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ich IflXDß «tz MU <MW HV4 MM Mn. «itz MM »oML^.I imeten; i dem ü. Beckertj «, 3sch°r m . Mnuten , Mmi!k pzig- n 1929. I ZeendiguvI lgung st« » noch voi xh einmal mr wiedcl r, die d« hrn Manul die Irhl sporthallel rkündigunl f. DeutsÄ schäft« uM-llvss Kiel 145« u 278. er 849. »27S. over 847 »66. Frauen. S Männej hie: Tom 9. -eipzig 85 schere: . (Fraut «s Ovff« ppikiisch siträge zi sm MiU! ne Hai t -güwem e der alt, rn auch i von vo rso reize, «zu MM Mnlblich «n bena uvqlt» ikönWch 'N WUÄX Mittwoch, Yen 24. Juli 1S2S /luer Tageblatt Let^n»»,: rag»dt°a Eathaltru- -ir amtUch«, vekauutmachuagrn -es Rates -er Sta-t UN- -es -lmts-rrlcht» )f«. DM Tlr. ^0 1Q<)Q 24. )ah^gaaA Vie Masken fallen Mtonb« P«*«rrvpa. — Enthüllungen des Manchester Guar. — Bvtaud 1« englischen Lichte. — Bedauerliche U«ber. ^EiUtget». — Boshaft« Bemerkungen. Di« arüßönvovMchen MLn« des französischen Außen- Ministers Hriand lassen di« englische Presse immer noch "icht M Stühs kommen. Ml seltener -Einmütigkeit lehnen die »o^seMMxa, die Libemlen und die Apbeiterpavt oller des Paneurapa Briwnd ab. Begreiflicherweise halten sich die enq- lischen RogierungSscAlalisten gegenwärtig, da ihr Führer Mac- donaldMinisterp resident ist, zurück, doch glauiben die Libera len dafür umsom'chr Grund zu haiben, ihren Protest einzuleaen Wenn der französische Außenminister in so löblicher Weise sich um die Versühnung ganz Europas Sorge mache, liest nian immer wieder in der liberalen Presse, dann sei es wirklich schade, daß er nicht mit der Politik einer völligen Aussöhnung Frankreichs mit Deutschland beginne, die gar nicht möglich sei, solange daS gegermmrtig-e internationale Regieruugssystem un saargsbieit Weht unid erst recht nicht, wenn Briand, wie es den Anschein hat, auf eine dauernde Kontrollkommission in den besetzten Gebieten dränge. Die englischen Liberalen Pflichten auch P e r t i u a r bei wenn er die Auffassung verficht, daß Briand Frankreich in Schwierigkeiten brachte. Freilich teilen sie seine Gründe nicht. „Die gegenwärtige schwierige Lage Frankreichs ist verschuldet durch -Briands Kapitulation vor Poincars und dem daraus sich ergebenden schweren Fehler, daß er die Politik von Lo carno nicht logisch fortfctzte und zu Ende führte. DaS Ergeb nis von -Briands -gegenwärtiger und abwechselnder Politik 'm-, doppeltem Boden ist, daß Frankreich die Nachteile beider Sy steme, aber die -Vorteile nicht eines einzigen besitzt." Alle diese und ähnliche Offenheiten der englischen libera len Presse werden «jetzt durch die Enthüllungen des Mqpchestgr Guardian" übertroffen, der -sich von sei nem Pariser Berichterstatter erzählen läßt, daß Briands Plan an Wer Stelle einen G-eg-enplan darstellt -gegen einen sehr durchdachten und gefährlichen Politischen Plan, der in Italien seinen Urisprung hat und auf Mussolini zurück geht- Der Duoe soll nämlich den früher feindlichen Staaten Italiens ein Bündnis zu -dem Zwecke vangeschlagen haben, die R e v i s i o n d -e r F r -i e d e n s -v e r t r ä g e d u v ch z u -s etz g n. Die Durchführung dieses Planes würde Zugeständnisse an Deutschland in Südtirol erfordern, „die Mussolini zweifellos machen würde, um an sein Ziel zu kommen". Er Würde auch Italiens Einfluß auf dem Balkan wesentlich verstärken und in seiner Entwicklung das europäische Festland in zwei feindlich« Heerlager teilen, nämlich Italien mit sei nen neuen Verbündeten auf der «inen Seite und Frankreich mit seinen Alliierten auf der andern Seide. Im den diploma tischen Hauptstädten Europas weiß -man, daß di« deutsche R-sichsregiertlng auf dieses Angebot Mussolinis nicht eingega-n- gen ist. -Aber Briand erkiannte zweifellos, welche Versuchung der italienische Vorschlag für -Deutschland in sich birgt, 'wenn nicht «'ne vollständige deutsch-sranzöstsche Verständigung erzielt wird. Der einfachste Weg zum Ziele -deuchte ihm sein neuester paneuroipäischer Plan. „Aber, Herr Briand", schreibt der „Manchester Guardian" im seiner letzten WochenauSgwbe wörtlich, „ist der Gefangene PoinvarSS, des französischen Generalstabs und -deS -französischen Bündnissystems . Gr -hat daher die Idee gefaßt, eine Gruppe oder Sektion der europäischen Mächte zu bilden, die dein Völkerbund amgchören, um mit ihnen zusammen die aus- schließlich europäischen Probleme zu erörtern. Dies ist d-as Wesen seines .Planes. !Er erstrebt nicht eine politische oder gar wirtschaftliche Föderation Europas in den nächsten Mona- wn. Seim irmnittelbares und weit bescheideneres Ziel bestehl darin, die Gefahr einer Frankreich feiMiche« Mächtegruppie rung tn Europa zu verhindern." Unglücklicherweise gibt eS genügend Gründe zu der An nahme, daß hinter dem Plane Briands gleichwohl amti- amerikanische us-N'd anüsiiesn glksche Bestr-ebun- gen stehen. Erst -vor einiger Zeit verlangten die französischen Zeitungen, die mit Briand in Fühlung stchen, ein« europäische Union gegen Amerika. Im England gibt es keine Meinungs verschiedenheit in der ganzen politischen und diplomatischen Welt, daß Großbritannien an einem europäischem Zoll- Verein -sich nicht beteiligen könnte und würde. Die Bildung einer europäischen Zollunion Müßte geradezu di« alte Be wegung Joseph Chamberlains auf die Schaffung einer Zoll union des britischem Weltp-ü-schs erneuern und zu Ende führen. Sie würde aber auch den Antrieb bilden zur Schaffung anderer festländischer Zollunia- man und wäre damit nicht nur eine Kriegsgefahr zwischen den Nationen, sondern auch den Erdteilen. In Frankreich beginnt man bereits einzus-chen, welch üble Auswirkungen der Versuchsballon Henri Barde S im ,-Oeuvre" auSlöst. Beschwichtigend hat bereits Jules Sauerwetn, der mit Briand persönlich in so enger Be rührung steht, daß er geradezu autoritativ schreibt, im „Mann eingogrfffen. Swuerwein will von den Vereinigen Staaten Europas ichtS wissen und bszüichust ihre Nemrung im Zusammenhang mit den Plänen Briands al- „bedauer- 5i ch«Uev«r tveiSupy." Alles was der kühnste Politiker -»väniimvi, kann, sai eine Tvl wirtschaftlichen Bündnisses. Briand denke auch nicht daran, irgend ötwaS zu unternshmen, was stch gegen die Versim-gtsn Staaten Nordamerikas richte. Wohl hoff« Dria-Nd auf di« Mitarbeit Großbritanniens, doch würde er auch ohne England seine Ziele verfolge», falls die gegenwärtige Negierung seinen Plan ablehnen sollte. Diese Asutzevumgen GauevwsinS hüben die englische Presse ern-eul auf den Plan gerufen. Alle Engländer ärgern sich, daß Briand gerade fetzt, in dem Augenblick, in dem Maodonald sich um die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen mit Moskau bemüht, Sowsütrußland von feiner europäischen Föderation auSschliehen wird. Di« Folge daivo-n wäre, daß Rußland,Fp zwangen würde, sich mehr al« bisher mit Asten zu beschäfti gen und diesen Kontinent gegen Europa zu organisieren und politisch aufmarischieren zu lassen. Mt großer Bosheit stellt die liberale Presse fest, daß weder Briand noch Sauerwetn -bisher etwas von dem Landheer, der Kriegsmarine und d« -Luftflotte seiner -europäischen Föderation verlauten ließ, auch aarnichtS von dem Oberkommando dieser internationalen Streitkräfte. Mer vielleicht, schreibt boshaft Manchester Guardian", ist daS nicht schwer zu erraten. Der Ursprung des Weltkrieges Diplomatische Dokument« Frankreichs. — Srwgsbvstrebuagen auf der Seite der MMertm. Am SO. Januar 1928 wurde auf Veranlassung des Mini sterpräsidenten Poinearö -eine KommWon eingesetzt und dem französischen Auswärtigen Amte unterstellt, die mit der Auf babe betraut war, die diplomatischen Dokumente Frankreichs über de» Ursprung des Weltkrieges vom Jahre 1914 zu prü- feil, zu sichten und herauszugedeu. Die KominMon setzte sich -a»S hervorragenden Historikern, Diplomaten und Spezialisten zusammen. An ihrer Spitze stand M. Charlö-ty, der Rek tor der Pariser Universität. Ihr standen zu Diensten die Archive des Quai d'Orsay, auch das Geheimarchiv des Aus wärtigen Amtes, die Dokumente des Kriegsministeriums, des Mar-ineministeriums und d-eS Genevalstabs, sowie zahlreiche Pr-ivatbri-efs französischer Diplomaten. Die KommiMon begann ihre Untersuchungen mit der Er forschung der politischen und diplomatischen Geschichte Frank reichs nach dem deutsch-französischen Kriege vom Jahre 1870 bis INI. Ihre Veröffentlichungen zerlegte sie in drei T-ei'l-e, von denen -der erste einführenden Charakter trägt und die Zeit von INI bis 1900 umfaßt. Dor zwoite Teil der Veröffentlichungen wird sich auf die Jahre 1900 bis 1911 erstrecken. Der dritte Teil beginnt mit dem 4. November 1911 und endet mit dem 3. August 1914. Am Sonnabend erschien der erste Band des dritten Teils des französischen diplomati schen Werkes, d-er in zeitlicher Reihenfolge diplomatische Akten vom 4. November 1911 bis zum 7. Februar 1912 enthält. Voraussichtlich wird dieser dritte Teil 1L stattliche Bände umfassen. Dis Herausgeber haben auf die Veröffentlichung von Marginalien, von Randbemerkungen, wie sie Kaiser Wilhelm ll. fo sehr liebte, völlig verzichten können, da sie in den Akten äußerst selten sind und den Uebevlieifevungen der französischen Diplomatie widersprochen. Im ganzen werden in dem soSben veröffentlichten Bande 681 Dokumente mitg-e- töilt. Keines von ihnen -spricht von einer aktuellen Kriogs- geflthr, doch stehen zwischen ihren Zeilen deutlich erkennbare Vorboten eines drohenden Konfliktes und schließlich sind sine Reihe von Dokumenten geradezu klassische Beweise für die Bündnispolitik und Einkreisungspolitik gegen Deutschland, die damals Frankreich im Bunde mit England und Rußland systematisch betrieb. Di-e Politik der Bündnisse und Gei-g«n- dündniss-e stellt das Weisen der diplomatischen Geschichte -Europas in der Vorkriegszeit dar. In chronologischer Reihen folge folgen sich die Dokumente, um schon dadurch einen Ein blick in die allgemeine politische Atmosphäre zu gewähren, in denen sie verfaßt wurden. Sie erscheinen ohne alle Erläute rungen und sind, wie die Herausgeber erklären, in streng ge schichtlichem Geiste und vollkommen unparteiisch wiedergegeben worden, damit jeder, der sie studiert, sich selbst auf Grund der Urkunden ein Bild über die diplomatische Geischichte Frank reichs vor Ausbruch des Weltkrieges machen kann. Inhaltlich beginnt der erste veröffentlichte Band di-cs-er -diplomatischen Geschichte Frankreichs mit der Ratifikation des deutsch-französischen Mwr-oMo-abkommens. Sein Text wurde den Großmächten mitgeteilt, doch erhoben sofort Oesterreich und Belgien Schwierigkeiten. Es folgen Dokumente über den türkisch-italienischen Krieg in Tripolis, di« zeigen, daß schon der leichteste Angriff auf den Status quo im Mittelmeer Kräfte in Bewegung setzte, die in allen Hauptquartieren Europas große Beunruhigungen hervorrissen. Es folgen Dokumente aus dem Bavkankrdsg, aus den griechischen Bestrebungen Kreta zu annektieren und aus dem russisch-persischen Konflikt. Selbst die chinesische Revolution wird Nicht vergessen. Bedeutungsvoller für den Ursprung des Weltkrieges find die folgenden Dokumente über den Dr-eWn-nd und den Dreiverband während der Berichtsperiode. Die veröffentlichten Urkunden werfen freilich kein neues Licht auf die historischen Tage, in denen PoinvarS Außenminister in Paris uNd Iswolski sein außenpolitischer Kollege in St. PeterS- bürg waren. Mer die Beziehungen und die Bündnisse des Dreiverbandes, -die tn jenen Tagen geschlossen wurden, werfen doch schon schwere Schlagschatten aus die bevorstehende Kata strophe. Der Wunsch Deutschlands, einen ,-Platz an der Sonne" zu erhalten, begegnet keinerlei Gegenliebe. In Peters- bur-g wird das französisch - russische .Militärbündnis und bald -darauf auch di« französisch-ruffische S-eekonven-tion geschlossen. Am 11. Dezewber 1911 konnte der französische Flo-kten- attwchä seiner Regierung berichten, daß der englische Admi - ral Sir Francis Brid-g-eman sein Einverständnis kundigab mit der Überführung der französischen Flotte ins MiwÄmser und dem Verbleib des Restes im Kanal. Die eng lische Admiralität würde gerne den französischen Vorschlag in 'Erwägung ziehen, den Känal Mr die Seekriegsführung der bei- den Flatten in Äonen sinzuteilen Mr den Fall eines Seekriegs gegen einen „gemeinsamen Feind . ES ist klar, daß Kew« wohl wußten, wen sie unter dem gemeinsamen Feind ^verstanden, schreiben lakonisch die Londoner „Times" am 80. Juli 1VM. Die Beziehungen mit Deutschland waren schon damals gespannt und seit dem Panter sprung nach Agadir geradezu feindlich. Am 1. Februar 1918 hielt der französische Gesandte in Rom eine Rede, in der er bereits einen Krieg zwischen England und Deutschland ankündigte. Gegen Ende des Bandes findet man auch einen Bericht über die Unter haltung deS französischen Mmtärattachös in Brüssel mit Te- neralgunabluth, dem Chef des belgischen Generalsdobs, über die Möglichkeit einer Verletzung der belgischen Neutrali tät durch Deutschland und die Mittel und Vorkehrungen zu einer erfolgreichen Verteidigung. Di« Urkunden schließen mit dem 7. Februar 1918 ab, einem geschichtlich überaus bedeut samen Tag Mr die Diplomatie Europas. Tn ihm reiste näm lich der damals englische Kriegsminister Lord Ha-ldane nach Berlin mit dem Auftrags seiner Regierung ab, eine Grundlage für eine deutsch-englische Verständigung zur See zu finden. Vas vetinäen äes keickskan-lers Wie gestern nachmittag 1 Uhr von unterrichteter Seit« mitgeteilt wurde, ist da« Befinden de« Reichskanzler« zu- friedenstellend, soweit am ersten Tage nach der Operation ein derartiges Urteil abgegeben werden kann. Immerhin ist die Lage, selbst wenn man eine leichte Besserung annehmen könnte, nach wie vor ernst. Der Abszeß ist beseitigt, die dazu notwendig« Operation ist glatt und schnell vonstatt«n gegangen. Hule wünsche -es RelchsprüsiSeatrn für -en Reichskanzler. Nach einer Meldung der B. Z. hat Staatssekretär Meißner im Auftrage de» Reichspräsidenten v. Hindenburg dem Reichskanzler telegraphisch di« Wünsche de» Reichs präsidenten für einen günstigen Verlauf der Krankheit und für eine möglichst baldige Genesung ausgesprochen. Reichswehr minister Gröner hat im Namen des Kabinett» dem Kanzler die Wünsch« der Reichsregierung telegraphisch übermittelt. Dr. Stresemann Whrer tter deutschen Delegation Infolge seiner Erkrankung wird Reichskanzler Müller «" der geplanten großen Konferenz zur Inkraftsetzung de« Poungd planes nicht teilnehmen können. Die deutsche Abordnung wir« somit aus den Reichsmtnistern Stresemann, Hilferding, Lurtiu und Wirth bestehen. Da Dr. Stresemann der älteste untr- diesen Ministern ist, dürfte er, wie di« „Germania" schreibt, an Stelle des Reichskanzlers die Leitung der deutschen Ab. ordnung übernehmen- Line besondere Kabinettssitzung in dieser Angelegenheit scheint nicht erforderlich zu sein, da da» Kabinett bekanntlich über die Frag« der deutschen Abordnung bereit» seine Beschlüsse gefaßt hat- Vas Relchsrecht umrjchlert Angesicht» des langsamen Fortgang« der Retchsveretn- heitltchungsbestrebungen ist es von besonderem Interesse, wenn man neuerdings mehrfach Symptome feststellen kann, die wenigstens für die Vereinheitlichung zivilrechtlicher Fragen «tn schnelleres Tempo erwarten lassen. In diesem Sinn« darf darauf hingewiesen werden, daß das aus Ersuchen des Reichs- justizminister» vom Deutschen Industrie- und Handelstag formulierte Gutachten zur Reform der Mündelsicherheit in Ab satz 2 folgenden Vorschlag bringt: „Es soll eine einheitliche Reichsmündelsicherhett, und zwar nicht für einzeln« Wert papiere, sondern für Kategorien von Wertpapieren geschaffen werden. Die bisherigen Landesmündelslcherheitrn sollen, soweit sie unter diese Kategorien fallen, und im Ginzrlfalle keine Bedenken bestehen, al« reichsmündelsicher erklärt werden." Eine ähnliche Tendenz zur Schaffung «ine» einheitlichen Reich* rechts zeigt der Gesetzentwurf über die Beschäftigung in der Hauswirtschaft, das sogenannt« Hausgehtlfengrsetz, dessen vierter Abschnitt die Anordnung trifft, daß land,«rechtliche Sondernormen auf dem Gebiet« der Hausarbeit nicht mehr zulässig seien und aufgehoben werden sollen.