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WpHeuhlatt für WilS-Mf, THE«-, Myffe», Sievenlehn . . «»S Sie Umgegenden. Vierter Jahrgang. Freitag, den 2. August 1844. 31. Mit König!. Sachs. Concesston. Dcrantwortlichcr Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Don dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eure Nummer. Der Preis für den Biertcljahrgang betragt 10 Ngr. Cü'mnuliche König!. Postämter des Inlandes nehmen Bestellungen darauf an. Bekanntmachungen welche im nächsten Cliick erscheinen sollen, wer den in Wilsdruf bis Montag Abends 7 Uhr, in Tharaud bls Montag Nachmittags 5 Uhr und in Nossen bis Mittwoch Vormittags 11 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Drnckort befördert werden, sodaß sie in der nächsten Nummer erscheinen Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen : ,,an die Redaktion Les Wochenblattes in Wilsdruf," ,,an die Agentur des Wochenblattes in LharanL," »nd ,,an die Wo chenblatts-Expedition in Rossen." In Meisten nimmt Herr Buchdruckereibesitzer Klinkirtu jun. Aufträge und Bc- .steilungcn an. etwaig, Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redaktion. Der Iagdteufel. Eine erbauliche Betrachtung, allen ihren Mit schwestern gewidmet von Theresina.) (Fortsetzung.) Wenn es jetzt zunächst meine Aufgabe sein wird, den großen Jagdteufel und seine Einwir kungen auf Die, welche von ihm besessen sind, zu betrachten und zu besprechen, glaube ich die Be merkung vorausschicken zu müssen, daß ich dabei vorzugsweise Sachsen vor Augen haben werde, weil ich hier meist meine Beobachtungen und meine Erfahrungen gesammelt habe. Auch liegt es auf der Hand, daß, wenn ich von „allen Mit schwestern" in diesem Blatte rede, dies nur säch sischen Frauen und Jungfrauen, und zwar na türlich nur denen gelten kann, welchen diese Zeit schrift zu Gesicht kommt. Wenn wir uns den großen Jagdteufel als ein verkörpertes Wesen mit Fleisch und Bein vor stellen wollten, so würden wir uns in Sachsen denselben kaum anders, als in das tiefste Schwarz vom Kopf bis zum Fuß bekleidet und mit Gesichts- Aigen, in denen der unverkennbarste Schmerz sei nen traurigen Wohnsitz aufgeschlagen, vorstellen können. Ob er nun früher zwar ein kecker, heiterer und lebensmuthigcr Gesell gewesen sein mag, wie ec sich z. B. jetzt noch im Königreiche Hannover zeigt, wo das Eloorado, das irdische Paradies der deutschen Jäger sich befindet, so liegen doch die Ursachen zu seinem Kummer und seiner Trauer zu nahe, daß ich cs fast für unnöthig halte, die Quelle seiner Leiden zu nennen. Noch trinkt der große Jagdteufel aus dem Wcrmuthsbecher mit verzerrtem Munde den bittcrn, herben, galligen Trank, den ihm das Jahr 1831 bereitet und ge reicht, daß er büße die Lust vergangener Jahre und den kecken Uebermuth bereue, zu den der Thatendurst ihn aufstachelte. Schon hat er mit innerm Schauder und dem sichtbarsten Widerstre ben den Pokal über die Hälfte geleert, noch einige tüchtige Züge, und die Neige ist hinuntergespült. Dann magst du, alter Knabe, wie einst der große Socrates den geleerten Giftbecher, die Schale, welche die Nagelprobe hält, dem Jahre des Heils, das wir gerade schreiben werden, mit stolzer Ver achtung vor die Füße werfen und dich hinlegen zum langen Schlafe, um nimmer wieder zu er wachen in Sachsen. Ob man aber deinen Hin tritt beklagen, ob man dein Gedachtniß ehren und dir eine Thräne des Mitgefühls und der Theil- nahme weihen wird, das ist eine Frage, die ich im Namen der großen Mehrzahl des sächsischen