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LL>I 5^ soks-ilen. ^r M^.r^L °LWesu-1kuei 'Ä!1!7F^L kfl0"NZ^ /Ecden Lairsons uiut Keims «SÄ/ «LuirLlMj Srr^ >^-»^-7 ->2SM-7>- kein^ * * /^b-77, - für die Königliche Amishaupimannschast Meißen, für das Königliche Amtsgericht und den Sta-trai zu Wilsdruff sowie für das Königliche Forstrentamt zu Tharandt Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Postscheck.Konto: Leipzig Nr. 28614. Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint seit dem Lahre ^84^1. r>0< .Wwdruster Tageblatt- erschein! täglich, mit Ausnahme der kann, und Aefttage, abends S Uhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Gelbftabbolung von der Druckerei wöchentlich 20 pfg., monatlich ro Pfg., vierteljährlich 2,1 o Ml.; durch unsere Austräger zuaetragen monatlich so Pfg., vierteljährlich 2,40 Ml.; bei den deutschen Postanstalten vierteljährlich 2,40 Ml. ohne ZufteNungsgebühö. 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Mittwoch den 7. August 1918. 77. Jahrg. Der amtliche Teil befindet fich auf der 4. Seite. EPmW der eiMei Sinien deinerseits der Straße Dreye Carba. Front unS Stammtisch. In zabllosen, guten und bescheidenen, Abdrücken vrangt allüberall das Bildnis, das unsern großen Feld herrn Hindenburg und seinen getreuen genialen Gehilfen Ludendorff bei der vaterländischen und weltgeschichtlichen Arbeit zeigt. Über die Kartenblätter der Kriegsschauplätze geneigt und mit Stockzirkel und Maßstab prüfend und entwerfend sind sie beim Schaffen und an ihren Charakter- kövsen sucht der Beschauer die Zukunft zu ergründen, von der er weiß, daß das deutsche Volk seinen zuversichtlichen Erwartungen hinter den Denkerstirnen jener Führer der Erfüllung entgegenreifen sieht. In Zeiten des Sieger schrittes, in Zwischenabschnitten der Vorbereitung, in allen Stadien des Überganges zwischen beiden ist das allge meine Vertrauen zur Obersten Heeresleitung immer das gleiche, unwandelbare und festbegründete. Aber der militärisch geschulte deutsche Staatsbürger will nicht blind hinter den Taten selbst seiner gefeierten Führer herlaufen, es liegt in seiner persönlichen soldatischen Ge schichte begründet, in seiner Art mitarbeitend und die Möglichkeiten voraus erwägend 'die Schleier der bevorstehenden Begebenheiten zu lüften und sich mit dem Kreise von Gesinnungsfreunden auf die nahe Zukunft auch in diesem Weltkriege von Woche zu Woche einzu stellen. So kommt es, daß das imvosante Bild, von dem oben die Rede ist, an ungezählten Orten und Örtchen des Reiches ein Gegenstück hat. freilich in mikroskopischer Verkleinerung. Hier die Riesen, dort die Zwerge. Man hat sie vielfach belächelt, ja man hat sie auch gescholten die Stammtische und kritischen Ecken, an denen mit dem Karten- und Zeitungsmaterial von der Höhe der strate gischen Fähigkeiten und der taktischen Entschlossenheit des Helmkriegers die Kritik sich herabsenkte. Man vergesse aber nrcht, daß diese Neigung des Deutschen ein nicht un wesentlicher Faktor des zusammengesetzten Gebildes ist, Las als die Volksstimmung im Kriege eine so wichtige Rolle srnelt. Gewiß, an solchem Tische Platz zu nehmen, steht aller hand Leuten frei. Da sitzen auch einmal die Grundsatz-'' losigkeit und Mißtrauen, die Besserwisserei, die Beschränkt heit und die Naivetät. Aber wann sind diese mißliebigen und scheelsüchtigen Gäste jemals mit ihrer Stimme durch gedrungen? Nein, man übersehe nicht, daß in der Runds vor allem sitzen die warmherzige vaterländische Anteilnahme, die Begeisterung und die Freude am nationalen Fortschritte und der völkischen Kraftentsaltung und alle die Regungen und Tugenden, die in dem Staatsbürger das richtige innere Verhältnis zu dem Weltgeschehen erst Herstellen. Diese Zirkel haben ganz erhebliche Verdienste um die Aufklärung und das Verständnis für die Tatberichte von der Front. Wie manche Eröffnung in der mit gutem Bedacht ge wählten knappen Sprache unserer Heeresberichte w-rd diesem allgemeinen Verständnisse in verdienstlicher Weise näher gebracht! Wie zahllose Heimatbesuche der feldgrauen Frontkämpfer schaffen ein festes Band zwischen drinnen und draußen! Es bedarf keines weiteren Wortes; jeder, der im Volksleben sieht, läßt manche Stunde, die er im Meinungsaustausche und vaterländischen Gespräche vor der nadelbesteckten Karte verbrachte, als inhaltsvoll und gewinnbringend in seiner Erinnerung haften und in seiner Stimmung widerspiegeln, die naturgemäß auf die Kreise seines Wirkungsgebieles ausstrahlt. Freilich, der strategische Stammtisch in der Heimel Hal durch die Besonderheiten der jetzigen Kriegführung keine bessern Arbeitsbedingungen als der politische. Verfällt dieser rettungslos der Kannegießerei, weil er Parteien und Staaten vernichtet und aufbaut ohne Material und Akten, aus der hohlen Hand, so ist der Kritik und Selbstbelehrung über die Frontereigniffe heute die engste Schranke gezogen. Es leben ja noch viele, die den Vergleich mit den Zeiten von 1870 und 1871 aus eigener Anschauung anstellen können. Fast in gleichzeitigem Miterleben konnte die Heimat die Kämpfe und Siege Schlag auf Schlag auf der Grundlage von Meldungen verfolgen und würdigen, die bis in weite Einzelheiten den Nachrichtendurst stiuten, ja die selbst diesen oder jenen Ausblick für Bevorstehendes tun ließen. Welche ganz andere Rolle spielt heute das Erfordernis der Geheimhaltung, der völligen wie der restlich beschränkten. Die Verkehrsmittel sind heute in einer Weise ausgebildet, daß eine Benutzung unangebrachter Veröffentlichungen durch feindliche Mächte und zum Schoden unserer eigenen Linien sofort zu befürchten wäre. Es sind ja auch, wie man weiß, zahlreiche solcher Fälle festgestellt. Aus dieser Sachlage ergibt sich die in Men solchen Fällen wahrnehmbare Folgerung, daß sie zwei Wirkungen bat, dir direkt einander entgegengesetzt sind. Sie engt kritische Betrachtungen und Mutmaßungen eich erweitert ober zugleich das Gewässer für phantastische Gerüchte und Prophezeiungen inS Uferlose. Hier bittet sich alsbald der Miesmacher zu Gast, ohne den es nun einmal in den Kriegen aller Seiten weder hüben noch drüben abgegangen ist. Es ist um so beachtenswerter, daß gerade auch die „Stammtische" zu den Orten gehören, wo die Unschädlich- niackung dieses Unkrauts wirkungsvoll erfolgen kann. Mit beiden Füßen steht solche Abwehr auf dem festen Grunde der Berichte der deutschen Heeresleitung. Auch deren Motto ist Tolstois Wort: Die Wahrheit sagen macht un überwindlich. — Zwischen Soiffons und Reims. Berlin, s. Aug. Die Ausführung unserer Bewegungen bei Ausnahme der neuen Front erfolgte, nachdem alles, was dem Feinde hätte zweckdienlich sein können, zurückgeschafft oder zerstört worden war. Alle vorhandenen Bestände und Munitionsdepots waren beizeiten zurückgsführt. Auch die Ernte war zum großen Teil eingebracht. Der Abmarsch der Truppen, die in vorderster Linie gestanden hatten, geschah ohne einen Mann Verlust. Unsere neue Front. Der militärische Mitarbeiter der Voss. Ztg. Haupt mann E. o. Salzmann schreibt über die Lage im Westen: Die neue Front läuft, wahrscheinlich zu nachhaltigstem Wider stand eingerichtet, zurzeit von den in unserem Besitz befind lichen Nordwestforts von Reims, der Vesle entlang, aus den auf dem Nordufer dieses Flüßchens befindlichen Höhen zum Zusammenstuß von Vesle und Aisne beim berühmten und so viel schon genannten Fort Conde, um dann nördlich der Aisne über die aus so vielen Schlachten bekannten Orte Misty, Bucy, Croup, Cusfies, Fontenop in die schon seit Monaten feststehende alte Frontlinie einzumünden. Im allgemeinen verteidigen wir also jetzt die Vesle- und anschließend die Aisne-Linie. Die Front ist dadurch geradegestreckt und auf ihre kürzeste Ausdehnung gebracht worden. Stur ein Zwischenspiel . . . In den „Basler Nachrichten" schreibt Oberst Egli: Eine wesentliche Änderung in der großen Kriegslage zu ungunsten der Mittelmächte ist durch Lie Zurücknahme der deutschen Front nicht eingetreten. Niemand weiß, was die deutsche Oberste Heeresleitung beabsichtigt. Dabei ist es ganz nebensächlich, ob die Deutschen in ihren jetzigen Stellungen weiterkämpfen oder noch an die Vesle oder noch weiter zurückgehen. Das ist nur ein Zwischenakt in der großen Offensive, die das deutsche Heer sicher fortsetzen wird, weil es das Vertrauen auf den Sieg nicht ver loren hat. * Was kosten vier Zähre Weltkrieg? Berlin, 5. August. Die Gesamtkosten des Weltkrieges für die vergangenen vier Jahre sind auf «50 bis 700 Milliarden Mark zu veranschlagen. Von dieser Riesensumme entfällt noch nicht ein Drittel auf die Mittelmächte. Am Ende des vierten Kriegsjahres betrugen die monatlichen Kriegskosten der Entente 15,3 Milliarden Mark gegen nur 5,8 Milliarden Mark Kriegskosten der Mittelmächte. Auch nach dem Ausscheiden Rußlands und Rumäniens erreichen die monatlichen Ententekriegskosten also fast das Dreifache der Vierbundskssten. Auch die Anleihe politik der Mittelmächte ist viel erfolgreicher als die der Entente. Bisher hat die Entente von 300 Milliarden Mark Kriegskosten nur 125,3 Milliarden fundiert, die Mittelmächte von 186 Milliarden Kriegskosten aber 134,4 Milliarden Mark. Deutschland brachte mit acht Kriegsanleihen 88 Milliarden oder 71 °/o seiner Kriegs kosten langfristig auf, gegen 32 °/» in England und 30 °/v in Frankreich. Die Mittelmächte Leckten ihren Anleihebedarfi fast ausschließlich im eigenen Lande, während Frankreich! und England gewaltige Summen im Auslande aufnahmeu. Nivelles mißglückte Offensive. Der Deputierte Chaumet, frühere Marineminister, ver öffentlicht in der „Gironde", Bordeaux, folgende Fest stellungen über die Apriloffensive 1917 an der Aisne und in der Champagne. Nivelle habe die Offensive am 16! April morgens nach monatelangen Vorbereitungen begonnen. Er bezweckte von Reims und Moussy drei bis vier Linien deutscher Stellungen und deutscher Artillerie zu über rumpeln. Nivelle war der Ansicht, der Durchbruch durch die deutsche Front werde binnen 24, längstens 48 Stunden erfolgen, sonst könne die Schlacht nicht gewonnen werden. Aber statt der erwarteten zehn Kilometer rückten die Franzosen durchschnittlich nur 5vo Bieter, an einigen Punkten 2V, Kilometer vor. Am 17. April mittags ließ Nivelle ohne irgendwelchen Druck seitens der Regierung aus eigenem Antrieb die Offensive einstellen, weil eine Schwächung der deutschen Front nicht erzielt werden konnte. Neben der ungenügenden Vor- be,v j 'v.g von Verbindungswegen, der ungenügenden Aus- bilm !g Ler Stomruppen, Lem Versagen des Sanitäts dienstes und der außerordentlich schlechten Witterung vm und woh-.end der Offensive waren es hauptsächlich du deutsche.» Maschinengewehre, die die Stoßkraft der Franzose, brachen und die vorgehenden Infanteriewellen sörmlilt niedermäbten. Amerikanische Vorwürfe für England. Anläßlich der Besprechung der Torpedierung LeS Dampfers „Justicia" bemerkt die „Newyork World", die britische Admiralität habe sich wohl zu sehr aus die Schnelligkeit des Schiffes verlassen. „Wenn eine? der größten Schiffe der Welt, das natürlich Funken telegraphen führte, den ganzen Tag und die Nacht beinahe in Sicht der irischen Küste um sein Leben kämpft, ohne schließlich Unterstützung zu erhalten, so können wir nur schließen, daß gewisse britische Marine maßnahmen ernstlich fehlerhaft waren." Verluste der feindlichen Handelsflotte im Letzten Jahre. Eine Zusammenstellung aus den neutralen und feind lichen Zeitungen über HandelsschiffLverluste im letzten Jahre, verursacht durch seekriegerische Maßnahmen oder infolge von Seeunfällen, ergibt: Es sind vernichtet: 1827 Dampfer, 672 Segelschiffe. 287 Fischerfahrzeuge, 27 Motor schiffe, zusammen also 2813 Handelsschiffe und Fahrzeuge. In Anbetracht der ganz unvollkommenen Quellen, aus denen die Angaben geschöpft sind, und des Umstandes, daß seit Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Krieges Li« Gegner in der Bekanntgabe von Schiffsoersenkungen sich auf unbedingt nicht zu verheimlichende Fälle beschränken, gibt die Zahl einen Begriff von dem Jahresumfang der Schiffsverluste. Japans Einmarsch in Sibirien. 400000 Mann kampfbereit. Zürich, 5. August. Nach hier vorliegenden Berichten bestätigt es sich, daf LOO 000 Japaner bereit sind, um den Vormarsch nach Sibirien anzutretcn. Nach vollzogener Mobilisation würd» sich diese Zahl auf 400 000 erhöhen. Die japanische Regierung veröffentlicht eine Erklärung, in Ler es heißt, Japan greise in Sibirien angesichts Lei Gefahr ein, die den Tschecho-Slowaken vo i leiten der deutschen, österreichischen undungarischen ü. egsgefangener drohe. Es bleibt gleichwohl der Wunsch Ler japanischer Regierung, Beziehungen dauernder Freundschaft in Ruß land zu unterhalten. Alle japanischen Truppen werden, nachdem die Expedition ihren Zweck erreicht hat, unver züglich russisches Gebiet verlassen. Hungersnot in Sibirien. Infolge der großen Transportschwierigkeiten, die sich 'm Sibirien seit einiger Zeit fühlbar machen, herrscht in manchen Gegenden, so z. B. in der Nähe von Omsk, Irkutsk, Tscheljabinsk und Tschita große Hungersnot. Die vorhandenen Nahrungsmittel wurden von den Lurch- ziehenden tschecho-slowakischen Truppen requiriert, während die Bevölkerung schon früher von den Bolschewiki aus gebeutet wurde, indem alles, was aufzutreiben war, nach dem Westen für Moskau und Petersburg geliefert werden mußte. Die Moskauer Regierung gibt übrigens bekannt, daß Mittelsibirien fest in der Hand der Sowjet- cegierung sei. Moskau will Frieben. Die russischen Blätter warnen noch immer in letzter Stunde alle Rusten vor dem Kriege mit Deutschland, zu Lem der Verband mit allen Mitteln drängt. Das Blatt