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«Hl ttisiH Wart Nr. 24S Mittwoch, äen 23. Oktober 1929 24 Jahrgang Do mit 169 Personen geflogen wurde. L »7.7. Das Flugschiff D X ist gestern vormittag. 1115 bei herrlichem Wetter mit 150 Passagieren und sind noch folgende 30 Pressevertretern beftaat, l Sehr is-a-vl) als noch ten. Zu och nicht EinwM- :em Va als Miß test, der Igemacht anderer, rckt, daß a Buch- ollst mit reinigten achträg- alisiere« ;, al» I« Prüfung l Lande, Hilt. trtebsstoff wurde für etwa sechs Stunden an Bord ge nommen. Wenige Minuten nach 11 Uhr, nachdem der Do X durch ein Motorboot in tiefere» Wasser geschleppt worden war, wurden nacheinander die Maschinen in Gang gebracht. Innerhalb drei Minuten liefen sämt liche zwölf .Motoren. Darauf begannen die Rollma- nüber, die etwa eine Viertelstunde dauerten. UM 11.25 Uhr ging das Flugzeug in den Anlauf zum Start über, schon nach .72 Sekunden löste sich! da» schwerbelastete Flugboot normal vom Wasser und begann seinen Re- kordflug, der etwa 40 Minuten dauerte und .sich.in etwa 350 Meter Höhe über den ganzen Obersee von Konstanz bis Bregenz erstreckte. Um 11.57 Uhr traf Do X wieder über Altenrhein ein., Nach einer ele ganten Schleife über der Dornierwerft wurde zur Lan dung geschritten. Um 12.04 Uhr setzte die Maschine nach ihrem so glänzend gelungenen Flug wieder auf dem Wasser auf. An Bord befanden sich auch Mau rice Dornier und außerdem noch ein vierjähriger Junge, .der allerdings nicht gewogen wurde, so daß eigentlich 170 Personen den Flug mitgemacht Haben. währten Anleihe abhängig. Während de» vpftehen, de» Monopolvertrage, dürfe« in Deutfchland keine neuen Zün-Holzfabrike« errichtet wer den. Die eine Hälfte der AM« -er Monspolgesellschaft wird Im Besitz der Svenika TändsÜä A. B. und der International Match Larporation, bi» andere Hälfte im Besitz der deutschen Fabriken und der Relchrkrehitgefellschafl sein. Die Produktion »- quote der Zündholzfabttken wurde so festgesetzt, baß bi« -em schwedischen Trust gehörenden Fabrik«, wie bisher, etwa 65 Pro zent und die deutsch« Fabrik«, wie bisher, 85 Prozent produzie ren. Der Preis der Zündhölzer wird im Einzelhandel von 25 auf30Pfennigerhöht werden. DH Irchwber der Aktien bet Mvnvpvlgesellschqft erhalt« eine laufende Dividend« von 8 Prozent. Das Reich erhält 13 RM für die Kiste von 10000 Schachteln. Der eventuelle Nettogewinn wird zwischen dem Reich und den schwedisch« Interessent« zu gleiche« Dell« verteilt. Die N. B. Krvuger u. Toll gewährt dem Reich ttste Anleihe von 125 Million« Dollar auf 50 Jahre uni 6 Prozent Verzin sung und mit Konvertierung»«^ zu pari »ach 10 Jahr« (Emmissionskurs V3 Pmtzent). Die Anleihe »Kd in zwei Rate« gezahlt, 5V Millionen Dollar 7 Monate nach Inkrafttreten de» Abkommens, 75 Millionen Dollar »ach weiter« 9 Monat«. so vor ittarSU^? Stimm« begrüßen und sie in ihr« Dechandlung« nutzen Mar noch nzutteten, skämpfers b»n Aus- > ist die terfei de? Mn. Katz mg hörte, e an llm- - hat man r. — Die mate von tzt, da sie ußt« die öarometer NM Vicht kein sehen chon gar usammen-I rpierspm-1 ttinM in sgegeben. lgsheuren nist« Eil rs Privi sorte vor ieunbarv' Uhr 19 Mann Besatzung zu einem dreiviertelstündigem Flug über das Bodenseegebiet gestartet. Um 12.05 Uhr ist es glatt gelandet. Tie Motoren haben sehr zufrie denstellend "gearbeitet. Der Flug ging rund um den Bodensee. Die Landung erfolgte so glatt, daß sie von den Mitfliegenden kaum bemerkt Md dann MM de 'betrogen änderten rgibt sch Banken r sind di< als einer icht mch t — oder eben und <r Völker it« nicht übstaaten rz, MM »hl oder «in ihm nicht." -tisch, Jo- (H. Dip- rheinischen Sscher De- ck, verton, rgenstund', iter Rund mgvereinc ,ner) von kollff) von n gehör lächtlichen nung, fev Mathieu Hk Bruch. Schundes-! n, Rhein- r deutsche IDost, und e Wacht", «hall" in 0. Dies« ektor Kari 1865 beim M- -Dl »» Beckers " «ntstand > regmden mb viele worden. Ueber den Flug des Do X Einzelheiten zu berichten: Neben und Filmleuten beteiligten sich 120 Angehörige der Dornierwerft Altenrhein an dem Flug. Um 10.30 Uhr wurden die 150 Fahrgäste zum Schiff gebracht, um in dem riesigen Rumpf Platz zu nehmen. MS Be satzung befanden sich einschließlich, des Informations personals 19 Mann an Bord, so daß insgesamt 169 Personen in dem Flugschiff Aufnahme gefunden hat-, ten. Das Gewicht der Zuladung sowie das Abflug gewicht sind im Augenblick noch nicht bekannt? Be- > Das Zündholzmonopol abgeschloffen Vorvertrag mit Ivar Kreuger Zwischen dem Reich einerseits und Ivar Kreuzer andererseits ist gestern im ReichSstnanzministertum ein Vorvertrag über eine im Zusammenhang mit der Neu regelung der deutschen Zündholzwirtschaft stehende An leihe paraphiert worden. Ueb^r die Grundlagen eine endgültigen Vertragsabschlusses besteht volles Einver ständnis. Einige Einzelheiten sind noch Gegenstand von Verhandlungen. Der Abschluß de» Vertrages selbst wird in einigen Tagen erfolgen, Tse Oeffentlichkeit wird sodann über den Inhalt des Abkommens eingehend unterrichtet werden. Die amtliche Schwedische Nachrichtenagentur verbreitet fol gend« Mitteilung -es Kreuger-Konzerns: „Ein endgültiges Abkommen wurde heut« zwischen d«r deut schen Regierung einerseits und der Svenska Tändstick A. B. und der N. V. Vincmcieele Mis. Kreuger u. Toll andererseits unter- zeichnet, wodurch das Alleinrecht des Verlaufe» und der Ein-und Ausfuhr von Zünndhöl, er« inner halb Deutschlands der Deutschen Zünbholz- verkauf»-A.-G. übartrage» wird, welche ihr« Namen später ändern wird. Di« Dauer des Monopolvertrqges wurde auf mindest«» 32 und auf höchstens 50 Jahve festgesetzt. Diese Zeitspanne ist von der Rückzahlung der dem Deutsch« Reich ge- soäders deprimierend wirken, wie man hört, bi« Nachrichten au» dem Rheinland, au» dem besetzt« Gebiet. So sind in Trier bi »her, bis setnschtteßlich Sonntag ab«b ganze 40 Eintragung« erfolgt. Nur «in Beispiel, da» aber durch die Meldung« au» dem übrig« Gebiet der deutsch« Westmark vvllauif bestätigt wirb. Vie Senatswakien in Frankreich Abbä Haegy unterleg« Am Sonntag stand ein Drittel der Senat-sttze Frankreichs. zur Neubesetzung. Die französischen Se natoren sind auf neun Jähre gewählt. Alle drei Jahre hat sich ein Drittel des Senat» zu Neuwahlen zu stel len.. MeSmal waren 98 Sitze zu vergeben. Da» Wahlergebnis zeigt folgendes Bild: R-chtSrepublikaner 15 (und 3, - 3), Linksrepublikaner 14 (und 0, — .7), Rechtsradikale 12 (und 6, - 2), Radikale 41 (und.8, — 5), Sozialrepublikaner 11 (und 1, — 1), Sozia listen 3 (und 1, — 0). Ein Ergebnis, und zwar da» von Guadeloupe, steht noch au» E» ergibt sich somit bei diesen Senat-Wahlen ein leichter Ruck nach link» Dieser Auffassung find auch die meisten Pariser Zeitungen vom Montag früh mit Ausnahme de» „Echo de Pari»*, da» schreibt: „Tie gestrigen Wühlen haben gezeigt, daß im Senat» Wählkörper ein nattonalrePubManischer Geist lebendig und lebhafter al» je vorhanden ist,* Mit größtem Interesse wurde der Wahlausgang im Oberelsah verfolgt, wo dem Heimattreue» Kan didatin Abbe« Haegh der NationaEaHolik vr. ?»« -«geaLberftand. Nicht weaiger als doet In letzter Stuncie Don Dr. Dünger, Ehemnltz. Di«sm Aufsatz «Inohm« ,wir dem „Nachrichstmblatt der Leulsch« Bo«»pavtei im 30. Wählst«!»". »Durch hl« DechaMung« in Pari» mb im Haag sind dem Mutschen Volke Tributveripsiichtungen auiferlogt worben, deren Mwrmkx Erfüllbarkeit nicht ohne Recht angqweifelt wirb. Der vedanike, baß zwei Gmeration« cm dies« Lasten AU tragen krben, ist ebenfalls unsäglich bitter. Die finanziellen und wirt- »--aftlich« Schwierigkeiten müssen jeden Drterlandssreund mit üj'vetster Sorge erfüll«. Ist's da noch verwunderlich, wenn Kch allenthalbm eia gesunder Abwehrwille zu regen beginnt ü'.d die Unetträglichkeit ber uns aufgebürbet« Last« imimer wie- ü. betont wirb? Keinesfalls! Im Gegenteil rvird jede Regie lüg, die ihrer Aufgabe Mr einigermaßen gewachsen ist, gerade Rüssen. ' ' ' ' " Nun ist im September da» Volksbegehren bekannt geworden, s besten Einzeichnung jetzt mannigfach aufgefordert wird. Es «ennt sich „Gesetz geg« bi« Versklavung des deutschen Volkes", »ringt Mo damit zum Ausdruck, daß es den Vorhand«« Ab- lech» und Frecheitswill« sammeln will. Um das Für und Wider I ein harter Kamps entbrannt, in dem mitunter recht Kveisel- tziste Mass« verwendet werd«. Wir gehör« zu d« Gegnern dieses Volksbegehrens lmd haben diese Gegnerschaft zu begründen. Wir lehnen es lchei jedoch ab, uns in niedrigen Streit und kleinliches Gezänk »u mischen. Wir lehn« es ab, auf die Unrichtigkeit vieler Presse- Initteilung« des Reichsausschusses für das Volksbegehren, auf die inneren Widerstände und parteipolitischen Gegensätze daselbst Mt Fingern zu zeigen, die deutsschnativnal« Stimmen geg« das Kbvksbegchr« anzusühr« oder auch die verbrecherische Lüge beer den Export deutscher Menschen erneut zu .geißeln. Es geht I n mehr. Es geht um das Wohl und Wehe von Staat und k-olk, um schicksalsschwerste Entscheidung«. I Nur nationale und staatspolrtische Gründ« und Auffassung« dürfen für die Einstellung zum Volksbegehren maßgeblich fein. Gerade sie enthalten unseres Erachtens eine so ernste Mah nung, daß keiner, der sich der Größe dieser Verantwortung be wußt ist, dem Volksbegehren seine Stimme geb« dürfte. Das Volksbegehren verlangt von der Reichsregierung, daß si? auf die Verwirklichung der Ehren- und Freiheitsforderungen k:s deutschen Volkes hinzuwirk« hat. Das isst, u. a. Mch durch unser« Reichspräsidenten von Hindenburg, gescheh«, und die t .mger Verhandlungen haben ja auch zu dem Ergebnis geführt, d.,ß der deutsche Bob« von der fremden Besatzung geräumt wird. Lian läßt aber außer acht, daß einseitige Willenskundgebung« Deutschland» allein nicht zu den von uns all« ersehnt« Ziel« führ«. Nicht durch Kundgebung« dieser Art, sondern durch zähes Rin gen mit unser« Gegnern ist die Befreiung der Rheinland« er reicht worden. Das Volksbegehren wendet sich geg« ibon Uvung-Plan «und erlangt dessen Ablehnung. Die Härt« und Nachteile dieser Regelung unserer Tribute sind unumwunden zuzugeLm. Doch sich« ihnen als Vortelle außer der Befreiung derRH ei n- lande die Beseitigung aller Kontrollen, Pfän der und Sicherheiten, sowie des gefährlichen W ohlst an d s in d e x gegenüber. In nackt« Zahl« ausge drückt, bringt >uns der Young-Plan gegenüber dem Dawes-Plan während der erst« zehn Jahre eine Ersparnis von rund sieb« Milliarden Matt. demgegenüber die Gefahr« der Dawes-Krise, durch die Tau sende von Existenz« vernichtet würden, leichthin abzutun und aus diese Kris« direkt hinzuarbeit«, erscheint uns al» «in gefährliches Spiel mit dem Feuer, lleberdsts sind sich all« Kenner darin einig, daß gerade diese Frage viel zu verwickelt und schwierig ist, a!g daß ihre verantwortungsbewußte richtige Lösung jemal, !m Wege einer Mastenabstimmung gesund« werb« könnte. Das Volksbegehren fordert schließlich Zuchthau »si ra sen für diejenigen Minister, die ihren Namen unter den Vvung-Plan setzen. Wir halt« eine der- artige Bestimmung «gegen Männer, die ihre gange Kraft für di« Befreiung unseres Volkes emsetz«, für eine Zumutung, bi« jeder besonnene Staatsbürger ablehn« «muß. Auch der Reichspräsi- bsnt von Hindenburg hat bitte Bestimmung kürzlich <ck» ttn« „unsachlich« und persönlich« politisch« Angriff" bezeichnet, den er „bedauere und verurttlle". Wenn er sckbst «nachträglich aus dieser Strafbestimmung heraus- genommen worb« ist, so bedeutet das von denen, di« ihm einst mehr Macht zuerkenn« wollt«, daß man ahn jetzt der staats politisch« Verantwortlichkeit geradezu enthckt. Die bisherig« Einzelchnungenn -um Volksbegehren halb« einen durchaus normal« Verlauf gehabt. Mit der Annahme des Volksbegehren» ist zu lechnen. Daß der dann folgende Volk»' entscheid die erforderlich« Mehrheit van aber so Millionen ! Stimm« findet, ist ausgeschlossen. Mit dieser Erfolglosigkeit 0« Vott-entsch-ve, rechn« dir Führer fttbft. Disber ist noch jede» Tributabkomm« «vPsttt worden. Auch der Young-Plan wird und mch e». Nachd « r«rfvlg los« n i Befragung de» Volke» wird di* Revision un» Enttäuschung bt! -en volk»btgehrlrra Der hssheriae Verlauf der Aktion Dr da» votkobegehren hat, wie MM hört, di« leitend« Kreis« b« Vvikdegchrens, bst Kreise umHügenbetgmchHitstr, arg«rttäuM «"»bemR«rch lauf« von Überall Nachricht« ein, wonach di« D^mmsimgen für da» Vollst»«gehr« Mßerorbentlich schwach, zu einem großen Teli -eradezuIätzktch bttuchk.sdw'^' hah« «4 Enttäusch«- _ gehen für verfehlt. Wer kann sich aber für «den Erfolg dieser Maßnahmen einsetz«, wenn er gleichbedeutend damit ist, das deutsche Volk erneut m eine schwere Krise zu stürz«? Darf man dechalb noch sag«: Trotz der zu erwartend« Erfolglosigkeit besteht der Wert dieses Schritte» darin, die natio nale Well« in Deutschland zum Erstark« gebracht zu hast«? Hut ab vor jedem heißschlagenden «national« Herzenl Zum national« Handeln gchört mchr, zum mindesten klare» Bewußt sein über Bedeutung und Folg« «des Tun». Ilm ferner tatsäch lichen Bedeutung und Folgen will« sthn« «wir aus nationaler Gesinnung dieses Volksbegehren ab. Wir lehn« es ab, well es in dem Augenblick, «in dem die Wirtschaft und «mit ihr das gesamte deutsche Volk um ber Durchführung des innenpolitischen Reform werks will« dst Verständigung aller staastbejahmdm Kräfte brennend und dringend braucht, die stärkste bürgerlich« Pattei in dauernde Oppositionsstellung drängt. Gins ist zuzugebm: Dst Gründe, bst geg« da» Volksbegeh ren s»rechen, geh« dem Gemüt «icht so leicht «in wie starke Wort« Aber auch bitt« Seit wirb vorsibergehm. Der harte Zwang zu nüchterner, sachlicher, treuer und verantwortlicher Arbeit für Do« und Staat wird dann noch größer geword« sein. Sofien wir, baß dann alle besonnen« nationalen Kräfte sich zu- samm«find« Md das tun, was not It: Da» «ffvlgreich be gonnen« Defreiungswerk in zähem, beharrlichem Ring« fort setz« und -um «blich« Siege führ«! . Muer Tageblatt Anzeiger Dr -as Erzgebirge -.,.^.„.«^4 »I, .Mich«, ... n.,4. «... ... ... ^..^,..„«4