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121 drittem Tage vereinigt, und, wie der Gemeine schon vorher, als Bedingung der Genehmigung des von ihr desfalls geäu ßerten Wunsches, aufgegcben worden war,^ zwar nicht ohne öffentliche Freude, aber durchaus anständig und ruhig be gangen. Ein eigenes Lied von den 6 Mädchen, die Tags vorher dje Säule bekränzt hatten, zu blasenden Jnstrumen- tcrn auf dem Chore gesungen, sprach in den beiden ersten *) Strophen diese Verbindung aus. Ein höchst angemessenes und noch unmittelbarer wirksames, bleibendes Denkmal des Festes verdankt die Gemeine der fortwährend sorgen den Gnade Sr.^Excellmz, des Herrn Confcrenz - Ministers von Nostiz - Jankendorf, in einer Schenkung von 100 Bäu- den nützlicher Bücher zu einer Kirchen - und Schulbibliothck, welche in der Schulstubs, wohlgefällig ausgestellt ist und von jetzt an unterhalten und vermehrt werden soll. Ebersbach. **) Am Reformationstage früh vor dem Einlauten formir- tcn die ältern Jungfrauen, theils weiß, theils nationell grün gekleidet, unter passender Musik und Gesang, Paarweise ei nen Zug nach der Kirche, welche mit grünen Tanncnreisern bestreut war, und brachten dieser , ein Geschenk an Altartü chern von grün - und weißchangirtcn Levantin, welche neun von jenen Jungfrauen mit Laubwerk dunkelgrün gestickt hat ten; an diesen Zug schlossen sich die Junggesellen eben so in dieser Ordnung mit Musik und Gesang, und überreich ten dem Altäre einen vergoldeten Kelch und dergleichen Hostienteller: dann opferten beide Geschlechter für hiesige Schulen. Den zweiten Feiertag früh führten die Herren Schullehrer ihre Schulkinder in Zügen unter Musik in die Kirche, mit welchen letztem nach der Predigt über Luthers Leben und Wirken eine Prüfung angesiellt wurde. Den *) Freut euch, die noch Glaub' erfreut: unser Kirchweihfest ist da, und die Freude steiget Heuke: alle Christen fetern'S ja. Alle Kirchen find geweihet, seit die Kirche ist erneuet, die tn Allen war verfallen und heul siegend stehet da. In bat Chor der Jubellieder mischt sich unsrer Freude Lon, und et ' schallen durch die Hallen Psalmen heut ru Gotte- Thron. So von Sion hoch hernieder tönten Davids Saiten wieder, wenn er fröhlich, wenn er selig, ahndend sang den Gottessohn. **) Aus den LrinnerungSblämn No. 43. Jahrgang 1817. ,