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2S. Jahrgang Ltchtbil- I,S Uhr ¬ chemische - und die e, erfolg- tand, daß tung der irtwickelte vor dem , in das .-km zum Hästigten ltur vor- Auer Tageblatt Anzeiger für öas Erzgebirge «-ch-u,-» »I- -Mtllchw v«k<u>atmach°°^>»«, n°t.» «»«. m>» s.. Po», Donnerstag, cken 21. Mai 1S3I der Er- ken oder te Adolf Heu In- r ersten linSki in r Ueber- Iführung er, Eier, Labora „Chemi g: „Der mglinas :rgestelli (Topf wieder gen 8!e- ur nötig recken »u Gedanke, r grünen )an man mderne» S Toten- also den entgegen en mchi end als» en, dars mn auch be Aus personen m grau- ne^ sind rckt und Sraumed Sdurstige geradezu eschieden erts dae n Lande ice liebt n M rn nderung ckungcn e solche am und igelnden Anstaii die Ab doch in nun er Bauch gen die m. Wie tt einer hrlichen >ch nicht die. be- chhium' > ^rilcii Borzeitiger Adgleiten der Schiffes Dr Pünder, Staatssekretär Dr. Welsmann, der als Vertreter des preußischen Ministerpräsidenten und mit dem bayrischen Gesandten 7, von Preger und dem Mecklenburg-Schwerinschen Dr. Tischbein als Mitglied des Reichsrats erschienen sind. Der Reichstag ist durch den Vizepräsidenten von Kardorff und die Reichstagsabge« ordneten Hllnlig, Erstng, Dr. Schreiber, Hintzmann und von L'ndeiner-Wildau vertreten. Die Stadt« Flensburg, Stralsund, rmini urg, Lübeck, Bremen und Königsberg haben ihr« Ober häupter cntsendt. Mehrer« Tausend Heer- und Marineangehörige .'vervollständigen den Kreis der Zuschauer. Auch der Hafen ist besät mit Schissen aller Größen und auf dem gegenüberliegenden Forde-User drängt sich Kops an Kopf. Der Täufling selbst, der bereits das grau« Kleid seiner Artgenoßen trägt, glanzt im Schmuck grünen Laubgewindes und zahlloser Flaggen. Der lang gestreckte nickt sehr hohe Dau bietet mit seinen eigenartigen ' Konturen «inen unvergeßlichen Anblick. Noch trägt der Neubau keinen Namen, da dieser nach der Tradition der Kriegsmarine erst le: ter Taufe bekanntgegeben wird. Ohne jede Stütze ruht der Körper des Schisses jetzt allein auf der schrägen Laufbahn, gehal ten nur von einigen Bremsklötzen. Die Ankunft des Reichspräsidenten Kiel, 19. Mai. Reichspräsident von Hindenburg traf mit dem fahrplanmäßigen Zuge aus Hamburg auf dem Kieler Haupt- bahnhof ein, empfangen auf dem Bahnsteig vom Chef der Marine station der Ostsee, Vizeadmiral Hansen. Mit dem Einlaufen des Zuges setzte der an der Scharnhorst-Brück« in der Wik liegend« Kreuzer „Königsberg", auf dem Hindenburg während seines Kieler Aufenthaltes Quartier nehmen wind, die Standarte de» Reichspräsidenten, die von allen im Hafen liegenden Kriegs schiffen und der Salutbatterie Fri«drichsort mit 21 Schuß salutiert wurde. Vom Jubel der in der Bahnhofshalle Versammelt«« be- gl«itet, begab sich der Reichspräsident in den Empfamgsraum des Bahnhofes, wo ihn die Spitzen der staatlichen und städtischen Be. Hörden Kiels erwarteten. Der Reichspräsident verweilte dort kurze Zeit, um dann in Begleitung des Statipnschefs im Auto mobil, gefolgt von den Herren seiner Umgebung, die Fahrt nach den Deutschen Werken anzutreten. Vor dem Hauptbahnhof und in den Straßen, die die Fahrt berührte, bildeten Schulkinder und eine dichte Menschenmauer Spalier. Auf der ganzen Fahrt wurde der Reichspräsident mit jubelnden Hochrufe« begrüßt. Durch dies« Feier zeigt das deutsch« Volk in aller Offenheit der Welt, daß es auch unter den ihm auferlegten Beschränkungen und auch in allergrößter wirtschaftlicher Not di« Kraft findet, den Frledenzusichrrnundseine Ehrezuwahren. Was unsere stolz« Flotte «inst bedeutet hat, als ein reiches, freies Volk sie sich geschaffen, ist unvergessen. Heute sind wir arm, aber wir wißen, daß gleiche Pflichttreue und Tapferkeit und gleicher Erfindungsgeist auch heute noch im Rahmen der Verträge, dir wir loyal erfüllen, und mit d«n geringen Mitteln eines ver armten Volkes unsere Flott« zu höchsten Leistungen befähigen. Trotz aller Not und Entbehrungen wird das deutsche Volk jedes Opfer für seine Ehre wie für, die Ide« einer Gerechtigkeit für alle Völker der Welt bringen. Deutschland kann mit großem Recht uno mit tiefem Ernst von sich sagen, daß es in der gewissenhaften Erfüllung seiner Abrüstungsverpflichtungen nichts von dem ver säumt hat, was ihm die Verträge auferlegten. Daß wir aber bemüht sind, unserem Volke das geringe Maß von Sicherheit zu verbürgen, das uns di« Verträge zugebilligt haben, ist selbstverständlich. Auch das liegt im Interesse Europas und der Welt. Nicht dadurch dient man dem Frieden, daß man Völker zweierlei Rechts und zweierlei Sicherheit schafft Nur «ine Gemeinschaft freier, gleichberechtigter Völker, ihre Zufriedenheit, ihr eigene» Verantwortungsgefühl und ihr« freiwillige Unterord- nung unter den Gedanken friedlichen Ausgleiche» können «in« sichere Bürgschaft für den Weltfrieden sei«. Der R«ich»kanzler hatte sein« Red« noch nicht beendrt, als sich, anscheinend infolge eines mißverstandenen Kommando», das Schiff plötzlich vorzeitig in Bewegung fetzte und mit größter Schnelligkeit hinab in, Wasser glitt. T» fuhr mit gewaltigem Schwünge bi» über die Mitte des Hafens hin aus, wo «» die Werstschlepper in ihr. Gewalt hekamen. Da, Schiff ging also in- Wasser, bevor die «igentttche Tauf« durch Zersplitterung einer Flasch« deutschen Schaumwein» am Bug hatte vollzogen werden können. Der Reichskanzler hatte seine Rede schnell abgerundet und zum Schluß gebracht, "" denten Hindenburg das Wort zum Taufspruch »u überlaßen. Di« Hurra« und Hochrufe und der Jubel der Massen stummten wieder, al» Reichspräsident von Hindenburg mit folgend«!» Wort»« den Laufart vollzog: . Und nun gleite in dein Element und ziehe hinau» ! «u, d-, wetH «i«l Lu. dort dein, «picht uud «chuldt«. Kiel, IS. Mai. Bel dem schönen Sonnenwetter war die Zahl der Zuschauer inzwischen immer mehr angewachsen. Ueber der bunten, froh bewegten Meng« kreisten Flugzeuge. Um ll.tü Uhr verkündeten Hochrufe vor den Werfttoren di« Ankunft t>es Reichspräsidenten. Nach Begrüßung durch den Reichskanzler, den Reichswehrminister Groener und dem Chef der Marine- lritung Admiral Dr. h. c. Raeder, die schon früher in Kiel «inge. troffen waren, nahm der Herr Reichspräsident die Meldung des Flottenchefs, Vizeadmiral Oldekop, entgegen, um sich sodann dem Vorsitzenden des Auffichtsrate» der Deutschen Werk«, Etaatssekre- 1»r a. D. Dr. Fischer und die Direktoren des Werkes, Serno und i'öflund, vorstellen zu laßen. Nunmehr begab sich der Reichsprä sident zu Fuß nach dem Stapellaufplatz. Eine Woge der Begeisterung brandete ihm entgegen, während auf der Taufkanzel die Präsiden- tcnstandartt emporstieg. An d«n Abordnungen der Krieg«rv^eine und Studentenverbände vorbei, deren Fahnen sich zum Gruße nugten, schritt der Reichspräsident unter den «längen des Deutsch landliede» die von der Marineschule Friedrichsort gestellte Edrenkompagni« ab, um sich dann unverzüglich auf die mit der National- und der Reichstriegsflagge geschmückte Taufkanzel zu Eben. Mit ihm batten sich dort «ingefunden: Der Reich,- ! ianzler, der Reichswehrminister, der Chef der Martneleitung, der 2:ation»chrf und di« Direktoren Serno und Löflund der Deutschen Werk«. Auf einer zweiten Kanzel hatten Aufstellung genommen. Staatssekretär Meißner, der Chef der Heererleitung General von -ammerstein-Equord, Oberstleutnant von Hindenburg und «e- mahlin, di« Dattinen de- Chefs der Mar^le tu^ Stationschef», der Flottenchef, der Chef des Ministeramtes, Gene ralmajor von Schleichet, Admiral von Waldeck und drei H«rren JE» "waber'«rklmven die Hochrufe. Dann nahm di. eigentlich« Feier ihren Anfang. Reichskanzler Dr. Brüning I erariff das Wort zur Taufrede, di« durch zahlreich« meterhohe I Lautsprecher auf den ganM Platz und das gegenüberliegend Üns^L Lu W Um Schiffe, bedeutet und au. Mlcher Ge. I fiinuing « gefch«M »»rde.. fli es, um Zeugnis abzulegeu von deutscher Arbeit mrd deutschem Können, sei eS zum Schutze deS Baterlande»! Halte deine Flagge stets rein und hoch in Ehren! Dann wirst du deines NamenS immer würdig sein, den ich dir gebe, du sollst „Deutschland" heißen." * Den Worten des Herrn Reichspräsidenten folgten erneut« Jubelrufe, di« schier nicht enden wollte«. Dann klang da, Deutschlandlied auf. Di« Ghrenkompagni« präsmtterte. wäh- rend die „Deutschland" an den Baurat der Werft bugsiert wurd« verließ der Reichspräsident die Kanzel und nahm^n vorbei-' marsch der Ehrenkompagni« ab. Nach dem Staoella»! fand Im Werftkasino «in Eßen statt, an dem Reich,Präsident von Hindenburg mit den Herren seiner Begleitung teilnahm. Im Verlause des Essens hi«lt der Reichswehrmintster «in« Rede, in der er zunächst der Schiff« der R«ich»marin« gedacht», di« in früheren Jahren den Namen „Deutschland" getragen haben. Der Minister fuhr u. a. fort: Tin arbeitsame«, tapferes, Li» aufs letzt« ausgeplünderte» Volk kämpft «inen übermenschlichen heroischen Kampf um seine Ehr«, seine Freiheit und seinen wirt schaftlichen Wiederaufstieg. Diese junge „Deutschland", di. jetzt auf dem Meere schwimmt, bedeutet für di« Deutschen aller Gaue, aller Parteien, aller Richtungen und Fraktionen: „KämpftdiesenKampfumDeutschlandsZukunftl" Nicht etwa mit Kanonen, über die wir nicht verfügen, wohl aber mit aller Kraft des Geistes und de« Charakter«. Um diesem höchsten Lebenswillen der deutschen Nation Ausdruck zu verleihen, sind die beiden Persönlichkeiten, di« an erster Stell« Führer de, deutschen Volkes sind, nach Kiel geeilt, unser allverehrter H«r Reichspräsident und der Reichskanzler Dr. Brüning. Ihnen dankt die deutsche Reichsmarine, daß st« sich eingesetzt haben für den Wiederaufbau der deutschen Flott«. Und es soll dem Herrn Reichskanzler von der Marine nicht vergeßen fein, wie er sich ein gesetzt hat für die Lebensnotwendigkeiten unserer kletnen aber tüchtigen Flotte. Der Dank gebührt ferner der Reichsregierung und den parlamentarischen Körperschaften, die dazu milgeholfen haben, das neu« Werk entstehen zu laßen und der Marine ein für die modern« Ausbildung geeignete« Schiff zur Verfügung zu stellen, dem hoffentlich recht schnell weitere folgen werden. Allen denen, di« mitgeholfen haben, dieses neue Werk zu schaffen, gebührt unser wärmster Dank. Bis zum letzten Arbeiter diesen Dank auizudeh- nen, ist mir herzliche Pflicht. Der Name „Deutschland" trägt weiter in sich die höchsten Soldatentugenden: Gehorsam, Verant wortungsfreud«, Tapferkeit und Kameradschaft. Mein heißer Wunsch, aber auch mein fester Glaube ist, daß diese Soldaten tugenden stet» an Bord des neuem Schiffe« herrschen werden. Wenn nun da, Schiff über kurz oder lang hinau»sährt, so sagt sein Name d«n Deutschen ,im Ausland, unserem Pionieren in fremden Ländern: „Wir denken an Euch, wir richten un» auf am Euerer Arbeit und Ihr sollt von diesem Schiff und diesem Namen n«ue Stärk« gewinnen für Euere Arbeit zum Wohle de» Hetmat- lamdes". So seh« ich in dem Namen „Deutschland" «ine unendlich vielseitige Tradition und Verpflichtung für di« Gegenwart und die Zukunft. Der Reichswehrminister schloß mit einem dreifachen Hurra, auf den Reichspräsidenten. Der Reichspräsident erwiderte: „Lassen Sie uns in Einigkeit zusammrnhalten, Ueber den Parteien st«ht da« Vaterland, da, dürfen wir nie vergessen!" An dem Eßen nahmen neben den Teilnehmern am Stapellauf noch die Spitzen der Kieler Behörden und zahlreiche Ehrengäste ^ Nach Beendigung de» Imbiße» im Kasino der Deutschen Werk« verließ der Reichspräsident di« Werft, um sich an Bord des Kreuzers „Königsberg" zu begeben, wo er für die Dauer seines Kieler Aufenthaltes Wohnung genommen hat. Wiederum wur den dem Reichspräsidenten auf der Fahrt von der Spalter bilden, den Schuljugend und einer begeistert«« Meng« lebhaft« Ovationen dargebracht. Nach kurzer Ruh« stattet« der Reichspräsident dem Chef der Marimeftation der Ostsee, Vizeadmiral Hans«n, in d«r neuen Seeburg «inen Besuch ab, um anschließend an der Eröff nung eine. Wohltätigkeit-feste» de» Krei-kriegerverL-nd«, Kiel in der Waldwiese teilzunehmen. Auch hier war der Reichspräsi dent Gegenstand begeisterter Huldtgungem. Gegen 7 Uhr abends kehrt« d«r Reichspräsident zur „Königs berg" zurück, di« kurz darauf den Kieler Hafen verließ. Kreuz« „Köln", der ebenfalls au- dem Hafen auslief, wird auf der Höh« von Schleimünd« Nachtfchießübungem veranstalten, di« der Reichs- Präsident, in deßen Begleitung sich Retchswehrminister Groener der Chef der Marineleitung Dr. h. c. Raeder und der Flottenchef Vizeadmiral Oldekop befinden, von Bord der »^nigsierg au, oerfolgen ryird. Im Anschluß hieran wird di« zwe«t« Lorpedo- bootsflottill. verschied«« Angriff, auf di« ««um-Köln und „Königsberg« au^ühren. Nach Bändigung der wird die Königsberg" g«g«n Mitternacht in de, Ständer «acht ein- laufen und dort vor Anker gehen. Am Mtttwochwirdnördltchvon Stollergrund «in« Flottenpavade vor dsm Skich»Präsidenten statt» s- sind,«. Großer lag in Kiel . m 1l Di« alt« Marinestadt Kiel steht im Zeichen des Panzerschiffes Seit Wochen bildet« es in allen Kreisen do» Hauptgesprachsthema. S«it Tagen zieht es auf der gegen- überlegenden Waßerallee unwiderstehlich die Blicke Aller auf sich lÄ "en B«in«n, um Z«ug« zu ' 2.' Schiff seinem Element übergeben wird. Denn nach lahrelanger Vorarbeit ist «s nun so weit: Das erste deutsch« Panzerschiff nach dem Krieg« wird heute vom Stapel gelaßen Line besonder« Weihe wird dieser historische Augenblick durch di« Gegenwart des Reichspräsidenten von Hindenburg erhalten der gekommen ist, um persönlich die Taufe dieses Meisterwerkes deut scher Schiffbaukunst vorzunehmen. Di« Einheiten der deutschen Flotte, soweit st« nicht auf Auslandsreise begriffen, sind im Hasen ""sammelt, in einer Reihe liegen die Linienschiffe neben den schlanken Kreuzern an den Bojen inmitten der Förde flankier! uvn dem graziösen Segelschulschiff „Niobe" und den Schulschiffen „Deutschland" und „Elisabeth" des deutschen Schulschiffvereins Seit den Morgenstunden haben die Schiffe Flaggengala angelegt. Auch die öffentlichen Gebäude und viele Privathäuser der Stadt tragen reichen Flaggenschmuck. Schon in den frühen Morgen, stunden beginnt der Anmarsch der Schaulustigen zum Stapellauf, glotz in den Deutschen Wetten. 58 000 Karten sind an der Werft uon der Marin« ausgegeben worden. Ue.b«r 1500 Kraftwagen müssen auf kleinem Raume untergebracht werden, für die Polizei eine schwer« Aufgabe, die aber dank einer gutsunktionierendcn Organisation ohne Reibung bewältigt wird. Auf dem Etapellaufplatz Kiel, 19. Mai. Schon bald, nachdem die Werft um u.^0 Uhr ihre Tore geöffnet hatte, begannen sich die zu beiden Seit«» des Schisses befindlichen etwa 25 000 Personen faßend«» Tribünen zu füllen. Später trafen die Krieger, und Militärver- eine mit ihren Fahnen, die studentischen Korporationen in Wichs und etwa 10 900 Schulkinder ein, denen besondere Plätze zuge- mk-sen wurden. Auch das Reichsbanner und der Stahlhelm sind mit größeren Formationen vertreten. Besondere Platze hat das Marlneoffizi«ttorps Inne, während über 190 Preßevertreter von dem Interesse der deutfchen Zeitungen an dem Ereignis Zeugnis ablegen. Auf der Tribüne der Ehrengäste sieht man die Reichs minister Dientvich, Stegerwald und Treviranus, Staatssekretär Ztapellaul cks panMkmiMZ „veuWanü KIndenburg tapst den Kremer vor über SÜOO0 Zuschauer»