Volltext Seite (XML)
KommuniMk über die erlte Sitmig Des Ueichrkadinettr Entschliehung hat folgenden Wortlaut: „Dte nationale Front, einig in ihren Parteien, Bünden und Truppen, von dem Willen befreit, gemeinsam und geschlossen zu handeln, gibt folgende» kund: Dte national« Opposition hat seit Jahren vergeblich gewarnt vor dem Versagen der Regierungen und de» Staatsapparate» gegenüber dem Blutterror de» Marxis mus, vor dem fortschreitenden Kulturbolschewtsmu» und der Her. reißung der Nation durch den klassenkampf, vor der planmäßigen Ausschaltung der nationalen kräft« au» der Leitung de» Staate», vor einer Politik, dte in der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Entmannung Deutschland» noch über da« Diktat von Versailles hinausgeht, vor einer Politik die die heimisch« Wirt schaft zu Gunsten weltwirtschaftlicher Utopien preisgibt, vor einer Politik der Unterwürfigkeit dem Ausland gegenüber, di« weder die Gleichberechtigung Deutschland, gebracht hat, noch den zerrissenen Osten vor einem kriegerischen Einbruch bewahrt. Entschlossen, unser Land vor dem Thao» de« Bolschewismus zu bewahren, unsere Politik durch wirksame Selbsthilfe M» dem Strudel de» Wirtschaft»bank«rott» zu retten und damit der Welt zum wirklichen Frieden zu verhelfen, erklären wir: Mr find bereU, tm Reich und in Prerrfien in national geführten Regierungen die Verantwortung zu übernehmen. Wir stoßen keine Hand zurück, die sich zu wirklich ehrlich«? Zusam menarbeit anbietet. Wir müssen es aber ablehnen, di« Erhaltung «ine» falschen System« und die Fortsetzung eine» falschen Kurse, in einer nur national getarnten Regierung d«r bwhertgen Kräfte irgendwie zu stützen. Jede Regierung, dte gegen den Willen d« geschlossenen nationalen Opposition gebildet werden sollte, mutz mit unserer G«gnerschaft rechnen. Im voll«« Bewußtsein der damit übernommen«« Verant wortung erklären wir, daß die in der nationalen Opposition kündigt weiter dem Bolschewismus und Marxismus den schärfsten Kampf an. Di« NSDAP, sei entschlossen, die Auseinandersetzung zwischen Bolschewismus und Antibolschewismus in Deutschland mit allen Mitteln bis zur letzten Konsequenz im Sinne der Erhol- ,ung der deutschen abendländischen und christlichen Kultur durchzu führen. In autzenpolittscher Hinsicht erklärte Hitler setneBerett- schäft „zur Erfüllung jeder nichtstolitischen finanziellen Verpflich tung, die wir al» Kaufmann zum Kaufmann ausgenommen haben". Gin national regiert«« und damit von kr übrigen Welt wieder geachtete, Deutschland sei mehr befähigt aufrichtige, friedliche B«-i«hungen zu anderen Nationen anzuknüpfen, al, un ser heute von den Fteberkrisen de» Bolschewismus geschüttelte» und am End« vollkommen zerstörte« Volk. In der gemeinsamen Fraktion»sitzung, die am Mittag ftattfand, traten dann die v«trrt«r der beteilig- D« Ablauf der Geschehnisse hat die Richtigkeit Vorschläge urw Forderungen «wiesen. Darin sehen wir im tiefsten Sinn« di« Berechtigung zur Urbernahme der Regierung* Nur d« stark« national« Staat kann Wirtschaft und Arbeitskraft schützen. Nur d«r starke nationale Staat kann da« Leistungsprinzip in jeder Form verwirklichen und die zue -erbet- Mmng einer waren Volksgemeinschaft notwendigen sozialen Maßnahmen durchführen. Wir »«langen von allen Volk»««, «offen Pflichterfüllung und Opfer, wir glauben an di« Er. füllung unserer Aufgaben, weil wir auf die deutsch, Kraft, auf dte Zukunft uns««, Volke» vertrauen. Di« Verlesung der Entschließung wurde mit stürmischen -eil- rufen ausgenommen. Di« Entschlirtzung befaßt sich dann mit den vi«r »«trügen und fordert «inen kur,«echsel tm Sinn« der Recht-oppofitton. — Nach Hugmberg ergriff Hitler setzte da» ReichSkabinett sofort dte »origen nabtmtt in Angriff genommene Arbeit Politik der SteichSregierung alsbald Vorschläge -u unter breiten. Prosefior Dr. Warmbold au» dem Vorstand der I. V. Farbentndustrie A.-G. außgeschtede« »erlin, 10. Ott. Wie wir «rfabren, ist Professor Dr. H. Warmbold mit seinem Eintritt in das Reichskabinett aus dem Vorstand der I. G. Farbenindustrie A.-G. Tram- furt a. M. «»»geschieden. Die erste Nowerordmm, de» «neu Kabinett» Berlin, 10. Ott. Di« Hütte mittag -«au»Mn. mene Notverordnung üb« di« Wertberechnung^ von^Aein. gold-tzp-t-eken usw. ist heute vormittag in der erst« Sitzung führ« de« Stahlhelm«, Fran - Seldte, dee den willen d«, Stahlhelm«, ehrlich und treu mttzuarbetten, betont«. Der zweit« Bunde»führer de« Stahlhelm», Oberstleutnant Duefterberg, vertrat den Gedanken der Wehrhohett. Der nächst» Redner, Graf ,kalckr«uth, «klärt«, der Reich«landbund schließe sich der Recht,»ppofition an. — Der nächste Redner war Dr. Schacht. Gr wandte sich in außerordentlich scharfer Weis, gegen die Führung der Ftnanzwirtschaft und forderte al, Wtrtschaft»pro- gramm der Rechtsoppofition da» Friedrich» de. Großen nach dem siebenjährigen Krieg: .Sich fest auf di« heimische Wirtschaft stellen und au» dem heimischen Boden her. au«hol«n, wa, nur irgend herauszuholen ist. Nachdem dann noch JustizratT1aß,der Vorsitzende de» Alldeutschen Verbandes, über außenpolitisch« Fragen gesprochen und Graf von der -Goltz namens der vaterländischen verbände den Zusammen schluß begrüßt hatte, dankte Dr. Hugenberg in seinem Schlußwort allen, di« an der Tagung mttwirkten, und verwies noch aus den Ernst der kommenden Reichetagsentscheidung. — In der gemein same« Avfingung de». Deutschlandslied«, fand die Tagung ihre« Abschluß. Die Deutsche Lolkoartei mit deu nationale« Mail oerlumden Dingeldey spricht irr Breslau Breslau, 11. Ott. Der Führer der Deutschen Volkspartei, ReichStagSaLgeordneter Dingeldey, führte Sonntagnachmittag in Breslau vor den Vertrauensleuten des ober» und nieoerschlefischen Wahlkreises der Deutschen VolkSpartei in einer Rede u. <r. auS: Alle Anerkennung der Persönlichkeit deS Kanzlers Hindere die Deutsche VolkSpartei nicht, die fernere Unterstützung seiner Politik zu verneinen. ES sei nicht zu verteidigen, daß Recht und Vertrag gegen über den Beamten, Pensionären und Angestellten angetastet würden, vor den Tarifverträgen der Gewerkschaften aber Halt gemacht werde. Wir brauchten deshalb «ine Regierung, die mit großer Kraft den Freiheit-Willen der Nation voran stelle. Gegen die Gefahren des Kommunismus müsse ein Damm aufgertchtet werden. Nur organische Entwickelung könne Hilfe bringen. Der Redner bekannte sich zu einem Bündnis mit der -nationalen Opposition", da» jedoch auf gegenseitige 7^7, Überzeugung aufgebaut sein müsse. — Die Au»führu Dingeldey» wurden von der Versammlung in einer schließung, in der auch dem Parteiführer da» vertrauen au»- gesprochen wird, gebilligt. !7/°?dbundes und deiWirt cha t di«TaguL' - nationalen Blocke» statt. " °«s Besprechungen wurden vierAnträg, von den Parteien unabhängig voneinander tm Reichstag «ingebracht werden sollen. Mißtrauensantrag gegen die Reichsregierung, den Reichstag aufzulösen und Neuwahlen für den 8. November anzuberaumen, Forderung, die Notverordnungen aufzuheben, Forderung, die Polizeikostenzuschüsse an Preußen einzu- steurn. In allen Erklärungen wurde bestimmt, daß die einzelnen Grup. der Rechtsparteien bereit seien, loyal zusammenzuarbeiten,, tatz sie sich aber zugleich dte Selbständigkeit in ihrer Zielsetzung! »orbehielten. — Diese Grundhaltung kam in allen Fraktion». sitzungen gleicherweise zum Ausdruck. In der der Nationalsozia.! listischen Partei ergriffen übrigens auch D r. Frick und Hitler! das Wort. Di« von dieser Gruppe erlassene Kundgebung, die i schäft gegen di« Reichmegierun Stellung nimmt, kündet,Bolsche wismus und Marxismus" Kampf mit allen Mitteln an. In der' gemeinsamen Sitzung aller Fraktionen sprach Dr. Frick dann noch- mal» und betonte den Willen, die Macht auf legalem Wege zu er-! ringen. — Ein Feldgottesdienst in der Umgebung von Harzburg sowie ein gemeinsames Mittagsessen ging der großen Nachmittags kundgebung voran. Das Städtchen Harzburg stand vollkommen im Zeichen der Tagung der Rechtsoppofition. Schwarz-wetß-rote und Hakenkreuz- Fahnen, die braunen Uniformen der Nationalsozialisten und die s grauen des Stahlhelms verleihen dem äußeren Bilde des Tage», das Gepräge. Von der Reichstagsfraktion der Deutsche»! Volks Partei ist nur Generaloberst von Sreckt anwesend. Dafür sind aber zwei führend« Mitglieder der rheinisch-westfäli- schen Organisation der Deutschen Volkspartei erschienen, Hütten direktor Kuhbier-Düsseldorf und Hembeck-Lüdenscheidt. Don der Wirtschaft-Partei steht man den Abgeordneten Sachsen- berg. Die Nationalsozialisten hielten vor der gemeinsamen Frak- tionssitzung der nationalen Parteien ein« eigen« Sitzung im Kur. hausfaal ab. Der Vorsitzende, D r. Frick, gab eine kurz« Dar stellung, wie e« zu dieser gemeinsamen Tagung in Harzburg ge kommen sei. In weiten Kreisen der NSDAP, hätten anfangs Bedenken geherrscht. Demgegenüber sei darauf hinzuweisen, daß auch Mussolini zunächst den Weg der Koalition habe gehen müssen. Notwendig sei, daß di« national« Opposition in g«schloss«nem Bor- gehen die Macht erreiche. Dabei gehe aber die NSDAP, kein«« Deut von ihren Zielen ab. Di« Nationalsozialisten würden in den Reichstag zurückkehren, nicht um dort sogenannt« posi tive Arbeit zu leisten, sondern um di« Regie rung Brüning und da, System zu erledigen. Im Verlaufe dies« Sitzung erschien auch Hitler der sogleich da« Wort erhielt. Der innerpolttische Teil seiner Rede besteht au» sehr scharfen Angriffen gegen die bi,h«tg«n Regierungen, besonder» die derzeitig« Reicheregierung, gegen di« ^ber^die^'furchtbare worlung ernaren wir, vag oie ,n orr Pflicht der wahrheitsgemäßen Aufklärung über die furchtbare b-t kommenden Unruhen wobl Leben und Lage Deutschland» in erster Linie mitschuldig sei an einer ^ia- «an« Aoi und Arbeitsstellen derjenigen verteidigen stAhe, die heute in ihrer zwangsläufigen Auswirkung alle Ku - Zentum Hc^ Hof und Uwir «s turstaaten bedrohe. Er bezeichnet weiter al» Ziel der National- ablebnen dte heutige Regierung und da» heute herrschend« Sozialisten die Ueberwindung der innerenKlassengegensä^^Er ^y^ni mit d«m Einsatz unsere» Blute» zu schützen. Wir ver langen die Wiederherstellung der deutschen Wehrhohett und Rüstung«au»gl«1ch. Einig stehen wir zu diesen Forderungen. Geächtet ist jeder, der unsere Front zerreißen will. Wir beschwören den durch un» gewählten Reichspräsidenten von Hindenburg, daß er dem stürmischen Drängen von Millionen nationaler Männer und Frauen, Frontsoldaten «ich Jugend entspricht und in letzter Stund« durch Berufung einer «tttlich nationalen Regierung den rettenden Kurswechsel durchführt. Di« Träger dieser nationalen Regierung wissen um di, wünschet und Nöte de» deutschen Volke« au« ihrerblutmnäßigenverbun. denheit mit diesen. Sie haben die Entwicklung der letzten Jahr,' 2S. Jahrgang Tagung des nationalen Blocks « d« lordert: Rücktritt der Reichs- und Preqtzenreglerimg und sofortige Remoahlen MW: 'L - r--»- - Die Kundgebung im Kurhause Die große Kundgebung am Nachmittag tm Harzburger kur- > Hause hatte sich etwa, verzLgert, weil vor ihrem Beginn noch «in« ! Besprechung zwischen Hitler und Hugenberg stattfand. Di« beiden betraten dann gemeinsam den Saal, wo man sie stürmisch empfing. Nach den Begrlltzungrworten de» deutschnationälen braunschweigischen Finanzminister» Küchen thal sprach Dr. Hugenberg In seiner Eröffnung«rnsprach« hatte er erklärt, daß man Harz- bürg als Tagungsort deshalb wählt«, weil man hier außerhalb de» Machtbereiches der preußischen Polizei sei. Nun rief er in den. Saal, hier in Sarzburg sei heut« die Mehrheit de» deutschen vol- Welt im Ausstieg sei. Le Mrndte sich das Wort, dessen AuMhrungen, von theoretischen G.sicht-punkten d°m Devalthab«?, denen er, ebenso «k ausgehend, sich allmählich der Kritik der hmthen Ärhältniss« dem tnternationalen «Kapital, von dem er behauptet«, «» kämpfe zuwandten, um zu dem Schluß zu kommen, tnDeutschland ! Z onale, dir Schuld an der Arbeitsl^ig. müßte entweder komm uni, MU» oder Rat io na- Dies, könne nur von der Recht,oppofition n«,di.> lt.mu» herrschen. Nicht um parlamentarisch. Berlind* gerungen werden. Er wandle sich auch gegen die kabtiwttmlm- rungen od«r um Rogierungänderungen gehe der Kampf der ! Neuwahlen in Preußen und zeichnete abschließend Rechtsoppofition, sondern um eine grundsützltche Entscheidung ! die Gefahr «ine» Bolschewismus für Amerika. Di« von ihm vor- zwischen den beiden Systemen. - Ihm folgte d« erste Vvnde- ^legie führer de» Stahlhelm», Fran - Seldt«, de« den willen de» rLLÄÄ sr°m Fostgotteodianst auf einer wies» in d« Umg«g»nd von HaPhtv» statt »nd i« »«- Muer Tageblatt EM Mzeiger für öas Erzgebirge «-.»M«,» »I. «Mich« e,r«M«-chm>^> NM. «a», Ilr 23S Dienstag, den 13. Oktober IS3l