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Tageblatt Anzeiger für -as Erzgebirge EnthaUen- -i, «nMchg« --»»----^1.5^ ^mt»arricht» A«. p-M»«--»» ^3 Sonnabenä» äen S. August 1931 2S. Jahrgang Neue Maßnahmen -er Negierung Weitere Derorännng über die Sparkassen Gelder Die Suthabk« wieder srei Berlin, 6. August. Auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten vom 15. Juli 1931 (Reichsgesetz, blatt I S. 365) wird verordnet. , Artikel L Vom 8. August 1931 an gelten für Guthaben aus Sparkonten und Sparbüchern (bei Banken, Sparkassen aller Art und Genossenschaften) bis auf weiteres folgende Be stimmungen: S 1. Bis -um Höchstbetrage von 800 Reichsmark werden Zahlungen (Barauszahlungen und Ueberweisungen) ohne vorherige Kündigung geleistet. SatzungSbestimmungen, die den Anspruch auf eine Zahlung ohne vorherige Kündigung auf einen niedrigeren Betrag beschränken, bleiben unbe- rührt. S 2. 1. Di« Zahlung eines h»Heren Betrages ÄS insgesamt eines Betrages von 300 Reichsmark innerhalb eines Zeit- raumes von einem Monat kann nur gefordert werden, wenn eine recht-ettige Kündigung erfolgt ist. 2. Die Kündigungsfrist beträgt, soweit keine längere Frist ausdrücklich vereinbart worden ist, für Beträge von mehr ÄS 800 Reichsmark bis zu 1000 Reichsmark einen Monat, für Beträge über 1000 Reichsmark drei Monate. S 3. Ist vor Inkrafttreten dieser Verordnung eine Kündi- gung erfolgt, so wird der Zeitraum vom 18. Juli 1931 bis zum 7. August 1981, soweit « in die Kündigungsfrist fällt, nicht mitgerechnet. Artikel II. i Diese Verordnung tritt am S. August 1981 in Kraft; zu ^derselben Zett tritt Artikel V der siebenten Verordnung über die Wiederaufnahme Les Zahlungsverkehrs nach den Bankfetertagen vom 1. August 1931 (RetchSgesetzblatt I S. 419) außer Kraft. Mr noch statutenmWge LeschrSttung Berlin, k. August. Amtlich wird mitgeteilt: Durch di« Verordnung de, Reichspräsidenten über die Spar, und Sirokassen vom 8. August 1SS1 ist den Sparkassen di« Möglichkeit eröffnet wurden, geeignet« Unterlagen zu schaffen, auf die sie sich durch Vermittlung der Akzept- und Darantiebank bet der Reicheibank die nötigen Rassenmittel beschaffen können. E» besteht daher Leine Notwendigkeit mehr, den Zahlungsverkehr Tier Sparkassen weiter zu beschränken, zumal da, Verhalten der Bevölkerung am ersten Tag« de« freien Zahlungsverkehr» bei den Banken den Erwar tungen entsprochen hat. die der Reichskanzler in seiner Rundfunk, rede ausgesprochen hat, und auch anzunehmen ist, daß di« In« Haber von Sparguthaben die gleich« Besonnenheit und da» gleich« Vertrauen an den Tag lagen werden. Schon vom nächsten Sonn abend ab soll sich daher der Zahlungsverkehr, soweit «» sich um Guthaben au» Sparkonti und Sparbüchern handelt, im wesent lichen so wie vor den Bankfetertagen gestalten. Allerding, wird er sich in d«n Grenzen halten müssen, welch« schon di« — früher nicht überall streng innegehaltene — Mustersatzung de» Spar- und Giroverband«» vorfi«ht. Diese Satzung schreibt bekanntlich vor, daß innerhalb eine» Monat« bi» zu SOü Retchmnark ohne vorherige Kündigung abgehoben werden können, während di« Ab hebung größerer'Beträge von der Einhaltung gewisser Kündi gungsfristen abhängig ist. Die ZugmlgsetzWg des Men Zahluogsneklehrs Berlin, «.August. Dank der besonnenen Haltung de» Publikum« und der umsichtigen Vorbereitungen de« Reichsbank ist die Wiederingangsetzung de» Zahlungsverkehr» al» vollkom men gelungen zu bezeichnen. Auch heut« ist der Zahlungsverkehr in allen Teilen de» Reiche» ruhig und normal verlaufen. Die Einzahlungen haben fast überall die Auszahlungen überschritten. Abhebungen erfolgten säst nur für Lohngelder. Bei den Reich,- rankkassen in Berlin überstiegen di« Einzahlungen di« Auszah- langen um da, vierfache. Au» de« Provinz erfolgten wieder in erheblichen Beträgen RücküLerweisunge«. Di« «ingegangenen telegraphischen Giroüberweifungen waren etwa achtmal so groß wie di« an die Provinz «folgten telegraphischen Ueberweifungen. Bei den Sparkassen verlief der väckehr «benfall» sehr ruhig, von einigen Stellen wird gemeldet^ daß bereit» ausgesprochen« Kündigungen von Spargeldern wieder zurückgezogen wurden. Di« Reichsregierung hat deshalb beschlossen, den vollen Zahlungs verkehr bei den Sparkassen nicht erst am Montag, sondern schon am Sonnabend in Wirksamkeit zu setzen. — Bemerkenswert ist di« Tatsache, daß ausländisch« Noten an den Bankkassen in sehr star kem Umfange wieder angeboten werden. Reichskanzler »ad RelchsaatzeawiMer in Stallen Bozen, 6. August. Reichskanzler Dr. Brüning und Reichs außenmtnister Dr. Eurttu- sind heute nachmittag um 16 Uhr am Brenner eingetraffen. Im Grenpbahnhof wur den sie vom deutschen Botschafter Dr. von Schubert, Leaa- tionSrat Graf Baldoni und vom Präfekten von Bozen be grüßt. Um 17.30 Uhr wuÄe die Reis« im Gonderzug« b«S Ministerpräsidenten Mussolini fortgesetzt. Der Empfang in Rom Rom, 7. August. Reichskanzler Dr. Brüning und RetchSaußenminister Dr. LurtiuS trafen in Begleitung de» deutschen Botschafters in Rom, Dr. v. Schubert, 8.15 Uhr hier ein. Zum Empfang hatten sich der italienische Minister präsident Mussolini, Außenminister GraNdi. Unterstaat-» sekretär Giunta, da- gesamt« Personal der deutschen Bot- schäft und and«« hohe Persönlichkeiten ««gefunden. Die Besuche der deutschen Staatsmänner beim Papst Rom 6. August. Für die Besuche d«S Reich-kanzler- und de- RetchSaußenminister- beim Papst sind nunmehr di« späten Nachmiltagstunden de- Sonnabend mit der Kurie vereinbart worden. Dr. Brüning und Dr. EurttuS werden getrennt ab 18 Uhr zunächst von Staatssekretär Pacell! und dann von PiuS XI. empfangen worden. Die Besuch« werden vom KardinalstaatSsekretär erwidert. Anschließend findet auf der deutschen Botschaft beim Vatikan ein Abend essen statt, an dem auch der KardinÄftaatSsekvetär teilnch- men wird. Die deutsch-französischen Kredit- Verhandlungen Paris, 6. August. Nach einer HavaSmeldung ver handelte heute Direktor Schlieper von der Deutschen Bank mit Vertretern französischer Privatbanken über di« Auf rechterhaltung und Verlängerung von Krediten. Direktor Schlieper HÄ über di« FinanMge Deutschlands Bericht erstattet und Vorschläge zu einem Abkommen gemacht. Heute und morgen prüfen die Vertreter der französischen Banken in Vollsitzungen die in Berlin zu unterbreitenden Gegenvorschläge. In französischen Finanzkreisen besteht der Eindruck, daß man wahrscheinlich zu einer Einigung gelangen werde. ES wird betont, daß die Verhandlungen ohne offizielle Beeinflussung rein privÄ von Bank zu Bank geführt werden. Die Agrarbrrakmgea der Reichrkediaetts Berlin, -. August. Zn der letzten KabtmttBberatung vor Antritt der Romretse Le» Reichskanzler» wurden die .für die nächste Zeit geplanten Agrarmaßnahmen grundsätzlich gebilligt. Di« für di« Durchführung der Pläne noch notwendigen verhand- langen find im Laus« de, heutigen Lage« weitestgehend gefördert worden, teilweise wurden auch, schon Ergebnisse erzielt, weiter« dürften für morgen zu ermatten sein. Etn«n sehr wesentlichen Bestandteil de» Agrarprogramm» stellt die beschlossene Zwischen lösung für da» Getrttdelagerscheinwesen dar. Mit der Ausstellung der Lagerscheine soll, wie WLB.--and«l»dtenst «fährt, di« Deutsch« Getrrtdehandeilsgrsrllschaft betraut werden, Di« Ein lagerung wird b«i allen Lagerhaltern ««folgen, die bereit find, ein« Garantie für die Qualitätserhaltung zu übernehm«». Di« neu« Lagersch«ino«rordnung, deren Veröffentlichung und In. kraftsetzung unmittelbar bevorsteht, soll di« Möglichkeit für eine Verbilligung d«, LomLardkredit» für landwirtschaftlich« Zweck« bieten. Darüber hinaus schweben noch Verhandlungen über «in, Veiterg«h«Nde Zinisenkungsaktion für landwirtschaftlich« Kre dit«. Um «in« möglichst weitgehende Entlastung de» deutschen Getreidemarkt«» zu erzielen, beabsichtigt die Reich-regierung mit größtmöglicher Veschleuntgüng da» Expottventll für wetzen und Roggen zu öffnen. Di« Schwierigkeiten de« Exportfinanzierung be-rg, d« Finanzierung der Exportschein« hofft man durch Ab schluß der deutsch-am«rtkantfchen Kreditverhandlungen beheben zu können. Die Ausfuhr von Brotgetreide soll vorerst auf «in« ge wiss« Zeit - wahrscheinlich Li, M. DEL« - Legren,t werden; innerhalb dieser Zett darf m» ein Teil der exportiett«n Ge- tretdmmng« »importiert werden und der Rest im zweiten Teil de, Erntejahr«,. Di« Höh« der Leim Reimport,« Runden Abgaben steht noch nicht mit Sicherheit sch) genannt werden in diesem Zu- sammenhang 20 RM je Tonne für Weizen and 1» RM für Roggen. Der Vermahlung»-« an- für Jnlimdeuxizen soll für da» -an» Erntejahr im allgemeinen mit 97 Prozent festgesetzt »er de«, daneLm, dich« jedoch noch ein» «mit» Quote feschnsetzen sein p»r Regeln«- der ve«nahl»ng »en A»wland»»»i»en, der «s dem Tauschwege heretnkommt. Genannt wird hierfür zunächst «ine Quote von 70 Prozent, d. -. diejenigen Mühlen, di« Au-« Landoweizen, der auf Grund der.IExpottschekn« reimportiert wird, vermahlen, haben mindesten, 7l> Prozent Jnlandsweizen zu ver wenden. In Anbetracht der unsicheren Weltmatttlag« von Roggen sollen nach weiter«» Informationen de, WTB.-Handeledienst oft Voraussetzungen für di« Magazinierung von mehreren Hundert tausend Tonnen Roggen geschaffen werden; gedacht ist hierbei aber nicht an ein« Preisstützung, wie st« im vorigen Jahve erfolgte, sondern lediglich an di« Aufnahm« übermäßig statten Angebote» zu matttgemäßen Preisen» Glänzendes Ergebnis des ersten Zahlung-tage- bei der Reichsbahn Berlin, 6. August. Ein über Erwarten erfreuliche- BW von dem sehr befttedkgenden Verlauf des ersten freien ZahlungStageS in ganz Deutschland ergibt sich au- der Tatsache, daß sich Lei allen ReichSbankanstÄten im Deut schen ReÄ di« gesamten TageSzugänge im Äarverkchr gestern auf 86 Millionen Mark stMen, die Abgänge dagegen nur auf eine Million Mark. vir VMMrmg ärr vevisenvemünmg Reue Richtlinien iiir die Deoisenstele» Wettere Erleichtern» gen in Aussicht Berlin, g. August. Di« b«tm Inkrafttreten der Devisen- Verordnung an di« Landeesinanzämter al» Stellen für die Devisen bewirtschaftung gegebenen ersten Anweisungen konnten natur gemäß nur «in«n ganz vorläufigen Tharakter tragen. Auf Grund der Erfahrungen der «vften Leiden Lag«, an den«« sich dt« wie- devaufnahm« Le» frei«« Vankverkehr» ohne Reibung vollzogen hat, und auf Grund der inzwischen «tngeletttten Verhandlungen mit den wtrtschaftttreift« kann j«tzt'«tm erheblich« Lockerung in der Durchführung der Verordnung eintreten, dt« ihre« Auadrnck in den nachstehend«» Richtlinie« findet. E» ist zu erwart««, daß auch diese vorläufige« Richtlinien nur für «ine kurze Zeit Gel tung haben und demnächst durch wettere Vorschriften abgelöst werden können, welch« die jetzt noch bestehenden Hemmungen im Warenverkehr beseitigen. Im wrsentllchen decken sich dt« Bestimmungen, «ach denen die Devisenstellen Anträge auf Uebevlasiung von Devise« zu geneh- mtgen haLen, mit den Angaben, dt« «reit» veröffentlicht wurden. Ergänzend sei noch angefühT, daß die Genehmig»«- de, lieber- lass»«- von Devisen auch zu «teile« ist für geschäftttch- *u»ra«d»ji«ifa» von Gero erbet reibenden und der«» Angestellte »em, dl» zustän ¬ dige Handel»kamm«r bescheinigt, daß die Reise au» geschäftlichen Gründen notwendig ist und Art und voran »sichtlich« Dauer der Reffe den angeforderte« vetra- rechtfettig,«. Dabet ist ß 11 der Verordnung (S0w-RM^L«nH zu beacht«». Für de» nicht-«- schriftlichen Reiseverkehr sind Genehmigungen nur dann zu ertei len, wenn glaubhaft gemacht wird, dich -dringende persönlich« Gründe für die Durchführung der Reff, vorliagen, daß der ange- fordert« Vetrag nach Art und Dauer der Reffe vorau-sichtlich erforderlich ist und daß gemäß 8 11 der Verordnung (S00V-RM- Grenz«) «im ausreichende Möglichkeit für den Antragsteller, sich di« erforderlichen Zahlung,mittel ohne Genehmigung zu beschaf- ftn, nicht mehr besteht. Im übrigen seien noch folgend« Punkt« der amtlichen Richt linien erwähnt: Zweck der Verordnung üLer dt« Devisen. Lewirtschaftung A"'df" ungeregelten Abfluß von Devisen au» de, deutschen Wirtschaft zu verhüten und die vorhandenen und anfallenden^- vifen zwÄmäßig ^Lewirtchsaften. Da die vettndnun, de, . «Äämpfung gmmtNschädliche, väßnahmmr b Pt ML? Lch