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-er iese > es be- ter- flte. der und eilte cher > Acht )0N- Wchellbllltt fiir NlsilWß Hßarandt, Aossen, Siebmleßn und die Umgegenden. 61. ZatzLg. No. 137 Donnaderrd, 22. November 1W2 ,iW, Folter, lachend >es Kind, te Frau chr, und ikehr. es Wort ^ze Welt cht mich oürdigeS Glücks- nme ich Zuerst er- bernfen, „Wenn hangen fischte er gelblich- wvor. ich nicht Menschen H ziem- wn jetzt nit doch Leiden- ! Zwecke Nachricht !, Gras tthr. Car- einnahme wird auf ca. 30 Millionen Mark geschätzt, welches spezielle Deficit nicht ohne Einwirkung auf die Matricular- beiträge der Einzelstaaten bleiben dürfte, sofern man nicht eine besondere Anleihe zur Deckung des 30-Milliouen-Aus- falles aufnehmen will. , „ Der blutige Vorfall auf dem zur Zeit im Piräus ankernden deutschen Stationsschiffe „Loreley" hat nun mehr in überraschender Weise seine Aufklärung gefunden. Der bislang vermißte Matrose Kohler, welcher zusammen mit dem ermordeten Unteroffizier Bideritzky die Wache in der fraglichen Nacht gehabt hatte und der anscheinend ebenfalls ermordet worden war, ist der Thäter; man hat ihn in Athen aufgegriffen und verhaftet. Kohler gestand bei seiner Verhaftung, den Bideritzky ermordet zu haben, um die Schiffskasse zu berauben; Mitschuldige will der Ver brecher nicht haben. Das kriegsgerichtliche Verfahren gegen Kohler ist vom Commandanten der „Loreley" bereits ein geleitet worden. Wiener Nachrichten zu Folge ist der allverehrte Kaiser Franz Joseph von seinem Hexenschuß jetzt er freulicherweise geheilt worden, leider ist die innerpolitische Lage in Oesterreich wie in Ungarn nur eine so zerfahrene und betrübende, daß sich der greise Herrscher selbst seiner Genesung nicht von Herzen freuen kann. Der österreichi sche Ministerpräsident v. Koerber steht thatsächlich vor der Entscheidung, entweder den Reichsrath aufzulösen oder selber vom Amte zurückzutreten. Seine Bemühungen zur Herbeiführung einer Verständigung in der deutsch-böhm- ischen Frage sind ebenso fruchtlos geblieben wie die, den Reichsrath zu einer ersprießlichen parlamentarischen Thätig- keit anzuregen. Nicht besser steht es in Ungarn. Dort werden die parlamentarischen Aussichten mit jedem Tage trüber. Die Unabhängigkeitspartei bekämpft die Regier ung mit Anwendung der Obstruktion in schärfster Weise. Die Erhöhung der Zivilliste wird nur, wenn überhaupt, um den Preis leidenschaftlicher Kämpfedurchgesetztwerden können. Das Schicksal der Wahlvorlage ist durchaus zweifelhaft. Um das Maß voll zu machen, wird jetzt noch die von angeblich verläßlicher politischer Seite stammende Nachricht verbreitet, der Monarch sei regierungsmüde und entschlossen, auf den Thron zu verzichten. Franz Joseph genießt aber in Ungarn dasselbe Ansehen und dieselbe Verehrung als König, dessen er sich in Oesterreich als Kaiser erfreut. Er ist überhaupt das stärkste Bindeglied zwischen den beiden Reichshälften. Gelingt dem greisen Herrscher die Versöhnung der Gegensätze nicht, die die habsburgische Monarchie zerklüften dann sehen sich seine Nachfolger an der Krone vor eine geradezu unlösbare Aufgabe gestellt. Es ist absolut unerfindlich, was aus Oesterreich-Ungarn werden soll, wenn einmal die Persön lichkeit des alten Kaisers nicht mehr beschwichtigend und versöhnend in den Streit der Völker eingreift. Was jetzt unerreicht bleibt, wird später jedenfalls erst recht nicht errungen werden. Im italienischen Königshause ist das erwartete freudige Familienereigniß am Mittwoch in der 2. Morgenstunde eingetretcn, aber dasselbe hat dem Königs hause wie dem imlienischen Volke eine Enttäuschung ge bracht, denn anstatt des sehnlichst erwarteten Thronerben ist dem italienischen Herrscherpaare wiederum eine Prin zessin geboren worden; trotzdem wurde der jüngste Sprosse des Hauses Savoyen bei seinem Eintritte in die Welt mit aller Feierlichkeit begrüßt. König Leopold der Belgier spielt noch immer denUuversöhnlichen. GräfinLonyay, die frühere österreichische Kronprinzessin, hatte ihrem Vater einen Glückwunsch zu seiner Rettung gesandt. Sie erhielt aber, so wird berichtet, auf Befehl des Königs keine Antwort. Man denkt sich sein Theil. Türkische Zustände. Von den Dardanellen ist gemeldet worden, daß von 300 aus dem Dienst entlassenen Soldaten 50 im Namen ihrer Kameraden das Haus des kommandirenden Generals umzingelten, um von diesem die Auszahlung des rückständigen Soldes für vier Jahre, sowie die freie Rückbeförderung in die Heimath zu erzwingen. jnach Potsdam weiterfahren, wo er Sonnabend früh an- ' kommt. Am 24. November reist der Monarch nach Bückel- bnrg zur Jagd. Nach einer Meldung aus Lowther, wo der Kaffer zuletzt als Gast des Lords Londsdale verweilte, erlitt bas Abreise-Programm eine interessante Abänderung, indem Se. Majestät am gestrigen Donnerstag nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, nach Leith fährt, um sich direkt an Bord seiner Jacht „Hohenzollern" zu begeben, sondern zunächst frühzeitig nach Schloß Dalmeny, um bei Lord Rosebery (dem früheren liberalen Ministerpräsidenten) zu frühstücken und dann nach Queensfery, wo die „Hohen zollern" ankerte. Wie es heißt, hat der Kaiser mehrere Herren der englischen Hofgesellschaft für die nächsten Hof jagden eingeladen. Deutscher Reichstag. Das Haus hat seine Ar- beiten am Donnerstag wieder ausgenommen. Die Besetzung war eine sehr gute. Auf der Tagesordnung stand ß 10a der Zollvorlage, den die Kommission hinzugefügt hat und der die Gemeindesteuern auf Backwaaren, Vieh, Fleisch, Fleischwaaren, Fett, Getreide, Hülsenfrüchte, Mehl usw. aufheben will. Abg. Fischbeck, (fr. Vp.) befürwortete diesen Paragraphen. Staatssekretär Graf Posadowsky erklärte, es liege hier eine Verfassungsänderung vor, gegen welche die Verbündeten Regierungen die ernstesten Bedenken hätten. Auch Prß. Minister des Innern v. Hammerstein sprach für Preußen, Bayern Baden, Hessen, Württemberg, Sachsen und Elsaß-Lothringen gegen § 10a. Ec legte vor Allem die finanziellen Bedenken dar. Abg. Rettich (kons.) schloß sich den Regierungsvertretern an, wogegen Abg. Herold (Ctr.) den Paragraphen befürwortete. Die Regierungen würden hoffentlich doch noch in die Verfassungsänderung willigen. Auch Abg. Singer (Soz.) war im Interesse des „kleinen" Mannes für 810a, dem sodann Bayer. Ministerial direktor v. Geiger widersprach, desgleichen Abg. Paasche (natl.) und v. Kardoff (frkons.). An der Erörterung be- lheiligteu sich noch die Abgg. Gothein (frs. Verg.), Graf Kanitz (kons.), Preiß (Els.) und Südekum (Soz.), worauf der Phragraph dahin geändert wurde, daß seine Bestimm ungen erst 1910 in Kraft treten sollen. Damit wurde 810a mit 145 gegen 90 Stimmen angenommen. Sodann ver tagte man die Wcilerberathung auf Freitag. Die Berständigungsverhandtungen zwischen der Reichsregierung und der Reichstagsmehrheit in Sachen des Zolltarifs sollen plötzlich ins Stocken gekommen fein, obwohl es doch mit denselben allgemeiner Annahme nach bislang gut vorwärts gegangen sein sollte. Es heißt jetzt mit einem Male, die Regierung könne über ihre Zoll sätze für Getreide nirgends hinausgehen, während doch bisher immer verlautete, sie wolle in eine Erhöhung des Gerstenzolles einwilligen; zugleich wird versichert, daß speziell . die Konservativen noch keine äußerlich hervortretende Neigung zur Annäherung an den Regierungsstandpunkt hinsichtlich der Weizen- und Roggenzölle bekundeten. Was den neuerdings aufgetauchten Vorschlag anbelangt, die Regierung solle nach Beendigung der zweiten Tariflesung aufgefordert werden, auf Grund der hierbei erzielten Be schlüsse die Handelsvertragsunterhandlungen mit fremden Staaten aufnehmen, so erweist sich diese Idee aus mehr als einem Grunde als ganz unausführbar. Verschärft wird diese sich wieder unerfreulicher gestaltende politisch parlamentarische Situation durch die sich immer wieder zeigende schwache Besetzung des Hauses, die namentlich Sonnabends aufzutreten und gewöhnlich bis Montag an zudauern pflegt. In Centrumskreisen soll man daher den absonderlichen Plan hegen, die Sitzungen von Freitag bis einschließlich Dienstag jedesmal ausfallen zu lassen und dafür an den Mittwochen, Donnerstagen und Freitagen um so strammer zu arbeiten. Dann wäre es freilich besser, die „Reichstagsbude" würde überhaupt gleich zugemacht! Jedenfalls darf man aber in Hinblick auf die soeben statt gefundene erneute mehrtägige Pause in den Reichstagsar beiten erwarten, daß die Reichstagssitzungen wenigstens für die nächste Zeit eine passable Besetzung aufweisen. Uner quicklich sind auch fortgesetzt die Aussichten betreffs der Finanzlage des Reiches. Der Ausfall in der Zuckersteuer- „ Kolitische Rundschau. . Kaiser wird am Freitag Abend aus Eng- rand heimkehrend in Brunsbüttel eintreffen und von dort L74 273 50«)) 634 LIL 752 432 169 ^106 »455 546 157 852 899 732 2 52 879 000) »346 000) 500) 424 215 672 285 177 280 .698 500) 10 1 595 » 086 791 ! 5r0 109 r2^5 !827 ! 822 ' M3 )231 . 620 » 589 i 808 6449 i 637 i 120 ! 6,0 . 328 ! 858 i 286 6 0b > 883 >N9 M)) , 938 798 ) 192 371 0'30 968 l000) 306 Der TodLensonnLag steht vor der Thür, ein schwermüthiger Tag selbst in froher Zeit, ein doppelt ernster heute, wo manches Ringen um die Existenz die Körper- und Geisteskräfte in früher ganz ungeahntem Maße in Anspruch nimmt! Denken wir über ein Menschenalter zurück! Unseren Vätern fehlte damals Manches, was wir heute als selbstverständlich Loraussetzen, der Flug des Unternehmungsgeistes war ge ringer, aber die Zufriedenheit war größer, und die Genüg samkeit schuf vielfach in der Stadt wie auf dem Lande ein patriarchalisches Zusammenleben. Die böse Krankheit der modernen Zeit, die Nervosität, wurde erst belächelt, das Ueberhaudnehmen einer rücksichtslosen Konkurrenz war noch so gut wie unbekannt. Es war am Ende auch kein idyllischer Zustand; der Egoismus wär, in Folge der größeren Schlichtheit, die von sich auf Andere schloß, kaum geringer, aber die sichere Existenz war in den allermeisten Fällen vorhanden. Nach dem großen Nalionalkriege ist es dann anders und immer mehr anders geworden, erst im langsamen Tempo, dann im Gesckwindschritt. Staunen- erregende Vervollkommnungen auf allen Gebieten des öffent lichen Lebens sind erzielt, geschaffen ist anscheinend mühelos, aber doch nur durch Zusammenwirken von unendlich viel Einzelkräften, was früher ganz gewiß als Hexerei bezeichnet worden wäre, Industrie, Handel und Wandel haben eine kolossale Ausdehnung gewonnen, das Geld ist eine gebie tende Macht geworden. Dem hohen Glanz folgte überall in der Welt der Schatten; die Gegensätze verschärften sich, Las freundschaftliche Sich-Verständigen ward immer schwerer, der Neid hob sein Haupt, und bei vielen redlichen Leuten erschien die Sorge als ungebetener Gast. Und die neuen Verhältnisse wurden besonders herb für alle Die, die aus der „alten Zeit" in die neue hinübertraten, die sich nicht so ohne Weiteres in die Hast und den Trubel des neuen ! Zeitalters hineinfinden konnten. Das Geschlecht, das in j dieser Zeit frisch heranwächst, athmct neue Anschauungen, und wenn alle Alten der grüne Hügel deckt, wird vielleicht über diese und jene altväterliche Solidität und veraltete Anschauungen, die heute noch bestehen, gelächelt werden. Mag nur dann und überhaupt nie vergessen werden, was Len Zug deutschen Wesens ausmacht: Gerade Treue und rin Besinnen auf sich selbst! Wir sehen, wie heute schon 1 die harten Kämpfe um Existenz, Sicherung der Familie, 1 rechte Ausbildung der Kinder an der Gesundheit zehren, wir erkennen auch, wie Genußsucht, die bei Tausenden die frohe Lebensfreude verdrängte, am Mark der rechten Kraft nagt. Und wir mögen nachdenklich gerade zu diesem Todten- i fonntag eines schwer ernsten Jahres fragen, was eine neue Zeit unter einem neuen Geschlecht dem deutschen j Vaterlaude bringen wird? Denn die alte Generation, sie nähert sich langsam dem Ende ihrer Tage. All' die Männer, welche 1870/71 für deutsche Ehre eintraten, sind heute Grauköpfe, und die Generation mit Hellem Blondhaar, welche doch eigentlich die Früchte jener Thaten erntete, zeigt nicht eben geringe Neigung, die Errungenschaften der neuesten Zeit auf ihre Rechnung zu setzen. Es ist anders > geworden in der Welt, es ist anders geworden um uns herum, wir sehen es am Besten, wenn wir zum Todtenfest nachdenklich durch die Gräberreihen schreiten, Kränze auf die Hügel unserer Entschlafenen niederlegen. Ein großes Buch ist der Friedhof, ein Buch der Lebens-Erinnerungen und Erfahrungen. Den Jüngeren winkt die Sonne neuer ! Tage, den Netteren wird der Blick auf das sinkende Him- , melsgestirn einer stillen Gedächtnißfeier. Es war einmal! So klingt's in der Seele wider am Todtensonntag, es Umr einmal, was volle frohe Lebenslust hieß für die, deren wir gedenken. Und das Gedenken wollen wir fest- ^Aen, in ihm wurzeln die Kraft und die Fähigkeit, unter . all dem Neuen des Tages die Standhaftigkeit einer großen Vergangenheit zu behaupten. Wir denken daran! Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruffs sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, „ Ältlanneberg, Wrkenham, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Losen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg^ Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdors bei Wilsdruff, Noitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bei Mohorn, Seeligstadt, Specktshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf-, durch die Post bezoaen 1Mk.54 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jmertionspreis 15 Pfg. pro viergespattr«e Torpuszeile. r utt UN5 Vertan van Marnn Vertier ln WUsdnw. — VewmwEliL Kr Lte M'rn-rwn Mar:IN Beriier daiiMi,