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m Überdmd Sonnsbemä, äen tt. August IS2S 23. Jahrgang !i Denn die Elemente hassen Sin ob«rMl;isck«r vorl in flammen. 2« der Ortschaft Luhe bei Weiden in der Oberpfalz ist «in Rtesenbrand ausgebrochen. Die Feuerwehren aü» der ganzen Umgebung sind zur Bekämpfung des Feuers, die durch herrschenden Wassermangel erschwert wird, herbeigeeilt. Das Feuer kam gestern Nachmittag um 1 Uhr in dem Anwesen eines Landwirtes, wo das Getreide mit einer Maschine gedroschen wurde, durch Kurzschluß aus-j Bon den rund 105 Häusern der Gemeinde sind 40—50 Wohnhäuser und mindestens 120 Nebengebäude niedergebrannt. Die Ernte, die in den Stadeln unter gebracht war, ist verloren. Die Kirche wurde gerettet, nur der Kirchturm ist abgebrannt. Das Vieh wurde zum Teil gerettet. Hab und Gut der vom Brande Betroffenen ist verloren. Das wenige Mobiliar, das ins Freie gebracht müssen zum Teil in den wenigen stehengebliebenen Häusern untergebracht werden oder Notquartier, beziehen. Schul« und Postagentur sind ebenfalls niedergebrannt. Di« Ein wohnerzahl des Marktflecken» beträgt 700 Personen, «in Berlust von Menschenleben ist nicht zu beklagen, «in Ein wohner ist an Rauchvergiftung schwer erkrankt. Zur Zeit wütet da« Element ungebrochen weiter. O NkfeabrLtt-r t« Tschechoslowakei. In der Gemeinde Szögy bet Parkany entstand ein Brand, der sich mit rasender Geschwindigkeit ausbreitete und 178 Häuser «inäscherte. S00 Familien mit 2000 KSpfen sind obdachlos. Zwei Kinder werden vermißt- Der Schaden wird auf ungefähr zehn Millionen Kronen geschätzt. In der Gemeinde Loschitz in Mähren brach au« unbe kannter Ursache Feuer aus, da», von starkem Winde unter- — vtzsH Reichsbahn wie auch er, der sschuß stets zur Verfügung - Arbeit des Ausschusses unge- !tet ihrer hervorragenden Bedeutung einen tunlichst mellen Verlauf nehme, damit das Ergebnis der Ar- Vie v-cbprüfung beginnt. Erst« Sitz«- de» «uSlchvüe» »ur Uebervrüfmra der Berkehresicherheit d« «Sch-dahn. Sestern fand die erste Sitzung des von dem RetchSverkehrS- Minister gebildeten Ausschusses zur Ueberprüfuna der Verkehr»- ficherheit der Reichsbahn statt. Der RetchsverkeyrSmtnister er örterte Zweck und Ziel der Arbeit des Ausschusses. Er hob hervor, daß der Ausschuß in seinen Arbeiten völlig unab hängig und berechtigt sei, örtliche Besichtigungen vor zunehmen und nach seinem Ermessen Sachverstär.otge zu hören und Gutachten einzufordern. Er betonte des wetteren, daß sowohl der Generaldirektor der ' Reichsverkehrsmtnister, dem AuSI stehen. Er bat Wetter, daß die S acht" " ' - - beiten des Ausschusses möglichst ball» in die Tat"umgesetzt wer den könne, um das vertrauen zur Deutschen Reichsbahn und ihren Einrichtungen in vollem Maße wiederherzustellen. Der Reichsverkehrsminister übertrug den Vorfitz des Ausschusses dem Geheimen Oberbaurat Ztr kl er. Der Ausschuß nahm seine Arbeiten sofort in Angriff. -Pffd' /luer Tageblatt -E-- /lnzeigerfirröas Erzgebirge ««holt«.» »l. amwq« »« Statt m>» pM«,«Icht.Na.. Nr. isr werden konnte, fing infolge der riesigen Hitze Feuer und ist ebenfalls verbrannt. Für di« obdachlosen Ein- wohner sind keine Wohnungen vorhanden, sie Das politische Vermächtnis Naäitschs. Ruhe in Jugoslawien. Gestern früh wurde das von Stefan Raditsch hinterlassene politische Testament eröffnet. Danach hat Raditsch den Füh rer des kroatischen Blockes Dr. Trumbitsch zu seinem Nachfolger in der Führung der Kroatischen Bauernpartei bestellt. Das Testament enthült ferner einen Appell an das kroatische Volk, nach seinem Tode die Rübe zu bewahren. Vertreter der bäuer lich-demokratischen Koalition bereisen in Automobilen das ganze Land, um die Bevölkerung im Sinne des Vermächtnisses zur Ruhe zu mahnen. Bisher ist es nirgends zu Ruhestörun gen gekommen. Gestern wurde tn Agram auch bekannt, daß die jugoslawische Regierung beschlossen habe, korporativ an den Betsetzungsseterlichkeiten für Raditsch in Agram tetlzuneh- men. Die Befürchtungen, daß eS bei dem Ableben diese- »un gekrönten Königs" zu Unruhen kommen würde, haben sich also erfreulicherweise nicht bewahrheitet, jedoch kann niemand ver kennen, daß immer noch schwere Gefahren drohen, zumal man nicht zu übersehen vermag, ob der Nachfolger Raditschs sich seiner Aufgabe gewachsen zeigen wird. So hält die Hochspan nung tn Südslcuvten nach wie vor an. 2m fernen «Osten. Großbritannien und China. Der Nankinger Zwischenfall ist durch die Unterzeichnung «ine» Abkommen» zwischen Nanking und Großbritannien geregelt worden. Zugleich wurde ein zweites Abkommen unterzeichnet, in dem sich Großbritannien verpflichtet, Ver handlungen mit China über die Revision der bisherigen Ber- träge «inzuleiten- Die langwierigen Verhandlungen zwischen London und der Nanking-Regterung über die Entschädigungen für die Tötung von Engländern und Beschädigung englischen Eigen tums bei den Unruhen tn Nanking im vorigen Jahre sind soweit zum Abschluß gebracht. Damit ist gemäß einer Unter- Hausrede Chamberlains die Vorbedingung für den Abschluß politischer und wirtschaftlicher Verträge zwischen London und der Nanking-Regierung geschaffen worden. London dürfte nunmehr ähnlich« Wege gehen, wie Washington, während Japan an seiner ablehnenden Haltung festhält und gerade erst in diesen Tagen der Nanking-Regierung eine sehr scharfe Note abermittelte, die von der englischen Press« teil- weis« sogar al« Ultimatum bezeichnet wurde und die gegen die Kündigung de» japanisch-chinesischen vertrage» erneut protestiert. ilatt. Aieäe äen Menschen. Tagung der Kriegsbeschädigten. In Berlin wurde gestern vormittag im Plenarsaal de» des, des Internationalen Arbeitsamtes in Genf, der deutschen Friedensgesellschast und anderer verbände feinlich eröffnet. Der Borfitzende des ReichsverbandeS deuttcher Kriegsbeschädig ter, Lehmann, trat für den Schutz aller Kriegsopfer, inSdeson- dere aber für den Schutz der Deuflchen im ÄuSlande eim Abend» fand eine vom RetchSverband deittsch« Krieg»- beschädigter und Krieg-Hinterbliebener vom RetchSverband düHUkschwiAr Mkvrfm» öffmtüche Krmdgsor«- d« stützt, sich mit großer Geschwindigkeit ausbreitete. Dem Brand« sind bisher 18 Wohnhäuser und der Rathausturm zum Opfer gefallen. Berliner Kriegsopfer statt, an der auch Vertreter der Reichs und Staatsbehörden und der ausländischen Bruderorganisa tionen in Frankreich, Oesterreich, Tschechoslowakei, Jugosla wien usw. tetlnakmen. Der Präsident der Internationalen Arbeitsgemeinschaft, Viala-Parts, bezeichnete als höchstes Ziel der Aufgaben der Internationalen Arbeitsgemeinschaft die Befriedigung der Menschheit. In erster Linie sollten die beiden ersten Kulturvölker Deutschland und Franks reich fortan tn Eintracht den Frieden schaffen. Präsident Brand Liß vom Oesterreichischen Bund der Kriegsbeschädigten gab der Hoffnung Ausdruck, daß die deut schen und die österreichischen Verbände bald zu einem Bunde im gemeinsamen Vaterland vereint sein mögen. Ruch Sttnnes jun.? Vie Ermittlungen i« Anlethebetrug. Di« Untersuchungen in der Kriegsanlethe-Betrugsaffäre haben, wie ein« Korrespondenz meldet, zu der Annahme geführt, daß Hugo Stinnes jun. der Geldgeber der tn Hast befindlichen Sekretärs von Waldow gewesen sei. Die Ver dächtigung gegen Hugo Stinnes geht von dem verhafteten Sekretär von Waldow au». Von der Staatsanwaltschaft und der Justizbehörde wird Stillschweigen darüber gewahrt, inwieweit Hugo Stinnes wirklich in die Affäre mit hinein gezogen ist und es wird lediglich betont, daß keine Ver anlassung vorltege, der Nachricht formell zu widersprechen. Bei den Untersuchungen handelte es sich vor allen Dingen dämm, festzustellen, wie der Sekretär von Waldow, der ein Monatsgehalt von 1650 Mark bezog, die Beträge aufbringen konnte, um tn London für 250000 Goldmark Kriegsanleihe zu erwerben. Nach dem Ergebnis der bisherigen Nach- forschungen scheint Hugo Stinnes von Waldow diese Summe vorgestreckt zu haben, und zwar aus dem von ihm ver walteten vermögen «ine» Bekannten. Die Ermittlungen gehen nun vor allen Dingen darüber hinaus, ob Hugo Stinnes jun. gewußt hat, für welche Zwecke von Waldow das Geld benötigte. Hugo Sttnnes hält sich augenblicklich in Mühlheim auf und beabsichtigt in der nächsten Woche eine Auslandsreise anzutreten. »MM bekämpfen» fonäern beherrschen-. v« Vrststeler GoztaNstenkongreß- Im Verlauf der gestrigen Sitzung de» Internationalen Soztalistenkongresses berichtete Wibaut (Holland) im Namen des Wirtschafts-Ausschusses über die Gesamtheit der Probleme der Rationalisierung, der Lmsts, der Kartell« und der Monopolgesellschaften. Die Arbeiterklasse solle sie nicht bekämpfen, sondem versuchen, sie zu beherrschen, um an ihren Vorteilen tetlzunehmen. Wibaut sagte dann, auf dem internationalen Gebiet habe die ArbetterNaste «tn« dreifach« Aufgabe zu erfüllen: L. sich zu bemühen, die Hemmnisse, dl« sich der Entwick- lang des internationalen Handel» rntgegenstellen, allmählich zu beseitigen, 2. di« international« Angleichung der Arbeit». Verhältnisse zu erstreben, 8- zu verlangen, daß ein internationale» Wirtschaftsamt unter der wirksamen Kontrolle der organisierten Arbeiter dem Völkerbund angegliedert werd«. Der Redner fordert« di« Proletarier aller Länder auf, sich für den'Kampf unter der Parole zusammenzuschlteßen: Ersetzung der kapitalistischen Monopol, durch di, nationalen Gemeinschaften. Ersetzung der internattonalen Trust» durch die EMMMst d« Aktkm»«. Vie naeblle Völkerbimäst-gang. von Dr. Külz, Reichsminister a. D. Am 81. August wird die 81. Tagung de» Völkerbund»- rates beginnen, und am 8- September wird sich die voll- Versammlung des Völkerbunde» «»schließen. Wenn nicht alles täuscht, wird es auf diesen Tagungen zwar zu ganz interessanten Aussprachen über einige Fragen von allge meinerem Interesse, nicht aber zu wichtigen Entscheidungen kommen. Die Bedeutung der Tagung büßt schon dadurch ein, daß Chamberlain nicht erscheinen wird. Wer von den anderen Außenministern der führendem Staaten persönlich an den Beratungen teilnehmen wird, steht zur Zeit noch nicht fest. Die Tagung des Rates wird von dem finnischen Mit glied geleitet werden; ihm als Ratspräsidenten steht auch di« Eröffnung der S. Vollversammlung zu. voraussichtlich wird Finnland sich hierbei von dem Minister Procov« ver treten lasten. Die wesentlichste zur Verhandlung kommend« politische Frage ist das Problem Polen-Litauen, zu dem ein Bericht des holländischen Außenministers zu erwarten ist. Die Ding« haben hier insofern eine neu« Wendung genommen, al» dl« für 15. August in Königsberg vorgesehenen polnisch-litauischen Verhandlungen nunmehr gleichzeitig mit der Tagung de» Völkerbundsrats am 80. August in Genf beginnen werden. Die räumliche und persönliche Nähe de« Völkerbundsrat» wird zweifellos dazu beitragen, daß diese Verhandlungen mit Be sonnenheit und mit dem Willen zur Verständigung geführt werden. Daß eine wirkliche Entscheidung über den polnisch- litauischen Konflikt schon jetzt fallen wird, ist unwahrscheinlich. Dies ist erst in der nächsten Völkerbundsratssitzung zu er warten, die ebenfalls noch im September nach der Vollver sammlung zusammentreten wird. Das Abrüstungsproblem wird diesmal den Rat nur mit einer Teilstage beschäftigen. Am 27- August wird unter Vorsitz des Grafen Bernstorff der zuständig« Sonderausschuß zusammentreten; auf Grund seiner Vorschläge wird sich der Rat dann über die Einberufung einer internationalen Konferenz schlüssig werden, welche die Kontrolle der Rüstungs-Industrien ordnen sold Für Deutschland sind einige Beratungsgegenstände der Ratstagung von besonderem Interesse. Von der vorigen Ratstagung liegen noch mehrere Mindejrheitsbeschwerden unerledigt vor. Es ist zu erwarten, daß die Beschwerden des deutschen Dolksbundes über die Sicherheitsverhältntsse tn Polnisch-Oberschlesien und die Beschwerden über die Ein- schulungsfragen jetzt zur Entscheidung kommen werden- Die Völkerbundversammlung wird sich auch mit der Ersatzwahl zum ständigen internationalen Gerichts hof im Haag beschäftigen- Hierüber sind in der deutschen Oeffentlichkeit vielfach irrige Auffastungen verbreitet. Di« Ersatzwahl muß in'» Auge gefaßt werden, weil das amerikanische Mitglied Moore die Absicht hat zurückzutreten. Ueber die Zulässigkeit de» Rücktritts hat zunächst einmal noch di« Vollversammlung des Völkerbunde» Beschluß zu fasten. Genehmigt sie den Rücktritt, so ist eine Ersatzwahl vorzn- nehmen. Diese Ersatzwahl ist vorbereitet worden. Nach der Satzung de» Internationalen Gerichtshofes kann für «ine solch« Wahl jede nationale Gruppe zwei Kandidaten benennen. Die überwiegende Mehrzahl der nationalen Gruppen hat ihre Stimmen für den früheren amerikanischen Staatssekretär Hughes abgegeben, dessen Wahl damit tn der Bölkrrbundsversammlung gesichert erscheint. Al» 2. Kandidaten haben S Gruppen den deutschen Reichsgerichts- Präsidenten Dr. Simons vorgeschlagen, während di« deutsch« Gruppe hlrrfür den bekannten Staatsrechtslehrer Professor Schücking benannt hat. Der ganzen Wahl kommt als Ersatz- wähl für eine nur zweijährig, Amtspertod« «in« geringe« Bedeutung zu. als der für 1S80 zu «noartenden Hauptwahl, bet der nach Ablauf der neunjährigen Amtszeit ttn, N««oah! für all« Mitglieder du Gerichtshöfe» ein»utrtt«v hat-