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Auer Tageblatt Ick*,«»», Digme« MWg,«,,, Gachalt«»- ßk «Mch«» PskavMmachmrg»« -E» Ratrs ö« «so» Nr. ^2S Dienstag» äen 2. Juni 1S3i 12. WchslromsslMentag 2. Die Hauptversammlung der Deutschen Kolonial- geseNschast erhebt angesichts der in London stattftn- denken Verhandlungen evrer parlamentarischen Ko«- Mission über di« Frage der Zusammenlegung de» ost afrikanischen Mandategebiete» mit den angrenzenden englischen Kolonien erneut Protest gegen di» englischen Bestrebungen, den völkerrechtlichen Charakter de» Großbritannien anvertrauten Mandatsgebiete» zu ändern und da» ihm zur Verwaltung zu treuen Hän den al» Mandatsgebiet anvertraut« Deutsch ostafrlka dauernd dem britischen Reich« etnzuverleibsn. Sie fordert von der RetchSregierung, daß sie alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel ergreift, um den Bruch de» MandatSshstemS und die Verletzung deutscher Rechte und jede den Mandatscharatter beeinträchtigende ve» einigung de» Mandatsgebiete» mit angrenzenden bri tischen Kolonien zu verhindern. Berlin, 81. Mat. Läe Beratungen des Reichs - kabinett», die am Sonnabend bi» in die Abendstunden gedauert haben, werden am Montag fortgesetzt. Der Abschluß ist für Dienstag zu erwarten, so daß wahr scheinlich noch im Lause des Dienstag« eine Konfe renz der Ministerpräsidenten der deutschen Länder in Berlin stattftnden kann, die im wesentlichen informa torischen Zwecken über den Inhalt der nunmehr ser- tiggestellten neuen Notverordnung dienen würde. Für Mittwoch rechnet man mit dem Vortrag de» Reichskanzlers beim Reichspräsidenten und mit der Unterzeichnung der Notverordnung durch den Reichs präsidenten. Am Mittwochabend reisen der Kanzler und der Außenminister bekanntlich nach England ab. und mit der Verkündung der Notverordnung ist nach wie vor während des Aufenthalte» de« Kanzlers in England zu rechnen. Die Verkündung wird wahr scheinlich von einem Ausruf an die Bevölkerung be gleitet sein, in dem besonders auf die gletchzejltge außenpolitische Aktion zur Herabsetzung der Tribut lasten hingewiesen werden dürfte. Inzwischen wird man besonders der Stellung nahme der Parteien verstärkte« Interesse zuzuwenden haben, da nicht nur die Sozialdemokratische Partei sich auf ihrem jetzigen Parteitag in Leipzig mit der Not verordnung beköstigt, sondern da auch die Deutsche Volkspartet Zur Montag nachmittag eine Fraktion«!, sitzung nach Berlin etnberufen hat, in der man vor aussichtlich, parke Kritik an den Steuermaßnahmen üben wird, die in der Notverordnung enthalten sein werden. Mit einer Einberufung de» Reichstage« ist jedoch schwerlich zu rechnen. > Der politisch« Korrespondent der Eunday Time» hätt briti». sch« Zugchiindntss« sür unwahrscheinlich. Er Lnnertt, di« Zu- billtgung eine» Moratorium» oder anderer Zugeständnisse würde für England sehr schwer werden. Der Premtermtnister und sein» Kollegen würden in dem Rrparatton»punkt seh« fest oleiden. Observer betont, die Hauptfrage, deren Beantwortung Brüning, Mardonald und Henderson überlassen werd«, schein« folgende zu sein: Nachdem di« deutsche Verpflichtung unter dem Houngplan automatisch infolge de» Fallen» der Preise um etnrn beträchtlichen Prozentsatz erhöht worden und «» unwahrfchetnuch sei, daß zwischen Juni und Oktober die deutsch« R^ierung 'n der Lage sein werd«, ihr« vollen Verpflichtungen ohne finanziell« Hilfe zu erfüllen, — sei «, dann praltisch« Politik von fetten der Krieg»gläuLtg«r Deutschland», etnerseit» Deutschland an di« er höht« Verpflichtung zu halten und anderevseit» sich d«m einzig vor handenen Mittel, di« deutsch«. Znhlungafähigkeit zu vergrößern, zu widersetz«»? Der Korrespondent bemerkt, dies« letzter« Frage beziehe sich auf di« geplant« österreichisch-deutsch« Zollunion. Vie UitterMnung üer v-weroranung di« gefallenen Kameraden veranlaßt UN», männlich dem ungeheueren Leid in» Auge zu sehen, da» über Volk und Vaterland heretnaebrochen ist. Wein au» der nationalen Bewegung erwachse die Weltaufgab« de» deutschen Volke», den unüberwindlichen Angriffsgeist de» Christentum» zu entwickeln. Den Abschluß der HckLenchmng bildete da» gemeinsam gesungene Lied vom guten Kameraden. Dann erfolgte di« Wethe von 2S neuen Fahnen durch den zweiten vunde»führer Düster berg. In seiner Weiherede führte der vunderführer u. a. au»: Der Front geist lebt in Millionen und wir- wie eine Fahne da» deutsche Volk ein» erfassen. Mae der Taa einst kommen, an dem diese Fahne über ein geeinigte», befreite» Deutschland wie» der wehe. Hieran schloß sich eine Rede de» ersten BundeSführrrl Franz Seldte. In dieser heißt e» u. a.: In Weicher Zahl und Geschlossenheit wie vor acht Monaten m Koblenz sind wir heute in der Hauptstadt de» bedrohten schlesischen Lande» aufmüschtert. Trotz aller wirtschamich« Not La» Ihr wieder in vorbildlicher liche Opfer und Cntbohrm für die Macht und -a»Rsjf Eine drulfche Lenkfchrift für England? London. Si. Mat. Sundav Di»patch meldet, daß außer dem Außenminister und dem ersten Lord der Admiralität « ehnder auch der Krieg-Minister Ton Shaw und der Handels Minister Eiraham bet den Besprechungen zwischen Mardonald und Dr. Brüning und Dr. Curtiu« in Ehequer, anwesend sein werden. Der diplomatisch« Korrespondent de- Obstrver meldet au, Kreisen, bi, in «ngfter Berührung mit Brüning und Turtiu» stün- den, daß di« deutfchen Minister «in« Art Denkschrift mitbringen würden, di« auf Henderson und Mardonald «inen tiefen Eindruck machen werde. Demzufolge würden also die deutschen Staat»- männer lediglich ihr« Karlen offen auf den lisch legen und e» den Engländern überlassen, ihr« Schlüsse zu ,i«h«n. entwickeln. Den Abschluß" der "HÄenHrung bildete da» gemeinsam gesungene Ltedvom guten Kameraden. den zweiten Bundesführer Düsterb erg7 In st Weiherede führte der BundeSführer u. a. au»: Der Fi «ist lebt in Millionen und wird wie eine Fahne da» deu.,_^ Volk ein» erfassen. Möge der Tag einst kommen, an dem diese Fahne über ein geeinigte», beftetteS Deutschland wte- Hieran schloß sich eine Rede de» ersten vunb«»führer» lz Seldte. In dieser heißt «» u. a.: In gleicher " I" " . : heute in der Hauptstadt do» bedrohten schlesischen aufmüschtert. Trotz aller wtttschafmchen Not Laßt ider in vorbiLlicher Treu« »u unserer Idee persbn- ntbehrungen an) Euch genommen, um da» Recht det^ta-Felm^ zu Mgerr. vr« slau, 31. Mai. An dem Anmarsch und Appell zum 12. RetchSfrontsoldatmtag nahmen etwa ISO 000 Stahlhelmangehörtge teil. Die Zahl der Zuschauer wird auf 80 000 bi» 100000 Personen geschätzt. Unter den Ehrengästen bemerkte man u. a. da» ehemalige Kronprtn- zenpaar, den ehemaligen Chef der Heeresleitung, General- oberst von Geeckt, und Generalfeldmarschall van Mackensen, der ebenfalls lebhaft begrüßt wurde. Der Beginn der ver- anstaltung wurde durch Salutschüsse eingelettet. E» erfolgte zunächst eine Heldenehrung. Dann sprach Divisionspfarrer Heinke, der u. a. auSführte: Die Heldenehrung ist der Hauptnährboden de» Idealismus. Helden sind da» Beste und Werw ollste «ine» Volle». Unsere Zeit will vom Heldi schen nicht» wissen : aber Helden sterben nicht, ob ihr Herz auch still steht, e» schlägt Wetter und wirkt weiter und ruft mit Macht zu großen Taten auf. yrontgeist ist nicht Raub und Mord, Frontaeist ist nicht Gemeinheit und Niedrigkeit, Frontaeist ist der Autzdruck de» höchsten Idealismus. Und al» solchen setzen wir ihn entgegen den Geist der Zeit al» den Ausdruck de» tiefston Materialismus. Nach dem katho lischen Geistlichen «griff. Superintendent Noch da» «ort. In sein« «»sprach» «Art« er u. a.: Da» Gedächtnis an SizIelde«okMcherPatteItagi»Lei»ri» Leipzig, 81. Mat. Die Eröffnungäseterttchket- ten de» Parteitage» begannen mtt ein« große« Maß' senkundgeduag auf Lew Meffeplatz. An- und «bmarßch nahmen Viole Stund»« tn Anspruch. Di» Zahl der Teilnehmer wird auf 100 000 geschätzt. Reichs taglab geordneter Lhinstt eröffnete die Kundgebung. Longuet- Part» erklärte unter lebhaftem Beifall, daß, wenn di» Abrüstungskonferenz di« Befriedung der Welt nicht bringen sollte, diese Frag« den Hauptgegsnstand bet den nächsten Wahlen tn Frankreich bilden werd». Der Präsident der sozialistischen Arbeiterinternational», vandervelde-vrüssel, bekundete da» vsrständnt» der Internationale für di« gegenwärtige Politik dar deutschen Sozialdemokraten. Weiterhin trat er für eine gerechte Lösung der Reparationsfrags. Rach ihm sprachen Aufterlttz-Oesterretch und ein Vertreter der tschechischen Sozialdemokraten. Abends wurde der Parteitag im großen Saal de» volkShause» durch Lipinski-Leipzig eröffnet. Di« ein leitende Rede hielt der Parteivorsitzend« Veli». Er gedachte eingangs seiner Ausführungen mit warmen Worten de» unersetzlichen Verlustes, den di« Partei durch den Lod Hermann Müller» erlitten habe. So dann setzte er sich.in längeren Ausführungen mtt de« Nationalsozialisten auseinander. Di« Sozialdmokratie, die die deutsche Arbeiterpartei fit und bleibe, werd« mit allen Mitteln für di« Erhaltung der demokrati schen Freiheit und gegen die Errichtung einer reaktio nären Gewaltherrschaft über da» deutsche Volk kämpfen. Die Haltung der Partei 1» den letzten Monaten, fuhr Wel» fort, entspreche ganz den Grundsätzen der Pao- tei. E» mußte jeder »ersuch unternommen werden, um die schwierigen wirtschaftlichen und politischen unlös bar scheinenden Problem auf friedliche Weiss zu löse«. Wir wissen, daß unsere Taktik stärkste Anforderungen an die Disziplin der Parteigänger gestellt hat. Trotz dieser unpopulären Taktik ist aber unsre Organisation von Monat zu Monat gewachsen. Demokratie oder Diktatur ist di« Frage. Der Erfolg de» Kampfe» hängt vom Vertrauen in die Partei ab. Zvm Schluß seiner Ausführungen beschäftigte sich -Del» mit dem Kommu nismus. Für di« Kommunisten wie für die National sozialisten arbeite di« Not. Für die Sozialdemokratie gelte es» da» Erbe au» 70 Jahren nicht verschleudern zu lassen, was sich in Rußland zeige, fei nicht eine Diktatur der Arbeiterklasse, sondern «in« Diktatur übe» die Arbeiter und Bauern. Zum Ehrenvorsitzenden de» Parteitage» wurde der greis« Wilhelm Bock-Gotha gewählt, zu Vorsitzen den Otto Wel» und Richard Lipinski. Nach Grgänzung de» Büro» begrüßte al» Vertreter de» Rats» der Stadt Leipzig Bürgermeister Schultze den Parteitag. Zur Tagesordnung wurde ein Antrag, tn dem di« AussteD. lung eme» Korreferate» au» dem Kreis» der neu« Abgeordneten, die gegen den Panzerkreuzer gestimmt haben, gefordert wurde, nach längerer Aussprache ab gelehnt. In der Aussprach« wurde scharf dagegen Stellung genommen, daß e» eine» rechtem und linke» Flügel der Partei gebe. Zum Schluß der Sitzung be grüßte der Partetvorsitzende Wel» die ausländischen Vertreter, in deren Namen HuhSman» (Belgien) dankte. Arbeiten und Ziele der Deutschen K»loulal.»elelll«-lt Berlin, 80. Mai. Unter großer Teilnahme von Vertretern der Reichsregierung und befreundeter verbände begann hier heute im Hause der Deutschen Gesellschaft 1914 die Hauptversammlung der Deutschen Kolonialaesellschaft. In einer Eröffnungsansprache entwarf Gouverneur z. D. Dr. Schnee «in Bild der gegenwärtigen Lage auf kolonialem Gebiet». Er wie» auf di« starken Rückwirkungen der Weltwirtschaftskrise auf die deutschen Volksgenossen tn den Uebsrseegebte- ten hin, durch die vor allem da» deutsche Schulwesen betroffen werde, da» mehr denn je der Stütze au» der Heimat bedürfe. Da» Hauptziel der Deutschen Koloniah-Gesellschaft sei nach wie vor die Rückerlan- gung eigenen Kolonialbesitze». Die Deutsch« Kolonial Gesellschaft wolle den kolonialen Gedanken tn di» weitesten Kretse de» deutschen volle» tragen und die Kolonialbewegung möglichst vereinheitlichen. Für die Kolonialk-Besellschaft sei allein die koloniale Woche maßgebend. Jede Parteipoltttk lehne fi» ab. Ein so große» Volk wie da» deutsche brauche unbedingt für seine wirtschaftliche, kulturelle und seelisch» Entwick lung eigene überseeische B»sitzungen, tn denen es seine Fähigkeiten entfallen könne. Nach der Ansprache Dr. Schnee» wurde« einstim mig folgende zwei Entschließungen angemm«enr 1. Die Entwicklung de» deutschen volle» ist durch den Raub der deutschen Kolonien auf da» schwerste gch schädigt. Lite deutsche Wirtschaftskrise wird durch da» Fehlen eigener übersestscher Rohstoffgebiete und der Betätigung-Möglichkeit deutscher Volksgenossen in deutschen Kolonialgebieten noch erheblich verschärft. Die au» alle» Teilen Deutschland» beschickte Haupwev- sammlung der Deutschen Kolontalgesellfchaft erhebt erneut mtt Nachdruck die unverllerb«« Forderung, da» Deutschland den ihm gebührenden ««teil an über^ch tsckem Besitz erhält und fordert die «etch»rrgierung iS, in aktiver und W^fs daj^ tznstr-m- daß dis berechtigten deutfchen kolonial«^s^rüch^bei jed« Pille«-« G-ksg«ch«tt gsll«- stM-Pt »«-«.