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AO MEchG i Auer Tageblatt NWU Anzeiger für das Erzgebirge «V—«°q°u»°»»I.--Mchw»..Noa,°n»»„^m»,.k,qi.ft« 2rs Sonnabencl, cken so. November 1929 24. Ishrasna kekreiungsfeier am Deutschen bek Bei der BefretungSfeier, die in der Nacht zum 1. Dezember am Deutschen Eck stattfindet, werden die Reichs» und die preußische Regierung durch den Mini» ster für die besetzten Gebiete Dr. Wirth und den Kultusminister Dir. Becker vertreten sein; wahrschein lich wird auch WohlfahrtSm-intster Dir. Hirtsieser an der Feier teilnehmen. Tie Feier wird vom Frank furter Sender übernommen und auf die Tender Stutt gart, Leipzig, "Breslau, München und den Deutsch- land-Sender übertragen werden. Da, N^LbNk,ch»tzgM kn Reich»»»« 0m Michmat »mb« gestern da, R-publikschutzgesetz in der «uSschußsaffM» m« SL -egm w angw-ma«.Geam d»e Gewerkjchaftcn beim Reichswlrtschastsmlolster Der neue R«ichswirsichaftsm«inifkr Dr. Mvlben-a-Mr emp- fmg am Mittwoch die Vertreter der drei gewerkschaftlichen Spitzenverb änöe. Der Minister betonte, daß er auf die ver trauensvolle Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften großen Wert lege, da sein Ministerium nicht etwa «in Ministerium für die Arbeitgeber sei, sondern ein Ministerium für die gesamte Wirtschaft. Md zur Wirtschaft gehörten ebenso wie andere Gruppen auch di« Arbeitnehmer. Gr stellte In Aussicht, von Zeit zu Zeit sich mit den Führern der deutschen Gewerkschaften über di« schwebenden Fragen der Wirtschaftspolitik auszusprechen. armen 'KrlegstrlbutenrpfZnger England und Frankreich verzichten. Was für andere ein Vorteil ist, bedeutet für uns Natürlich nur eine Belastung. Es ist auch nicht unbe kannt, bah eingroßer Teil unseres Bottes in dieser Frage in- termel» ist. Man weiß aber, daß das nicht mehr lang« Auern wird. Dl« Engländer als Fachleute wissen, daß auch wir bei den vmen Experimenten zur Besserung der Wirtschaft-Verhältnisse doch auch einmal aus den Wert von Kolonien zürückkommen werben; auch die Regierung wird sich dieser Frage mehr anneh- men, wenn erst das Rheinland geräumt ist. Da ist «g jetzt also noch iKeit, möglichst billig davonzukom men. Vielleicht hofft mm auch, daß die Kreise der früheren Ko- Eine Proklamation örs Gberbrfehlshabers -er Sowjetarmee km fernen Osten Der Oberbefehlshaber der Sowjetarmee im fernen Osten hat die folgende «Proklamation erfassen: „Wir haben die Chinesen auf zwei Fronten geschlagen. Wir hatten den Feind bis Chardin verfolgen können, begnügen uns aber damit, China «in« Lektion gegeben zu haben, di« unsere Stark« Und unsere fest« Absicht zeigt, die Kontrolle über die Eisenbahn aufrecht zu erhalten. Di« Lage wird nm durch voll ständige Ausführung der Verträge von Moskau und Mulden geändert werden können. Wenn China «ine neue Lektion v«r- meiden will, so wird es ohne Verzug die früher bei der chine sischen Ostbabn bestehende Lage Meder Herstellen, die russischen Gefangenen befreien, die Konzentrationslager öffnen, di« Weiß gardisten entwaffnen und di« chinesischen Truppen von den Gren zen zurückziehen müssen. Jede Verzögerung würde eine Ver stärkung unserer Aktion nach sich ziehen." Mulden hat diese Bedingungen angenom men. Auch die Nankinger Regierung ist mit Verhandlungen einverstanden. deutschen Kolonie zuzustimmen. Als Entgelt wirb dmn voraus- sichtlich vor allem der südliche Teil der alten Kolonie, die ja jetzt ohnehin für Deutschland verloren ist, angeboten werden. Di« neue nördliche Grenze dürfte dmn ein« Linie fein, die, Mich von Daressalaam beginnend, in nordwestlicher Richtung bis zu einem Punkt südlich von Tabora verläuft und sich dann fast genau nach Süden wendet, um bei Neu-Langenburg den Nyassa-See zu er- tenden Teil von Dortugiesisch-Ostasrika Äs südlich"vom Sarndesi zu übergeben und, wenn es damit noch nicht -ufriedenzustellen sein sollte, ihm auch Gebiete von Portugiesisch-Angola zu über tragen, das dann zwischen England und Deutschland ausgeteilt werden würde. Di« Grenze soll hier etwa auf der Linie Kifu- madjisümpfe—Lapadomündung verlaufen." Der Verdacht ist nicht von der Hand gu weisen, daß es sich hier um einen Fühler «handelt, der Erdings auf keinen bestimm ten Plänen beruht, sondern lediglich di« Reaktion in Deutschland auf-eigen soll. Die Mandatsbebatte itn Vötterbundsrat in Genf hat England gezeigt, daß es bei dem zuerst beabsichtigten Versuch, das frühere Devksch-Ostasrika einem englischen Dominion Ost afrika einzug-ledern, nicht nur aus den geschlossenen Widerstand Deutschlands stößt, sondern auch aus den Stallens und der Neu- traten. Nun ist es zweifellos so, daß der Mandatsgedanke, der ursprünglich nur der Verschleierung einer Annexion dienen sollte, ein« so große Vertiefung besonders durch di« neutralen Mitglieder der Mandatskommission erfahren hat, daß er, von Deutschland in steigendem Maße als Waffe aufgegriffen, eine große Gefahr für di« englische kolonial« Vormachtstellung und überhaupt für rein nationale Kolonien bedeutet. Nachdem schm di« Walisttsche Internationale 1919 überwiegend'zum Ausdruck gebracht hat, daß die beste Lösung des Kolonialproblems darin bestehe, doch alle Kolonien dem Völkerbund unterstellt und von diesem den dazu befähigten Mächten zur Verwaltung übergeben bezw. der gesamten Menschheit zur gemeinsamen Erschließung ge öffnet werden sollen, hat Keser Gedanke auch in anderen Kreisen Anhänger gefunden. Der Gedanke vom gemeinsamen Recht aller Länder ist zugleich die stärkste Waffe für Deutschlands koloniale Ansprüche geworden, wenngleich dies« noch nicht genügend genützt wird. England weiß, daß die Kolmialfrag« in nicht allzu ferner Zeit von Deutschland und von Italien aufgerollt wird. Es wäre> nun echt englisch, frühzeitig durch Teilzugeständnisie der gründ-! sätzlich«n Debatte au» dem Wege zu gehen. Vor allem könnte! natürlich durch eine direkte Verständigung mit Deutschland dies Behandlung der vstafrikaniichen Frage dem Völkerbund entzogen. werden. Es dürft« dazu aber schon zu spät sein; denn es ist: fraglich, ob di« Neutralen eine solch« Beendimrng des Mandats- gedaiÄn» stillschweigend hinnehmen. Auch Frankreich« Zustnn- mung ist nach der Schwenkung der englischen Politik nicht so sicher. G« wird jedenfalls nicht ohne Kompensationen d,e Gicherung der englischen Kap-iKairo-Verdindung -ulassen. Es ist absolut anzunehmen, daß in diesem Fall« allerdings gerne solch« Kompensation«» nach bewährten Vorgängen, d. h. auf Deutschland, Kosten, Btn der Landabrüsvmg, gewährt wür- den/wie ja in dem «mannten Plan di« «fische Kompensation uns in vortugiOfchen Kolonien besteht. Daß hkrb«t nur der Schliche Teil von PortuMchSstasvika bk -um S^Lesi ge- Mrd« welchen Schluß auf weiter« englisch« Plän« füglich Deuksch-S-dwesictsrika» zuiassta, wenn man wüßte, vb sie den MtUn oder den nörbllchen Teil Angola» Deutschland anbieten woM Belm Angebot ^Wichen Teil«» man an- des nördlich« ^M«, noch eftw and«« ttE^^ch^Mhbkr von Kar-orff über ein bürgerliches Parteien-Kartell In der deutschvolksparteÄichen Vereinigung für Handel und Industrie sprach der Vizepräsident d«s Reichstages, v. Kar- dorff, über die ferneren Bestrebungen der Partei und weiterhin allgemein Über die ll«beÄoindung der zunehmenden Partei- ntüdigkeit und Parteizersplitterung. Gr erörterte die Vorteile und Nachteil« eines etwaigen Zusammenschlusses auf dem Hinter grund des geltenden Wahlrechts und kam zu dem Schluß, daß das proportionale Wahlsystem bei der Nationalversammlung und bei den Reichstagswahlen di« Mittelparteien gerettet hätte. Er > kritisierte ferner das geltende parlamentarische System und die Form der KabinettMldung. Di« Stellung des Reichspräsiden ten müßt«, wenn nicht von gesetzeswegen dann ln der Tat gestärkt worden. Das Reich müßte ein festes, nicht jederzeit -u stürzen- des Kabinett erhalten. Da« in einem Artikel der Kölnischen Zeitung," (»Der deutsch«« Zwietracht mitten in» Herz") angeregte Volksbegehren über «in Gesetz, wonach nur noch drei oder fünf Parteien -ugelasien wevden sollten,- lehnte von Kardorss ab. Da» ns PrMem der Parteiemkonzentration könne nicht gegen die .»!! Parteien, sondern, wenn überhaupt, dann nur durch die Par- klen gelöst werden. Die Arbeitswilligen und zur Zu ammen- arbeit bereit« bürgerlichen Partei«, könnten bei Wahlen «In Kartell schließen -und Mit gemeinsamer SrmÄ kSm^en, ähnlich wie die» di« Rechtsparteien bei der Reichspräsidentenwahl getan hätten. Ob «in solches Kartell dann später zur Bildung eimr großen Staat-Partei führen könn«, sei aUwartm ?» allen Fällen würd« da, Zentrum al, Part«! selbstve rstänbli ch immer bestehen bleiben. Em solcher starker Block bürgerlicher Parteien würde in Verbindung -mit dem Zentrum in Preußen und im Mich Maßgebend«, GftHuß haben. Punkt südlich von Tabora verläuft und Snglikck« pükler? Deutsch« Kolonie«? - ^Meldung«, über neue englilche Pläne im früheren Autch-Ostafrtta, dl« von einer Rückgibe des südlichen Teil» k!» Kolonie an Deutschland sprachen, haben -war keine Bestätigung ronntedi« Reichsrsge.ung nur mittrilen, daß sie «tn« Kennkni» von solchen Plänen habe. DarMung der angeblichen Pläne ist aber so eingehend, ULA-W"" « «.-M. Eia nf<chren«r Beobachter Ostafrttas berichtet darüber: „Es Will ^Ls Gericht nicht verl^tummm, En-lanb nur <m dem nördlichen Gebiet der alten Kolonie, das auch das wertvollere A SnterHe -ab« und unter bestimmten Kautel«, bereit sei, den Rest an Deutsckland -urückzugeben. Die Regierung in London tst anscheinend der Llederzeugung, daß Deutschland mit der An nexion «mes bedeutenden Teiles seiner alten Kolonie durch Eng land einverstanden sein würbe, wenn es selbst ebenfalls wieder Kolonien erhielte. Anscheinend sind auch schon irgendwelche mehr oder minder offizielle Verhandlungen darüber gepflogen worden, deren Ergebnis jeden Tag bekannt werd«, kann. Auch scheinen di« Engländ«r auf di« Ansprüche Dr. Schachts in Paris und Berlin weit größeres Gewicht zu legen, als es in Deutschland selbst geschieht. Tatsache ist jedenfalls, daß man in absehbarer Zeit an die deutsche Regierung auch offiziell mit dem Ersuchen herantreten wird, der Annexion eines bestimmten Teiles der alten deutschen Kolonie zuzustimmen. Als Entgelt wirb dann voraus- sichtlich vor allem der südliche Teil der alten Kolonie, die ja jetzt ohnehin für Deutschland verloren ist, angeboten werden. Di« neue nördliche Grenze dürfte dann eine Linie sein, die, Mich von * ' * ' ' bis zu einem 't genau nach erreichen. Dann wird beabsichtigt, Deutschland noch einen bedeu- noch nicht -üfriedenzustelleN ortugiesksch-Angola zu üb«r- ionialbeanrten für ein« schnelle Zusage in diesem Sinn« «intrete« werben. E» darf äber kein Zweifel darüber herrschen, baß bi«se Be rechnungen nicht stimmen. Deutschland hat «in juristische» und «in moralisches Recht aus die Rückgabe seiner früheren Kolonien. E» wirb dieses Recht niemals für «in Zuckerbrot aufgebm. Sollt« bi« politische Klugheit zu einem Verzicht aus den einen ober an- beren Teil raten, so würde das nicht ohne ander« Kompensation«» geschehen können. Aber nicht auf Kosten «Äerer Staaten, gegen die wir uns nicht ausspielen lasten, sondern mit denen wir uns selbst über eine weitgehende Zusammenarbeit auch in kolonialer Hinsicht einigen können. preußischen Provinzen Brandenburg, Pommern, Ostpreußen und Westfalen. Am clen Sparkommissar Mit Ausnahme der Partei, die den Antrag auf wesentliche Erweiterung der Rechte des SParkommtssar» eingebracht hat sind sämtliche Parteien und Gruppen mit dem Vorschlag unzufrieden. Zunächst, was will der Vorschlag?- Er will genau dasselbe, was schon vor geraumen Wochen die hier wiedergegebenen Richtpunkte des ReichSderbandeS der Deutschen Industrie wollte«: einen Sparkommissar al» selbständige Reichsbehürde ne ben dem Kabinett, mit weitgehendem Einspruchsrecht gegen Ueberschreitungen, außerplanmäßige Ausgaben, mit einem Beto bet derartigen Etat-beschlüssen, schließ lich mit dem Recht weitestgchender einmaliger und lau, fender Revision. Man stößt sich daran, daß dieser Sparkommissar als unpolitisch deklariert wurde; wir glauben auch nicht, daß er unpolitisch sein kann, st» etwas gibt es nicht mehr in deutschen Landen, wo schon der kleinste Dichterling seine BeretnSmarke be kommen hat. ES ist nicht zu verkennen, daß der Auf druck „Spardiktator" auf den neu vorgesehenen Poste« zutrifft. Auf der anderen Seit« kann man nur schwer die Besorgnisse teilen, als ob dadurch ein neuer Rio- senapparat, e ne neue Obertnstanz Aufgezogen werden soll. Wenn der SParkommissar so ausgezogen wird, möge man gleich einen zweiten für seine Kontroll ernennen. Man mache sich doch nicht» vor: der Spar kommissar soll keineswegs ein große» Büro, kaum ein kleine» haben, aber er soll eine Persönlichkeit sein, deren Freundschaftliche» Anraten allein bet der ent sprechenden Stelle die erwünschten Folgen hat. Eine der Mittelparteien, die besonder» reich an der Produk tion von Finanz- und Wirtschaftsprogrammen war, schreit Zeter und Mordto über den neuen Vorschlag, der ohne Frage Gefahren enthält. Tie verschweigen aber, wie ihre teilweise recht guten Finanzprogramme ver wirklicht werden sollen. Tie Städte haben bekanntlich auch Richtlinien für die Umschuldung, wenn auch schr nebular, .festgelegt; eS soll Kreise in Deutschland gr* ben, die haben gegenüber dem wirklichen Sparwillen der Städte größte Skepsis. ES ist mit all diesen Dingen wie mit dem „Sperrjahr" vom oben zitterten Reichsverband: sie sind sehr schön, e» richtet sich bloß keiner nach ihnen. Als neuestes Beispiel betrachte man nur den Aufwand bei kommenden Ausstellungen 1930, -. B. die Berliner Leder-AuSstellung und die Pelz- Ausstellung Leipzig. Allein die Prospekte und ihre Unkosten geben runde Sümmchen. ES scheint nicht viel Aussicht zu bestehen, daß der Gparkommtsfar«Antrag durch geht; so viel aber ist gewiß: heute geht er nicht durchs e» kommt bet guter oder schlechter Konjunktur mit rechnerischer Sicherheit der Zeitpunkt, vermutlich schon 1930, wo er durchgehen muß, wo aus ander» Weiss gar keine andere Rettung der verluderten FH» nanzen möglich ist al» durch einen derartigen, sage man e» ehrlich, Ausschluß Per Parteien. Der Grund aber liegt noch viel tiefer, man suche nach Kräfte« da hin zu wirken, daß weniger mit dem Stehkragen und mehr mit der Hand gearbeitet wird und daß der Zielgedanke an ein« faule, fette Pfründe allmählich au» den Hirnen weicht. Di« Glückwünsch« des Reichspräsidenten und der Reichspegieamg -um Goldenen Priesterjubääum des Papst— Gestern mittag um 1L llhr 1k Minuten überreichte der deutsch« Botschafter von Bergen dem Papst ein Schreüm» de» Reichspröftderäen Mit den persönlichen Wünschen der Mich»- Präsidenten und den« der Reichsregierung -u dem.GoDmen Priesters ubiläum de» Papste». Darauf erfolgte di« lleberyäd« des Geschenk«» der Rekchsregier-ung an den Papst. Da» GHchenk ist eia Duplikat de» sogenannten rot«n Prumtafuftwiee» Fried rich» de» Großen. «eine BerschfttmP dw Bolftwchcheib« , vn politisch«« Kreis« verlauttt. daß bi» dielchowgi««»» nicht beabsichtigt, den Anträöm der DeutschnaÜonakn und des I Retchsausschusi«» für da» Vmksbeae-r« entsprech«» da» Bork»- «Mtd vom W DeMüber «-ick« sp-te-m Tag -» verlogw.