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2ö. Jahrgang Mer Tageblatt MMU Anzeiger für -as <krsgebirge WM vaü -es Amtsgerichts flue. P-Meck-Kont»' Celymmwr «Ü-I«a« Eachaltraö -lr amtllchra vekauatmachuageo -es Nates -er Staot UN /» Nr. 2SS Donnerstag» äen S. November t93t UoungplaneS zu einer dauernden Abmachung mit Deutschland zu kommen. Tas Blatt weist daraufhin, daß Deutschland ungeheure Verpflichtungen zu erfüllen habe, bevor es die Tribute zahlen könne. Ter Wiggin- Lahton-AuSschuß habe ausdrücklich festgestellt, daß. die Schuldensumme, die damals noch kleiner war als die jetzt von der deutschen Regierung angegebene, schon über die Leistungsfähigkeit Deutschland» hinauSgina. Die wichtigste Frage sei die Aufrechterhaltung der Zah lungsfähigkeit Deutschland», wenn die kurzfristigen Verpflichtungen fällig werden. Mess Frage berühre aber England und Amerika mehr al» Frankreich. England «artet ab .... London, 3. Nov. Wie au» zuständigen eng- lischen Kreisen verlautet, beabsichtigt die Regierung, gegenüber den Trtbutverhandlungen zunächst eine ab- wartende Haltung etnzunehmen. Sie erwarte jetzt * Nückre^ Laoals einn Bericht über die Vor- Die Beratungen des deutsch- IrauziUchen Wirtlchnftslomitees Bor der ersten gemeinsamen Sitzung. — Fünf Ausschüsse gebildet Berlin,». November, wie wir erfahren, wird da» deutsch, französische Wirtschastskomitee seine erste gemeinsame Sitzung am 13. und 14. November, also Ende nächster Woche, in Paris ab halten. Aus Soprfamkeitsgründen werden von deutscher Seit« nicht all« Mitglieder an dieser Sitzung teilnehmen, es werden vielmehr nur die höheren Beamten und die Vorsitzenden der ver schiedenen Ausschüsse nach Part» fahren. Dies« Ausschüsse sind heut« vormittag konstituiert worden. St« gliedern sich folgender- maßen: 1. Ausschuh für Kandelsvertragsfragen. Sein Vorsitzender ist Ministerialdirektor Poss«. Ihm gehören außerdem an Reichs- Minister a. D. Hamm vom Deutschen Industrie- und Handelstag, Reich-Minister a. D. von Raumer, für die Landwirtschaft von Schorlemer, für die Gewerkschaften Lemmev vom Gewerkschafts ring und Tarnow von den freien Gewerkschaften. r. Ausschuß für privat« Wtrtschaftsveretnbarungen. Gr hat di« Aufgabe, bereits vorhandene Wirtschaft-Vereinbarungen priva. ten Charakters durch Produkttonsangletchungen und weiterrn Ausbau -u vervollständigen und, wo möglich, auch auf andere In- teressenkrets» zu übertragrn. Vorsitzender diese» Ausschuss«» ist Clemens Lammers vom Retchsverband der deutschen Industrie, Wetter gehören ihm an Geheimrat Bücher von der AGG.. Dtrek- tor Lange vom Vevetn deutscher Maschinenbauanstalten, .General direktor Poensgen von den vereinigten Stahlwerken u" - der Ge werkschaftsführer Schmitz von den christlich«» Gewerkschaften. 3. Ausschuß für Verkehrsfragen. Vorsitzender ist Graf Roe- dern. Dieser Ausschuß wird sich auch besonder, mit Schiffahrt,- und Luftverkehrsfragen beschäftigen. 4. Ausschuß für deutsch-französisch« Interessengemeinschaften. Sein Vorsitzender ist Abraham Frowein vom Retchsverband der deutschen Industrie. An bekannten Persönlichkeiten gehören ihm an: Otto Wolf-Köln und der Hamburger Bankier Dr Melchior. Dieser Ausschuß soll vor allem die Zußmmenavbett Kartell, enger gestalten. . ö. «uoschuß für gemeinschaftlich« deutsch-französisch» Zusam menarbeit im IluslanL Vorsitzender ist der frühe,» Reich,Minister Vr. Henne» von seinen «ttgtttzern seien genannt Direktor »on Schnitz!« non Z.G. ZarLn der Mannheim«, Industrielle Vögel, als es in der Notverordnung vorgesehen sei. Während diese näm lich Kürzungen von höchstens 4^ Prozent verlange, würde der Schiedsspruch beispielsweise für die Reichsavbeiter in Berlin «ine Verringerung der Löhn« um ca. S Prozent bedeuten, was für di« Gewerkschaften unannehmbar sei. Heute werden — wie bereits angekündigt — im R«ich»arb«it»- ministerium di« Schlichtungsverhandlungen für die Arbeiter der Reichspost beginnen. Die Versorgung mit Brotgetreide und Futtermitteln Berlin, 3. Nov. In einem Teil der Press« werben teilweise in sensationeller Aufmachung über die Versorgung Deutschlands mit Brotgetreide und Futtermitteln Angaben gemacht, die den Eindruck entstehen lassen, daß insbesondere die Versorgung mit Brotgetreide nicht gesichert sei. Vom Reichsernährungsministerium wird daraus hingewiesen, daß die Versorgung Deutschlands mit Roggen aus eigenen Beständen ausreichend gesichert ist, so daß keinerlei Zuschuß bedarf an ausländischem Roggen vorliegt. Bei der Weizen versorgung differieren die in der Presse gemachten Angaben mit den Schätzungen des ReichsernährungSministeriumS über die Höhe des Zuschußbedarfes lediglich um 50 000 Tonnen. Diese Differenz läßt sich dadurch erklären, daß es sich bet den Schätzungen lediglich um Vorschätzungen handelt, da der zukünftige Verbrauch bis in den Einzelheiten zu übersehen ist. Von dem deutschen Zuschußbedavf von insgesamt 500 000 Tonnen sind bereits 200 000 Tonnen durch die Einfuhr aus Amerika gedeckt. Die restlichen 300 000 Tonnen werden jederzeit auf dem Weltmarkt aus genommen -werden können. Hinsichtlich der Futtermittel versorgung treffen die in der Presse gemachten Schätzungen, die von einer Etnfuhrmenge von drei Millionen Tonnen sprechen, nicht zu. Die notwendige Einfuhr an Futt«- mitteln beträgt lediglich eine Million Tonnen. der Weg des Zentrum; Berlin, 4. Nov. Die „Germania" beschäftigt sich in ihrem Leitartikel unter der Ueberschrist ,Irr- Weg de» Zentrum»" mit der bevorstehenden Laguna de» Reich-ausschusse» der ZentrumSpartei. Der Reichs ausschuß werde vor einer doppelten Aufgabe stehen, FestzusteNen, daß sich an dem geraden Kur» de» Zew- trum» nichts geändert habe und nicht» ändern werde und daß der Kanzler bet seiner Arbeit um dl« äußere Befreiung und den inneren Wiederaufbau auch wei^ terhin da» restlose Vertrauen seiner engeren Politti- schen Sreunde für sich in Anspruch nehmen dürfe. Na» einer ausführlichen Darlegung der gegenwärtigen Lage und Hinweisen auf da» Vertrauen, da» sich der SktchA- kahler in der internationalen Wett erworben -ab». da» «latt wettert Da» Zentrum wird erneut seinen Willen zu der Außenpoltttk und für d«n Afa-Bund Ingenieur Schweitzer. Die Ausschüsse werden vor der Reise nach Paris wahrschein lich noch einzeln zusammenkommen, um ihre Arbeitsmöglichketten zu besprechen. Das eigentliche Arbeitsprogramm wird jedoch erst bei der Pariser Konferenz festgelegt werden. Im Anschluß an die Pariser Gemeinschaftstagung beginnt dann die praktische Arbeit in der Form, daß ein Teil der Ausschuss« ständig in Berlin, der andere ständig in Pari» tagt. Nach den Mitteilungen, die von zuständiger Seit« in der heutigen Sitzung in der Reichskanzlei ge macht wurden, hat sich die Reichsregierung auf eine jahrelange Dauer d«r Arbeit des Komitees eingestellt. Neuordnung der Misse Größere Vollmachten für den Reichskommtssar. — Vor der Ernennung von Schlange-Schöningen» i Berlin, 8. November. Als Ergebnis der gestrigen Be sprechungen über di« Oskhtlf« wird in den nächsten Tagen «ine Verordnung erscheinen, durch die das Durchfühmngsverfahren geändert wird. Das Wesentlich« dabei ist, daß dem Ostkommissar größere politische Vollmachten erteilt werden, und zwar in der Form, daß er ein Anwetsungsrecht bekommt, sodaß er in Zukunft ebenso unter selbständiger Verantwortung handeln kann wle der Sirdtlungikommissar, bet Hessen Einsetzung man di« Erfahrungen' au» der früheren Praxi» der Osthtlfe bereit» nutzbringend verwer tet hat. In politischen Kreisen begrüßt man es, daß auch Preußen sich mit dieser Lösung einverstanden erklärt hat. Im Anschluß an diese Neuordnung dürst« auch di« personelle Frage geregelt werden, die seit einigen Wochen in der Schweb« ist. E» ist j«tzt sicher damit zu r«chnen, daß der Reichstagsabgeorvnet« Schlange-Schöningen -um Reichskommtssar sür die Osthilse er nannt wird. Er tritt damit als Minister ohne Amtsbereich in da, Reichskabinett rin. Notendecknng 26,8 Prozent -Erläuterungen zum Reichsbankausweis vom 81. Oktober 1931 v « rlln, tz. Novrmber. Nach dem Ausweis der Reich,bank vom «. Oktober ISA hat sich in der Ultimowoch» die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Scheck», Lombard, und Gssekten um 448,7 Millionen auf 4«L§ Millionen NM erhöht. Zm einzelne» Haden di« Leftänd« an Handettwschseln und Schock, Zweistündige Besprechung Laval—Hoesch Pari», 8. November. Botschafter von Hoesch hat sich um 16.80 Uhr ins Innenministerium zum Ministerpräsidenten Laval begeben und wurde dort sofort von Laval und dem bereit» an wesenden Außenminister Brtand empfangen. Ueber dies« Unter- redung wird mitgetetlt, daß sie um 18.80 Uhr zu End« gegangen ist. Zu den Verhandlungen wurde auch der Ministerialdirektor im Finanzministerium, Bizot, und später Finanzmintster Flan- din zugezogen. Ministerpräsident Laval gab Botschafter von Hoefch ein« Erläuterung zu dem Gang und den Ergebnissen der franzö- stsch^rmerikanischen Besprechungen, woran sich eine eingehende Erörterung der schwebenden Ftnanzfragen schloß. Paris,». November. In dem von französischer Sette über die heutige Unterredung von Hoesch-Laval ausgegebenen Komm», nique« heißt es, daß Ministerpräsident Laval dem deutschen Bot schafter Aufschluß gegeben habe über seine Besprechungen mit „ ms 4 wiennig geienrr wuroen. 4-» aus "runo »fr Präsident Hoover di« di« Ablösung des gegenwärtig auf Grund »änae wie sie in WaMnaton abaesbielt Stundenlohnsätze sich ergebenden Kürzungen de, tatsächlich- r°'. In dt- « U«. A uu da. «.E 2" » . -«fordert Der diplomatische Mitarbeiter de» „Daily Telegraph? sterpräfident Laval RüAen Unterredung nimm? Bezug auf die ! U' die englische N°gkrung überlasse dtt Stell« de« gemeinsamen franzöfischmmertkanischen Kommuni- KEative ganz Frankreich und Deutschland, da sich quer» betrrfsend die zwischen den Regierungen schwebenden Der- die Tributfrage von der Kriegsschulden- ""d verg^ bindlichkeiten und «ine eventuell notwendig werdende N«ur«ge. samten internationalen BerschuldungSfrage nicht tren- lung im Rahmen der vor dem Hoovev-Moratorium in Kraft ge- N«N .lgsse. wesenen Bestimmungen, sowie auf die durch den Poung-Plan vor- I Die „Time»" sagen in einem Leitartikel U. a.. gesehene Prozedur, um alsdann über den weiteren Gang der da* -r.n— Verhandlungen folgende» vorauszufagen: Man hat Grund zu der Annahme, daß binnen kurzem der beratende Sonderausschuß regelrecht «inberufen und den Auftrag erhalten werde, sich noch vor Jahresende über die Zahlungsfähigkeit Deutschlands zu äußern. Die an den Reparationszahlungen hauptsächlich interessierten Regierungen werden alsdann im Verlauf einer internationalen Konferenz mit d«r deutschen Regierung ein« Regelung zu treffen haben. Da» Bestreben wird dahin gehen, diese Regelung noch vor dem 1. Februar 1S32 zu erzielen, damit, wenn möglich, glichzeitig auch die Frage der namentlich von den Ver- einigten Staaten und England Deutschland bewilligten kurzfristl- gen Kredite geregelt werden kann. Die heutige deutsch-franzö- fisch« Aussprache wird also der Lusgangpunkt einer Periode großer diplomatischer Aktivität in Europa sein. Paris, 8. November. Im heutigen Mnisterrat hat, wie da» amtlich« Kommunique« besagt, Ministerpräsident Laval über die Mission berichtet, die er in Amerika durchgeführt hat. Der Justizminister beglückwünschte namens de« Ministerrates den Ministerpräsidenten dazu, daß er seine Mission in einer unter den Laval erstattet Bericht deutsche Botschafter bei dem fran-östfchen MinistekprSstdenten Umständen besonders nützlichen Weise durchgeführt r^bschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit Ve"inigten Staaten und Frankreich bestätigt habe. iZ nanzmtnister Flandin unterbreitete dem Ministerrat den end- "es Gesetzentwurfes für die Durchführung d«s neuen Wirtschaftsprogramms. Auf Vorschlag des Mini- ^ss^en beschlossen^ den Zeitpunkt des Zusammen tritts des Parlament» auf den 12. November- festzusetzen. Die „Times" sagen in einem Leitartikel u. a-. .... „„ daß Laos!, der mit der gleichen unerbittlichen Logik jü^m^^at^ wie P°in-°r- spreche und handele sein Ziel erreicht --- -- ' - . und sich in Washington Klarheit über die KriegSschuI- densrage und die Sicherheitsfrage verschafft habe. La-, - - - . - . . .- Val habe jetzt freie Hand und könne versuchen, innere der Gewerkschaften wird damit begrurü>et, daß ^it-raek^n halb de» lahmens des Versailler Vertrages und de»> in der Praxis^LohnküM^ um 342,6 Millionen auf 4000^ Millionen NM, die Lombard- bestände um 106Z Millionen auf 23SH Millionen RM -ugenom« men. Bestände an Reichsschatzwechfeln sind nicht vorhanden. An Reichsbanknoten und Rent«nbankfch«inen find 3S3H Mil lionen RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sich der Um lauf an Reichsbanknoten um 873,1 Millionen auf 4 74SL Millio nen RM, derjenige! an Rentenbankscheinen um 10,7 Millionen auf 421,3 Millionen RM erhöht. Dementsprechend haben sich di« Bestände der Reichsbank an Rentenbankfcheinen auf 6^ Millionen RM vermindert. Die fremden Gelder zeigen mit 518,1 Millionen RM eine Zunahme um 33,6 Millionen RM. Di« Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 12,2 Millionen auf 1275L Millionen RM vermindert. Im einzelnen haben di« Goldbestände um 3Z 000 RM auf 1144H Mil lionen RM und die Bestände an deckung-fähigen Devisen um 12^ Millionen auf 130,7 Millionen RM adgenommen. Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähtg« De visen beträgt 26,g Prozent gegen 20,4 Prozent in der Vorwoche. Schiedsspruch imLohnstreitderRelchspolt Berlin, 3. November. Im Lohnstrett der Reichspost wurde heute durch die Schlichterkammer ein Schiedsspruch gefällt, durch den die Stundenlohnsätze der über 24 Jahre alten Arbeiter um 2 bis 4 Pfennig gesenkt wurden. Die auf Grund der neue» len —, . . . .. . Ar ¬ beit stehenden Arbeiter entsprechend hzgrenzt. Di« Neuregelung tritt am 8. d. M. in Kraft und kann erstmalig zum 81. März 1882 gekündigt werden. Die Reichsarbeiter gegen den Schiedsspruch Berlin, 3. November. Dem Reichsarbeitsmtntsterium ist heute vormittag di« Erklärung der am Tarifvertrag für di« Reichsarbeiter beteiligten Gewerkschaften -ugegangen, daß sie den kürzlich gefällten Schiedsspruch, Ver eine Herabsetzung der Stun denlöhne um 2—6 Pfennig vorsieht, ablehnen. Dte Stellungnahme