Volltext Seite (XML)
aber au» der Hand gegeben mit der einzigen „Begründung* — daß unter allen Umständen eine Erörterung nn Völler- bundSrat vermieden werden müsse. Die „Deutsche Zeitung" ist der Ansicht, e» sei sehr wohl denkbar, daß uns unter Mresemann dieser wirklich unein geschränkt vernichtende AuSgang erspart geblieben wäre. Man steuere jetzt auf die „Zollunion mit Frankreich" zu, wa- nichtS anderes bedeute, als daß wir wirtschaftlich.Stück um Stück noch mehr als ohnehin schon an die französische Kette gelegt würden. In keinem Lande könne eine Regierung eine solche Niederlage hinnehmen. Darum müsse auch in Deutschland dafür gesorgt werden, Latz die Regierung vrü. ning nach dieser außenpolitischen Bloßstellung d« Feld räum«. Haltung der ttfchrttte -t« den wahren erer Speisen, enschaftltchen da diese für «»sowie für er von gan; m al« -eil« leb man di« ,u. Test die diesen wich, «ine gelten, m Oslo be- ir in Form lachtti» viel hrte Meng« Ergosterin tel, di« im ch der von cht sehr b«. gerade jetzt einen Plag e zu finden, n, und an« Lebertrane indung de» .sion den n erhalten Igen Hypo- ächtverdau- s Komplex at von den nn letztere ten sollten, e mehrere il sie hier, xm Kinde ätz Scott» achte man n r über Melker. WaS « e Rich- „Geh! mbig", in dem in den c blieb >e. a Dich kroßen, k - „Ich Mein. den Srund Nun wenn aus- Ztzlich, sollte ewegt . Der e sich en. Deine Und weil bar", t den auf stets der onre, agen inter lark. Hof. e,n« chter uhr- an- Si« sich .in den dem rem ihr« Urn 2ö. Jahrgang /luer Tageblatt ZMM /lnzeiger für -as Erzgebirge MM „««MW» ««h-ltn» «k «Mchm «.kaoiüm-chMg«, »« Na«.- S-r «,»«-»» Sonnabenä» äen 5. September 1931 jetzigen Kris« hin und nehme auf den Bericht des Baseler Komi« tees Bezug,-bas den ursächlichen Zusammenhang zwilchen der staatlichen Verschuldung und der gegenwärtigen Wirtschaft»- und Ftnanzkrise in eindrucksvollster Weise nachgewiesen hat. Dr. Cur- tius sprach sich sodann für den bekannten Francgutn-Plan au» und erklärte zum Schluß seiner Rede: Wenn er auch in vielen Punkten seiner Genugtuung über die vom Europa-Ausschuß geleistet« Arbeit Ausdruck geben könne, so erscheine doch das erzielte Ergeb- ni«, gemessen an den Dimensionen der furchtbar drängenden Not unserer Zeit, gering. Aus den Schwierigkeiten der bisherigen Arbeit müsse man aber die immer dringendere Mahnung ent nehmen, nicht nur das, was schon jetzt taktisch durchführbar sei, schnell in die Tat umzusetzen, sondern darüber hinaus mit ent schlossenem Mute auch, an die uns obliegenden größeren Aufgaben heranzugehen. Der Weg r« neuer euroväischer Wirtschaftspolitik Der deutsch - österreichische ZollunionSplan im Dienst« der Befriedigung Europa- Berlin, 8. Tept. Bon einer sehr maßgebliche« Seite, die über die Entwicklung de» Problem» der Zollunionsfrage besten« unterrichtet ist, wird mitge- teilt: Reichsaußenminister L«. Turtius hat seine Er klärungen, die er über die deutsch-österreichische Zolls union im Curopaausschuß abgab, mit den Worte« ein geleitet r ^Hn der Erwartung, .daß. . ." wa» »v- wartet der Herr Reichsaußenminister? Um diese« Pro blem zu übersehen, ist e» notwendig, daß man sich noch! einmal Rechenschaft über den bisher zurückgeleg ten Weg gibt. In dem Protokoll über die deutsch-östev- reichische Zollunion hatte die deutsch« wie die öster reichische Regierung diesen Gedanken von vornherein in den europäischen.Rahmen gestellt. Vie hatten ihre Pläne als einen Beitrag zur Verwirklichung ^ine« verbesserten Wirtschaftseuropas bezeichnet und alle« europäischen Staaten den Beitritt offen gehalten. Der Gedanke, den die beiden Länder damit Vor Europa ausgegriffen haben, ist inzwischen Allgemeingut^der— maßgebenden Wirtschaftssachverständigen geworden. Go- wohl in dem von den Baseler Banksachderständigen er statteten Bericht wie auch in dem de» vom Europa komitee eingesetzten ZehnevMuSschusse», dessen Bedeu tung in der heutigen Rede de» Reichsaußenminister» besonders hervorgehoben wurde, wird die wirtschaft liche Solidarität Europa» stark unterstrichen. Indem sich! die europäischen Regierungen diese Ideen zu etge« machen, bekennen sie sich -um ersten Male gu einem Gedanken, der bisher nur in gan- Pagen und undeutl- lichen Formen in der europäischen Oeffentlichjkeit er örtert wurde. „Das Ziel, da» erreicht werden muß" heißt e» in dem Bericht, „ist die weitestgehend« Zu sammenarbeit der Nationen Europa», um au» diese« Kontinent einen gemeinsamen Markt für die Erzeug nisse der europäischen Länder zu schaffen." Der Be richt geht natürlich davon au», daß e» nicht von heute auf morgen möglich! ist, eine vollständige europäische Zollunion Herbeizusühren; er sieht vielmehr hierfür ein System der stufenweisen Annäherung vor mit de« Endziel, „aus Europa eine vollständige wirtschaftlich« und zollpolitische Einheit zu machen". Diese» Ziel soll auf den drei Märkten des Personen-, Waren- und Kapitalverkehrs erreicht werden. Keinem Lande wer den dabei Opfer zugemutet, denen nicht entsprechend« Vorteile gegenüberstehen. Tabei müssen natürlich Formen gefunden werden, welche die Zusammenarbeit Europas mit anderen Kontinenten sicherstellen. Tie Er wartung, der per Reichsaußenminister in seiner heu tigen Erklärung Ausdruck gegeben hat, geht also da hin, daß es.nicht nur bei Papieren und Beschlüssen bleiben darf, sondern daß in Ausführung der oben end- wickelten Gedanken wirklich der Grundstein für «1«« neue europäische Wirtschaftspolitik gelegt wird. Hier zu hat der Plan, der im März zwischen der deutschen und der österreichischen Regierung besprochen worden war, den entscheidenden Impuls gegeben. Der Kern gedanke des deutsch-österreichischen Plane», dessen ur sprünglicher Ginn durch Mißtraue» entstellt und hold- tisiert worden ist, ist also nicht zerstört, sondern wird und muß den Anfang zu einer Wirtschaft»befri«du«g Europas bilden. Die Preisgabe der Zollunion Erklärungen äer äeulschen unäMerreichischen Minister in Gens „Unbehagen nunmehr behoben Flandins Erwiderung G«nf, 8. Septemiber. Zum Schluß der heutigen Vormittags sitzung des Europa-Ausschusses gingen die Vertreter Frankreich«, Italiens und der Tschechoslowakei kurz auf di« vom deutschen und österreichischen Vertreter abgegebenen Erklärungen ein. Der fran. zöstsche Ftnanzminister Flandin erklärte, er halb« nicht die Absicht, im Augenblick die Erörterung über den Gesamtbericht des Koor- dinatskomitees fortzusetzen, dagegen wolle er schon jetzt die Be deutung der von Dr. Schober und Dr. Eurtius abgegebenen Erklä rungen hervorheben. Im Namen seiner Regierung nehme «r Kenntnis von der in so glücklicher Weise zum Ausdruck gebrachten Absicht der beiden Regierungen, den Plan einer Zollunion nicht weiter zu verfolgen. Er hoffe, daß das durch diesen Plan unbe-! streitbar entstandene Unbehagen nunmehr behoben sei, und daß günstigere Bedingungen für die Entwicklung der europäischen Ge meinschaft, die den Daseinszweck dieses Ausschusses bilden, geschaf fen würden. Frankreich und seine Regierung seien nach wie vor von dem Wunsche beseelt, nach praktischen Mitteln zu suchen, um den Frieden zur Schaffung einer immer engeren moralischen und materiellen Solidarität zu sichern. Der italienisch« Außenminister Grandt erklärte/er nehme mit Befriedigung Kenntnis von den Erklärungen des deutschen und des österreichischen Vertreters, daß sie den Plan einer Zollunion nicht weiter verfolgen wollen. Er würdige den Geist, der die Erklärungen der beiden Regierungen bestimmt habe, und stelle gern fest, daß diese Frage nunmehr au» der Diskussion ausgeschieden sei. Die Erklärungen der Leiden Regierungen könnten als Beseitigung eine» Grundes zur Verstim mung in allen Ländern nur ein günstiges Echo finden und würden den Willen zur Zusammenarbeit wecken, dessen Deutschland und Oesterreich angesichts ihrer Schwierigkeiten bedürfen. Der tschecho slowakische Delegierte, Gesandter Krofta, erklärte seinerseits, daß er mit lebhaftester Befriedigung von der deutschen und der öster reichischen Regierung Kenntnis nehme und überzeugt sei, dah sie zur allgemeinen Befriedung Europas beitragen werden. Sch,brrr Lrrzlchtrede w Demker. Gleich zu Beginn der öffentlichen minllA ^p^tllusschusses ergriff der österreichisch« Außen- min ster Dr. Schober das Wort zu einer Red«, in der er auch auf union»^»< Sachverständigen berührt« Frage d«r Zoll- sprechen kam. E« führte au», dah die von den Sach. ^t°^igen geltend ««machten Gründ« sich mit denjenigen begeg. ^te deutsche und die österreichische Regierung im Frühjahr üb bekannten Projekt einer Zollunion veran. A ^' ^uhr Dr. Schober fort, von allem Anfang an klar gewesen, daß dieser Entwurf nur Aussicht auf Erfolg haben konnte, wenn auch andere Staaten sich bereitflnden würden, daran teil-unehmen Mit Rücksicht auf di« seither -ing-tretenen Um- stände habe sich die österreichische Regierung mit der deutschen Re. gtsrung über di« «Inzunehmende Haltung verständigt. Es habe sich ergeben dah aus der Durchführung des Projektes Schwierig, ketten,für das vertrauensvolle Zusammenarbeiten der europä ischen Staaten entstehen könnten. Die österreichische Regierung teile demgemäß ihren Entschluß mit, das Projekt der Zollunion nicht weiter zu verfolgen in der Hoffnung, dah dadurch dem Ge danken einer konstruktiven Zusammenarbeit gebient und «Ine Stimmung für «in vertrauensvolle« Verhältnis der europäischen Staaten geschaffen w«rde. Dr. Schober schloß mit der Anregung, daß ein Unterausschuß mit dem Auftrage «ingesetzt werde, die wesentlichen Elemente einer Zollunion in einem Statut zusammenzufassen. Die Rede Dr. Schobers wurde von d«r Versammlung mit großer Aufmerk samkeit ausgenommen. Die AuMrmigrn des deutschen Autzenminlfters Genf, 3. September. Der deutsche " Reichsaußenminister Dr. Eurtius, der im wetteren Verlaufe der Sitzung das Wort er- griff, begann mit einem Hinweis auf die schwere Not, unter der jetzt so viele Länder leiden und von der vor allem Deutschland bedrückt werde. Er hoff«, dah darüber während der Genfer Tagung noch eingehend gesprochen werde. Vorläufig wolle er sich darauf beschränken, zu den. konkreten Fragen zu sprechen, di« den Gegenstand de* Berichtes d«, Koordtnatskommitees bildeten. Dr, Eurtius ging anschließend auf den Vorschlag des Präferenzsystem» für Getreide «in und erklärte u. a., dah da« System der Meistb«. günstigung.für die europäisch« und für die Weltwirtschaft die Grundlage des Güteraustausche» bleiben müsse. Zu dem Bericht des Komitees der wirtschaftlichen Sachverständigen übrgehend erklärt« der Minister, daß die deutsch« Regierung der Verwirk lichung diese» Berichte», der in der Wirtschaftsgeschichte Europas einmal als Ausgangspunkt einer neuen Entwickelung gelten könne, jede Unterstützung leihen werde. Der Bericht sehe als wichtigste», eigentlich als einziges Mittel für «ine durchgreifende Besserung der europäischen Wirtschaft die wirtschaftliche Annähe rung, den wirtschaftlichen Zusammenschluß an. Der Wirtschafts ausschuß habe nicht gezögert, auszusprechen, dah er als Endziel dieser Entwicklung den Abschluß von Zollunionen in» Auge fast«. In diesem Jahre habe der Gedanke der absoluten Notwendigkeit des engeren wirtschaftlichen Zusammenschlusses der europäischen Länder so große Fortschritte gemacht, daß ein solcher Bericht ent stehen konnte. Er hoffe, dah di« jetzig« Welle stark genug sein werde, auch die Regierungen über Me Hemmungen und Bedenken hinweg dem ausgezeichneten Ziel« «ntgsgenzutragen. Zu der Frage de» deutschüsterreichischen Zollprojekte» führte Dr. Eurtius sodann au«: Di« Empfehlungen de» Wirtschaftsaus schusses berühren sich mit dem Gedanken, au» denen vor einigen Monaten der Ihnen allen bekannte Plan der deutschen und der österreichischen Regierung entstanden ist. Mir liegt deshaw daran, einige Bemerkungen dazu zu machen, di« unabhängig sind von dem in den nächsten Tagen zu erwartenden Gutachten des Stän- Ligen Internationalen Gerichtshofes im Haag, da» sich auf die rechtliche Sette d«r Angelegenheit bezieht. Die Absicht der deutschen und der österreichischen Regierung beim Projekt «tner Zollunion zwischen ihren Ländern ist von vornherein dahin gegangen, vatz dieser Plan Ausgangspunkt für wettergehend« Wirtschaftsverträge sein sollte, an denen ein« möglichst ««»ße ZahL europäischer Staw- ten teilzunehmen hätte. Seitdem haben sich di« Ereignisse überstürzt, so daß sich di« ursprüngliche Sachlage völlig verändert hat. Wir stehen jetzt hier in der europäischen Studienkommission vor Plä- nen von allgemeinerem Charakter. Wir wollen «"der verwirk. ltchung dieser Pläne aktiv mit allen Kräften mitakbeittn. In Erwartung «ine, fruchtbaren Ergebnisses der Arbeiten d«r «uro Mchen Studienkommission hat di« deutsch« RAE imSnver- nehmen mit der österreichischen R-gterung ntcht die vbstcht, das ursprünglich ins Auge seftchte Proj^t weiter-u verfolgen. Die Presse zum Verzicht auf die Zollunion Berlin, 4. Sept. Nachdem bereits gestern abend einige Zeitungen sich mit dem Verzicht auf die Zollunion beschäftigt hatten, nehmen die meisten Morgenblätter eben falls eingehend zu der Erklärung im Europa-Ausschuß Stellung. Die „Bo-sstsche Zeitung" nennt die Zollunion eine Frühgeburt, die nicht recht lebensfähig war, als sie zur Welt kam. Wenn e» zutrifft. so schreibt das Blatt, daß der Vertreter Frankreichs nicht nur einen Verzicht für die Gegenwart, sondern auch ein feierliches Versprechen für allo Zukunft gefordert hat, dann stellt die gleichlautende Erklärung, die Eurtius und Schober gestern abgegeben haben, ein geschicktes und annehmbares Kompromiß dar. Es wäre kindliche Prestigepolitik gewesen, wenn Deutsch land und Oesterreich unabhängig von dem Spruch de» Haager Gerichtshofes und auch ohne politischen Druck der Signatarmächte von Versailles und St. Germain auf ein räumlich enger begrenztes Projett nicht Verzicht geleistet hätten zugunsten nne» Planes, der mehrere größere Zoll unionen vorsteht. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" spricht von dem traurigen Zusammenbruch der deutschen Zollunionspolitik in Genf. Die Zollunion war bereits im Mai endgültig verloren, und der Verzicht darauf unausbleiblich geworden. Selbst gestern noch konnte man sich vielleicht, wenn nicht mit Anstand, so mit Geschicklichkeit einigermaßen au» der Affäre ziehen, gestützt auf da» Urteil der höchsten richter lichen Autorität der Welt, wenn sie gegen un» entschied. Fiel der Richterspruch jedoch günstig aus, so konnte au» dem politisch unter der Haltung Frankreich» doch unum gänglichen Vsrtzicht viellE doch noch etnige» Kapital ge. schlagen werden. Auch dies« letzte taktisch» «Hance wurde