Volltext Seite (XML)
ten re un- Ruch, mr Speisen, »«pflegte Sie» ebenst etn Zraf. >ng. riqen BleichmW P- usgeschloj Inijjeuung. des Erzgebtl FtMlllSst Suche u Deck ,-Laternen sowie Ersatz« krteil« rmpfi Inerftr. 2 geführt. -W» , Au MSbelfak Sbel für er Lauen! Znnenausb rerblndlich. hmer um Preis« von karl ) Stück verfiel Horn, kant, ,tz 20» I. 'mmliclier souurn- xnkkLk n c»e,chätze» del im Ton richte Spielc: «stes Mater . sDarantie.) gen Preisen > ngen. »alhetm, Lr °rf. WH - pleuen I. V tilveren en ekeu i. 8. iinlinr und Haar« tr. 18. 1-. Jahrgang. Montag, -an 1. /wgaft 1-21. Mer Tageblatt LTSL -,»«.« L^^:U^«WL'!rtN.sr "" I Ne. ,77. Das Wichtigste vom Lage. Al» Tag -«» Zusammentritt» de» oversten Rate» ist nunmehr der 8. August festgesetzt Wör dens »wischen Frankreich und Angland M Sine Verständigung erzieltEwsrdejN- General Lerond ist in Part« «ingetrosfen. wie dem Temv» au» Oppeln berichtet wkd, ist Str Harald Stuart nach London und der itailie- ntsch« Oberst Bt»eonte nach Rom abgeretst. » Nach Mitteilung der Botschafterkonferenz ftndet die erste Sitzung betreff- Uebergab« Westungarns an Oesterreich am S. Auaust in vedenburp. statt. ' ! > Die sieben Zahre. Als während de» Weltkriege» die enttäuschte Er wartung, der Bölkerkampf werde kurz sein, in ihr Ge genteil um'schlug, 'sprach man in Teutschland von einem siebenjährigen Kriege. Ta» war nicht nur ein Gleich nis, e» war auch nicht nur die Erinnerung an den Wi derstand, den Friedrich der Große einer ähnlichen lieber- macht durch sechseinhalb Jahre leistete: man traute, dem Krieg in der Tat diese Tauer zu. Um Mitte 1918 schien eine nahe Entscheidung im Westen kaum denk bar. nach Osten dehnten sich die Unternehmungen im mer grenzenloser aus; sie schienen bereits das Vorspiel des hinhaltenden, vielleicht weniger blutigen, dafür um so ausgedehnteren Krieges. Wann und wo würde er erden? Heute müssen wir uns sagen, daß mindestens die Staa.en Mittel» und Westeuropas eine Verlange rung des Kampfes um noch zwei bis drei Jahre unrer keinen Umständen ausgehalten hätten oder, wenn man sich eiir solches Ausharren dennoch als möglich vorstellt l: r Zusammenbruch vo.lständig gewesen wäre. In wel chem Ausmaß ein Krieg, dem schlechthin alles dienstbar gemacht werden muß, die körperlichen, seelischen, stoff lichen und wirtschaftlichen Kräfte erschöpft, bemerkt man ja erst nach dem Ende des Kampfes; nicht während des AiugenS, .sondern "nachträglich werden in Form, von Menschen» und Gütermangel, von Aufgebrauchtheil und Ausgehöhllhelt, von Zerrüttung Leder Art die Kriegs kosten bezahlt. Wäre das Elend, das über Besiegle und Sieger unweigerlich hereinbrechen mußt«, noch jahre lang angestaut worden, so hätte es jedenfalls für den westlichen Teil des europäischen Festlandes keine Ret tung gegeben. Einen siebenjährigen Krieg aushalten und über leben konnte vielleicht England, .wahrscheinlich vermoch ten es die Vereinigten Staaten. Bei diesen Ländern war die Ursache der Widerstandsfähigkeit die Unerschöpflichkeit ihrer Mittel und vie verhältnismäßig geringere Bean spruchung, die immer noch-Kraftrvserpen übrig ließ; bei anderen war es gerade die wirtschaftliche Rückstän digkeit, .die Unempfindlichkeit eines undurchaebildetem Voikskörpers. In der Tat führt Rußland seit sieben Jahren,, die Türkei, oder waS von ihr Übrig ggeblieben ist. seit zehn Jahren unablässig Krieg. Ta nahezu alles, was an blutigen Wirren noch heute fortdauert ^Ergeb nis, Nachwirkung oder einfach Fortsetzung peS Welt- krreges ist, 'kann man sagen, pah seit dem 1. August 1914 die Erde kein wirkliches JrtedenSjahr gehabt hat. Tenn nicht einmal in den Kerngebteten de» großen Kampfes ist der Krieg vollkommen beendet. Noch im mer ist, der Form nach, zwischen Teutschland und den Vereinigten Staate« der Friedenstzustand nicht herge- steilt, die wichtigsten Bestimmungen de» Vertrage» von Versailles sind erst.kürzlich, durch da» Londoner UM» matum, .au» dem Allgemeinen in» Besondere übertra gen worden; der Friede von Trianon ward erst in die sen Tagen bestätigt, .und der Vertrag von Sevres hat überhaupt keine 'friedensbildende Kraft. Wann ist der Krieg geendet? Wenn di« ungeheuren Veränderungen, Hi« erl hervorbrachte, nicht mehr als eins Fortsetzung mit arideren Mitteln, sondern al» sein Ergebnis empfunden werden; wenn di» Staaten Hve gegenwärtigen und Künftigen Beziehungen nicht mchr vom 1. August stS14. sondern von einem neuen Aus gangspunkt rechnen. Tiefen großen Einschnitt har Teutschland in sieben schweren Jahren noch nicht erlebt. Ter Kriegszustand schwächte sich, langsam ab, aber er endete nicht. Es gibt noch einen Verband, der kein» andere Grundlage seines Bestehen» hüt, al» di« Bor» aussetzung einer gemeinsamen Gegnerschaft gegen Teutschland; e» gibt alliierte und assoziiert« Mächte, die nur so lange zusammenhalten können, wie die kriegerisch» Vergangenheit, .die sie zusammenführte, ihnen noch' al» Gegenwart gilt. Erst wenn die Weltpolilik da» Gefühl sine» neuen Beginnen« ausdrückt. .ist Her einftzvetlm siebenjährige Krieg beendet. * Me «k-«r Rrkgl Unter diesem Losung-Wort Wurde am gestrigen Sonntag sm Berliner Lustgarten eine Riesenkund gebung Her MehrheitSsozialisten, der. Unabhängigen, der Gewerkschaftskommtssion. He» FrtedenSbunde» der Kriegsteilnehmer, der deutschen FriedenSgesellschaft, der deutschen Liga für Völkerbund, de» Reichsbunde» der Kriegsbeschädigten und weiterer IS Organisationen veranstaltet. Etwa SO Redner sprachen »ns»« den Revancheg.eistuNd fükeine friedliche Nußen- politik, für einen neuen Geist.der Jugenderziehung und für die Sicherung der republikanischen Staatshorm. Der KriegSgedanke müsse allgemein bekämpft werden. Da« Wichtigste sei die Propaganda für die Verweige rung de» Kriegsdienst«»,, der Munition-Herstellung gmd der Waffentransporte. Ti« Reden fanden brausenden Beifall. Aehnlich« Friedenskundgebungen sind an etwa 800 deutschen Oirten, sowie in Enoland, Frankreich und Amerika deranstaltet worden Demokratie unä Lanäwirtschaft. Don T«. Böhme, M. d. R. Wohl selten ist die Haltung einer politischen Par tei so zu Unrecht verdächtigt worden, wie die der Tau schen Demokraten gegenüber der Zwangswirtschaft. Von den ersten Sitzungen de» Weimarer Parlaments an. wo der heutige Führer der Partei. Senator Bereisen,.den Ruf nach Abbau der Zwangswirtschaft erschallen ließ, bis zur Gegenwart,, da die deutschen Tenmkraten nahezu vollzählig im Reichstage amwesend waren, um einmütig für die freie Wirtschaft zu votieren, ist die Hal tung der Partei völlig einmütig gewesen. Es war nie so, daß etwa die Landwirte in der Fraktion zur freien Wirtschaft drängten und andere sich, dem wider setzten; die Haltung war stets einmütig. Gar oft irat- dis Ungeduld der nicht landwirtschaftlichen Kreise über das langsame Tempo des Abbaues außerordentlich tem peramentvoll in die Erscheinung. Ein Arbeiterführer war es in der Fraktion, der am frühesten und lebhafte sten die völlige Freiheit der Wirtschaft auch beim Ge treide verlangte. Eine solche Haltung war durchaus verständlich. Wer als Städter die Notwendigkeit der freien Wirtschaft zur Wiederoesundung des Vaterlan des erkannt 'hat, aber auch, weiß, daß eine Uebergangs- zeit mit hohen Preisen dabet nicht vermieden werden kann-ist viel freier als Verfechter dieser Ueberzeupung, als derjenige, .der als Landwirt das Odium zu tragen hat. an der freien Wirtschaft auch materiell interessiert zu sein. Selbstverständlich besteht aber auch für ihn die Pflicht, Mißdeutungen ,emer Haltung im vaterländi schen Interesse, auf sich zu nehmen. Wer für die freie Wirtschaft ist. arbeitet auf lange Sicht Ter Verfasser hat e,s deshalb' auch möglichst ver mieden, in Auseinandersetzungen mit Verfechtern der Zwangswirtschaft,, auf.Vie Senkung ber Butterpreise und ähnliche Erscheinungen bei Freigabe der Wirtschaft für einzelne Produfte hinzuweilen. Tas kann gelegentlich zutreffen, daß Mer und ba sofort bei Freigabe eines Produktes eine Preissenkung stattfindet, besonders, wenn es ein mehr entbehrliches Erzeugnis, ist, das über dies schon vor dem Kriege überwiegend im Inland er zeugt wurde. Im allgemeinen wird aber ein Staat, der allein an Brotgetreide und Futtermitteln in Friedens zeiten im Jahre eine Mehreinfuhr-kvm zehn Millionen Tonnen hatte, der überdies 'landwirtschaftliche lieber- schußgebiete verloren hat, .und dessen Valuta schleck: jst, teure Preise für die unentbehrlichen Massenpro-, dukds solange haben, bis entweder die Valuta eine völlig andere wird, oder die.heimische Produktion zur Deckung ausreicht. Ta die Verpflichtungen an den Fetndbund eine durchgreifende Besserung der Valuta völlig.aus schließen, so bleibt die Hebung Her landwirtschaftlichen Erzeugung, allein Übrig. Sie ist.schlechtweg der deutsche Rettungsanker neben der Hebung der Kohlenproduftton. Gelingt e». die Einfuhr än ausländischen Nahrungs und Genußmitteln, sowie an lebenden; Tieren, di« 191» über 8 Milliarden Goldmark betrug, im wesentlichen durch einheimische Erzeugnisse zu ersetzen und daneben dis früher vorhandene landwirtschaftliche Ausfuhr wie der in bi« Weg« 'zu leiten, dann' sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu einem großen Teil überwunden. Daß dies bet steigender Intensivierung der Landwirtschaft, möglich ist, ergibt sich aus zwei Tatsachen: den ver schiedenen Erträgen, die auch heute noch, bei Wirtschaften derselben Bodenqualität und gleichwertigen sonstigen Bedingungen erzielt wurden« und der Tatsache der ge waltigen Steigerungen der Ernteerträge innerhalb der letzten .85 Jahre vor bem Kriege, Ti« amtliche Stati stik gibt pro Hektar für das Jahrfünft 1809 bis 13 ge genüber dem Jahrfünft 1879 bis 83 beim Roggen einen um hundert Prozent höheren Ertrag an; bei den ande ren Getretdearten und den Kartoffeln nur wesentlich geringere Steigerungen. Wir wissen, daß dis Ziffern der Ernteerträgnisse absolut, vielleicht nicht relariv in der Steigerung Übertrieben sind. Ta» eine ist.aber un bestreitbar; eine Steigerung unserer heutigen Grme« erträgnisse in wenigen Jaüren um 25 bi» 80 Prozent ist.sehr wohl denkbar, wenn alle geeigneten Maßnahmen ergriffen werden. Tie wichtigste Triebfeder für die Menschen, wie sie nun einmal sind, -leibt unter allen Umständen da» eigen« finanzielle Interesse. Ta» Dümm ste jst unter den heutigen Umständen eine Politik de» Neide» gegenüber der Landwirtschaft. Um die 10» bi» 17stündige Arbeit bei glühender Sonnenhitze wird der Städter -en Kleinbauern weniger beneiden. E» ist sein ureigenste» Interesse,, wenn er di» intensivst« Wirtschaft auf dem Lande, gesteigerte Erträge, -amit Verminderung der Produktionskosten de» Zentner» Getreide möglich macht. Da» ist Politik auf lang« Sicht, die Mißdeutungen ausgesetzt sei« mag, bi« aber trotzdem sür di« Haltung, der Deutsche« Demokratischen Partei entscheidend war. Lediglich deshalb Kar di« Deutsch« Temokratisch« Partei führend im Kampf gegen di« Zwangswirtschaft. VerMnäigung zwischen England unä Frankreich. Vor Oberst» Nat am Bugust. Wie die Agence Lavals Kittetlt. hat der englische Botschafter Sonnabend abend d«n französischen. Ministerpräsidenten dringend verständi gen lasse n ,.datz die britisch« Regierung sehr gern dem Vorschlag BriandS!zustimme Und 'ihren Botschafter in Berlin beauftragen werde,, fick seinem französischen und italienischen Kollegen anzuschließen, um gemeinsam der deutschen Regierung mitzutsilen, baß sie sich -erefthal- ten solle^auf.jede mögliche Weise, den Transport der alliierten Truppen,, falls dieser erforderlich.wer den sollte, hu erleichtern. Als Termin des Zusammen tritts des Obersten Rotes schlägt Lord Curzon den 8. A u g u st vor. Llohd George werde den Sitzungen des Obersten Rates beiwohnen. Ä!er Ton der englischen Antwort wird als sehr herzlich bezeichnet. — Nach der Westminster Gazette hat die britische Antwort an Frankreich zu einer Verständigung zwischen beiden Regierungen geführt, die amtlich als/ durchaus befriedigend für beide Teile, erklärt wurde. Lord Curzon Wird am 3. August nach Paris reisen. Balfour wird ihm beistehen. Auch! die Anwe senheit Llohd Georges Hilt als nicht ausgeschlossen. das Programm öes Obersten Nates. Wie die Agenos Hava'S h^ldet, hat im Laufe, veSi Sonnabend abend der englische Botschafter in Paris amtlich die Annahme 'des Kompromisses! durch seine Regierung bestätigt, das einen Ge samt sch ritt in Berlin zur Regelung der Frage der Verstärkungen durch den Obersten Rat betrifft Der Oberste Rat werde also am 8. August in Paris zu« sammentreten, da der italienische Miniiteroräsi- dent nicht früher abkommen könne., Llohd George werde der Sitzung per's.önlich beiwohnen. Bel gien werbe 'eingeladen werden,, und Amerika werde einen Vertreter an den Verhandlungen teilnehmen lassen Die Konferenz werde in erster Liinie di« Frag- deir nach Oberscklefien zu "entsendenden Ver stärkungen,, sowie die Teilung des Abstim mungsgebietes üu regeln haben. Ti« Kriegs besch uldigtenfrage werde sehr wahrscheinlich auch gpptüft werden. Tie Frage der Reparationen werde in ihrer Gesamtheit wahrscheinlich nicht ins Auge gefaßt werden, da die alliierten Finanzminister gleich nach der Konferenz gewiß 'technische Fragen zu regeln hätten, wie die Verteilung her bereits von Deutschland gezahlten Entschädigungssumme, Her Besatzungskotzen usw. Ein Hauptpunkt, di« Aufrechterhal tung Her drei London eh Sanktionen, Beset zung vpn Ruhrort, Duisburg und Düsseldorf, die Zoll schranken am Rhein und die Ausfuhrabgabe, werde be stimmt angeschnitten werden, doch gehe die all gemeine Meinung dahin, daß die Entschließungen dar über der Garantiekommission überlassen werden sollen, welche die Ausführung der deutschen Verpflichtungen zu überwache« hat. Anarchie im Ureise Rybnik. Mn piküirftiütt Seuch«ich«d für Lkttt^europa. Unser F. Z,-Mitarbeiter bereiste vor einigen Tagen den Lrei, Rybntk, der für di« wirtschaftlich« Zukunft Oberschlestens von größter Bedeutung jetzt aber iU Ge fahr steht, Polen zugesprochen zu weei-en. lieber die dort herrschenden Zustände berichtet er folgendes: Aul den industriellen Werken des Kreises RhbUik bestehen geradezu anarchistische Verhältnisse, wie sie bisher wohl nur auf den industriellen Anlagen Sowjet rußlands zu verzeichnen- waren, Bei den Belegschaften einer großen Anzahl Rhbniker Gruben besteht die Auf» sassung, .daß di« deutschen Gesetze abgLschafft sind, an» dere noch nicht erlassen wurden, keine deshalb bestehen. Die Betriebsräte geben zurzeit selbst Gesetze und Verordnungen, .soweit sie eS für erforderlich und für ihre Interessen zweckmäßig ansehen. Sie verlangen u. a., daß in den Betrieben und Bürds Beamte und Ar beiter nur mit ihrer Zustimmung angestellt entlassen und befördert werden. Tie Folge davon ist. -aß ein« große Anzahl von Beamten und Arbeitern «nir'.ernt und neue angestellt worden find, die vollkommen unge» eianet sind, die ihnen übertragenen Arbeiten zu erledi gen, wodl."ch di« ganze Betriebs- und Geschäftsführung nicht nur erschwert, .sondern «zum größten Teil unmöglich gemacht wird. Tie Betriebe werden tatsächlich von den Betriebsräten geführt. In -en Jnduyrieorten Haden die Belegschaften wild« WohnunySkvmmifLi'onen eingesetzt, die mit. Härte und Willkür Enteignungen und Hinaussedün gen vornehmen. In einer ganzen Reihe von Fällen ist man zu schlimmen Tätlichkeiten gegenüber Tirek- - toren und WerkSleftrrn übergegangen, sodaß diese njcht mehr M der Lage sind, den Betrieb verantwortlich zu führen, wodurch Wiederum die Produktion schnrvrn Schaden erleidet. Diese Bewegung hat weder ruttiLna»