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Der Berliner Ausenthalt der englischen Minister Der Schluhbericht Berlin, 28. Juli. Am Abend wurde über die deutsch-englischen Mintsterbesprechungen in Berlin folgen des Communiquö herausgegeben: Die Besprechungen zwischen Reichskanzler Brüning, Dr. CurtiuS, Mr. Macdonald und M. Henderson, die heute vormittag in der Reichskanzlei begannen, wurden heute nachmittag in einem weiteren freundschaftlichen Gedanken austausch fortgesetzt und beendet. Einer der Hauptgegenstände der Besprechung war die Frage, wie die Beschlüsse der Londoner Konferenz am besten in konstruktiver Weise in die Praxis umzusetzen wären. Die englischen und deutschen Minister besprachen wei- terhin die allgemeine Wirtschaftslage und die Maßnahmen, die zur Beseitigung der gegenwärtigen Schwierigkeiten auf wirtschaftlichem Gwiet getroffen werden könnten. Die Inkraftsetzung des internationalen Arbeitszeit abkommens für den Bergbau wurde in Erwägung gezogen. Das Abrüstungsproblem wurde in Zusammenhang mit den Uebertreihung die Welt zum Bankerott führen mühte. -ender- ik». E ZwischMftage erläuternd hinzu, daß die Lri- Jahren an der Verwirklichung einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Vereinheitlichung tätia l""wirke und ihren besten Sachperftändigen hierfür zur Verfügung gestellt hab«. Das Hoover-Jahr, so betonte Macdonald lei ein acherordentlich wertvoller Beitrag zur Beil-gLTde- LeE ltchen Schwierigkeiten. In Bezug aus die Doldabzüg« aus der Bank von England von der immer noch und auch in Zukunft da« Wort gelte: „So gut wie die Bank von England", meinte Maccdonald, e» sprächen da- Lei viel Propaganda und psychologische Motive mit. England habe z. B. bei der Unterstützung Oesterreichs und Deutschlands willig seinen Beitrag zu den Bedürfnissen der internationalen Zusam. menardeit geleistet und werde das auch weiterhin tun. Mit einigen freundlichen Worten über die Bedeutung der Presse und sein Bedauern darüber, daß er iHv nicht länger zur Verfügung stehen könne, beendete Macdonald die etwa halbstündige Unter. Haltung. Henderson abgereift Berlin, 28. Juli. Der britische Außenminister Henderson ist heute abend in Begleitung Sir Walford SelbyS mit dem fahrplanmäßigen Nordexp-veß um 22 Uhr vom Bahnhof Friedrichstraße abgereist. DK britische« Staatsmänner beim Reichspräsidenten ReichSprästdent v. Hindenburg empfing heute vormittag den britischen Ministerpräsidenten Macdonald und den britischen Außenminister Henderson, degleikt waren^ ^" Botschafter in Berlin, Rumbold,' Fortsetzung des LhequerS-GesprächeS in der Reichskanzlei 28. Juli. Heute vormittag fand in der Reichskanzlei zwischen Reichskanzler Brüning, Retchsaußen- mtnister EurttuS, Macdonald und Henderson eine Bespre- chung statt. Die Beratungen, die eine Fortsetzung des LheguerS-GesprächeS darstellten, dauerten zwei Stunden und werden heute nachmittag fortgesetzt. Freundschaftlicher Gedankenaustausch « 2uli- Dir Besprechungen zwischen Reichskanzler Brüning, Dr. Curtiu«, Macdonald und Henderson, die heute vor mittag in der Reichskanzlei begännen, wurden heute nachmittag in einem weiteren freundschaftlichen Gedankenaustausch fortgesetzt und beendet. Einer der Hauptgegenstände der Besprechung war die Frag«, wie die Beschlüsse der Londoner Konferenz am besten in konstruktiver Weise in di« Praxis umzusetzen wären. Die englischen und deutschen Minister besprachen weiterhin die allge meine Wirtschaftslage und die Maßnahmen, die zur Beseitigung der gegenwärtigen Schwierigkeiten auf wlrtschaftlsthem Gebiet ge- troffen werden könnten. Die Inkraftsetzung de« internationalen Arbettszeitabkommens für den Bergbau wurd« In Erwägung ge- zogen. Das AbrLstungsiproblem wurde in Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die kommende Abrüstungskonferenz erör. tert. Die Besprechungen trugen einen außerordentlich freund- schaftlichen Charakter und es herrschte allgemein Uebereinsttm- mung darüber, daß die persönlichen Fühlungnahmen, die durch die Zusammenkünfte in Thequers, Paris und London in so glücklicher Weise geschaffen wurden, fortgesetzt und ausgebaut werden müßten. Presseempfang bei de« englischen Staatsmännern Mac Donald erklärt Deutschland Schwierigkeiten überwinden Begleitungen für die kommend« Abrüstungskonferenz .. ^Besprechungen trugen «inen außerordentlich freund, schaftlichen Charakter, und es herrschte allgemein Ueberein- st mmung darüber, daß die persönlichen Fühlungnahmen, die durch die Zusammenkünfte in Thequers, Parts und London in so glücklicher Weise geschaffen wurden/fortgesetzt und ausgebaut werden müßten. - * Bor dem Ende des englischen Minister besuches . B er l i n, 28. Juli. Nachdem Macdonald heute mit» tag im Kreise führender Mitglieder der sozialdemokratischen Partei Gast des preußischen Ministerpräsidenten Braun ae- wesen war, wurde heute nachmittag aus «tner Spazierfahrt die Unterhaltung zwischen dem Kanzler, dem Reichsautzen- Minister und den englischen Gästen fortgesetzt. Di« Herren fuhren zunächst mit dem Kraftwagen nach Pichelsdorf und machten von dort auf einem Motorboot eine Fahrt zum Wannsee, wo sie am Schwedischen Pavillon wieder an Land gingen. Die englisch«» Gäste bekamen bei dem recht schönen Wetter einen interessanten Eindruck von der mär kischen Seenlandschaft, die die Schönheit der Umgebung Berlins ausmacht. Wie wir hören, nahm auch die politische Unterhaltung einen harmonischen und überaus freundschaft lichen ^Verlauf. Da der offizielle Besuch mit dem Essen, das heute abend in der englischen Botschaft stattfindet, sein Ende findet, ist für heute abend noch ein -wischen den deutschen und den englischen Staatsmännern vereinbartes Communiauö zu erwarten. Henderson verläßt heute abend um 10 Uhr Berlin. Macdonald berät noch mit seinen Fliegeroffizieren, wann morgen im Laufe des Vormittags oder Mittags der Abflug nach London angetreten werden soll. Auer Tageblatt /Anzeiger für -as Erzgebirge ^7"'^ Donnerstag, -len 30. Zull 193. 26. Jahrgang geringe Lockerung äer Laklungrverkehr; Zusammeirschlutz der mit der Sächsischen Staatsbank DreSden, 28. Juli. Von zuständiger Teile erfährt WTB.-HandelSdienst: Die Verwaltung der Sächsischen Staatsbank und der ADCA. (Allgemeine Deutsche Credit- anstatt) haben die Bereinigung ihrer Interessen beschlossen. Ausgehend von der Tatsache, daß unter den heutigen Ver- hältniffen daS Banlgewerbe Deutschlands übersetzt ist und daß ein Zusammenschluß beider Institute für daS sächsische Wirtschaftsleben eine kräftigere Stütze bieten kann als die getrennte Arbeit, erfolgt durch die Vereinigung beider Ban ken. über die schon seit längerem Erörterungen gepflogen worden find, die Schaffung eines großen, besonders lei- stungsfähigen Bankinstitutes. ES dürste damit zu rechnen sein, daß andere Banken sich der Kombination anschließen. Die Durchführung des Zusammenschluffesisttnder Weise geplant, daß unter der Firma ADCA—Sächsische Staats- bank eine Kommanditgesellschaft auf Aktien gegründet wird, neben der die Sächsische Staatsbank für rein staatliche Zwecke bestehe« bleibe« wird. Berkin, 28. Juli. Ministerpräsident Macdonald und Außenminister Henderson empfingen heute mittag im Katserhof di« deutsche Press«, deren Vertreter so zahlreich erschienen waren, daß der für den Empfang bestimmte Raum nur ausreichte, weil sie sich im grohn Halbkreis stehend um die englischen Staatsmänner gruppierten. Macdonald gab einleitend seiner Freude, darüber Ausdruck, nach Berlin gekommen zu fttn, um den Londoner Be such der deutschen Minister zu erwidern, über den man sich in England s«hr gefreut halbe. Der Zweck seiner Anwesenheit in Berlin sei, dir persönliche Fühlungnahme mit den deutschen Staatsmännern, di« in London angeibahnt word«n ist, fortzusetzen. Dabei biete sich Gelegenheit, einen Ueberblick über die Lage zu gewinnen, wie sie sich seit der Londoner Konferenz ergeben hat. Macdonald betonte, daß er «rneut di« Uebevzeugung gewonnen habe, daß die Qualitäten d«s deutsche« Volkes seine wirtschaftlich« und sein« finanzielle Stärke es auch diesmal über die Schwierig keiten hinwegbringen werd«. Er gebe zu, daß noch «eitere Schwie- rigkeiten zu überwinden seien. Aber er sei überzeugt, daß die Deutschen sich al« Volk htndurchdrängen würden und daß kein Deutscher seine Nation im Stiche lassen werde. D«r Deutsche sei mit R«cht ein stolzer Staatsbürger und die- str Stolz werde ihm die Kraft geben, die Schwierigkeiten zu überwinden. Wenn sie überwunden seien, dann heiße «« durch «kne Zusammenarbeit der Völker die Beruhigung der internatio nalen. Atmosphäre herbeizuführen. Um dieses Ziel vorzubereiten, eien di« deutschen Minister in England gewesen und au, dem gleichen Grund« weilten di« englischen Minister setzt hier. Zum Schluß unterstrich Macdonald noch, wie man in England über den überaus freundlichen Empfang erfreut gewesen sei, den di« «ngltfche Flotte bet ihrem »kürzlichen Besuch in Kiel gefunden habe. I» all dem glaubte er Anzeichen für «in lange dauernde» freund schaftliches Verhältnis zwischen den Leiden Ländern zu sehen. An di« Abgabe der voFtehenden Erklärungen schloß sich ein rege, Frage, und «nttoortspiel zwischen den beiden englischen Ministern und den anwesenden Pressevertretern an, da, sich auf di« britisch« Abrüstung,Politik, auf den Kampf «««en di« Wirt, schaftskris«, auf da« Hoover-F«i«rjahr und auf die Goldabzüge aus ^Mtt^Äer Entschiedenheit lehnt« MaedonaH die frühe« britische Politik her „halance of,pow«r" ab, die in diametralem Gegensatz zu de« Politik seiner Regierung stehe, v°« allem, wil fit di« Abrüstung unmöglich mache, w»h«nd umgekehrt die La bour-Party-Poltttk auf di« Zusammenarbeit der Völker hinaus laufe, die mit der Abrüstung unlösbar verbunden sei. Auf die Fmg» nach -en möglichen Methoden zur Beseitigung der «ono- mischen ^wterigketten meint» der Premierminister, «, sei nötig, tnstetgenLm Maß. die finanziellen Mittel dttPlttrzurnt^. national.« Entlastung zu »"^.n, di. ^del" p«me-«* und den Protektionismus «i^erzuritzM. Als ersten Schritt auf diesem Wege haben die Säch sische Staatsbank und die ADCA eine offene Handelsgesell schaft gebildet, in welcher das gesamte Geschäft beider Jü- stitute eingebracht wird. Demgemäß haften beide Banken für ihre Verbindlichkeiten gemeinschaftlich und unbeschränkt. Da gemäß StaatSbankgesetz für die Sächsische Staatsbank der Staat für die Verbindlichkeiten der Staatsbank volle Gewähr leistet, bedeutet dies die volle Garantie deS Frei- staateS Sachsen für sänMche Verbindlichkeiten beider In stitute. Die Beamten beider Banke« werden von dem gemein schaftlichen Unternehmen übernommen. Der Schritt beider Banken stellt eine bedeutsame Maßnahme zur Kräftigung deS Wirtschaftslebens in Deutschland dar. ES dürfte zu erwarten stehen, daß daS au- der Bereinigung hervor gehende, mtt Staat-Haftung versehene große Institut der sächsischen Wirtschaft einen verstärkte« Rückhalt in. In- und Auslage gewähre« wird. ist «-««fall, auf SO» RM erhöht worb»«. Freigegebenfür »»Le- schränkte Barauszahlung und sol««weise sü» Überweisung fiiw Wer die bisher bestehenden Fälle hinaus di« Mietzinsen für Woh nungen und gewerbliche Räum«, sofern der Konteninhabe» «ich» Einnahmen au» Lohn, Gehalt, Ruhegeld «sw. Azttht, ftrn«r für Einlösung von Zin,renten und Gewinnanteilen. Di« lleber- wetsungen sind im allgemeinen auf «00» AM täglich, also insge samt is OVO RM Li, zum Wochenend« erhöht «ord.n, und dem Ueberweisung,v«rband« wird der Tagesbetrag AWW0 RM vorausflchtlich auch wüte, "Höhlwerden. »ür «echs^tnttstm, sollen Mlich SOV», also S2V00 RM Li» zum Woch«n,iw« zahlt werden dürft». Di« Wechs.lprotestfrtsten flnd ^spr»^» den bisherig«, Regelung.» wied.rstasftlw.ts. etwas^E^- schobt worden, «iihrmd eine Verlängerung d^vorle^ngsfrift di. nach dem «. Juli ISA ausgestellten itkcht «H» B. rlin, 28. Juli. D«r R«st dieser Woche ist dadurch ge- kennzeichnet, daß zu den für di« regelmäßlgenLohn. und Gehalts zahlungen berettzustellenden Zahlung,Mitteln noch dtt Anford« rungen des Monatsendes hinzutreten. erschien daher nicht ratsam, darüber hinaus für die nächsten Tage eine umfangreiche Erweiterung de- bisherigen Zahlungsverkehr, vorzunehmen. Die heute erlassen« Verordnung der Reichsregttrung steht daher nur umwesentliche Erhöhungen der-ahlbcwen Beträge vor. Die be- teiligten Stellen werden dafür sorgen, daß vom-Begimr der nach sten Woche ab die Wiederaufnahme eine» normalen Zahlung«»- , »in»ttt Die Erleichterungen, die bi» zum Wochenende ! nLt.n Äress.n einmal di« Erhöhung der darauozahlung,. arewn'von roüaüf so» RM bet Kontokorrentguthabm, «ährend ?. Nsichflichd.» Au,zahluns«n auf A-rkonten und tzZMn cho^m mußte. Die «u-rSluns «uf-chwdttkttft für di»