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W-chenvlatt für k" Wils-mf, LhEnd, Nossen, Sievenlchn «nv die Umgegenden. Vierter Jahrgang. Freitag, den 9. August 1844. Z2. Mit König!. Sachs. Eoncession. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Den dieser Zeltschrist erschein! alle Freitage «IN« Nummer. Der Preis für den Diertelsahrgang beträgt Kl Ngr. SSmmlliche Känigl. Postämter d-i Jnlcmd-S nehmen Bcst-llungen darauf an. Bekanntmachungen, welch« im nächsten Stuck -rfch-in-n sollen, w«r» den in WilSdruf bis Montag Abends 7 iihr, in Lharand bis Montag Nachmittags 5 Uhr lind in Nossen bis Mittwoch Vormittags 1t Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen Lurch die Post an den Druckvrt befördert werden, sodaß sie in der nächst«» Nummer erscheinen Wir erbitten uns diefclben unter den Adressen,- ,,an die Redaktion des Wochenblattes in WilSdruf," ,,an die Agentur des Wochenblattes in Tharaud," und ,,an Lie Wo chenblatts - Expedition in Nossen." In Meißen nimmt Herr Buchdruekereibcsitzer Klwklcht jun. Aufträge und Be stellungen an. Etwaig« Beitrag« , welch, der T-ndenj des Blattei entsprechen, sollen stets mit großem Dank« angenommen werden. D i e R t d a t t I o u. Der IagdLeufel. Eine erbauliche Betrachtung, allen ihren Mit- schwestern gewidmet von Theresina. (Fortsetzung.) Unter solchen oder ähnlichen Beschäftigungen, denen er seine freie Zeit widmet, wächst der Knabe fröhlich und munter heran, während das ihm in- wohnende Teufelchen allmählig zum Teufel sich umgestaltet. Denn von der Zeit an, wo der junge Mensch mit dem Feuergewehr umzugehen und sein Geschoß auf dir Thiere des Waldes zu richten beginnt, nimmr die Thätigkeit des Jagdteu fels ihren eigentlichen Anfang. Er ist nun ganz in seinem Element und seine Geschäftigkeit so, au ßerordentlich, daß er selbst des Nachts dem Jung« ling, in dem er sich eingenistet, keine Ruhe und Nast gönnt, indem er ihn im Traum in ein Jä» gerparadics hinüberfüdrt, das seines Gleichen nicht hat auf Erden. Da es nun durchaus nöthig wird, daß der also vom großen Jagdteufel Besessen« zur Wahl seines künftigen Berufs sich entschließe, so ist es jetzt das eifrigste Bestreben des immer un bändiger sich geberdcnten Teufels, den Stand des Waid'manns von Metier als den reizendsten und unvergleichlichsten ihm darzustellcn, der das höchste irdische Erdenglück ihm erschließen werde. Doch nicht immer folgt der junge Mensch der innern Stimme oder vermag eS ihr zu folgen, da Ver hältnisse und äußere Rücksichten nur zu oft es ge bieterisch erheischen, daß er gegen seinen Willen und seine Neigung einen Beruf erwähle, dem sich zu widmen das Schicksal beschlossen zu haben scheint. Doch der Schluß, daß der Jüngling, ein mal in eine seinen Neigungen nicht entsprechende Lage gebracht, sich nicht zu einem brauchbaren Staatsbürger heranbilden könne, würde ein zu vor eiliger sein; denn meist ist er, weil äußerst leb haften und aufgeweckten Geistes, mit nicht gewöhn lichen Fähigkeiten ausgerüstet. Er besitzt eine sehr schnelle Auffassunqskraft, ein vortreffliches Grdächt niß und einen scharfen Verstand. Sein von Na tur in der Regel kräftiger Körper, durch die Be schäftigungen in seiner Kindheit noch mehr gestählt, wird durch die Anstrengungen des Geistes nicht leicht erschöpft und niedergebeugt, und die Annahme, daß in einem gesunden Leibe eine gesunde Seele wohne, findet bei ihm ihre vollste Bestätigung. Nur ein einziges, aber ein großes und gewaltiges Gebrechen wirft einen dunklen Schlagschatten auf sein ganzes Leben und alle seine Handlungen: cs ist dcr Mangel an Ausdauer. Tein Geist ist viel zn flüchtig und flatterhaft, als daß er an einer