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Wtlsör,, f-Tharander Wochenblatt. Freitag, den 11. Juni 1841. 19. Mit Kömgl. Sächs. Concession. Verantwortticher ReLactcur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Dechenschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Viertel)ahrgang beträgt 1l> Ngr. Bekannt-» machnngcn aller Art werden ausgenommen; die gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit U Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze, die im nächsten Stück erscheinen sollt», werden in Lhararrd bis'Montag Nachmittags 5 Uhr und in Wilsdruf bis Montag Abends 7 Uhr angenommen. Auch kennen bis Mittwochs Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Poft an den Druckort befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen. Dir erbitten uns dieselben unter den Adressen: ,,aN die NedactivN des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdener Gasse im Hause des Herrn Stadtrichters Damme, 1 Treppe,) oder: „an die Agciitur Los WilSLrus-LlManLcr WoclMl'lattoS zu Tharaud," die Herr Buchl-md-r Lauscher iibmwmmcn hör. In Meißen nimmt Herr Kiinkicht jun. Aufträge und Bestellungen an. Etwaige Beiträge, w-lch- d.-r Scndcnz dci Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Redaktion, Bekanntmachung. Die Landwirthc und Obstbaumbesitzer werden andurch auf das nachstehende, die Ver tilgung der besonders den Obstbäumen schädlichen Frostschmetterlingsraupe bezweckende Mittel aufmerksam gemacht. Dresden, am 29. Mai 1841. Königl. erste Amrshauplmannschaft des Dresdner Kreis- Directionö-Vezirks. v. Watzdorf. Maaßregeln gegen den Frostschmetterling. In manchen Gegenden richtet die Raupe des Frostschmetterlingö ziemliche Verhee rungen, namentlich unter den Obsibäumen an, und es verdient daher die Vertilgung die ses schädlichen Insectes alle Aufmerksamkeit der Landwirthe und Obstbaumbesitzer. Der wahre Frostschmetcerling, Ooomotra brumata 1,., erscheint als vollkommenes Jnsect im November und December, legt in dieser Zeit seine Eier, welche überwintern, an.die Zweige, besonders der Obstbäume. Mit den Knospen derselben entwickeln sich im nächsten Frühjahr auch die jungen Räupchen, welche sich alsbald vereinzeln, welcher Um stand es nur an kleinen Bäumen möglich macht, sie durch Ablesen unschädlich zu machen. Im Großen ist in dieser Zeit kaum etwas directes gegen' diesen Feind vorzunchmen. Ende Mai haben die Raupen meist ihr Wachsthum vollendet, wo sie sich dann in der Nähe des Stammes in die Erde begeben, um sich zu verpuppen. Es tritt nun die erste Periode ein, wo man gegen sie wirksam verfahren kann, indem man während des Sommers den Boden um die Stämme herum mit einer Steinrammel fest stampfen läßt, wobei die weichen Puppen leicht zerquetzscht werden. Im Spätherbste ent wickelt sich die Puppe zum vollkommenen Insecte, dessen Weibchen, wie bei vielen Ge schlechtsverwandten, nur mit Flügelstummeln versehn, mit denen es nicht stiegen kann, weshalb es an den Bäumen in die Höhe kriechen muß, um seine Eier abzulegen. Diesen Umstand benutzt man vorzüglich zur Vertilgung der Art. Man umgiebt nämlich im No vember die Stämme der Obsibäume mit Ringen fetter, klebriger Substanzen, als Theer,