einen Zug deutscher Flüchtlinge vor dem Bahnhof.photo graphierte. Dieser französische Offizier, der während de« Aufstande» die Uebergabe der Stadt Ratibor an die Polen eifrig Getrieben hatte, hat schon seil län gerer Zett di« deutsch« Bevölkerung.durch sein Beo halten stark gereizt. Er wurde an dem fraglichen Tage von der Menge bedroht,, welche die Herausgabe der Platten von ihm forderte. Er zog sich ist sein Hoiel zurück und bedrohte von dort au» die Flüchtlinge mit Handgranaten. Schließlich gab er di« Platten heraus, die dem Kreiskontrolleur Übergeben wurden. Mist handlungen de» Offizier» haben nicht stattgesunden. 8. Ueber den Fall de- Hauptmann» Lux und des Leutnant» Duval liegen näher« Nachrichten nicht vor. 4. Ter angebliche Bombenwurf in der Nähe de» Hospital» stellt sich al» die Handlung eine» Betrun kenen dar. der nach Schlutz der Polizeistunde ist «in dem Hotel benachbarte» Wirt-Hau» einzudrtstgen ver suchte und vom Wirt entfernt wurde. (Weitere Fälle werden einzeln aufgeführt und gegenüber d«v fran- zöftschen Darstellung richttggestellt.) So bedauerlich dies« in der.französischen Aufzeich nung angeführten FäNe auch erscheinen mögen, so las sen sie di« Von der französischen Regierung darau» ge zogen«» politischen Folgerung«» nicht zu. Die in der französisch«« Aufzeichnung ausgestellten Behauptungen üb«r d«n deutschen Selbstschutz sind nicht zutreffend. Tie deutsch« Regierung must Zunächst die Verantwor ¬ tung für den oberschlestschen Selbstschutz abl-hnen. Sie betont, daß der oberschlesische Selbstschutz sich als eiste au» dem Zusammenschluß der Bevölkerung hervorge gangene Notwehraktion darstellt, die sich in einem Gebiet gebildet hat, da» der deutschen Verwaltung ent zogen und der Verwaltung der Interalliierten Kom mission unterstellt ist. Die in der Aufzeichnuna ent haltenen Angaben Über die Stärke de» Selbstschutzes, über die zahlenmäßige Beteiligung von Nicht ober- schleiiern,.entsprechen ebenfalls nicht den Tatsachen. Tie deutsche Regierung hat ihren Zusicherungen gemäß die in das unbesetzte, Teutschlastd übergetrwenen Teil« de» Selbstschutzes, .so weit sie noch km Besitze von Waffen waren, von den ausgestellten Schutzpoltzetkommando» entwaffnen lassen. Sollten wider Erwarten auf.unbe setztem Gebiete vereinzelt« noch bewaffnete Truop» auf tauchen, werden sie entwaffnet und aufgelöst werd«». Tie französische Aufzeichnung behauptet ferner, daß die Oberleitung pes Selbstschutzes an Ort und Stelle ge blieben sei und daß General Höfer, sich in Brteg be finde. Beides ist glicht der Fall. Während somit eine Gefährdung de» Frieden« von deutscher Seit« k«ine«weg, zu befürchten ist, besteht di« ernste Gefahr, daß von polnischer Seit« erneut ersucht wird, da« Ziel zu erreichen, da» in drei Aufständen vergeblich erstrebt wurde. Die Räumung de« Gebiete« durch di« Polen ist nur zum Schein erfolgt Zwar sind di, regu lär«« polnischen Truppen und Teile der Hallertruppen mit den schweren Waffen über di« Grenz« gezogen, wo sie, p» neuem Einfall bereit, in ihren Au«gang«stellungen ver sammelt sind. Aber innerhalb d«, Abstimmung«g»bi,te» ist di« gesamt« militärischeOrganisatlon der In surgenten bestehen geblieben. Di« Massen sind versteckt. Die infolge der Amnestie straffrei gebliebenen pol nischen Führer stehen auf.ihren Poften. Ti« Mannschaft ten »die nach ihren eigenen Angaben nur auf einig« Wo chen beurlaubt sind,, warten nur auf Pen Befehl zustr neuen Losschlagen. Von den französischen Besatzungs truppen. die gegen Vie deutschgesistnt« Bevölkerung mit Haussuchungen und Verhaftungen Vorgehen, ist nach hier vorliegenden Berichten für Vie Entwaffnung der pol nischen Insurgenten bisher Nicht» Durchgreifende- ge schehen. Tie deutsche Regierung bedauert lebhaft, .daß dir französische Regierung den vielen, augenscheinlich von polnischer Seite ausgehenden falschen Behauptungen Glauben und Beachtung geschenkt hat. Sie gibt sich per Hoffnung hin. .daß die französksche Regierung auf Grund der obigen tatsächlichen Richtigstellung der ihr vorlie genden Nachrichten zu der Ueberzeugung gelangen wird, daß von der Gefahr eines deutschen Aufstandes oder von einer deutschen Drohung'nicht gesprochen werden kann. Sie ist ferner der Ansicht, .daß die Vermeh rung der französischen Streitkräfte dazu schwerlich beitragen würde, die infolge der noch aus stehenden Entscheidung naturgemäß gespannte Lage in Obersch lesien zu beruhigen. Zum Schlutz verweist die Note im einzelnen auf M von den Polen getroffenen Vor bereitungen und legt dar, daß.Deutschland sich stet» be müht zeigte, Vie Bedingungen de» Frieden-vertrage» zu erfüllen. Tie restlose Durchführung, diese» Vertrag«» hänge aber in hohem Mätze von dem Verhalten der Polen ab. * England unü -ie Truppensendung nach idberschleflen. Ein diplomatischer Korrespondent schreibt dem Dai ly Telegraph, di« britische Regierung würde den so fortigen Abgang von 'lO 000 Mastn französischer Trup pen nach- Oberschlesten mit ernster Unruhe und Mißfallen ansehen. Sie ist der Ansicht, patz eine solche Angelegenheit vom Obersten Rat erwogen werden sollte, und sie hat Grund zu glauben, daß Rom derselben Meinung, ist. Deutschland, Stellung zur Frag« de« Lran«port«. Ter französische Botschafter hat bei seinem Besuch den Reichsminister des Auswärtigen Tr. Rosen am Sonnabend gefragt, ob die deutsch« Regierung erklä ren wolle, datz sie bereit sei. die nötigen Vorkeh rungen für den Transport einer französischen Division zu treffen, hie die französische Regierung nach Oberschlesien zu senden beabsichtige. Ter ReichsminWer de» Auswärtigen hat dem französischen Botschafter noch am Sonnabend abend geantwortet, daß Vie deutsche Re gierung bereit ist, bezüglich der Transporte von Trup pen der alliierten und assoziierten Mächte den Bestimmungen de» Versailler vertrage» in jeder Weise nachzukommen. Indessen könne nach.rqrer Auf fassung ein Ersuchen um Beförderung von Truppen nach Oberschlesten nicht von einer der drei Mächte im eigenen Namen, sondern nur im Namen der Gesamtheit der dr«i Mächte, di« di« Be setzung Oberschlesien- au-führen, gestellt werden. Ti«