Volltext Seite (XML)
Anzeiger fiir -as Erzgebirge Sonnabend, üen IS. Dezember IS2S ' s-, Die Verhandlungen in Lugano Vock nock keine Antwort D«r Kamps um die «achvechändlgm. «r Nachrtchl. nach der die Ileberreichuna der Mrtwort der fünf Reparation-Mächte auf den deut- schen Schritt vom 80. Oktober unmittelbar bevor- stehen solle, erfahren wir an gut unterrichteter «er- ltner Stelle, daß diese Nachrichten den Tatsachen Met- fello- vorau-eilen, da «ine völlige Einigung noch im- mer nicht erzielt worden ist. Da« gilt einmal für di« Frage der Ernennung der Sachverständigen durch di« ReParattonSkommission, wenngleich auch hier wohl «in« Verständigung sich wird erzielen lassen unter der Vor aussetzung, daß die Einschaltung der ReparationSkom- mission.nur ein« Formsache ist. Wesentlich schwieri- ger liegt die Frage der Umschreibung de« Mandat« der Sachverständigen, wenngleich auch Pariser Meldun- gen bereit« wissen wollen, daß eine Formel gefunden sei, die den Sachverständigen voll« Freiheit lasse, nicht nur die deutsche Leistungsfähigkeit einer neuen Nach prüfung zu unterziehen, sondern auch die Zahlung». Modalitäten gegebenenfalls abzuändern, d. h. den Da- weSplan zu revidieren. Tatsächlich sind aber diese Tinge noch nicht so weit gediehen. ES bestehen in dieser Frage noch immer gewisse Schwierigkeiten. Un ter diesen Umständen.ist nicht damit zu rechnen, daß etwa noch im Laufe dieser Woche die Antworten der Reparation-Mächte in Berlin eingehen werde». deutsthian- als vorbtt- Erklärung de» neuen chinesischen Gesandten für Deutschland Der neuernannte Gesandte China« für Deutschland, Tschiangtsopin» erklärte in einer Unterredung, di« er vor seiner Abreise nach Deutschland mit Pressevertre tern in Schanghai hatte, sein« Ernennung sei zurück- zusühren auf seine Tätigkeit für die Kuomintang- Revolution seit dem Jahr« 1911. Die neu« Regierung wolle künftig nur fichrende Parteimänner al« diplo matische Vertreter.entsenden. Seine Ernennung steh« j! in keinem Zusammenhang mit der Tätigkeit de« Ob«- i sten Bauer in Nanking. Er werde ote Verhältnisse in Deutschland gründlich studieren. Ter Gesandte wie« dann auf die Fortschritte der deutschen Wissenschaft hin,. ; di« bewundernswert seien, und erüärte, er hoffe, datz da« chinesisch« Volk Deutschlands Spuren, namentlich hinsichtlich der deutschen Wiederaufbaubemühungen. bald im chinesischen Volke und in den Regierung-kret- fen China« Eingang finde. tmraen, bietet , . ., der Roichsverfassung bi- auf weiteres für den OrlSpoUMv-^ct Berlin alle Denammilungen unter freiem Himmel einschließlich aller Umzüge Wege« MmriLteDaver Gefahr für die öffentliche Eß« JugrflLa-nks k Bespmchungen Mischen Dr. «rss-mam» mW vriauid. «in französischer Korrespondent de- .Daily Telegraph* meldet au- Lugano: Während der zweistündigen Besprechung -wischen Briand und Dr. Stveftmann hat der französische Außenminister ein wicWgeS Zugeständnis gemacht, da- dahin geht, daß di« Ver handlungen wegen der Räumung deS Rheinlandes gleichzeitig nm den OperationSbefprschmwvn geführt werden sollen. Das bedeutet, daß, wenn einmal di« Anempfehlungen der Finanz sachverständigen zu der notwendigen Vereinbarung zwischen d-n Regierungen geführt haben, Frankreich nicht darauf be- "u wird, daß die deutsche Schuld fundiert wird, bevor es se..« Truppen zurückzieht. Chamberlain hatte «S abgelehnt, an der Unterredung teil- zunehmen; man glaubt allgemein, daß er wünscht, sowett wie möglich im Hintergründe zu bleiben und nur im Notfall als Vermittler einzugreifen. Tatsächlich wurde er nicht herbei gerufen, aber Briand gab ihm nach der Unterredung mit Dr. Stresemann eine kurze Schilderung des Bovgefallenen mit dem Bemerken, daß weitere Unterredungen folgen werden." Gemeinsame Sesprechung zwifchea Sela«-, Chamberlain unü Strefemaan Im Anschluß an da» gestrige Ratsfrühstück, zu dem Briand in seiner Eigenschaft al» Ratspräsident seine Kollegen eingeladen hatte, fand sich gestern nach mittag Gelegenheit zu etner gemeinsamen Besprechung zwischen Briand, Chamberlain und Dr. Stresemann. Gegenstand der Unterhaltung, die etwa anderthalb Stunden dauerte und «ine Fortsetzung der bisherigen Besprechungen.war, find nach wie vor da- deutsch- französisch« Verhältnis und die Genfer Beschlüsse. Die Besprechungen werden fortgefetzt. Nachwrhen Unschädlichmachung von chemischen Rückständen Au einer ZeitungSmeldung über di« bevorstehende Un schädlichmachung von chemischen Rückständen aus der Kriegs zeit aus der Wahner Heide bei Köln wird amtlicherseits mit» «geteilt, daß zu einer Beunruhigung kein Anlaß bestehe. ES ' bei den zu versenkenden Mengen nicht um die . olgenlichsn Kampfgase sBlaukreuz-, 'Gelbkreuz- und Phosgen- Reizgafes der Hör- Schöne Ke-ea Empfang der englischen Press« durch Chamberlain. Bei einem Empfang der englischen Presse führte Chamber lain in Bezug aus die Gin-Äbespre chungen der letzten Tage aus, ste seien für die Zerstreuung entstandener Mitzverstündnisie nutzbringend gewesen und Kütten so die sehr zweckdienliche gestrige Besprechung zu Dreien vorbereitet. Die in Locarno «Ingeleitete Politik der Befriedigung werde fortgesetzt, und er glaube, daß die deutsche Delegation, die sehr pssjinmtisch nach Lugano gekommen fei, weniger pessimistisch nam Berlin zu« rüakehren werde. Neue Entscheidungen irgendwelcher Art seien bei den gEnwärtigen Wnterhalttrngen Über die Genfer Beschlüsse vom September ntcht za tveffen. Auch handele eit sich jetzt nicht um theoretische und juristische Erwägungen, mit denen man nicht weiter komm«, sondern vielmehr darum, «inen für alle Beteiligten gangbaren praltifchen Weg zu finden. Chamberlain bestätigte des weiteren, daß die Besprechungen fortgesetzt werden, Weber eine weite« Besprechung zu Dreien sei jedoch nichts vereinbart worden. Im übrigen bekräftigte Chamberlain den Wunsch 'der englischen Regierung, di« Be- Mitgliedern gegenwärtig besprochen werde. Es sei jedoch Sache de- Vorsitzenden Loudon, den Zeitpunkt für die Einberufung des vorbereitenden Abrüstungsausschüsse» zu bestimmen. Dawesplau und Marlentschädtgung in der belgischen Kaamrer. In der Kammer erklärte Außenminister Hv-uanS: Es ist noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Dis Länder, an die sich Deutschland gewandt hat, haben ihm noch nicht geantwortet. Die Antwort wird wahrscheinlich sehr bald abgehen. Ich nehme an. daß der Ausschuß rein vor- beratenden Charakter und die Aufgabe haben wird, Vorschläge zu machen und Meinungen zu äußern, über die dann die Re gierungen beraten müssen. Die In der Frage der Einsetzung von Sachverständigen nach der Letzten Völkrbundsversamm- lumg eingeleiteden Verhandlungen sind dem Abschluß nahe. In Genf wurde auch verabredet, daß die Frage der Rückzahlung der Markbetrüge Gegenstand besonderer Verhandlungen zwi schen Deutschland und Belgien bilden würde. Saarfragen vor -em v-lkerbun-srat In öffentlicher Sitzung beschloß der Völkerbund«, rat, den Antrag der SaarregierungSkommtssion zur Auflegung einer langfristigen Anleihe für di« Durch führung gewisser öffentlicher Arbeiten dem Finanz- komitee zur weiteren Prüfung zu überweisen. Reichs- autzenminister Dr. Stresemann betont« in einer kurzen Erklärung, daß die Anleihefrage wie auch di« Erneuerung des Mandat» der Mitglieder der Saar- regterungSkommiffion mit einer sehr kurzen Frist auf die Tagesordnung gesetzt wurde; er gab dem Wunsche Ausdruck, daß künftig in Fällen dieser Art wenn irgend Möglich die Ausnahme in die Tagesordnung mit einer längeren Frist erfolgt. Die- scheine ihm, wie er hin- zufügt«, insbesondere deshalb angebracht, UM MSÄ Kr Bevölkerung des Saargebtetes genügende Zeit unv Ge legenheit zu geben, ihr« Auffassung über die hier zu behandelnden Fragen zu erkennen zu geben. Im übri gen erklärte sich Dr. Stresemann mit dem Bericht üb«r die Anleihefrage einverstanden. Zur Frag« der Kontrolle der Rüstungsindustrien nahm der Rat Kenntnis von einem kurzen Brief de» Trafen Bernstorfs, der als Vorsitzender des entsprechen den SonderauSschusfe« den Rat davon verständigte, daß , ... - .. . - angesichts der noch bestehenden Meinungsverschieden« folgen werde. Er .hoffe, daß der Geist Deutschland» heilen der Auftrag des Sonderausschusses noch nicht erfüllt werden konnte. gn der vertraulichen Sitzung wurden di« fünf Mitglieder der SaarregterungSkommission für «in wet te«» Jahr in ihrem Amte bestätigt, desgleichen dtej Präsidenten der JnvesttgationSauöschüsss für Deutsch land, Oesterreich, Ungarn und Bulgarien. Den Vorsitz im Jnvestigation-ausschuß für Deutschland wird form auch im kommenden Jahre der französische General Baratter führen. i Der lleberfall an der marokkanisch-algerischen Grenz«. „Journal" meldet auS Oran: Eine nach dem Uebersall auf die französischen HeereSauwmobile auSgesandt« Patrouille, die hauptsächlich aus frcmzosentreuen Tinaeborenen bestand, wurde von Aufständischen angegriffen. Die Aufständischen sollen 21 franzosentreue Eingeborene getötet und zwei ver wundet, selbst jedoch nur einen der vigen tot auf dem vor -en Veihnachtsferlea Stimmungsbild aus d« RckchSdU. Tine NÄde, die Reichskanzler Müller aus dem sikhrAhr« - - . . — ->e- De-vsinS BerliMr Presse hielt, «enveckde am Don* Anter Bezugnahme ans die schweren blutigen AuSschrÄ- ^baa in den Wandelhallen «in orsveMcheS Echo. Mit leinen pn, die in letzter Zeit «n Berlin v«gekommen. jiNd^Sr- i ^^konvolttischen Forderungeu ist der ganze Ret<Mag «inver- :t der Polizeipräsident auf Grund de« AEG 1Ä, M.8, Ebenso wünscht man aus innerpoliti,chem Gebäre, — "" ' ' daß dieses Jahr dem deutschen Volke die üblicke W-ttzach«- krtsiS -erspart bleibt. Man beachtet aber ««HAA faliuna des Kanzlers hinter der nächsten Regierung-Kist- kn Wch^dieAuflAng t^s Reichstages stünde. Daran knüpft» sich die verschiedenartigsten Erläuterungen, die je nach dem volitischen Lager natürlich durchaus verschieden lau^n. p Auffallend viel wurde auch über Lugano gesprochen. Man begrüßt« «S sehr, datz ReichSkan-ler Müller durch sein« Red« Dr. Stresemann in Lugano das Rückgrat stärk^. Im «ckge» Minen herrscht aber Pessimis in u bsfürckftst sogar, Latz das Ergebnis von Lugano noch winziger ist, mutz erwähn« werder^datz mmr sich NÄ?d<rrüber wundert, daß in du Zenttum,press« über die.Erklärungen AegerwalS» ! 'geteilt, daß zu ' handle sich be Ansprache des österreichischen Bundespräsidenten an bk Press«. gas)"?on^^"um m^uEr Dnr'ck stehende^und ni . tbks Gase, die für die Herstellung eines sogenannten Gestern nachmittag empfing Bundespräsident Mik-' in Frage kamen. Nach eingehender Prüfung d'vr s laS die Vertreter der in- und ausländischen Presse wirksamsten Vernichtung durch di« zuständigen Aen und richtete an sie eine Ansprache, in welcher er zu» den wurde angeordnet, daß die Ehem^al^n m «^nem Betou» näckist di« Notwendiakeit der Fühlungnahme behälter versenkt werden. Dl« technische Ausführung d^ Be- : Mers und die Art der Versenkung bieten alle erdenMche Te- zwischen den Mannern oes offen »»»Gen «e» daaeaen daß letzt oder in Zukunft Personen- oder Sach- ben» und "der Presse betonte und dann darauf - Und wenn in spLtern Zeiten einmal die- zu sprechen kam, datz sich Oesterreich zwar an mate- Betonbehälter gefunden und neugierig geöffnet werden riellen Kräften mit reicheren und größeren Staaten wird? nickt messen, aber auf geistigem Gebiete mit allen anderen Ländern in aussichtsreichem Wettbewerb tre ten Pnn«. der Ekfenkonfllkt DI« Besprechungen des Minister, Seoertng tu Düsseldorf Im Lauf« des gestrigen Vormittag» haben die Be-. sprechungen de» NeichsministerS des Innern Severing mit den Vertretern der Metallarbeiterverbände zu« Beilegung de» LohnkonfliktS in der Nordwestgruppe be- gönnen. Ob und wann Einzelheiten über die Ver handlungen gebracht werden können, stcht noch nicht fest. Ter Arbeitgeberverband Nordwest hat entgegen den Pressemeldungen, datz bereit« am Freitag vormit- tag Besprechungen seiner Vertreter mit dem Minister stattstnden sollen, noch keine Einladung ti« derartige» Besprechungen erhalte». der Sirg -»r Sa««» Di« rumänisch«» Wahle» Die Wahlen in Rumänftn. die durchaus ruhig verliefen, ergaben einen überraschend gro tzen Wablsieg Ma- NPUS. Di« Vauerparter, mitt der sich ^« Deutschen, die So zialdemokraten und die putzen koalvevt 7ü Prozent aller abgegebenen Stimmen, während die bisher übermächtig« Llberale Panvei nur etwa S Prozent der abge gebenen Stimmen auf sich vereinigen konutt. Antisemiten uK VMM uni ste n vermochten nicht 2 Prozent der abge gebenen Stimmen, die vom Wahlgefttz vorgeschrieben« Mn- ^estquot«, zu erreichen, sodaß ste vollständig auSjall«n. Von den 400 Mandaten her rumänischen dürften demnach auf die nationale Bauernpartei «und 840 Mandat« fal- km. Man rechnet damit, daß d^^D^chen 10, dft S^ui^ demokraten S,d!« Ukratt^ Mandate erhalte». Auf die Vibvv^« Wm Rivs 4» w» as