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»WWW Freitag» äen 1 Wai 1931 Prag, S. Breilau—Wien, S. Prag—München—Zürichs 7. Prag—Leipzig—Halle—Essen—Mülheim (Ruhr) und Rotterdam, 8. Marienbad—Halle—Leipzig. Außerdem haben sich beide Staaten je zwei Ueberfluglinien ohne Zwischenlandung im fremden Staatsgebiet Mgestan- den. Deutschland hat hierfür die Linien Breslau— Wien und Berlin—Vien in Aussicht genommen. Die tschechoslowakische Regierung hat sich die Benennung ihrer Linien zunächst bi» zum Abschluß der in diesem falsch. In Deutschland sei der GoL- ! von 64 -urückgegangen, Einberufung de» sozialdemokratische« Fraktionsvorstaud Berlin, 30. April. Der Vorstand der soztald krattschen ReichStagsfvaktion wird heute zusammentr um einen Bericht über die Besprechung mit dem Reich kanzler entgegenzunehmen. Minister Bau« tritt dem Stahlhelm bei Ets« nb « rg, 29. April. Vom Gau Saale-Thürtn« aen des Stahlhelm» wird mttgetellt, daß der thüringisch« Staatsminister Baum der Ortsgruppe Rauschwitz als Mit glied de» Stahlhelms beigetreten ist. Da» Ergebni» de» Bollsbegehren» bestätigt Berlin, 30. April. Wie der Sozialdemokratische Pressedienst mitteilt, stimmen die vom .Stahlhelm" ver öffentlichten Ziffern über da» Ergebnis des Volksbegeh ren» mit den inzwischen im preußischen Innenministerium etngelaufenen Zahlen ziemlich überein. Danach haben sich rund S,9 Millionen Wahlberechtigte für das Bollsbegehren eingezeichnet. »rot und Zoll Die Lerhaatzlaasea de; Kanzler; onen hereinkommen würden. Die adrigen ISO Mil lionen müßten durch Ersparnisse, eventuell durch di« Ausschaltung einzelner Gruppen der Versicherten, wie z. B. der Ehefrau oder durch Herabsetzung der Lei stungen eingebracht werden. Berlin, 29. April. Die Abgeordnete» Dr. Breitscheid, Dr. Hertz und Dr. Hilferding al» Ver treter der Sozialdemokratischen Partei legten dem Reichskanzler, wie da» Nachrichtenbüro des VDZ. hört, dar, welch« gefährliche Lage, Insbesondere welch« gs- fährliche psychologische Lage entsteh«» würde, wenn die Verpflichtung des Zollermächtigungsgesetze» nicht voll kommen eingehalten werden würde, wonach der Brot- preis auf der Höhe de» letzten halben Jahre» gehab ten werden sollte. Der Reichskanzler teilt mit, daß die Reichsregierung beabsichtige, den vrotprei» auf dem bisherigen Stande zu halten, und daß die Ent scheidung über die Maßnahmen, die dazu notwendig sind, vom Kabinett in der kürzesten Zeit getroffen wer den würde. Bei diesen Maßnahmen dürft«, wie das Nachrichtenbüro weiter hört, an eine Senkung de» Weizenzolles für ein Etnfuhrkonttngent und an eine Aenderung lies Brotgesetzes gedacht werden, wodurch die Herstellung eine» etwa» geringwertigeren Brots» ermöglicht werden könnte. „Der Abend-, das Spätblatt des „vorwärts", bemerkt zu dieser Besprechung, daß man die Maß nahmen der Regierung nun zunächst abwarten müsse, daß aber die Besorgnisse der Sozialdemokratischen Partei durch die Erklärungen de» Kanzler» noch kei neswegs völlig zerstreut seien. Immerhin glaubt man in politischen Kreisen, daß die Besprechung doch bereit» zu einer gewissen Entspannung beigetragen hat. Dr. Gereke bei Dr, Brüning und Schiele Berlin, 29. April. Der Landvolkführer Reichs« lagSabgeordneter Dr. Gereke hatte heute eine Unterredung mit Minister Schiele über die kurz vor der Entscheidung stehenden Zollfragen. Danach wurde Dr. Gereke vom Reichskanzler empfangen, mit dem er über die gesamtpoli- tisch« Lage und insbesondere über die Zollfragen der Land« wirtschaft sprach. die Schwierigkeiten der «pril-llltim . Berlin, 29. April. Die Entscheidung des Retchskabinetts in der Trage der Ermäßigung pes Weizen-olles wird auch Aut« noch nicht endgültig fallen. Für heute abend ist lediglich eine Mtnisterbesprechung anberaumt, wäh. rend die nächste Kabinett,sttzung, in der wahrschein lich die entsprechenden Beschlüsse gefaßt werden, erst am Donnerstag abend stattfinden soll. Heute mittag hat der Reichskanzler die angekün- digte Unterredung mit den Vertretern der Sozialdemo kratie gehabt, wobei e» sich jedoch keineswegs nur um die Zollfragen, sondern in starkem Maße bereit- um die Erläuterung der geplanten sozialpolitischen Reformen gehandelt hat. Tite Sozialdemokraten le« gen ja auf diese Angelegenheit beinahe noch stärkeres Gewicht als auf die Ermäßigung de» Brotpreises. Sachlage, die zu Reformen auf sozialpoli tischem Gebiet drängt, ist allerdings ernst genug. Bet der Knappschaft-Versicherung werden gegenwärtig sie- ben Millionen zur Ueberwtndung des Aprilultimo ge braucht. Die Summ« hat der Finanzmtnister zugesagt. Zur endgültigen Sanierung dieser Versicherung sind aber 80 Millionen notwendig, wovon 40 Millione» vom Reiche und 40 Millionen von der Angestellten- und Invalidenversicherung gegeben werden sollen. Bet den beiden genannten Versicherungsanstalten sollen diese 40 Millionen durch Ersparnisse und Reformen aufgebracht werden, da die Knappschaft-Versicherung gewisse Rechtsansprüche auf Hilfeleistung durch die bei den anderen Versicherungen besitzt. Bei der Arbeitslosenversicherung besteht ein De fizit von 800 Millionen, da man dort mit einem! Jahresdurchschnitt von 1780000 Erwerbslosen rech nete, wofür ein Zahresaufwand von 1080 Millionen notwendig gewesen wäre. Da jedoch der Durchschnitt der Arbeitslosigkeit wett höher ist, fehlen rund 300 Millionen. Neber diese Frage wird jedoch erst im Juni eine Entscheidung getroffen werden, weil das Gut achten der vraunskommission nicht eher Vvrliegen wird. Wahrscheinlich wird «an Vorschlägen, die Beiträge von 6V, auf 7 Prozent zu erhöhen, wodurch, 150 Milli- -lndeirbvrg an den Arbettsau»schuk deutscher VerbSnde Berlin, 29. April. Reichspräsident V. Hinden burg hat den Arbeitsausschuß deutscher Verbände, der auf sein zehnjährige» Bestchen zurückblickt, folgendes Handschreiben zugesandt r „Am 80. April sind zehn Jahre vergangen, seit dem der Arbeitsausschuß deutscher Verbände in« Le ben gerufen wurde. Während dieser Zeit hat der Ar beitsausschuß unermüdlich und unter Zusammenfassung der politischen Kräfte aller Richtungen im Dienst de» ! Vaterlande» gewirkt. Seiner Aufklärungsarbeit ist e» vor allem zu danken, daß die Wahrheit über die Ent stehung des Weltkrieges seitdem in der ganzen Welt an Bicken gewonnen hat. E» ist mir eine besondere Freude und Genugtuung, die» am heutigen Ehrentag de» Arbeitsaus'chusses feststellen zu können. AVer da» Ziel ist noch nicht erreicht. Das ganze deutsche Volk ist einig darin, daß der Kampf um die Wahrheit nicht aufhvren darf, bis der Gerechtigkeit zum Sieg« vev- holfen ist. Möge dem Arbeitsausschuß bei der Vev- folgung dieses Zieles zu« Heil und zur Ehre un seres Vaterlandes auch künftig Erfolg beschieden sein! ' gez. von Hindenburg." Abschlrch ei««» deutsch-tschechoslowakischen Luftsahrtoabkomnren Prag, 29. April. Die in der Zett vom 28. bi« 80. Januar in Berlin begonnenen Verhandlungen über den Luftverkehr »Wischen dem Deutschen Reich und der Tschechoslowakei haben in Prag »um Abschluß von 'zwei förmlichen Vereinbarungen Mhrt, die hurte l , im tschechoslowakischen Außenministerium von beider seits bevollmächtigten »ertrttern unterzeichnet wuv- werden iw ptzende Streb «-Prag-Wten Brattau-Pra- Ausgletch müßte seitens der Empfängerländer durch Ein fuhr ausländischer Wertpapiere oder durch Kapitalexport herbetgeführt werden, da» geschehe aber nicht, sondern der Ausgleich werd« zum größten Teil durch Goldetnfuhr voll zogen in einer Zeit, wo die ganze Welt und besonder» Deutschland am Hunger nach langfristigem Kapital leide. Der große Fehler sei, daß der Weltgokbestand seiner monetären natürlichen Funktion entkleidet und infolgedessen sterilisiert sei. Sodann wies Dr. Luther auf die kurzfristig« Auslandsverschmelzung Deutschlands hin, die das deutsch« Wirtschaftsleben lähme. Auf diesem Hintergrund« hab« sich auch im abgelaufenen Jahr die Bampolittk de» Institute» abgespielt. Redner ging dann noch auf di« Auswirkungen der Reickstagswablen vom 14. September 1930 auf di« Devisenbilan» der Retchsbank ein, wobei er darauf htnwie», daß ein Verlust von über eine Milliarde Mark eingetreten sei, der bi» heute nicht einaeholt werden konnte. Analysier« man die Vorgänge de» Winter», so komme man zu dem Ergebnis, dich der derzeitige Gold- und Devisenbestand der ReichSbank hinter dem Höchststände de» vorigen Jahre» noch um etwa eine Milliarde Mark »urückbleibe und gegen- über dem Zustand« nach Abschluß der Verlufiperivde de» Herbst», nur um etwa SW Millionen Mark «bchert sei. Ohne besonder« Maßnahmen wäre e» nicht mögllch gewesen, Keine RücktrittSabstchten de» «eichirprästdente» verltn, 29. April. Die Meldung eine» Berliner Vormittagsblatte» über Rücktrittsabstchten de» Reichspräsi denten ist nach Mitteilung von unterrichteter Sette voll- siändig au» der Lust gegriffen. »erbet mlltWer SchiilewereMimm I» Mriegrn Weimar, 29. April. Da» thüringische voll»- bildungSmtntsterium erläßt eine Bekanntmachung, in der es heißt: Die Hitlerjugend und insbesondere der Thüringer Schülerbund haben im politischen Streit der letzten Wochen ein Verfahren angewandt, das mit grundsätzlichen Forde rungen, die an die Jugend im Interesse ihrer Erziehung gestellt werden müssen, nicht im Einklang steht und keines- fall» geduldet werden kann. Im Interesse der Erziehung und Schuldisztpltn haben die Schulleitungen der höheren Schulen die Maßnahmen zu ergreifen, die im - 26II der Schulordnung vorgesehen sind. Dieser Paragraph verbietet politisch« Gchülerveretni- gungen und gab seinerzeit den Anlaß zu dem Konflikt zwischen Dr. Frick und dem Weimarer Ghnmasitaldtrektvr Stefert. RetchStagsabgeordnett, Goebbels zu einem Monat Gefängnis verurteilt Berlin, 30. April. Da» Schöffengericht Tharlot- tenburg verurteilte um 1 Uhr nachts den ReichStagSabgr« ordneten Dr. Goebbels unter Freisprechung von der An- Nage des Begehens gegen - 166 wegen öffentlicher Be« leidigung in drei Fällen, wegen öffentlicher Beleidigung und übler Nachrede in zwei Fällen und wegen übler Nach rede in drei Fällen und 1500 Mark Ge Var 6slä- unä steparalioiMSblem AussLhrungen Dr. Luther» in der Generalversammlung der Retchsbank Berlin, 29. April. In der Generalversammlung der Anteilseigner der ReichSbank ergriff Reichsbankpräsi dent Dr. Sucher vor Eintritt in die Tagesordnung da» Wort zu einigen «gemeinen Bemerkungen. Er ging da von aus, daß die Erörterungen der letzten Zett über die Bedeutung und den Sinn der Goldwährung wenigsten» dazu beigetragen hätten, daß eine» der Haupthindernisse für di« Ueberwtndung der Weltwirtschaftskrise klar erkannt worden ist und daß man jetzt den Finger auf die Wunde lege. Nicht von der Währungsseite her könne di« groß« Not geheilt werden, sondern di« Verteilung des Goldes über btt Erde hin sei fc 7' ' ' ' bestand auf den Kopf der Vevöllerung berechnet Mark Ende 1913 auf 36 Matk End« 1930 zurückg , . , in England von 93 Mark auf 66 Mark, in Frankreich da gegen von ISO Mark auf S14 Mark und in den vereinigten Staaten von 86 Mark auf 161 Mark gestiegen. Frankreich hab« damit den bet wettem größten Goldbestand von allen Ländern der Erd«, während vor dem Krieg« sein Gold bestand da» Zweieinvttrtelfache der deutschen Kopfquote ausgemacht hue, machte er End« 1930 da» Sechsfache der deutschen Kopfquote aus. Di« Hauptursache der Goldver- schiotnmgen seien die Repa^on^lungen DeuffchlaK» und die wternatisnalen Kriegsschuldenzahlun gen. Der Mer Tageblatt /lnzeiger für öas Erzgebirge —'«»— «och-««» »I» «Mch«, k, «M» i«rm>» »«'M«——