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>er- ms. ref- nde ;uts fB. ann itz), ,m- ier- tel- zen ker mr. in« ge» »m« ten zen no- der ser fte, )as hin >lle nk- lei ste n". ts- ar. den n— in Nr. 261 Freitag» äen s. November 1929 24 Fahrgang Man kann aber nicht, denn Zentrum unö Virtsthaftsmlnlsterium JahreSwert man ohne sie nicht mchr länger eine Politik vertreten die ztelbewußt aus die Zerschlagung der Arbeiterbewegung hinarbettet. kommuniftenpleite Die Kommunistische Partei BerUnS wird gegen« wärtig mit Massenaustritten beglückt. Während e» der «ozialdemokratischen Partei in den letzten " Tagen gelang, in der Reich-Hauptstadt 4589 neue Parteimit glieder tzU gewinnen, laufen den Kommunist«, chre wv hLnger in Mass«» davon. Schuld daran ist Licht P» rates Gäbel und seines Gesinnungsgenossen, des Stadt verordneten Degner^ ,im Sklared-Skandal. Am Diens tag erfuhren die Kommunisten, datz nicht weniger al» 20 Parteifunktionäre der Partei den Rücken kehrten. Wettere Massenaustritte sollen unmittelbar bevorstehen. ES handelt sich Hier um eine sehr beachtliche Erschei nung, da die ausschetdenden Kommunisten größtenteils Arbcitervertreter sind, die in der Vorkriegszeit in der Sozialdemokratischen -Partei eine Rolle spielten. Sie begründen vielfach ihren Austritt aus der KPD. da« mit, daß könnten, deutschen die der „Pressedienst Les Zentrums" «ls «Zuschrift aus Par» kreisen veröffentlicht. Sie lautet: „Wir kennen die Wünsche r ihrer Forderungen aus Lohnerhöhung DerVer-an- der deutschen «chuhfadrii gen Donnerstag «la« Sitzung^nach Be Frage der Aussperrung 7 sie -em Verband« angeschlost«, find,E Drohende Aussperrung tn der brMsch« Schechindnstri« Der „Deutsche" meldet: Sn der deutschen SchMndustrie droht «in Kamps auszudrechen, und, Zwar infvtge der ln Berlin m dieser Branche ausgebrochenen Teilstreik». 6n sieden der gröh- ÄDerknerSchubs<-Lriren,hat dl. Ärdeit«schastzur UMerstützM« die Arbeit mederguegr. Schuhfabrikanten hat nun -um morgi- i Berlin eindrruse«, «n « der M Äm 'dMchea Schachsadrikm^soweü diosien sind, Stellung nehmen. Kommt kv dürst«, «tma S0VrMM aller Schuh- Vas Zentrum nimmt wieder an -en Veratuogr« über Ehereform teil Sn den gestrigen Besprechungen -wischen den, Reichskanzler und Vertretern der Regierungsparteien sind, laut ,-Germania", auch die Vorgänge im Rechtsausschuß anläßlich der Beratung der Ehescheidungsvvrlage besprochen worden. Der Kanzler wird die maßgebenden Mitglieder des Rechtsausschusies und die Frak- tionsführer der Regierungsparteien »ur Erzielung einer Verstän digung am Freitag nachmittag zu sich bitten. Bei der durch die Bereitwilligkeitserklärung des Kanzlers veränderten Lag« werben di« Zemtrumsmitglieder an den Beratungen de» Rechtsausschufse» wieder teilnehmea. Es bröckelt «etter . . . Der Führer des Bundes Oberland, Dr. Weber, läßt durch bas Organ des „Iungdeutschen Ordens" mitteilen, daß er unter dem 26. Oktober 1929 die Führung des Bundes Oberland niedergelegt hab«. Ms Grund für dtes«n Schritt wird von Dr. Weber angegeben, daß der Aufruf des Bundes Oberlamd zur Linzeichnung in die Listen des Volksbegehrens ihm, dem Führer de» Bunde», erst nach Deröffentlichwrg ^^.^Esse -ng«' gangen sei, daß also über den Kopf des Dlmdessührers hinweg und ohne sein Wisien und seine Einwilligung der Bund Oberland für di« Propaganda -um Volksbegehren in Anspruch genommen früher feindlichen Ausland durchaus nicht int Zwei-1 letzt das skandalöse Verhalten de» kommunistischen Stadt- fel darüber, daß genau wie beim DaweSplan auch beimj 7 77 7 " - zwangsläufiger Revision kommen mutz. Gestoppte Räumungsmaßnahmen in -ritten Zone Der „Vorwärts" gibt ein« Meldung des „Sozialdemokrat!» scheu Pressedienstes" wieder, wonach der seit Wochen vorliegende Abmarschbefehl für das in Kreuznach stationierte französisch« Re giment plötzlich zurückgezogen worden sei. Kreuznach bleibe bis auf weiteres besetzt. Eine französische Kompanie, die auf dem Mainzer Bahnhof bereits -um Abtransport bereit stand, habe Be fehl erhalten, sich in ihre alten Quartier« -urücktzubegeben. Mainz bleids vorläufig ebenfalls besetzt. Mainz und Kreuznach gehören zur 3. Avne des besetzten Ge bietes, mit deren Räumung erst nach der Radifikativn des Young- Planes begonnen werden sollte. Immerhin hatte >die französische Regierung in der Erwartung, daß Deutschland die verabredeten Vereinbarungen durchführen wird, auch die Räumung des Teiles der dritten Zone schon vor Wochen angeordnet. Der „Vor wärts" ^bemerkt dazu: „Dieser plötzliche Gegenbefehl hängt offen bar mit dem französischen Kabinettswechsel und insbesondere mit der Ernennung Maginots zum Kriegsminister zusammen. Magi» not und seine Freunde hatten bereits unter dem früheren Kabinett die Auffassung vertreten, daß die Räumung der dritten Zone erst nach der Inkraftsetzung des Young-Planes zu beginnen habe. Der sogenannte Erfolg" des Hugenbergschen Volksbegehrens kmn nun diesen Treibereien sehr gelegen, und die mgierungsoffiziöse Rechts presse erklärte sofort, daß angesichts des nunmehr ausstehenden Volksentscheides kein« weiteren Vorkehrungen für die Räumung Ekn Fememord st, Schlesien? Laut „Striegauer Volkszeitung" wurde «in« Spur gefunden, die auf einen Fememord im Jahre 1920 hindeutet. Damal» be schäftigte Freiherr von Richthvsen auf seinem Gute Kohlhöh« «ine größere Anzahl Daltikumer als Feldhüter. Einer von ihnen, der sich von Lanken nannte, in Wirklichkeit aber Fritz Köhler hieß, sei als unzuverlässig bezeichnet worden. Er soll deshalb ein Kom mando im Forsthaus des Kohlhöher Waldes erhallen haben und von dort Ende Juli ober Anfang August um Mitternacht in einem Auto von vier Daltikumern abgshvlt worden sein. Der Führer des Kommandos sei «in gewisser Müller gewesen, der sich Leut nant Brand anreden ließ. Er habe vorgegeben, Köhler sei für «ine neue Vertrauensstellung bestimmt und er wolle ihn abholen. Einige Tage vorher soll er geäußert haben, man müsse Köhler bei seite schaffen, da ihm nicht M trauen sei. Seit lener Nacht fA« von Köhler jede Spur. Vor einigen Jahren habe mm im Schilf des Kunitzer Sees «in« männliche Leiche gefunden, die sich aber infolge ihres Derwesungszustandes nicht mehr identifiziere» «eß. Es bestehe nun die Vermutung, -atz Köhler seinerzeit im Kohl höher Walde ober in der Rähe von Liegnitz umgebracht und seme Leiche in den Kunitzer See geworfen wm-m sch Müller fei vor einiger Zeit verhaftet worden und befinde sich im llntechrchuags- gefängni» in Liegnitz. Er erklär«, daß er mit emer solch« Lat nichts zu tun habe. Vie VervoUstänäigang cies Reicbskabinetts Dr. Eurkiu» wir- RetchsautzmmtaP« Wenn der Reichstag wieder versammelt ist wird, laut „Ger- j mania", aller Voraussicht nach auch da» Reichskabinett wieder vollzählich sein. Wie es heißt, soll di« endgültige Ernennung -«, Ministers Euvtius zum Außenminister in den nächsten Tagen Grundsätzliche Bedeutung dürste einer Notiz beizumessen sei«, bevorstehen. An seiner Stelle wird ein anderer voiksparteilicher der ,-Pressedienst des Zentrums^ als «Zuschrift ^aus Partei- Abgeordneter das Reichswirtschastsministerium übernehmen. Di« und „Germania" nennt als Kandidat Dr. Albrecht. Volksentscheid noch in diesem Jahr FrakÜonsfichrerbespvechung beim Reichskanzler An der gestern nachmittag unter dem Vorsitz de» Reichskanzler» abgehaltenen Frakt!on»führerbesprechung herrschte darüber Einigkeit, -atz dem Aeltestenrat de» Reichstage» die Einberufung de» Reichstage» für den 27. November vorgeschlagen werden soll. In dieser Tagung soll zuerst neben anderen dringenden Aufga ben, wie dem Republikschutzgesetz und dem; Gesetz über ältere staatliche Menten (Standesherrengesetz), da» Volksbegehren beraten und verabschiedet werden. Des weiteren waren die Regierungsparteien der Ansicht, datz der Volksentscheid sobald als mög lich durchgeführt werden sollte. Tsie Regierung er klärte darauf, datz der Volksentscheid noch tn diesem Jahre durchgeführt würde. Daraus ergibt sich, daß die von verschiedenen Sei ten geäußerte Besorgnis völlig unbegründet ist, al» könnte durch die weitere Behandlung des Volksbegeh rens und der Volksabstimmung darüber die verfas sungsmäßige Erledigung der Beschlüsse der bevorstehen den zweiten Haager Konferenz und deS Youngplan» eine Verzögerung erleiden. Für den DolkseMschM Sonntag, 15. Dezember, i» Aussicht genommen Ueber die gestrige Besprechung Ver Führer der Regierungsparteien teilt das berliner Tageblatt" noch mit, datz der Volksentscheid, wenn irgend möglich, am Sonntag, dem IS. Dezember, stattftnden soll. Diese Beschleunigung entspricht auch einem von deutsch nationaler Seite ausgesprochenen Ersuchen. ! Forderungen -er Deutschen Dvlkspartei, -I« daraus hlmlck«, ua- ter allen Umständen wieder das Reichswirtschastsministerium zu befetzen. Es sind in erster Lini« Wirtschaftskrise, den«» «erst»- üche Interessen näher zu lieg«, scheint, al» die Interessen de» Staates und d«s gesamten Volkes. Gegenüber diese» Bestr«. Lungen der Deutschen Dvlkspartei haben wir berechtigte Beden ken, die nur aus sachlichem Gebiete liegen und in keiner Weis« per sonelle Wünsche betreffen." /luer Tageblatt Mk öas Erzgebirge «-«»-Wo» Sie «Mich« o.k-o-tm-choo^o S-- Not,, S-- «a»t 00» n-u.,-richt, n--. Nüchterne Tatsachen Tlte Lasten, welch« die deutsche Wirtschaft auch nach Annahme de» Aoungplane» noch zu tragen haben wird, sind überaus drückende und aus die Dauer wahr scheinlich nicht tragbar. Da» ist eine Tatsache, die allgemein anerkannt und von keiner Seite bestritten wird, am wenigsten» von den Befürwortern de» Young- plane». Gerade die Befürworter einer Annahme de» UoungplaneS sehen vielleicht die auf die Dauer un erträgliche Härte dieser Belastung klarer und deutlicher als die Gegner. Man könnte jedenfalls zu dieser Auf fassung kommen, wenn man beobachten mutz, mit welch oberflächlichen Redensarten über den Youngplan ge urteilt wird. Die Gegner des Youngplanes machen cs sich zum Teil sehr leicht, indem .sie darauf Hin weisen, was man alles könnte, wenn Deutschland die Lasten des Youngplans nicht zu tragen hätte. Gewiß, man könnte sehr viele» und noch viel mchr, — wenn man nämlich, könnte. Man kann aber nicht, denn Deutschland hat den Krieg verloren. Das ist nun ein mal eine Tatsache, an der Man nicht vorbeikommt. Darum "heißt es, aus dieser Zwangslage.so viel Vor teile wie möglich für die deutsche Wirtschaft heraus- znholen. Daß der Youngplan trotz all seiner Schwere nicht unbeträchtliche Vorteile gegenüber dem Tsawes-I Plan für die deutsche Wirtschaft bringt, ist eine Tat sache, die nicht bestritten werden kann. Sie springt förmlich in die Augen, wenn man einmal nüchterne Tatsachen reden läßt. Der Youngplan bringt nach vorsichtiger Schätzung eine jährliche Ersparnis gegenüber den Verpflichtun gen aus dem DaweSplan von rund 500 bi» 600 Mil lionen RM. Was die Ersparnis einer solchen Summe bedeutet, mag man erkennen aus der Gegenüberstel lung der Werte, die große Wirtschaftszweige im Jahre erzeugen. Es erzeugen z. B- die deutsche Stickstoffindustrie einen Jahreswert von rund 450 Millionen, ! der deutsche Eisenerzbergbau einen Jahreswert von' rund 50—60 Millionen, die deutschen Kammgarnspinnereien einen JahreSwert; von rund 550—680 Millionen, ! die deutschen Baumwollspinnereien einen JahreSwert von rund 800—1000 Millionen, ! ——, —» — —- die Leinewebereien einen Jahreswert von rund Youngplan über Jahr und Tag die Notwendigkeit 300 Millionen, j ' die Lederindustrie einen Jahreswert von rund 700 ; bis 1000 Millionen, die deutsche Kraftwagen-Industrie einen von rund 800 Millionen. Aus dieser Gegenüberstellung sicht weiteres, daß die Ersparnisse au» dem Youngplan, Werte vorstellen, wie sie wichtige deutsche Industrien im Jahr zum Teil nicht einmal erzeugen oder »um ; Teil nur um weniges übersteigen. Noch schärfer tritt die Bedeutung de« Erspar nisse aus dem Youngplan in die Erscheinung, wenn! man deren Gesamtsumme für .die ersten zehn Jahre, die nach vorsichtiger Schätzung gegenüber dem Young-! plan etwa sieben bis acht Milliarden betragen dürfte, gegenüberstellt den Ergebnissen der Grzeugungsstatistik in Deutschland: Der gesamte Wert einer deutschen Ernte an Ge treide beträgt zwischen zwei und zweieinhalb Milliar den RM. Ter JahreSwert der Steinkohlenförderung in Deutschland betrug im 'Jahre 1927 2,2 Milliarden. Tie gesamte Rohetsenproduktion in Deutschland betrug 1927 rund 990 Milliarden RM. ! Tie verarbeitende Eisenindustrie hatte im Jahre ber'brit'ten'Zöa« getroffen werben bürfen. 1927 einen Absatz von rund 9,340 Millionen RM. Tiefe wenigen Zahlen Mögen genügen, um zu be weisen, daß man die Ersparnisse au» dem Youngplan nicht gering veranschlagen darf. Die übertreffen, wie gezeigt ist, den Wert der Gesamtproduktion Deutsch, land» um ein sehr erkleckliche». Diese Tatsache wird man bei einer gewissenhaften Prüfung, ob der Young- plan angenommen werden soll oder nicht, unter allen Umständen berücksichtigen müssen. Man könnte nun freilich mit dem Einwand kom men, daß zwar der Youngplan für die ersten zehn Jahre zweifellos Erleichterungen bringe, datz diese aber dadurch wieder aufgehoben würden, datz der Youngplan endgültig sei und auf Pie Dauer die deut sche Wirtschaft unerträglich belaste. Denn e» richtig wäre, daß der Youngplan die endgültige Lösung de» Reparation-Problem» darstellt, dann wäre diese» Ge genargument stichhaltig. Da» ist gber nicht der Fall, denn der Youngplan stellt keine-weg» die endgültige Lösung de» «eparation»problem« dar, auch er ist re vision-fähig, und schon heut« ist «an jtch avch M