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„0! Mittwoch, äen 1. November ISIS 11. Jahrgang Unausgesetzte Kämpfe auf allen Fronten KU nur >en US- M V 8 Front deS GeneralfildmarschaLS von Mackensen. «otno kveiUliisse von «eseutliche» ViejdMtm»«. Mazedonische Front. S« Cernaboge« «nv Machen Bnpkostv «ch TatzinoS- G«e «ahm vis «rtttterietätigkeit WAV« zpt. Der erste Generalguertieomeifirr (W. T. B). Lndendorff. LW -i-W k uL V M '5L M W -Ä W finden. Man ist sich dev Gefahr, in den Weltkrieg hinqin- gezogen zu werden, plötzlich mehr als bisher bewußt ge- worden. Es werden jetzt Bemühungen sichtbar, einen Aus gleich in der augenblicklichen Deutsch-norwegischen Span nung zu finden. In einem Leitartikel des Reeder-Organ- SjöfartStidende wird u. a. ausgeführt, es fei gänzlich aus geschlossen, daß die norwegische Verordnung die Untersee boots als ungesetzmäßigo KriegSfahrzeuge brandmarken wolle. Da die deutsche Regierung erklärt habe, daß die deut schen Unterseeboote norwegische Territorialgewässtt nicht benutzen, liege die prinzipielle Frage vor, ob Norwegen völkerrechtlich dije Befugnis habe, eine solche Verordnung zu erlassen. ES werde im beiderseitigen Interesse sein, eine Lösung der Zweifel zu finden. Aehnlich äußert sich dev norwegische Reichsgerichtsrat Emil Stang in dem Blatt Sozialdemokraten, der die Regierung darauf hinweist, daß ihre Verordnung höchst unglücklich habe Wicken müssen. ! Gedrückte Stimmung über die großen SchiffSverluste. Nach einem Amsterdamer Blatt meldet der TempS aus Christiania, das Geschäftsleben sei dort wegen des Scha dens, der durch dies Unterseeboote Ker Schiffahrt zugefügt eine r«rrlrcsi-mmän«rcsst ScgenoNrilrlve ln Ser vodkuStchilt Reute» meldet au» Odessa: Die russischen, serbischen ry»d rumänische« Truppe« haben in der Dobrudsch» die Offeisstde ergrtsfen. Ferner wird aus London gemeldet: Wie Reuter von maßgebender rumänischer Seite erfährt, hat man Grund zu glauben, daß die neue Gruppierung der rumänischen Armer und die sehr beträchtliche, von Rußland geleistete Hilfe bald «inen völligen Umschwung der Lage herbetführen werden. Der rumänische Gesandte in London -Hielt täglich die rüh rendsten Beweise für die Sympathie, die da» englische Volk für Rumänien empfindet und für seinen Wunsch, dem «Zue- sten Bundesgenosse zu helfen. Ra drückt« sskre höchst- Ve- worden sei, etwas gedrückt. j Der Berliner norwegische Gesandte in Christiania. NorSk Telegramm-Bureau meldet: Der norwegische Gesandte am Beniner .Hofe, von Dittenl, ist am Dienstag in Christiania eingetröffen. krmrnarvaiirlg kelnancke 3chMe im Kanal verreM. Drei kürzlich nach dem H^machasen -urückgekehrto Deutsche Unterseeboote haben im englischen Kanal in we nigen Tagch, insgesamt 21 Schiffe mit rund 28 500 Ton nen versenkt. Unter ihnen befanden sich folgende bisher ln den Zeitungsmeldmtgen! noch nicht genannten Schiffe: französische Bart Condor (760 Tonne»), französische Black Cannebiöre (2454 Tonnen), mit Farbbolz, nnd der fran zösische Dreimastschoner St. Charles (521 Tonnen) mN einer Ladung von 420 Tonnen Fische. Lloyds meldet: Der griechische Dampfer Germain» ' ""3 Tonnen) ist am 28. Oktober durch ein deutsches Un- Anzeiger für öas Erzgebirge mit -er wöchentliche»» Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntag-bla«. SSKW «Ä7- «omchchmSe s« LoSa—n mit Ha—»NN s» 4-- »ho. - « , R-nspooche» Sd» Nr- 254 Warubmgr?r»gra»m. Die von der Wiener Neuen Freien Presse veröffent- I hten Aeußerungen Hindenburg» und Ludendorffs bean- I! ruchen ein besondere» Interesse schon deshalb, weil hier I,ie beiden großen Männer zum ersten Male wieder aus- I: hrlich sprechen, nachdem sie vom Kaiser an die höchste - pitze der gesamten Kriegsftihrung gestellt worden sind. I' ^an kann den vornehmen Takt nicht genug bewundern, mit I ccm der Marschall die schwierigsten Fragen unserer schweren »Zeit beantwortet, mit dem der Generalquartiermetster in I kurzen geistvollen Sätzen die Erklärungen seines Herrn I würzt. Hindenburg weicht keiner Anforderung aus, die die I berechtigte Wißbegierde der Oeffentltchkeit an ihn stellt I Westn er dem deutschen Volke beruhigend verkündet, daß die I Kriegslage so günstig wie nur möglich ist und alles weiter I lurt gehen wird, so weiß man, was das aus diesem Munde I zu bedeuten hat. Der große Russenbezwinger hat für die I Sorgen und Opfer unserer österreichisch-ungarischen Brüder I,me ganz besonders tiefe Anteilnahme und gibt ihnen den I denkbar trostreichsten Ausblick auf das glückliche Kriegsende I adurch, daß er voll überzeugt auf die Erschöpfung I»er Russen und auf die starken Reserven der Donau-' I Monarchie hinweist. Ebenso beruhigend wirkt die Zusiche- I -ung, daß die Front im Westen bombenfest steht I nd die Gegner nie dstrchkommen werden. Sehr fein sind I uch Hindenburgs Urteile über die Franzosen, Engländer I nd Rumänen unterschieden. Man erkennt deutlich die I eringe Achtung, die der große Feldherr der englischen I Strategie entgegenbringt, und eS ist ein Ausfluß echter Sol, I atennatur, wenn Hindenburg daS LoSgehen Rumäniens I nit Freude begrüßt, weil wir dadurch aus dem StellungS-- I wieg herausgekommen sind. Und dann immer wieder dieser I rundervolle Takt, dieses vornehme Abschneiden des Ge I präches, wenn es sich um ein militärisches Geheimnis (Ist I Aussicht auf einen entscheidenden Schlag ? (oder um eine I Zrau beim Gegner handelt (die Königin von Rumänien). I Das tteffte und interessanteste aber, was Hindenburg in die- I er neuen Veröffentlichung sagte, ist unseres Erachten» die I Erklärung über sein sogenanntes Programm. Wa» I Hindenburg hier gegen den Unsinn der Leute vorbringt, ist I scheinbar nichts anderes, als was dieser vernünftige und I besonnene Kopf zu sagen hätte. Und doch dürfte in dem I Satz: Es gibt kein fertiges Programm; wo und wie der I Sieg zu erringen ist, kann nur immer von neuem auf Gruihd I der Ereignisse beurteilt werden — die ganze Weisheit und I Erfahrung aller Zeiten tzingeschlossen sein. Diese Hinken- I burgschen Worte, ganz au» dem Augenblick und GesprächS- I eifer geboren, stimmen so auffallend mit den berühmtesten I Sätzen seiner großen Vorgänger auf dem Gebiete Ker I Kriegskunst überein, daß wir nicht umhin können, einen I kurzen Vergleich anzushellen. Helmuth von Moltke sagt I in seiner Studie über Strategie, die er kurz nach dem Feld- I zuge 1870/71 schrieb: Kein Operationsvlan reicht mit eins- I ger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der I feindlichen Hauptmacht hinaus. NurderLaieglaubt, I in dem Verlauf eines Feldzuges die konsequente Durchfüh- I rung eines im voraus gefaßten, in allen Einzelheiten über- I legten und bis ans Ende fortgeführten ursprünglichen Ge- I danken zu erblicken. Karl von Clausewitz nennt den I Krieg ein wahres Chamäleon und schreibt: Wenn auch der I olitische Zweck von der höchsten Wichtigkeit ist, so müssen I vir uns doch auf einem allgemeineren Standpunkt erhal- I len, weil die ursprünglichen politischen Absichten im Laufe I des Krieges sehr wechseln und zuletzt ganz andere werden I können, eben weil sie durch die Erfolge und durch die wahr- I schetnlichen Ergebnisse mit bestimmt werken. Friedrich I ' erGroße: Immer dem Terrain gemäß handeln, nichts I ic unrechten Zeit tun und den passenden Augenblick für I! de Handlung erfassen, das macht den großen Feldherrn. I:iian muß stet» diese Regeln vor Augen haben, Md doch I öl niemand unf'hlbarer als der Papst. Unter den ältesten I > riegsregeln der Menschheit endlich, in den Fünf heiligen I -ciegsbüchem der Chinesen, die der Jesuitenpater de I ^ .lignes 1767 in Franzö ische übersetzte und die Napoleon I immer wieder zum Stud um empfahl, findet sich folgende I Lehre, die her General Loutao dreitausend Jahre vor I Friedrich dem Großen gab: Ein guter General muß nie sa- I gen, was auch,kommen mag, ich mache dies. Die Umstände I allein müssen ihn bestimmen! Von den alten Chinesen 1150 I ll. Chr. bis zu Hindenburg 1S16 ist e» geblievm, was maH Iden Drängern und Krittlern in» Stammbuch schreiben I sollte: Fragt den Feldherrn nicht nach seinem fertigen I Programm! Er weiß e» selbst erst, wenn er fertig ist und I den Sieg nach Hause bringt. Ser (leuirch-n-meglrche NonMirr. Politiken beschäftigt sich mit der deutsch-norwegisch Streitfrage. DaS Blatt weist auf die aufhetzenden Au führungen der Ententepresse hin, welche die Möglichkeit eines Krieges zwischen Norwegen und Deutschland in den Vordergrund stellt, ja sogar als unvermeidlich be zeichnet, daß der deutsch-norwegische Konflikt eine Ver- chärfuna erfahren werde. Gegenüber diesen Alarmnach- richten hebt da» Blatt von neuem hervor, daß der Streit nicht au» widerstreitenden Interessen entstanden sei, die nicht ausgeglichen werden könnten. Deutschland und Nor wegen seien in Wirklichkeit einer Annäherung nahe. De». halb sei es nicht wahrscheinlich, daß die Verhandlungen . nicht zu einem Ausgleich der Meinungsverschiedenheiten /an » führen sollten. BerlingSke Ttdende schreibt, e» sei zu er- ' warten, daß die amtliche norwegische Antwort aufklärend und beruhigend wirken werde. (W. T. B.). Noch immer norwegische Dampfer kn englischen Re-ierunfi»diensten. Anfang voriger Wische find von Tyne ^cht weniger al» 18 norwegische Dampfer mit Regtenmg»ladung nach Frankreich ick See gegangen. Angesicht» solcher Tran»porte darf sich Norwegen nicht wundern, wenn e» erhebliche Schiffsverluste . durch den deutschen U-Kreuzerkrieg erleidet. Beginnende Einsicht. In einigen norwegischen Blättern scheint der deutsche Standpunkt gegenüber der norwegischen UnterseebootSver- ovdnung vom 13. Oktober jetzt eine größere Würdigung zu IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII»»IIIIIIII»»II!IIIIII»IIIIII»III»II»IIlIIII»II!IIIIIIII MMWWMWMpO (Amllich). Große» Hauptquartier, 1. Nov. vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Front de- Generalfeldmarschalls Kronprinzen Rupprecht MU schwächer werdender Sicht setzte im Sommege biet iq mehreren Abschnitten lebhafte ArtilleoietLtigkeit ein. In den Abendstunden gingen die Engländer au- der Gegend von Courcelette und mU starken Kräften aus der Linie Gueustecourt— Lesboeufs zum Angriff vor. Nörd lich von Courcelette kam in unserem Abwehrfeuer der AN griff nicht vorwärts. Westlich von Le TranSloy brach er verlustreich an einzelnen Stellen im Nahkampf zusammen. Front des deutschen Kronprinzen. ; Der Geschützkampf auf dem Westufer de» Maas war zeitweilig lebhaft Oestliche, Kriegsschauplatz. Front deS Generals Prinzen Leopold von Bayern. Gegen die am 30. Oktober von uns genommenen Stellungen auf dem östlichen Narajowkaufer führte der Russe ttach starker Artilleriewirkung bei Einbruch der Dunkelheit heftige Gegenangriffe, dis fünfmal wiederholt unter blutigen Verlusten scheiterte»». Auch di« ottomanifcheL Truppen hielten da» ge, wvnnene Gelände H,zen starke Angriffs und warfen an einer Stelle den eiugeprochvnerr Feind durch schnellen Gegenstoß zurack. An der vistrycza SoltwinsVa wiese« ösherrelchische Truppen feindliche Abteilungen durch Feuer ab. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Fu Siebenbürger» ist di« Gesamtlage unverändert. Einen wichtige« Erfolg errangen westlich der Pre. dealstraße Ssterreichischarngarischr Regimenter, die in die rumänischen Stellungen einvrangen »md 10 Anfaterie- geschähe «nd 17 Maschtuengowehre erbeuteten. Südwest. Lonnen) ist am 28. lich de» RotemTurmAPasses unechte unser Angriff Fort- versenkt worden. Die Mannschaft ist oe^ett.s. rl^t^ " zrorr Dio Besatzung des ftanzöflschen Fischerbootes St. C h ar.» le 8 landete in Plymouth und berichtete, Laß ihr F^psg versenkt worden sei. Lloyds meldet firner Mau geruht, daß der Dampfer Marina (5204 Tonnen- versenkt wo* den ist. (W. T. B.). U 53 WohLbvhÄten heim«,»ehrt! (Amtlich). Das Unterseeboot U 53 ist hon seine» Unternehmung über den Atlantischen Ozean w»hlb«haüen in die Heimst Mäckgelehrt Angriffe auf deutsche U Boote durch Handelstchmpser! Eine» unserer kürzlich aus dem Mittelmeer zurückgv- kehrteu Unterseeboote ist bet der Führung des HandelSkrie- geS wiederholt von bewaffneten Dampfern angriffsweise oder bet der Einleitung der Ausübung Ke» Untersuchungs rechtes, und zwar insgesamt nicht weniger al» siebenmal beschossen worden. Es handelte sich fast stets um eng lisch eDampfer, welche durchweg ein oder mehrere 7,6-Zentimeter-Geschütze führten. Auf dasselbe Boot war übrigens bei der vorausgegangenen mehrwöchigen, gleich falls im Mittelmeer oorgrnommenen Unternehmung nicht weniger al» sechsmal das Feuer durch feindliche Dampfer eröffnet worden. Es gelang aber jedesmal, wie auch bei der letzten Unternehmung, der Geschicklichkeit und Geistes gegenwart de» Kommandanten und seiner Bootsbesatzung, dem feindlichen Feuer rechtzeitig zu entziehen.