5) DIE VERVIELFÄLTIGUNGS-METHODEN DURCH PHOTO GRAPHISCHEN PRESSENDRUCK. Durch Einwirkung des Lichtes werden bekanntlich Chromgelatine- mischungen unlöslich: sie besitzen alsdann die merkwürdige Eigen schaft, Fettfarben anzuziehen und in dem Verhältniss festzuhalten, als das Licht auf die Chromgelatineschicht gewirkt hat. Auf dieser Grundlage beruhen fast alle neueren phototypischen Prozesse. a) PHOTOLITHOGRAPHIE UND PHOTOZINKOGRAPHIE. Die einfachsten, wie billigsten Methoden für Reproduktionen linearer Federzeichnungen, von Kupferstichen und Holzschnitten, sind gegenwärtig die Photolitho- und Zinkographie, welche auf Ein schwärzung und Umdruck des auf präparirtem Gelatinepapier ge fertigten Lichtbildes basiren. Zur Empfindlichmachung des Papiers dient eine Lösung von doppelchromsaurem Kali oder doppelchrom saurem Ammonik, mit Zusalz von Spiritus, in welche Flüssigkeit man den Bogen, mit der zu präparirenden Seite nach oben gewendet, so lange untertaucht, bis das Papier eine gleichmässige Geschmeidigkeit erlangt hat. Ist hierauf das derart behandelte, sodann im Dunkeln aufgehängte Papier vollkommen getrocknet, so presst man es mit seiner lichtempfindlichen Schicht fest gegen ein möglichst kontrast reich gefertigtes Negativ und exponirt so lange in zerstreutem Tages lichte, bis beim Oeffnen des Kopirrahmens ein kräftiges, braunes Bild ersichtlich ist. Hierauf wird der belichtete Bogen für einige Sekunden in reines kaltes Wasser getaucht. Nach Abtropfen desselben breitet man das Papier, die Bildseite nach oben, auf eine starke Glas- oder Steinplatte, um das noch anhaftende Wasser mittels einiger Blätter Seidenpapier wegzusaugen. Als weitere Behandlung folgt die Ein schwärzung; vermittelst einer mit Ueberdruckfarbe geschwärzten Tuchwalze wird das kaum sichtbare Bild befahren, welches nun, inso fern alle vorherigen Manipulationen richtig stattfanden, scharf und kräftig hervortreten muss. Nochmals wird das etwa noch im Papiere befindliche freie Chromsalz in kaltem Wasser ausgewaschen, wozu ein etwa halbstündiges, mehrmals gewechseltes Bad genügt. Hierauf breitet man den Bogen abermals auf die indessen wohlgereinigte Glas- oder Steinunterlage, um tonige Farbflecken vermittelst eines feuchten Flanellballens vollkommen klar auszutupfen. Nach noch maliger Auswässerung wird das Bild wieder getrocknet und dann so lange zwischen reines gefeuchtetes Papier gelegt, bis es die zum Ueberdruck erforderliche Geschmeidigkeit erlangt hat. Die Art des