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Vertrauensvotum für clie Die französisch« Kammer hat In Ihrer Nacht- Regierung c-räi-u-Sri-mÄ S L LL Kgiktritt -LS amerlkanlsthen Sotschöfters Schurmonn Wie die amerikanische Botschaft in Bersin in Be stätigung von Pressemitteilungen bekanntgibt, hat der amerikanische Botschafter in Bersin, Dr. Jacob Gould Schurman, sein RücktrittSgesuch eingereicht, das von Präsident Hoover nunmehr bewilligt worden ist. Der Botschafter hat sich schon seit längerer Zeit mit Rück« trittSabsichten getragen. Seine Familie befindet sich bereits sei» September wieder in ihrem Neuhorker Heim. Der Botschafter selbst beabsichtigt, im Laufe deö Januar in Neuhork einzutreffen. /lufhebuug örr Exkerrltorialktät in «thina am l Januar Der Politische Zentralrat beschloß in einer außer, ordentlichen Sitzung, am 1. Januar einen Erlaß zu ver- öffentlichen, durch dcn die Exterritorialität aufgeho ben wird und die in China ansässigen Ausländer den chinesischen Gerichten unterstellt werden. Ein mit die sem Erlaß verkündetes Gesetz wird die Rechtsverfah- ren zwischen Chinesen und Ausländern regeln. stu den Meldungen aus China, wonach die Nan- riälttüi "'durch iS^rordnung aufheben werde, ^be- .en würden' einer Aufhebung der Ex« durch -ine einseitige Verfügung nicht zu- Umfongrekcke flikohoiverfchiebungen Die ProhlbitionsbehSrd« k, Ihlcago bat eine Untersuchung eingeleitet über eine Dmschiedung für industrielle Zwecke bestimm- te« Alkohols im Werl« von SO Million«« Dollar, der dem Spttl- tuosenschleichhanbel »»geführt wurde. Mehr al, 1OOV Geschäfts- leute, Prohibitionsbeamte, führende politische Persönlichkeiten und Schleichhändler stehen unter dem Verdacht, in die Angelegenheit verwickelt zu sein. Eine Spur von -em VÜssel-orfes Mör-erl M'Wiener Mtter melden, daß dchch die Anzeige ^ollenau bei Wiener Neustadt wohnenden Anfrage, weshalb die Kredite für geheime Ausgaben im Außenministerium nur zwei Millionen betragen, während sie vor dem Kriege, also vor der Entwertung des Franken, eine Million betrugen, antwortete Briand,. daß der Betrag von zwei Millionen auSretche. Zn der Debatte wiesen mehrere Abgeordnete apf die Notwendigkeit hin, die diplomatischen Vertretun gen Frankreichs mit größerem Aufwand.zu unterhal ten und im Ausland eine Propaganda für Frankreich durch alle möglichen Mittel zu entfalten. Beratung -es Neich kadinetts über -te Haager Konferenz Das Rsichskabrnett beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung in Anwesenheit des Reichsbankpräsidenten in eingehender Aus sprache mit den auf der bevorstehenden Haager Konferenz zur Beratung stehenden Problemen. Die Erörterungen wurden heute gleichfalls unter Beteiligung des Reichobankpräsidenten fortgesetzt. daß die Polizei in den letzten Tagen ausgedehnte Haussuchungen vorgenommen und zwei Bomben sowie viel« Schmähschriften be schlagnahmt hat. Mehrere Studenten sind vechaftet worden. Restlose Unterbringung deutsch« Kirchenaniethen ta Holland Wie von Seiten der Emissionsbank in Amsterdam mitgeteilt wird, ist die in Holland im Betrage von 600 000 Dulden aus»' gelegte achtprotzentige Obligationsanleihe des Katholischen St. Marielrftiftes vollkommen untergebracht worden. Auch die im Betrage von 500 000 Gulden aufgelegt« achtprozentige Obliga tionsanleihe des Institut der Schulschwestem zu Speyer a. Rh. ist ebenfalls vollkommen untergebracht worden. Meihnachtsgrüh« englischer KriegsdeschSbigt« Der bekannte englische Heerführer General Sir Jam Hamil ton hat an den Schriftführer der Deutsch-Englischen Deremigung folgendes Telegramm gerichtet: Weihnachtsbotschast an Deutsch land. Die schwerkriegsbeschädigten englischen Soldaten in Glssord House Rvehampton grüßen all« kriegsbeschädigten Soldaten in deutschen Lazaretten. General San Hamilton. MNW MzeigerDr-as Erzgebirge WM ———— Sonntag, äen 2S. Dezember ld2S 24. lakrosna Dis Kammer hat dem Kabinett Tardieu mit 342 gegen 17 Stimmen bei fast einmütiger Stimmenthal tung der Linken das Vertrauen ausgesprochen. Die 17 Stimmen, die in der Kammer bei der Abstimmung über die auswärtige Politik der Regie rung sich gegen diese ausgesprochen haben, verteilen sich wie folgt: ein Mitglied der sozialistischen und radikalen Linken, nämlich der Abg. Franklin Bouillon, zwei An gehörige der unabhängigen Linken, van denen aller dings einer nach Vollzug der Abstimmung erklärte, er habe sich der Stimme Enthalten wollen, brei bet keiner Fraktion eingeschriebene Abgeordnete, ein Sozial radikaler und zehn Kommunisten. 2 35 Abgeord nete haben sich der Stimme enthalten, in der Hauptsache Radikale und Sozialisten. 13^ Abgeordnete waren beurlaubt. Alle übrigen haben Deratün^eh^d^ für die Regierung gestimmt: . , Von unserer Innenpolitik Das W-tkerkrekde» de, Volksentscheid, - Dr. Hertz im Rund- funk — Die Pläne des neuen Reichsfinanzminister, Volksentscheids er wollen sich mit der schweren Niederlage, die chnen das deutsche Volk bereitet«, nicht zufrieden geben. Der .nationalsozialistische Reichstag sabgeordnete Dr. Frick verrät nämlich soeben im „VöMschsn Beobachter", daß Maß nahmen ergriffen Verden sollen, um die 'Bewegung fortzusetzen An zweierlei ist gedacht. Die Nationalsozialisten beabsichtigen an erster Stelle den . Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich anzurufen, um eine Entscheidung darüber herbeizuführen, ob das „'Freiheitsgesetz" durch den Volksentscheid zustande gekommen ist oder nicht. Dazu de darf es eines Antrages. Dieser konnte durch die Länder gestellt werden, in denen Nationalsozialisten der Regierungskoalition an gehören, wie dies in Thüringen, Mecklenburg und Sachsen der Fall ist. Sollten diese Regierungen den nationalsozialistischen Wünschen nicht nachkommen, dann wäre ihnen durch die National, sozialisten das Vertrauen zu entziehen. Schöne Neujahrsaussich ten! Tine andere Möglichkeit, di« Mion weiterzutreiben, erblickt Dr. Frick in der Bestürmung des Reichspräsidenten von Hinbenbur g. „Alle nationalen Parteien, Verbände und sonstige 'Organisationen müssen in mündlichen und schriftlichen Vorstellungen beim Reichspräsidenten für seine richtige Unter richtung sorgen —er darf nicht wieder ausschließlich von seinen berufenen Ratgebern informiert werden — und müssen dahin wirken, daß Hindenburg den Aoungplan selbst gemäß Artikel 73 der Neichsverfassung den Volksentscheid unterbreitet." Nun hat der Reichspräsident auf Grund der Verfassung fraglos das Recht, die Verkündigung eines Gesetzes auszusetzen und einen Volksent scheid herbeizuführen. Ob Herr von Hindenburg von diesem Rechte Gebrauch machen will, steht freilich auf einem anderen Blatte. Nach der völlig gesetzlichen Art seiner hohen Amst-führung und dem kläglichen! Scheitern des Volksentscheids ist nicht anzu nehmen, daß der Reichspräsident den uationalsozialistischM Wün schen entgegenkommt. Viel ernster zu nehmen als die agitatorischen Pläne der Na tionalsozialisten sind die ungeheuren politischen Schwierigkeiten, die auf finanzpolitischem Gebiete in das neue <lahr mit übernom men werden. Wenn auch jetzt der Aoungplan und dir Beratun gen der zweiten Haager Konferenz in den Vordergrund treten, so entzieht sich doch kein Politiker der Erkenntnis, daß unmittelbar nach der Haager 'Konferenz die Sanierung unserer Reichsfinanzen fortgesetzt und die Finanzreform vollendet werben muß. Die Schwierigkeit-n, die hier »u lösen sind, wurden dem deutschen Volk« über Weihnachten in eigenartiger Weise durch den Rundfunk zu Gemüt« geführt, da der Abgeordnete Dr. H e r tz von der sozialdemokratischen Reichstagssraftion m aller Oeffent- lichkeit di« Frage beantwortete, warum er nicht Reichsftnann- minister werden wollte. Die Gründe, die er ongab, waren h o ch- »-»lttitiber Natur. Mit aller nur dsnkenswerMk Deut- lichk«it setzte nämlich Dr. Hertz auseinander, daß sich di« sozial-^ kin.^ Regierung vrm 1. Januar ab die Exterrito- dEkrMch« Reichstagsfraftivn in der Frage brr Finanzttform, durch Verordnung aufheben werde, be- k'ineswegs mit der Regierung identifiziert, daß vielmehr auf die-, ^rkte StautMreUir Stimson in Washington, dre.Ver fem Gebiet« ganz erhebliche Meinungsverschiedenyciten bestehen. ( Diäten Starten würden einer Aufhebung der Ex- Da die Rsichsregierung, bemerk^ Dr. Hertz, sich ^chr früheres ^xritoriasität durch -ine einseitige Verfügung picht zu- Finanzprogramm gebunden erachtet, Mußte die VesetzuW es > glaube auch nicht, daß Nanking einen sol- »EE 'ch"°b.