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ilsdruf-Tharander Wochenblatt. Freitag, den 28. Mai 1841. 17. Mit König!. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redactcur und Verleger: Albert Reinhold. von dieser Wcchenschrift erscheint all- Freitage ein- Nummer. Der Preis für den Di-rt-lsahrgang beträgt ra Ngr. Bekannt» machungen aller Art werden ausgenommen; die gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit 6 Pf. in Anrechnung gebracht. Aussätze, di- im nächste» Stück erscheine» sollen, werde» in Tharaud bis Montag Nachmittags 5 Uhr und i» Wilsdruf bis Montag Abends 7 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwochs Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckorl befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns Lieseiben unter den Adressen: ,,aü dir'Redaktion des Wilsdrus-Zharander Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdener Gaste im Hanse des Herrn Swdlrichlcrs Damme, l Treppe,) -der: „an die Agentur des Wilödruf-Lharander Wochenblattes zu Tharand," die Herr Buchbinder Tauscher übernommen bat. In Meissen nimmt Herr Kiinkicht jun. Aufträge und Bestellungen an. Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen wccdeir. Die Redaktion. Wegen des einfallenden zweiten Pfingslfeiertages werden die, für die nächste Nummer bestimmten Bekanntmachungen für diesmal in Tharand bis Dienstag Nachmittags 5 Uhr und in Wilsdruf bis Dienstag Abends 7 Uhr angenommen. Die Redaktion. Ueber FrühlingSkuren. (Beschluß.) Es gicbt ab« auch eine Art von Vergilt',. Zungen, wclche bei meinen Brunncngäsien sehr große Einschränkungen fordert, und das sind die Vergnügungen der Zunge. Die Gaste reien, Schmause, die Kaffee-, Wein- und Karten. spiMGesclischanen. — Die strenge Mäßigkeit, welche eine der ersten Brunncnregcln ist, muß schlechterdings keine Ausnahme leiden, wenn man den Brunnen mit Nutzen gebrauchen w.l!. Die Kartenspiele beschäftigen theils die Aufmerk samkeit zu sehr, theils sind sie der Leibesübung entgegen. — Es liegt nicht in meinem Plane, die ver- schiedcncn Brunnen und ihre heilsamen Wirkun- gtn hier aufzuzäblen; sondern ich will noch etwas über die zu beobachtende Diät beim Gebrauch aller Brunnen hier mittbeilcn. Zu vermeiden sind wahrend dem Gebrauche der Mineralwässer: „aste geräucherte, gepökelte, „fette, scharfgcsalznc Speisen, dicke und saure ,,Milch- schwere Mehlspeisen, Hülsenfrüchte, Käse, ,,mit Fett und Hefen versehenes Backwerk, Salat, „frisches Obst und überhaupt aste saure Speisen „und Getränte." Dann hüte man sich vor aller Erkältung, sv Wie vor Erhitzung; was um so leichter geschehen kann, da'man während der Kur viel empfänglicher für Erkaltung ist und die Lnft-Tcmpcratur-Veräaderung in den meisten Badeorten, die größlcnihcils in Gebirgsgegen den liegen, viel fchncller erfolgt als in ebenen Gegenden. So uölhig Bewegung wahrend dem Gebrauch des HrunnenS ist, so muß man sich gleichwohl hüten, sich zu sehr anzustrengen, da hierdurch die Wirkung des Brunnens sehr gc- schwächt wird. Ich kann meinen Aufsatz nicht beschließen, ohne ein paar Worte über den Gebrauch der Kräutersä fte und der Molke n- nnd Milch kuren zu sagen. Tie Kräutei safte sind seit einigen Iahreii mehr aus dcni Reiche der Früh- lingskurcn verbannt worden, als sie cs wohl verdienen mögen. — Auch beim Gebrauch die ses Heilmittels ist cs nöthig, von dcmsclbcn Ve halten Gebrauch zu machen, wie beim Ge nuß der Mineralwässer. — Sie verlanacn in dessen gute Verdaunngskiäftc; weshalb sic nicht Personen zu empfehlen sind, wclche mir einem schwachen Magen und Neigung zu Koliken ver sehen sind. — Um sie verdaulicher zu machen, ist e? rathsam, sie mit Fleischbrühe, oder auch in t frischen Molken zu nehmen. Sie sind be- sonde-ö bci Fehlern in der Leber zu empfehlen; namentlich bei Verstopfung und Verhüllung der selben, so wie überhaupt bei Stockungen in der Verrichtung der Eingeweide. — Man bedient sich derselben von einer halben bis zur ganzen